Ich lehne diese Matten auch ab.
Wie Alex S es beschreibt, klingt es ja nach einer Strategie, kann ich zumindest nachvollziehen.
Zunächst sollte man sich bewusst machen, dass ein Welpe vor der 20. Woche (+/- , bleibt ja ein Individuum) physiologisch nicht in der Lage ist, bewusst anzuhalten.
Der Welpe gibt (ohne Matte in der Wohnung) schon sehr schnell Signale, nur sind diese oft nicht für uns eindeutig, es gibt wegen der physiologischen Disposition keine lange Vorwarnzeit und 24/7 den Welpen im Blick zu haben für Wochen oder Monate, gelingt den wenigsten. Das produziert dann die „Unfälle“.
Der Welpe wird anfangs immer eine Alternative in der Wohnung bevorzugen, denn er fühlt sich in der Situation ungeschützt und unsicher. Und das ist mMn mit der größte Nachteil der Matte aus Prägungssicht. Das stubenrein werden beinhaltet ja nicht nur dass „drinnen nicht“ bzw. anzeigen, dass es los geht 😊, sondern auch das souveräne „draußen, auch unter Umweltreizen“.
Der Welpe muss draußen in seiner forschen Entdeckungsphase lernen, draußen auf verschiedenen Untergründen, unterschiedlichen Umgebungen etc. sein Geschäft zu erledigen.
Deswegen bin ich auch kein Freund „einer Wiese/Sandgrube“. Das kann für die erste(n) Woche(n) bei einem unsicheren Welpen eine gute Hilfe sein, sollte aber auch nicht manifestiert werden. So erzieht man sich sonst einen „Heimscheisser“, gibt genug Threads hier mit dem Thema Probleme beim lösen älterer Jung- oder adulte Hunde.
Hatte irgendwer schon erwähnt, dass Welpenerziehung und -aufzucht eine wunderschöne Sache, aber vor allem anstrengend, zeitraubend und oft eben auch in Kleinigkeiten voller „Fallen“ ist? 😆
Zur frühzeitigen Gewöhnung an Alltagssituationen gehört auch das „trainieren“ des unbekümmerten Lösens. Es spricht für mich nichts dagegen, das nach persönlichen Möglichkeiten aufzubauen und Hilfsmittel zu verwenden, aber belasst es nicht dabei und baut diese Stützen sukzessive ab.
Es wird nie wieder so „einfach“ werden, wie im Welpenalter!
Wir wohnen auch im 2. OG und es war ein übles Gerenne und Getrage für einen alten Mann wie mich 😰😀, wir haben wirklich konsequent beim aufwachen, nach dem spielen/toben, nach dem Fressen/saufen den Kalle geschnappt und raus. Und bei Kalle war es so, dass er, wenn nicht gepennt 💤 er entweder sein Hasi oder ne Fleecedecke oder Welpenkong malträtiert hat oder seine Beissspielzeuge Herrchen und Frauchen mit seiner Aufmerksamkeit beglückt hat 😂 Wenn nicht irgendwas davon angesagt war, er nur irgendwie ohne Fokus in der Gegend rumguckte oder Nase auf den Boden hatte, konnten konnten wir schon mit ihm rausgehen. Trefferquote extrem hoch 😊
Trotzdem gab es „Unfälle“, aber dann waren wir unaufmerksam oder zu langsam.
Ruhe und Geduld und Aufmerksamkeit und Bewusstsein, dass es es eine Weile unbequem ist, dann wird das.