Aber was meinst du mit „regel euren Alltag“? Ganz konkret. Also mal mit Beispielen. Denn Platzzuweisungen machen wir hier von Welpe an. Er kennt das ganz genau. Und ich habe noch keine einziges Mal nachgegeben. Weil ja auch immer so von Stellvertreterkonflikt geredet wird. Wenn es klingelt darf er nicht an die Tür, ich lasse ihn nicht mehr an strategisch günstigen Orten liegen, draußen nehme ich ihn bei Begegnungen an die abgewandte Seite, Fressen nur nach Freigabe, er apportiert, er bleibt sitzen bis ich auflöse, er rennt keinen fliegenden Gegenständen hinterher…. Ich kann Bälle o.Ä. werden während er sitzt und dann selbst wieder einsammeln…
Und dann sagt die Hundetrainerin so schwammige Sachen wie „er denkt noch er entscheidet“ o.Ä.
Aber was soll ich ihm noch abnehmen? Ich manage alles. Und verstehe nicht, warum er seine Rolle nicht versteht. Wie kann man das denn noch missverstehen? 😂
Ich hatte jetzt zuletzt das Gefühl dass er sich durch das Korrigieren der Platzzuwesisung Aufmerksamkeit holt. Also habe ich ihn einfach mal angeleint und mich wieder an den Tisch gesetzt. Und siehe da… ging das Gejodel los, als wenn er versteht dass die Diskussion nun ja gar keinen Sinn mehr macht. Um zu schauen ob er ohne Leine auf der Decke liegt, nehme ich in letzter Zeit sogar einen Spiegel, damit ich ihn nicht anschauen muss. Denn ein Blick reicht und sofort ist der Kopf wieder oben.
Ich meine damit tatsächlich nicht die typische Platzzuweisung a la geh auf deine Decke und bleib da. Auch ob er an die Tür darf oder nicht ist erst mal irrelevant, wenn der Job trotzdem nicht gemacht wird.
Nicht der Hund muss gemanagt werden, sondern der Besuch. Den begrüße ich und winke ihn mit deutlicher Körpersprache rein. Dann weise ich ihm einen Platz zu, auch sehr deutlich. Wenn er gehen will geht er nicht einfach, sondern ich stehe auf und begleite ihn zur Tür. Wenn er aufs Klo will, steh ich auch auf (jedenfalls in der Anfangsphase). Und das alles darf mein Hund wahrnehmen und beobachten. Meiner darf dabei auch mit zur Tür und an den Tisch, aber bleibt eben direkt bei mir. Aber das ist ne Sache der persönlichen Präferenz.
Nur als ein Beispiel.
Ich geh auch an die Tür oder ans Fenster schauen, wenn mein Hund was komisches hört, und schicke ihn nicht weg. Sondern übernehme den Job. Draußen zieht sich das so weiter: wenn etwas kommt was mein Hund gruselig findet (sieht man an Kleinigkeiten in der Körpersprache), nehm ich ihn nicht nur auf die Seite und geh frontal weiter darauf zu. Sondern ich treffe die für ihn sinnvolle Entscheidung, dass wir ausweichen. Jedenfalls wenn das in der Situation gerade möglich ist, natürlich muss man da manchmal einfach durch 😉
Aber wie gesagt, ich kenne euch nicht. Ich bekomme nur den Eindruck, dass viel über konditionierte Kommandos gearbeitet wird, die auch funktionieren, für den Hund aber in den Situationen keinen Sinn ergeben. Der Job, den er meint erfüllen zu müssen, ist damit immer noch nicht gemacht.