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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 13. Juni

Sich interessant machen

Hallo zusammen. Unser gut einjähriger Golden Retriever ist eigentlich ein sehr lieber, eher ruhiger Hund. Bei Spaziergängen an der Schleppleine und vormals im Freilauf (wg. Jagdtrieb z. Zt. kein Freilauf) orientiert er sich super an mir und dreht sich ständig um, ob ich auch noch da bin. Auch wenn er ein ganzes Stück voraus läuft, klappen Kommandos zufriedenstellend. Außer wenn er sich so richtig festgeschnüffelt hat. Dann klappt - wenn überhaupt - nur das "Such"-Kommando. Wenn er einen anderen Hund oder Hasen oder ähnliches sieht, lässt er mich einfach links liegen. Wenn er z.B. einen Hasen sieht und vorsteht, wird geklickert. Wenn ich dann aber mit Futter oder Spielzeug rumwedel, interessiert es ihn kein Stück. [Kurzer Einschub: Verfressen ist er rasseuntypisch sowieso nicht. Wenn jemand aus seinem Napf frisst, lässt es ihn kalt. Ganz anders ist es bei Spielzeug. Das wird nicht mit anderen Hunden geteilt. Niemals! Egal wie sehr er den anderen mag.] Wenn er andere Hunde hört oder die Nachbarhündinnen läufig sind, ist es ihm egal. Das Problem tritt nur bei Sichkontakt auf. Und auch immer nur bis er die Gelegenheit zum spielen hatte. Gemeinsames spazieren gehen ist nach kurzem Spiel problemlos. Da ist schnüffeln und rennen interessanter als der andere Hund. Jetzt liest man aber immer wieder, dass man sich für den Hund interessant machen soll. Aber wie mache ich es? Auf Futter und Spielzeug reagiert er in spannenden Situationen nunmal nicht. Auch wenn ich vom Hasen wegrenne oder auf dem Acker buddel, reagiert er nicht. Wir üben natürlich fleißig Impulskontrolle. Z. B. wenn wir wild mit seinem Lieblingsspielzeug zergeln und ich es plötzlich wegwerfe, rennt er nicht hinterher, sondern wartet auf Freigabe. Ich höre immer, dass er ja noch jung sei und das alles noch nicht können müsse. Ab wann sollte ein Hund denn "das alles" können? Ich weiß, dass es vermutlich rasse- und typabhängig ist, aber gibt es da eine "Richtline"? Sorry für den langen Text. Danke allen, die ihn gelesen haben.
 
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Peter
Beliebteste Antwort
27. Apr. 08:59
Was Nike und Ralf gesagt haben, kann ich so unterschreiben ☺️ Ich hab selbst nen jungen, dynamischen, triebigen Junghund von 14 Monaten und kenne eure "Probleme". Wenn ein interessanter Mensch, ein anderer Hund, ein Hase auftaucht oder er ne Spur aufnimmt (und momentan ist alles irgendwie ne Spur 😂), liegt sein Fokus nur noch darauf. Während der Sozialisation hat Neo sehr viele Hunde kennengelernt, mein Ziel war, dass er eine gute Hundekommunikation erlernt und verträglich ist. Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass er zu jedem Hund hin möchte zum Spielen. Diese Erwartingshaltung baue ich derzeit (mühevoll) ab. Er darf nur noch zu anderen Hunden, wenn ich ihm das Okay gebe. Ich arbeite intensiv an einer sehr guten Bindung. Dazu gehört, dass ich sein Mittelpunkt seiner Welt ist. Das zieht sich durch den ganzen Alltag. Dazu gehört Ressourcenverwaltung, Regeln und Strukturen aufstellen und einhalten, Aktionen beginnen und beenden, zb spielen. Sicherheit und Verlässlichkeit geben durch Klarheit und Konsequenz und dadurch, dass ich die Aufgabe habe, die Dinge zu klären, nicht er. So baut sich Vertrauen auf. Sehr wichtig finde ich ist auch gegenseitiger Respekt. Er respektiert (meistens), dass ich meine Ansichten und Bedürfnisse und meinen Raum einfordere und umgekehrt respektiere ich seine Bedürfnisse. Zum Beispiel darf er schnüffeln, aber nicht wenn er zieht. Er soll anständig neben mir gehen, sodass wir "gemeinsam" durch die Welt gehen. Es ist "unser" Spaziergang, nicht nur seiner. Er darf mit seinen Sinnen die Welt wahrnehmen, Hund sein, aber zu den Regeln, die ich aufgestellt habe. Wenn er nicht zieht, darf er schnüffeln, er bekommt explizit ein "Okay", wenn ein toller Baum kommt oder eine gut riechende Wiese. Das heißt aber nicht, dass er jeden Baum, jeden zweiten Grashalm, jeden Hund beschnüffeln muss. Der Hund merkt, dass ich seine Bedürfnisse erkenne und er sie ausleben darf, halt nur nicht immer. Das hat schon sehr geholfen, das Leineziehen zu verringern, denn er hat gelernt, dass er zum Ziel kommt, wenn er meine Regeln respektiert. Für den Interessant zu sein ist bei starker Ablenkung bzw Reizen nicht einfach. Ich versuche es so: Sei neben o.g. Verlässlichkeit auch mal überraschend. Mach öfter mal was Neues, Unerwartetes. Wenn der Fokus des Hundes auf etwas anderes abdriftet (Timing!), einfach mal anfangen ein Stück zu Joggen. Oder finde einen Baum total spannend und untersuche ihn. Da ist ne Mauer oder ein Stapel Baumstämme? Prima klettere mit dem Hund drauf rum, überwindet gemeinsam Hindernisse. Erklimmt einen steilen Hügel und helft euch gegenseitig da hoch. Überquert einen Bach und findet gemeinsam eine Lösung. Rennt gemeinsam über eine Wiese, einfach so und macht ein Fangspiel draus und lass den "Ball" mal in der Tasche. Habt gemeinsam Spaß, lach dabei und sei fröhlich. Wenn man eine fröhliche Energie verbreitet hast du die volle Aufmerksamkeit. Lass auf dem Spaziergang auch "zufällig" mal einen toll gefüllten Futterbeutel fallen, geh 100m weiter und dann könnt ihr den Beutel zusammen suchen. So passiert immer mal was Spannendes, Abwechslungsreiches, Unerwartetes. Das macht einen für den Hund interessant...
 
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Dogorama-Mitglied
27. Apr. 05:26
Wirklich niemand? Das ist schade
 
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Nike
27. Apr. 06:38
Es gibt keinen festgelegten Zeitpunkt, zu dem ein Hund das immer absolut zuverlässig können muss, da dies - wie du bereits schreibst - sehr individuell ist. Große Hunde brauchen bis zu 3 Jahre bis sie auch geistig voll ausgereift sind. Bis dahin kann es leider auch immer wieder Rüpelphasen geben, in denen bereits Gelerntes mal kurzfristig "vergessen" bzw. hinterfragt wird. Da hilft es nur, geduldig zu bleiben und immer weiter daran zu arbeiten. Der Rückruf unter (großer) Ablenkung/Verlockung gehört quasi zu den Königsdisziplinen unter den Grundkommandos. Die Basis hierfür ist, dass das Ganze zunächst in einer reizarmen Umgebung/Situation zuverlässig klappt, dann bei geringer Ablenkung, dann bei mittlerer und so weiter und so fort. Wichtig ist, dies stets und ständig "ohne Grund" zu üben, damit der Hund nicht irgendwann mit dem Rückrufsignal verknüpft, dass nun sämtlicher Spaß vorbei ist. Ihr habt doch sicher Hundebekanntschaften, denen ihr regelmäßig begegnet. Weihe diese Hundehalter*innen in deine "Problematik" ein und bitte sie darum, dir beim Üben zu helfen bzw. einfach als Übungsobjekt zur Verfügung zu stehen. Verabredet euch und bitte den anderen Hundehalter/die andere Hundehalterin, seinen/ihren Vierbeiner ebenfalls nicht einfach los stürmen zu lassen, sobald du mit deinem Hund auftauchst (sonst ist die Versuchung fürs Erste einfach VIEL zu groß). Auf dem Weg zum Treffpunkt rufst du deinen Hund immer mal wieder zu dir und freust dich wie verrückt, wenn er kommt, um ihn anschließend direkt wieder zum Schnüffeln etc. freizugeben. Der letzte Rückruf in dieser "Trainingseinheit" findet dann statt, wenn er gerade mal den Hauch einer Ahnung bekommen hat, dass da irgendwo ein Freund/eine Freundin sein könnte. Kommt dein Hund zu dir, brichst du wieder in Freudenstürme aus und erlaubst ihm als "Superbelohnung" anschließend den Hundekontakt. So lernt er, dass du mit einem Rückruf nicht grundsätzlich bezweckst, ihn von anderen Artgenossen fern zu halten, sondern dass er unter Umständen trotzdem mit seinen Freund*innen toben kann. Alternativ kannst du das übrigens auch zwischendurch mit hundelosen Zweibeinern üben, die dein Hund sehr mag. Es gibt doch bestimmt Familienmitglieder oder Freund*innen, auf die er total abfährt. Diese könntest du bitten, zu einem vereinbarten Zeitpunkt auf einer deiner Runden irgendwo als "Überraschung" auf euch zu warten. Dann gehst du dabei genau so vor wie eben beschrieben und weist die Person an, deinen Hund nur dann freudig zu begrüßen, wenn alles gut geklappt hat. Sowieso würde ich dazu übergehen, dass die Begrüßung von Zwei- und Vierbeinern grundsätzlich erst nach einer Freigabe erlaubt ist. Oft schleicht es sich nämlich ein, dass man irgendwo einen Hund sieht, so was denkt wie "Ach, das ist Ben. Die vertragen sich, da kann er ruhig hin!" und zulässt, dass der eigene Vierbeiner einfach nach Gutdünken los stürmt. Das sollte es in der Form idealerweise nie geben. Auch Besucher*innen zuhause sollte er nicht nach Lust und Laune "über den Haufen rennen" dürfen. Wenn es klingelt, hat er an einem bestimmten Ort zu warten bis du den Besuch hinein gebeten hast und ihm irgendwann das Signal gibst, dass er jetzt auch mal eine Nase voll Mensch nehmen darf. So lernt er, dass du sämtliche Kontakte regelst und nicht er.
 
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Linchen
27. Apr. 07:46
Wir haben ein ähnliches Problem. Und es ist tatsächlich schwierig. Leckerli hilft bei meinem auch nicht, Spieli nur bedingt. Was super hilft, wenn ich stehen bleibe, und zb Gras in der Hocke leicht hoch werfe, oder von der einen in die andere Hand wird sofort abgedreht und er kommt zurück und guggt, was ich dort tolles mache.....
 
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Ralf
27. Apr. 08:21
Besitzt du noch einen zweiten Hund oder wer darf aus seinem Napf fressen? Und führ einen erst einjährigen Rüden hört sich der Trainingszustand doch mehr als gut an. Vielleicht ist deine Erwartungshaltung etwas zu ambitioniert. Und das mit den Mädels wird sicherlich noch kommen. Seh zu das du mit dem Hund soviel Spaß wie möglich hast und lege nicht den gesamten Fokus auf das Training. Dein Hund wird jetzt langsam erwachsen und im Rückblick wirst du merken das dies für Beide eine spannende Zeit war an die man sich gerne zurück erinnert. Trotz der Rückschläge im Training die sicherlich auftreten werden. Fazit: beim Training nicht ganz so verbissen und immer daran denken das es keine einjährigen Rüden gibt die perfekt gehorchen.
 
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Peter
27. Apr. 08:59
Was Nike und Ralf gesagt haben, kann ich so unterschreiben ☺️ Ich hab selbst nen jungen, dynamischen, triebigen Junghund von 14 Monaten und kenne eure "Probleme". Wenn ein interessanter Mensch, ein anderer Hund, ein Hase auftaucht oder er ne Spur aufnimmt (und momentan ist alles irgendwie ne Spur 😂), liegt sein Fokus nur noch darauf. Während der Sozialisation hat Neo sehr viele Hunde kennengelernt, mein Ziel war, dass er eine gute Hundekommunikation erlernt und verträglich ist. Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass er zu jedem Hund hin möchte zum Spielen. Diese Erwartingshaltung baue ich derzeit (mühevoll) ab. Er darf nur noch zu anderen Hunden, wenn ich ihm das Okay gebe. Ich arbeite intensiv an einer sehr guten Bindung. Dazu gehört, dass ich sein Mittelpunkt seiner Welt ist. Das zieht sich durch den ganzen Alltag. Dazu gehört Ressourcenverwaltung, Regeln und Strukturen aufstellen und einhalten, Aktionen beginnen und beenden, zb spielen. Sicherheit und Verlässlichkeit geben durch Klarheit und Konsequenz und dadurch, dass ich die Aufgabe habe, die Dinge zu klären, nicht er. So baut sich Vertrauen auf. Sehr wichtig finde ich ist auch gegenseitiger Respekt. Er respektiert (meistens), dass ich meine Ansichten und Bedürfnisse und meinen Raum einfordere und umgekehrt respektiere ich seine Bedürfnisse. Zum Beispiel darf er schnüffeln, aber nicht wenn er zieht. Er soll anständig neben mir gehen, sodass wir "gemeinsam" durch die Welt gehen. Es ist "unser" Spaziergang, nicht nur seiner. Er darf mit seinen Sinnen die Welt wahrnehmen, Hund sein, aber zu den Regeln, die ich aufgestellt habe. Wenn er nicht zieht, darf er schnüffeln, er bekommt explizit ein "Okay", wenn ein toller Baum kommt oder eine gut riechende Wiese. Das heißt aber nicht, dass er jeden Baum, jeden zweiten Grashalm, jeden Hund beschnüffeln muss. Der Hund merkt, dass ich seine Bedürfnisse erkenne und er sie ausleben darf, halt nur nicht immer. Das hat schon sehr geholfen, das Leineziehen zu verringern, denn er hat gelernt, dass er zum Ziel kommt, wenn er meine Regeln respektiert. Für den Interessant zu sein ist bei starker Ablenkung bzw Reizen nicht einfach. Ich versuche es so: Sei neben o.g. Verlässlichkeit auch mal überraschend. Mach öfter mal was Neues, Unerwartetes. Wenn der Fokus des Hundes auf etwas anderes abdriftet (Timing!), einfach mal anfangen ein Stück zu Joggen. Oder finde einen Baum total spannend und untersuche ihn. Da ist ne Mauer oder ein Stapel Baumstämme? Prima klettere mit dem Hund drauf rum, überwindet gemeinsam Hindernisse. Erklimmt einen steilen Hügel und helft euch gegenseitig da hoch. Überquert einen Bach und findet gemeinsam eine Lösung. Rennt gemeinsam über eine Wiese, einfach so und macht ein Fangspiel draus und lass den "Ball" mal in der Tasche. Habt gemeinsam Spaß, lach dabei und sei fröhlich. Wenn man eine fröhliche Energie verbreitet hast du die volle Aufmerksamkeit. Lass auf dem Spaziergang auch "zufällig" mal einen toll gefüllten Futterbeutel fallen, geh 100m weiter und dann könnt ihr den Beutel zusammen suchen. So passiert immer mal was Spannendes, Abwechslungsreiches, Unerwartetes. Das macht einen für den Hund interessant...
 
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Nike
27. Apr. 09:04
Was Nike und Ralf gesagt haben, kann ich so unterschreiben ☺️ Ich hab selbst nen jungen, dynamischen, triebigen Junghund von 14 Monaten und kenne eure "Probleme". Wenn ein interessanter Mensch, ein anderer Hund, ein Hase auftaucht oder er ne Spur aufnimmt (und momentan ist alles irgendwie ne Spur 😂), liegt sein Fokus nur noch darauf. Während der Sozialisation hat Neo sehr viele Hunde kennengelernt, mein Ziel war, dass er eine gute Hundekommunikation erlernt und verträglich ist. Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass er zu jedem Hund hin möchte zum Spielen. Diese Erwartingshaltung baue ich derzeit (mühevoll) ab. Er darf nur noch zu anderen Hunden, wenn ich ihm das Okay gebe. Ich arbeite intensiv an einer sehr guten Bindung. Dazu gehört, dass ich sein Mittelpunkt seiner Welt ist. Das zieht sich durch den ganzen Alltag. Dazu gehört Ressourcenverwaltung, Regeln und Strukturen aufstellen und einhalten, Aktionen beginnen und beenden, zb spielen. Sicherheit und Verlässlichkeit geben durch Klarheit und Konsequenz und dadurch, dass ich die Aufgabe habe, die Dinge zu klären, nicht er. So baut sich Vertrauen auf. Sehr wichtig finde ich ist auch gegenseitiger Respekt. Er respektiert (meistens), dass ich meine Ansichten und Bedürfnisse und meinen Raum einfordere und umgekehrt respektiere ich seine Bedürfnisse. Zum Beispiel darf er schnüffeln, aber nicht wenn er zieht. Er soll anständig neben mir gehen, sodass wir "gemeinsam" durch die Welt gehen. Es ist "unser" Spaziergang, nicht nur seiner. Er darf mit seinen Sinnen die Welt wahrnehmen, Hund sein, aber zu den Regeln, die ich aufgestellt habe. Wenn er nicht zieht, darf er schnüffeln, er bekommt explizit ein "Okay", wenn ein toller Baum kommt oder eine gut riechende Wiese. Das heißt aber nicht, dass er jeden Baum, jeden zweiten Grashalm, jeden Hund beschnüffeln muss. Der Hund merkt, dass ich seine Bedürfnisse erkenne und er sie ausleben darf, halt nur nicht immer. Das hat schon sehr geholfen, das Leineziehen zu verringern, denn er hat gelernt, dass er zum Ziel kommt, wenn er meine Regeln respektiert. Für den Interessant zu sein ist bei starker Ablenkung bzw Reizen nicht einfach. Ich versuche es so: Sei neben o.g. Verlässlichkeit auch mal überraschend. Mach öfter mal was Neues, Unerwartetes. Wenn der Fokus des Hundes auf etwas anderes abdriftet (Timing!), einfach mal anfangen ein Stück zu Joggen. Oder finde einen Baum total spannend und untersuche ihn. Da ist ne Mauer oder ein Stapel Baumstämme? Prima klettere mit dem Hund drauf rum, überwindet gemeinsam Hindernisse. Erklimmt einen steilen Hügel und helft euch gegenseitig da hoch. Überquert einen Bach und findet gemeinsam eine Lösung. Rennt gemeinsam über eine Wiese, einfach so und macht ein Fangspiel draus und lass den "Ball" mal in der Tasche. Habt gemeinsam Spaß, lach dabei und sei fröhlich. Wenn man eine fröhliche Energie verbreitet hast du die volle Aufmerksamkeit. Lass auf dem Spaziergang auch "zufällig" mal einen toll gefüllten Futterbeutel fallen, geh 100m weiter und dann könnt ihr den Beutel zusammen suchen. So passiert immer mal was Spannendes, Abwechslungsreiches, Unerwartetes. Das macht einen für den Hund interessant...
Besonders den letzten Absatz finde ich gut und wichtig. Auch ich stärke spielerisch die Bindung zwischen Frieda und mir, indem ich sie auf unseren Runden immer wieder mit kleinen "Abenteuern" überrasche. So werde ich automatisch interessanter für sie und sie weiß, dass ein Rückruf auch immer mal wieder bedeuten kann, dass wir etwas besonders Spannendes zusammen machen.
 
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Peter
27. Apr. 11:52
Besonders den letzten Absatz finde ich gut und wichtig. Auch ich stärke spielerisch die Bindung zwischen Frieda und mir, indem ich sie auf unseren Runden immer wieder mit kleinen "Abenteuern" überrasche. So werde ich automatisch interessanter für sie und sie weiß, dass ein Rückruf auch immer mal wieder bedeuten kann, dass wir etwas besonders Spannendes zusammen machen.
Wie sehen eure "kleinen Abenteurer" so aus?
 
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Dogorama-Mitglied
27. Apr. 21:41
Vielen Dank für die tollen Antworten und hilfreichen Tipps. Ich lege viel Wert auf gute Erziehung, weil ich finde, dass ein gut erzogener Hund mehr Freiheiten hat als einer, der ständig gemaßregelt wird, weil er es nicht besser weiß. Vielleicht habe ich das Ziel aber wirklich etwas zu hoch angesetzt und werde es jetzt etwas entspannter angehen und den Spaziergang interessanter gestalten. Hundebegegnungen müssen wir aber definitiv üben. Da bleiben wir am Ball. Zu Hause klappt das Warten schon ganz gut, wenn es klingelt. Da muss er nur selten korrigiert werden. Wir haben nur diesen einen Hund. Es war mal ein anderer zum Spielen da und ich hatte vergessen, den Napf wegzustellen und der Gasthund hat sich über die Reste hergemacht. Unserem war es egal. Am Anfang haben wir den Napf immer weggestellt, aber mittlerweile nicht mehr. Es gab mal eine Zeit, da war ich froh über alles, was der Hund frisst, weil er eher ab-, statt zugenommen hat. Sehr unverfressenes Tier... Das mit dem Respekt klappt morgens leider gar nicht. Er hat uns gut erzogen, wenn es ums Aufstehen geht. Als er nachts noch nicht lange einhalten konnte, hat er mich angestupst, ich bin mit ihm rausgegangen. Seit ein paar Wochen weckt er mich aber nicht mehr, weil er muss, sondern weil er spielen möchte. Das müssen wir jetzt irgendwie wieder abstellen... Ansonsten wird er aber nicht irgendwie quengelig oder fordert viel Aufmerksamkeit, wenn ich mich nicht mit ihm beschäftige. Ich danke euch sehr für eure Hilfe 😊
 
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Dogorama-Mitglied
28. Apr. 08:41
Das ist auch noch eine gute Idee. Danke
 
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Stef
28. Apr. 09:16
Ich denke als erstes sollte Mal das Klicker Training richtig aufgebaut werden, Klicker bedeutet Jackpot. Wie du schreibst bestätigst du zwar das vorstehen aber den Jackpot kennt dein Hund nicht. Wenn er am schnüffeln ist, was willst du mit dem such Kommando erreichen, hast du oder jemand anderes dort eine Fährte mit ebenfalls Jackpot ausgelegt? Interessant machen fängt schon zu Hause an bevor es draußen funktioniert, ebenso das Klicker. Ich verwende am Anfang und dann auch immer wieder die Handfütterung, Ausführung gern extra ausgeführt. Was ich auch mache ist den Napf zu mir auf den Boden stellen und mein Hund frisst bei mir, stärkt das Vertrauen und Interesse an mir. Jackpot ist unterschiedlich mal Futter, Spiel, Futtersuche, gemeinsam rennen (das finden sie besonders toll). Dies darf ich aber nicht versuchen wenn schon etwas interessantes da ist sondern immer wieder zwischen durch beim Gassi. Auch hier immer wieder kurze Übungseinheiten wie Fussgehen Abruf und Co und dann Party mit dem Hund (rumspringen und / oder Leckerli). Dann klappt es auch in andere Fälle. Zum Schluss noch, nicht die Hunde bei der Begegnung (wie es viele nennen) spielen lassen, sondern erst am Ende. So lernen sie in Ruhe Kontakt auf zu nehmen und nicht als erstes Status checken und festlegen...