Vielen lieben Dank für die Infos bezüglich der Hausleine. Ich finde das Thema schon recht interessant, vor allem mal zu beleuchten warum man sie nutzt.
Ich habe keine eigene Erfahrung damit, daher kann ich also nur eine weit entfernte Einschätzung abgeben. Und es ist klar, dass es für den Halter durchaus Vorteile gibt und bestimmte Dinge durchaus erleichtert werden können.
Da stellt sich mir dann aber die Frage ob anderes nicht zu kurz kommt und welche Vorteile der Hund davon hat.
Mal als Beispiel Deckentraining, um zu verdeutlichen, was ich damit meine:
Meine bekommen von Anfang an (unerzogener Zustand, egal welches Alter) Deckentraining. Das mache ich rein mit Körpersprache um den Hund erstmal beizubringen, was ich eigentlich möchte. Das verknüpfe ich mit einem Kommando (Hund könnte mal blind werden) und mit einem Handzeichen (Hund könnte mal taub werden).
Am Ende (erzogener Zustand) reicht ein Nicken in die entsprechende Richtung und Hundi wandert ins Betti. Manchmal wird gegen an gestunken, dann gibt es DEN Blick, der besagt „ehrlich jetzt? Motzen? Abmarsch“ und dann erst wackelt Hundi ins Betti. Wortlose Kommunikation ist bei uns also durchaus normal.
Diese Art der Kommunikation wird ja langsam aufgebaut, erst mit „grobmotorischer“ Körpersprache, die dann immer verfeinert wird, bis Mimik (feinmotorische Körpersprache) reicht. Ich mache das auch nicht jetzt nach irgendeinem Plan, das passiert hier irgendwie „einfach so“.
Wenn ich jetzt die Hausleine statt Körpersprache nutze, kommt diese „feinmotorische“ Art der Kommunikation nicht zu kurz? Kann sich sowas dann überhaupt entwickeln? Einfach mal doof gefragt.
Und, wie schon erwähnt, welchen Vorteil hat der Hund davon?
Hilfsmittel, Hausleine, Klicker, Pfeife, Box usw, sind ja nicht ständig zur Hand. Die Körpersprache schon. Ist es nicht praktischer von Anfang an körpersprachlich zu kommunizieren und so wenig Hilfsmittel wie nötig zu nutzen?
Ich hatte durchaus schon mal probiert Pfeife, Klicker zu nutzen. Das habe ich am Ende verschenkt. Nicht weil es nicht funktionierte, das tat es schon, sondern weil ich den Eindruck hatte etwas, was ich noch nicht mal benennen kann, kam zu kurz. Und auch weil ich feststellte, dass es völlig unnötig ist…. zumindest für uns. Mich hat es eher genervt den Krempel mit zu schleppen. Für mich liegt der Schlüssel in der Einfachheit und das betrifft auch die Kommunikation und den Hund trainieren.
Ich vermute, dass ich mich deswegen so schwer damit tue, die Hausleine als etwas produktives zu sehen. Momentan erscheint es mir, als wäre sie genau so überflüssig und im Weg, wie damals Pfeife und Klicker. Ich kann mich natürlich auch völlig irren, deswegen die Fragen mal in die Runde geschmissen.