Hi. Mein Neo kam mit 16 Wochen zu mir und lebte vorher auf dem Dorf und kannte wenig bis gar nichts.
Frisch in der Stadt habe ich mit ihm langsam aber stetig die neue Welt erkundet. Autos, LKW, Straßenbahn, Baustellen, Bahnhof. Jeden Tag in die Gassirunde eingebaut.
Der normale Verkehr war gruselig, aber nach einigen Wiederholungen ging es. Man muß selbst souverän und ruhig durch die Situation gehen und langsam steigern, bis es normal ist.
Herausforderung – wie bei euch die normale Straße – war bei uns der Hauptbahnhof. Viele Menschen, Gerüche, Lärm, grosse unheimliche Züge...
Über viele Tage haben wir uns dem Bahnhof immer mal angenähert bis zu der Stelle, wo man seine Komfortzone verlassen hat, der Hund also unruhig wurde. Dann paar Meter zurück und dort ein schönes Spiel gestartet. Ball oder apportieren... Während des Spiels dann wieder weiter zum bösen Bahnhof gegangen, langsam herangetastet. Dann Feierabend, loben, nach Hause. Das nächste mal das selbe Spiel, nur vielleicht schon dichter dran. Dann einfach mal 10 oder 20 Minuten an die Stelle setzen und entspannt den Hund die Szenerie beobachten lassen. Zwischen den Beinen parken – das gibt Schutz – und sanft die Brust kraulen. Das entspannt. Ruhige Momente belohnen.
Mit Geduld und Ruhe und ohne Druck sollte das machbar sein, sich da ranzutasten.
Neo ist heute völlig entspannt bei Straßen, Lärm und Zügen und fährt super in der Straßenbahn mit.
Eine gute Bindungsarbeit hilft auch, damit der Hund euch vertraut. Trainiert auch viel Selbstbewusstsein mit dem Hund. Lasst ihn über Dinge klettern, Balancieren, unterschiedliche Untergründe erlaufen, Aufgaben meistern, Probleme lösen, sportlich und körperlich fit sein. Das alles macht einen Hund selbstbewusster und schweisst das Mensch-Hund-Team zusammen.