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Dirk
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Anzahl der Antworten 71
zuletzt 15. Sept.

Nordische Hunde - Rückruf

Hallo, wir haben einen Husky-Collie-Mix mit 1,9 Jahren. Meine Frage ist jetzt, ob ihr Erfahrung damit habt wie man einem Huskymix den Rückruf beibringt damit er ihn auch versteht und nicht wie in unserem fall von 10 Versuchen klappen nur die ersten 2 und der rest kuck ich mal und lauf trotzdem weiter. Das gute ist ja schonmal, dass er keinerlei Jagtmotivation auf Wild hat, jedoch sind Vögel das Feindbild Nummer 1.
 
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Daniel
15. Sept. 08:45
Lass dich nicht entmutigen. Auch nodische Rassen, lassen sich erziehen und trainieren. Ja die Rassen sind eigenständig. Was bedeutet das? Sie wurden für bestimmte Arbeiten gezüchtet. Das wurde ein Beagle oder Schäferhund aber auch. Nur waren nordische in der Lage, eigene Entscheidungen zu treffen, wenn es für sie keiner übernimmt. Also eigentlich ein Vorteil (zumindest in freier Natur). Man muss eben sehr konsequent und genau sein. Wichtiger noch das du dem Hund zeigst, dass es Sinn macht, sich an dir zu orientieren. Auch Spaß muss es machen und du musst immer für Abwechslung sorgen. Daher ist ein nordischer Hund, eigentlich nicht als Ersthund geeignet. Auch wer 20 Jahre Schäferhunde (dient nur als Beispiel) hatte, kann noch lange nicht, einen Husky erziehen und führen. Hier mal zwei Videos mit Beispielen, was möglich ist. Bewusst hab ich auch Fehler meinerseits drin gelassen .Meine Maya, 3 Jahre alt, Siberian Husky (Arbeitslinie) 😉
 
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Dogorama-Mitglied
15. Sept. 08:46
Ich hab zwar einen Urtyp in „light“ aber vielleicht hilft es ja trotzdem etwas. 😅 Ich habe bei Koya im Welpenalter den Rückruf wie folgt aufgebaut: Mein Partner hat Koya am Halsband festgehalten und ich habe zu jeder Mahlzeit (damals 3x täglich) den Napf auf den Boden gestellt und das Rückrufkommando gegeben. Daraufhin hat mein Partner Koya losgelassen und er durfte fressen. Das haben wir ca. 1 Woche bei jedem Fressen geübt. Anfangs wartete Koya in der Küche, später dann im Flur und am Ende dann im Wohnzimmer (komplett außer Sichtweite) In der 2. Woche haben wir dann im Garten geübt und er bekam für jeden Rückrüf seine „Jackpot-Leckerlies“. In der 3. Woche haben wir dann auf ruhigen Strecken auf dem Spaziergang geübt und in der 4. Woche dann auch mal unter Ablenkung (Kinder, andere Hunde oder Vögel in Sichtweite). So saß der Rückruf bombenfest. In der Pubertät hat er natürlich angefangen, das Ganze zu hinterfragen. 😅 Hab ihn dann mit Schleppleine abgesichert und wenn er das Kommando ignorierte, ihn mit leichten Impulsen mit der Leine daran erinnert, dass er auch kommen soll, wenn ich rufe und es keine Option ist, mich zu ignorieren. Außerdem habe ich kleine „Nothilfen“, wenn er mich ohne Leine komplett ignoriert. Bei ihm funktioniert es sehr gut, wenn ich wegrenne. Ich drehe also auf dem Absatz um und renne in die entgegengesetzte Richtung, ohne mich dabei umzudrehen. Es dauert keine Sekunde, bis er mir folgt und direkt wieder bei mir ist. Ich leine ihn dann kommentarlos an und nehme in an kurzer Leine ein paar Minuten stumm mit mir mit. Das reicht dann als Erinnerung, dass er den Rückruf nicht nochmal ignoriert. Dafür muss man aber auch parallel gut an der Orientierung des Hundes an einem selbst arbeiten (immer wieder die Richtung kommentarlos wechseln, die Spaziergänge spannend gestalten, den Hund daheim nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken). Außerdem sollte man generell täglich an der Bindung und Beziehung arbeiten. Auch die „Wow!“- und „Guck mal hier!“-Initiativen von Günther Bloch helfen mir sehr gut dabei, dass Koya mich spannend findet. Ich bestücke manchmal unbemerkt einen Baum mit tollen Leckerchen und sage ganz leise: „Wow, was hat’s denn hier?“. Er kommt dann direkt angerannt und will wissen, was ich dort gefunden habe. Ich blocke ihn dann aber erstmal eine Weile ab, das erhöht den Reiz an der Sache noch mehr. 😄 Danach lasse ich ihn dann die Leckerchen einsammeln. Koya weiß also, dass ich immer die coolen Sachen finde und es sich deshalb lohnt, in meiner Nähe zu bleiben. Allgemein würde ich es vermeiden, den Hund immer wieder anzusprechen und ihm nur Aufmerksamkeit zu schenken, wenn er von sich aus auf mich achtet. Die Leckerchen kann man natürlich auch durch ein geliebtes Spielzeug ersetzen (das er dann wirklich nur beim Rückruf angeboten bekommt) oder am besten ersetzt man die Leckerchen durch ein soziales Spiel. Dafür ist ein Husky-Mix bestimmt auch immer zu haben. ☺️ Viel Erfolg und Spaß beim Üben 🍀
Oh, das sind tolle und originelle Tipps!!!

Danke dafür!
 
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Dogorama-Mitglied
15. Sept. 08:49
Für den Rückruf mag ich den Aufbau von André Vogt sehr, den findet man in seinem Podcast. Parallel würde ich stark an der Orientierung arbeiten, damit man den Rückruf nicht ständig anwenden muss und der Hund aus eigener Motivation lernt in der Nähe zu bleiben. Es macht es ungemein schwieriger, wenn man den Hund immer wieder von richtig spannenden Dinge abrufen muss, denn dann beschließt der Hund auch eher, dass die anderen ggf. Sachen wichtiger sind und er den größeren Nutzen dabei hat, nicht zu hören. Wenn der Hund voraussichtlich sowieso nicht hören wird, vermeide die erzwungene Rückrufsituation, in dem du vorher vorausschauend anleinst. Übe so, dass die Wahrscheinlich extrem hoch ist, dass er hört (:
Hier ist der Link...
https://m.youtube.com/watch?v=ee5z2ViXSqM&list=PLK16CE-KxFzGO4tcX9neF9MNV4ade2dO3&index=209
 
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Dogorama-Mitglied
15. Sept. 08:53
Dirk, wenn nur die ersten beiden Rűckrufe klappen, dann hast du doch die Antwort: Maximal EINMAL Rűckruf!!! Dann Party! Du musst dafűr sorgen, dass die Situation so gestaltet ist, dass der Hund IMMER kommt!! Es darf wirklich KEINE Ausnahme geben. Also: Rűckruf, wenn der Hund eh schon auf dem Weg zu dir ist😉 So, wie ihr das macht, macht ihr euch den Rűckruf kaputt... So lernt der Hund nur, dass es ok ist, euch zu ignorieren. Deshalb, wie Vorredner schon geschrieben haben: neues Kommando, von Grund auf neu aufbauen, erstmal nur Schlepp (aber nicht zu lange: Die Tiere merken, ob sie an der Schlepp sind oder frei) Rűckruf in der Folgezeit nur SPARSAM und nur dann, wenn er wirklich 100prozentig klappt!! (so, wie oben beschrieben: kurze Distanz, Hund ist eh schon halb auf dem Weg zu dir, PARTY), unterstűtzen kannst du es dadurch, dass du dich rűckwärts gehend von dem Hund weg bewegst..
Das unterschreib ich grundsätzlich auch, ich würd nur den Druck ein bisschen vom 100% nehmen.

Das schafft kaum jemand und diese Anforderung hat mich etwas gestresst und frustriert.

Bis mir eine sehr erfahrene Trainerin gesagt hat, vergiss es, 100% gibt's nicht.
Fehlversuche gilt es wenn möglich zu vermeiden, aber wenn mal einer vorkommt danach ein paar mal mit sicherer Erfolgschance (zB angeleint) wiederholen und gut is es.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Sept. 09:02
Du hast offensichtlich keine Ahnung, wie man mit einer Schleppleine umgeht🤦 Solange man die im der Hand hat, darf sie den Boden nichtmal berühren. Zu Leine im Dreck, um die Beine verheddert und Leinensalat kann es bei richtiger Handhabung also garnicht kommen. Ja, muss man etwas üben, aber dann sind die Vorteile gegenüber Flexi völlig offensichtlich. Nicht umsonst ist die Schlepp ein Profi-Trainingswerkzeug und die Flexi bestenfalls eine Freizeitgassi-Leine. Du hast allerdings in Einem recht - aus dem Schwarmwissen schnappt man auch immer ziemlichen Quatsch mit auf...
Danke für deine Unterstellung 🤦‍♀️
Das sagst du.

Ich beschreibe aber was ich so täglich sehe mit der Schleppleine 🤷‍♀️


Ja siehst du. Du sagst ja das selbe. Die Schleppleine ist ein Profi Werkzeug und gehört auch dort hin. Flexi reicht für einen lockeren ruhigen Gassigang.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Sept. 09:02
Die Kraftentfaltung ist im Geschirr stärker als am Halsband. Sehr große Hunde hälst du nicht mehr im Geschirr, wenn die richtig Kraft entwickeln. Die Hunde lernen auch sehr schnell, ob die Schlepp dran ist. Deshalb sollte sie, wenn, dann nur kurzfristig benutzt werden.
Ok, das mag durchaus bei sehr Großen und schlechter Leinenführigkeit anders gelagert sein. Sind dann aber eher Spezialfall, oder versteh ich das falsch?

Darf ich fragrn, warum Schlepp nur kurzfristig?
Ich hab die so gut wie immer, kann sie ja bei Bedarf kurz halten.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Sept. 09:03
Wenn ich ein unsicherer Hundehalter bin, kommt der Hund nicht an die Schlepp, sondern an eine 3m Fűhrleine. Das reicht! Diese Leute, die ihre unerzogenen Hunde an der Schlepp fűhren, bringen Radfahrer zum Stűrzen, sorgen fűr alle möglichen unangenehmen Situationen! Die Schlepp ist doch kein Ersatz fűr mangelnde Erziehung und Ausbildung! 🙈
❗️📌📌📌📌
 
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Dogorama-Mitglied
15. Sept. 09:05
Ok, das mag durchaus bei sehr Großen und schlechter Leinenführigkeit anders gelagert sein. Sind dann aber eher Spezialfall, oder versteh ich das falsch? Darf ich fragrn, warum Schlepp nur kurzfristig? Ich hab die so gut wie immer, kann sie ja bei Bedarf kurz halten.
Schlepp heißt "Schlepp", weil sie hinterherschleppt😉
Viele Leute missbrauchen sie als 10m oder sogar 15m Fűhrleine.. Das ist NICHT Sinn der Sache..!

Sie dient in der Ausbildung beim Konditionieren nur zur Absicherung, um ggf. Befehle besser durchsetzen zu können. Zum Gassigehen in der Hand des Halters hat sie nix verloren..
 
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Dogorama-Mitglied
15. Sept. 09:06
Das ist ja genau das, wenn sie falsch eingesetzt wird entsteht der Dauerzug. Und sorry, wenn das bei der Flexi oder normalen Leine schon geschieht, ist der Dauerzug und das sich davon schleichen auch bei der Schleppleine. Vorteile habe ich weiter unten genannt.
An der Schlepp entsteht nur ein Dauerzug, wenn Hund oder Halter dauerhaft an der Leine ziehen. Das ist aber bei jeder Leine so.

Bei der Flexi ergibt sich aber zusätzlich schon allein aus dem Abrollmechanismus ein ständiger Zug zurück. Der ist nur weg, wenn man die Flexi feststellt, aber wenn man meist festgestellt hätte, könnte man genauso gut eine normale Leine oder eine Schlepp nehmen.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Sept. 09:08
An der Schlepp entsteht nur ein Dauerzug, wenn Hund oder Halter dauerhaft an der Leine ziehen. Das ist aber bei jeder Leine so. Bei der Flexi ergibt sich aber zusätzlich schon allein aus dem Abrollmechanismus ein ständiger Zug zurück. Der ist nur weg, wenn man die Flexi feststellt, aber wenn man meist festgestellt hätte, könnte man genauso gut eine normale Leine oder eine Schlepp nehmen.
Nö... wenn du die Flexi feststellst, dann auch nicht.. 😉
Flexi ist ohne Feststellung bequemer, weil sie sich selber aufrollt.
Aber: ich hab bislang wenig Leute kennengelernt, die sauber mit der Flexi oder mit der Schlepp arbeiten. Deshalb: möglichst sowohl Flexi als auch Schlepp bitte vermeiden!!!


Nochmal:
in der Regel reicht ne lange Fűhrleine von 3 m bis max. 5m! 🙂