Herdis kommen in Rumänien halt sehr häufig vor. Ich habe schon von vielen Fällen gehört, wo der Hund als labrador oder setter vermittelt wurde, aber es eindeutig ein Herdi war.
Bei meinem Rumänen bin ich auch recht sicher, dass HSH (Mioritic) drin steckt. Das Verhalten weist jedenfalls stark darauf hin.
In der Familie sind diese Hunde super. Mit Fremden meistens nicht so. Da kommt es stark auf die Sozialisierung an, ob sie da einfach souverän beobachten oder nach vorne gehen. Nen Rückwärtsgang gibt's aus meiner Erfahrung jedenfalls nicht und es wird auch abgewägt, ob man gerade Lust auf das Kommando hat oder nicht. Ich hab darum sehr früh Maulkorbtraining gestartet und würde das auch immer wieder so machen. Dann ist man für alle Eventualitäten gewappnet und kann ohne Risiko daran arbeiten.
Ja die Erfahrung kann ich so bestätigen. Herdis sind Fremden gegenüber sehr misstrauisch und auf Grund ihrer Ursprünglichen Tätigkeit ist Angriff in deren Augen die beste Verteidigung und dazu sind sie auch noch blitzschnell und sehr eigenständig in ihrem Handeln. Die brauchen eine konsequente Führung und ein sehr aufmerksames Beobachten seitens ihr Bezugsperson da sie selten Abfragen ob das was sie als nächstes Vorhaben auch gewünscht ist. Auch im Rückruf kommt es vor ,dass sie erst Mal die Umgebung checken und den Grund des Rückrufs erfahren und nicht selten muss ich dann auch nochmal deutlich einen Nachsetzen damit meiner dann verstanden hat dass es mir wirklich ernst ist.
Herdis stecken tatsächlich in vielen Tierschutzhunden nicht nur aus Rumänien, da diese in vielen Ländern( Italien, Spanien, Griechenland, Ungarn, Bulgarien etc) auch noch zum Schutz der Herden eingesetzt werden. Diese leben dann häufig ohne Hirten mit den Herden zusammen und wenn in der Nachbarschaft eine Hündin läufig ist entfernen sie sich kurz zum Vergnügen...
Meinen führe ich draussen auch nur mit Maulkorb und wir arbeiten stetig daran daß er fragen muss bevor er agiert. Die Sturheit hat mich aber auch so manches Mal verzweifeln lassen, dran bleiben lohnt sich aber:)
Man sollte sich jedoch wirklich im Klaren darüber sein dass ein Herdenschutzhund für den Schutz seiner "Herde" was im Familien-verbund die Familie darstellt bereit sind über Leichen zu gehen. Die werden nicht ohne Grund zur Abwehr von Wölfen & Bären eingesetzt und können es auf Grund ihrer unglaublichen Aufmerksamkeit, Statur und Schnelligkeit auch mit diesen aufnehmen. In Spanien beim Wandern hatte ich auch schon Kontakt mit arbeitenden Herdis. Du siehst die Kühe, den Hund aber nicht und setzt du einen Fuß zu weit in ihr gestecktes Territorium materialisiert sich aus dem scheinbaren Nichts ein riesen Hund vor dir der unmissverständlich klar macht, dass Du besser den Rückwärtsgang einlegst wenn dir dein Leben lieb ist. Denen entgeht nichts auch wenn sie vermeintlich schlafen nicht :D.
Bei Mischlingen ist natürlich der Anteil entscheidend wie ausgeprägt dieses Verhalten auftritt.
Meine Trainerin rät deswegen auch gerne zu den Bluttests die verraten was so in dem Hund drin steckt. Ist natürlich kein Muss aber manchmal schon auch sehr aufschlussreich. Den typischen "Kadavergehorsam" sucht
Unter den Trainern wird viel darüber diskutiert dass sie es von Tierschutzorganisationen zum Teil sehr Verantwortungslos finden über dieses Thema nicht aufzuklären und die potentiellen neuen Familien hierzu nicht zu beraten oder gar zu verschweigen das ein HSH mit drin steckt.
Das soll keine Angst machen wirklich nicht, es sind tolle Hunde aber die HalterInnen sollten wissen was diese Hunde mitbringen können und wie wichtig hier die richtige Erziehung und das eigene souveräne Auftreten ist.