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Verfasser
Sarah
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 14
zuletzt 4. Juli

Tipps und Tricks bei Tierschutz Hunden

Hallo ihr lieben, Wir bekommen am Wochenende endlich wieder Familien Zuwachs. Ein kleiner 7 Monate alter schwarzer Mischling (aussehen lässt Labbi-Mix vermuten) darf bei uns einziehen. Nun wollte ich mal nach Tipps und Tricks fragen oder nach Erfahrungen. Wir sind eine Familie (mein Sohn 6j., mein Mann und ich). Wohnen in einer Gegend mit viel Natur. Unser neues Familienmitglied ist eher quirlig und voller Lebensenergie. Typisch Junghund und verspielt. Ich selbst bin mit Tieren aufgewachsen. Mein Mann und mein Sohn haben dies von unserem vorherigen Hund kennengelernt. Dieser war eher ruhig und von der Sorte Couchpotato 😅 Liebe Grüße und vielen Dank.
 
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Sarah
4. Juli 09:04
Unser Lio ist auch aus Rumänien. Stellt euch erstmal drauf ein, das Herdenschutzhund drin ist. Es gibt eigentlich nie normale Labrador Mischlinge. Und das zweite: Vieeeel Geduld! Es kommen oft Probleme auf mit denen man nicht rechnet, oder die bei der Pflegefamilie nicht aufgetreten sind. Wichtig ist, dass es OK ist wenn man sich als frischgebackene Hundeeltern mal überfordert fühlt. Das ist ganz normal. Sucht euch am besten von Anfang an eine gute Hundetrainerin oder Hundetrainer der euch begleiten kann. Oft entstehen Probleme weil mit bestimmten Verhaltensweisen falsch umgegangen wird. Grad bei einem Tierschutzhund ist sowas gefährlich. Wenn ihr euch austauschen wollt über die ersten Wochen mit Hund aus dem Tierschutz könnt ihr mir gerne privat schreiben:) Ich wünsch euch viel Spaß, und gute Nerven. Es wird sich lohnen!
Vielen lieben Dank 😊
 
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Nadine
4. Juli 09:07
Alles klar. Wir schauen mal. Das mit dem Herdenschutzhund ist mir auch schon aufgefallen bzw. Dachte ich oft „ob da nicht HSH mit drinnen ist?“ Hast du da irgendwelche Erfahrungen mit gemacht, dass da HSH mit drinnen war?
Herdis kommen in Rumänien halt sehr häufig vor. Ich habe schon von vielen Fällen gehört, wo der Hund als labrador oder setter vermittelt wurde, aber es eindeutig ein Herdi war.

Bei meinem Rumänen bin ich auch recht sicher, dass HSH (Mioritic) drin steckt. Das Verhalten weist jedenfalls stark darauf hin.
In der Familie sind diese Hunde super. Mit Fremden meistens nicht so. Da kommt es stark auf die Sozialisierung an, ob sie da einfach souverän beobachten oder nach vorne gehen. Nen Rückwärtsgang gibt's aus meiner Erfahrung jedenfalls nicht und es wird auch abgewägt, ob man gerade Lust auf das Kommando hat oder nicht. Ich hab darum sehr früh Maulkorbtraining gestartet und würde das auch immer wieder so machen. Dann ist man für alle Eventualitäten gewappnet und kann ohne Risiko daran arbeiten.
 
Beitrag-Verfasser
Nia
4. Juli 10:30
Herdis kommen in Rumänien halt sehr häufig vor. Ich habe schon von vielen Fällen gehört, wo der Hund als labrador oder setter vermittelt wurde, aber es eindeutig ein Herdi war. Bei meinem Rumänen bin ich auch recht sicher, dass HSH (Mioritic) drin steckt. Das Verhalten weist jedenfalls stark darauf hin. In der Familie sind diese Hunde super. Mit Fremden meistens nicht so. Da kommt es stark auf die Sozialisierung an, ob sie da einfach souverän beobachten oder nach vorne gehen. Nen Rückwärtsgang gibt's aus meiner Erfahrung jedenfalls nicht und es wird auch abgewägt, ob man gerade Lust auf das Kommando hat oder nicht. Ich hab darum sehr früh Maulkorbtraining gestartet und würde das auch immer wieder so machen. Dann ist man für alle Eventualitäten gewappnet und kann ohne Risiko daran arbeiten.
Ja die Erfahrung kann ich so bestätigen. Herdis sind Fremden gegenüber sehr misstrauisch und auf Grund ihrer Ursprünglichen Tätigkeit ist Angriff in deren Augen die beste Verteidigung und dazu sind sie auch noch blitzschnell und sehr eigenständig in ihrem Handeln. Die brauchen eine konsequente Führung und ein sehr aufmerksames Beobachten seitens ihr Bezugsperson da sie selten Abfragen ob das was sie als nächstes Vorhaben auch gewünscht ist. Auch im Rückruf kommt es vor ,dass sie erst Mal die Umgebung checken und den Grund des Rückrufs erfahren und nicht selten muss ich dann auch nochmal deutlich einen Nachsetzen damit meiner dann verstanden hat dass es mir wirklich ernst ist.
Herdis stecken tatsächlich in vielen Tierschutzhunden nicht nur aus Rumänien, da diese in vielen Ländern( Italien, Spanien, Griechenland, Ungarn, Bulgarien etc) auch noch zum Schutz der Herden eingesetzt werden. Diese leben dann häufig ohne Hirten mit den Herden zusammen und wenn in der Nachbarschaft eine Hündin läufig ist entfernen sie sich kurz zum Vergnügen...
Meinen führe ich draussen auch nur mit Maulkorb und wir arbeiten stetig daran daß er fragen muss bevor er agiert. Die Sturheit hat mich aber auch so manches Mal verzweifeln lassen, dran bleiben lohnt sich aber:)
Man sollte sich jedoch wirklich im Klaren darüber sein dass ein Herdenschutzhund für den Schutz seiner "Herde" was im Familien-verbund die Familie darstellt bereit sind über Leichen zu gehen. Die werden nicht ohne Grund zur Abwehr von Wölfen & Bären eingesetzt und können es auf Grund ihrer unglaublichen Aufmerksamkeit, Statur und Schnelligkeit auch mit diesen aufnehmen. In Spanien beim Wandern hatte ich auch schon Kontakt mit arbeitenden Herdis. Du siehst die Kühe, den Hund aber nicht und setzt du einen Fuß zu weit in ihr gestecktes Territorium materialisiert sich aus dem scheinbaren Nichts ein riesen Hund vor dir der unmissverständlich klar macht, dass Du besser den Rückwärtsgang einlegst wenn dir dein Leben lieb ist. Denen entgeht nichts auch wenn sie vermeintlich schlafen nicht :D.

Bei Mischlingen ist natürlich der Anteil entscheidend wie ausgeprägt dieses Verhalten auftritt.
Meine Trainerin rät deswegen auch gerne zu den Bluttests die verraten was so in dem Hund drin steckt. Ist natürlich kein Muss aber manchmal schon auch sehr aufschlussreich. Den typischen "Kadavergehorsam" sucht
Unter den Trainern wird viel darüber diskutiert dass sie es von Tierschutzorganisationen zum Teil sehr Verantwortungslos finden über dieses Thema nicht aufzuklären und die potentiellen neuen Familien hierzu nicht zu beraten oder gar zu verschweigen das ein HSH mit drin steckt.
Das soll keine Angst machen wirklich nicht, es sind tolle Hunde aber die HalterInnen sollten wissen was diese Hunde mitbringen können und wie wichtig hier die richtige Erziehung und das eigene souveräne Auftreten ist.
 
Beitrag-Verfasser
Sarah
4. Juli 11:11
Ja die Erfahrung kann ich so bestätigen. Herdis sind Fremden gegenüber sehr misstrauisch und auf Grund ihrer Ursprünglichen Tätigkeit ist Angriff in deren Augen die beste Verteidigung und dazu sind sie auch noch blitzschnell und sehr eigenständig in ihrem Handeln. Die brauchen eine konsequente Führung und ein sehr aufmerksames Beobachten seitens ihr Bezugsperson da sie selten Abfragen ob das was sie als nächstes Vorhaben auch gewünscht ist. Auch im Rückruf kommt es vor ,dass sie erst Mal die Umgebung checken und den Grund des Rückrufs erfahren und nicht selten muss ich dann auch nochmal deutlich einen Nachsetzen damit meiner dann verstanden hat dass es mir wirklich ernst ist. Herdis stecken tatsächlich in vielen Tierschutzhunden nicht nur aus Rumänien, da diese in vielen Ländern( Italien, Spanien, Griechenland, Ungarn, Bulgarien etc) auch noch zum Schutz der Herden eingesetzt werden. Diese leben dann häufig ohne Hirten mit den Herden zusammen und wenn in der Nachbarschaft eine Hündin läufig ist entfernen sie sich kurz zum Vergnügen... Meinen führe ich draussen auch nur mit Maulkorb und wir arbeiten stetig daran daß er fragen muss bevor er agiert. Die Sturheit hat mich aber auch so manches Mal verzweifeln lassen, dran bleiben lohnt sich aber:) Man sollte sich jedoch wirklich im Klaren darüber sein dass ein Herdenschutzhund für den Schutz seiner "Herde" was im Familien-verbund die Familie darstellt bereit sind über Leichen zu gehen. Die werden nicht ohne Grund zur Abwehr von Wölfen & Bären eingesetzt und können es auf Grund ihrer unglaublichen Aufmerksamkeit, Statur und Schnelligkeit auch mit diesen aufnehmen. In Spanien beim Wandern hatte ich auch schon Kontakt mit arbeitenden Herdis. Du siehst die Kühe, den Hund aber nicht und setzt du einen Fuß zu weit in ihr gestecktes Territorium materialisiert sich aus dem scheinbaren Nichts ein riesen Hund vor dir der unmissverständlich klar macht, dass Du besser den Rückwärtsgang einlegst wenn dir dein Leben lieb ist. Denen entgeht nichts auch wenn sie vermeintlich schlafen nicht :D. Bei Mischlingen ist natürlich der Anteil entscheidend wie ausgeprägt dieses Verhalten auftritt. Meine Trainerin rät deswegen auch gerne zu den Bluttests die verraten was so in dem Hund drin steckt. Ist natürlich kein Muss aber manchmal schon auch sehr aufschlussreich. Den typischen "Kadavergehorsam" sucht Unter den Trainern wird viel darüber diskutiert dass sie es von Tierschutzorganisationen zum Teil sehr Verantwortungslos finden über dieses Thema nicht aufzuklären und die potentiellen neuen Familien hierzu nicht zu beraten oder gar zu verschweigen das ein HSH mit drin steckt. Das soll keine Angst machen wirklich nicht, es sind tolle Hunde aber die HalterInnen sollten wissen was diese Hunde mitbringen können und wie wichtig hier die richtige Erziehung und das eigene souveräne Auftreten ist.
Alles klar, vielen Dank für diese aufschlussreiche Antwort😊 ich werde es mal im Hinterkopf behalten. Optisch sieht er soweit nicht mal ansatzweise nach einem HSH aus, aber man weiß ja nie.

Dann schauen wir einfach mal wie sich unser kleiner entwickelt. Nun habe ich ja einen tollen Hinweis und kann mir die passende Hilfe suchen bei Bedarf.