Ich denke nicht, dass Hunde aus Freude beschwichtigen, sondern dass Freude auslösend dafür sein kann. Wenn zum Beispiel ein geliebter Mensch heimkehrt und sich der Hund darüber freut, dann ist die Erregungslage oft so hoch, dass dies auch Stress mit sich bringt und dieser Stress wiederum zu Unbehagen führt. Das geschieht innerhalb weniger Augenblicke und schwupps wird beschwichtigt. Yukina hatte das. Sie hat sich gefreut, wenn ihre Sitterin (eine Freundin von mir) zu uns kam und konnte dann aber nicht damit umgehen, dass sie plötzlich so nah war. Das fühlte sich anfangs wie ein Teufelskreis an und erst als wir da ausgebrochen sind, wurde es besser. Heute ist die Aufregung beim Begrüßen meiner Sitterin noch immer sehr hoch und ich sehe da neben Freude jedes Mal eine viel zu hohe Erregungslage, die auch mit Unsicherheit verbunden ist.
Verstehst du, wie ich das meine? Ich sehe Angst, Freude und Aufregung alles als Stressfaktoren. Und Stress führt häufig zu Unsicherheit und Unbehagen. Selbst, wenn es anfangs noch positiver Stress gewesen ist.
Hm... Vielleicht bin ich zu umsichtig, als dass ich mir vorstellen kann, dass ich selbst meinen Hund rucke. Ich bleibe auch stehen, wenn Yukina stehen bleibt.
Aus dieser Perspektive ist ein Geschirr tatsächlich noch viel wichtiger!
Hihi ^^ Ja, hör auf! Ich habe sooo geduldig mit ihr trainiert und in der Zeit auch extra ein anderes Geschirr benutzt etc. Am Ende aber kamen selbst nach wochenlangen Erfolgen (sogar mit freiwillig Reinschlüpfen) wieder Rückschläge. Nach über einem Jahr habe ich dann aufgegeben, weil ich immer wieder von vorne anfangen musste und dann auch wirklich erschöpft war.
Da hast du Recht! Ich glaube, ich bin zu geprägt von meiner Geschirrmeiderin ^^`
Ah, so meinst du das. Danke für die nette Antwort :) Aus der hohen Erregungslage entsteht der Stress, gut. Das mag es in Begrüßungssituationen auch mit tatsächlich befreundeten Menschen geben. Eine Hündin unserer Familie hat das auch bei allen Besuchern gemacht, selbst bei ihren Lieblingsmenschen. Wobei ich da anmerken möchte, dass wirklich sichere Hunde meiner Meinung nach auch bei hoher Erregungslage nicht unter sich pinkeln. Und Anton ist ja leider, laut Claudia, in geduckter Haltung und ohne jegliche Vorfreude.
Ich bin halt generell immer sehr skeptisch, wenn ich von "Freudenpippi" höre. Ich hatte schon öfter so Fälle und hab das auch hier in der App schon mehrfach gelesen "Mein Hund freut sich so, wenn er mich sieht...der pinkelt dann. Macht er nur bei mir, weil ich der Rudelführer bin und ihm zeige, wer der Chef ist. Ins Haus pinkeln gibt's aber nicht. Dann kriegt er immer ordentlich Ärger, aber das geht trotzdem nicht weg?!"
Ich finde halt echt unglücklich und unfair, dass Hunde in ihren Signalen so oft falsch verstanden werden und wir ihre Beschwichtigungsversuche noch als Ungehorsam oder "Trotz" deuten. Dann schimpfen, und das Problem verschlimmern. Daher ist mir super wichtig, dass klar ist...es geht Hunden nicht gut, wenn sie beschwichtigend urinieren.
Yukina klingt ja echt hartnäckig. Jeder Hund hat so seine unbezwingbaren Ideen, oder? Wilson hat wirklich schlimme Angst vor Brombeeren. Nur vor Brombeeren. Er muss dann immer seine Leine tragen, zur Sicherheit ♥ Aber Stichwort Geschirrmeider...einer meiner Pflegehunde hasst das Geschirr auch, und bei dem hilft ein ganz simpler Trick - wir nehmen ihn auf den Arm und gehen dann erst zum Geschirr. Er wird gern hochgenommen, und das Geschirr ist gar nicht schlimm, wenn es so angezogen wird. Das ist vielleicht für Anton auch nochmal einen Versuch wert. Zumindest das Urinieren ist dann auch unwahrscheinlicher. Wenn er natürlich blöd findet, hochgehoben zu werden...dann wohl nicht.