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Dirk
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Anzahl der Antworten 71
zuletzt 15. Sept.

Nordische Hunde - Rückruf

Hallo, wir haben einen Husky-Collie-Mix mit 1,9 Jahren. Meine Frage ist jetzt, ob ihr Erfahrung damit habt wie man einem Huskymix den Rückruf beibringt damit er ihn auch versteht und nicht wie in unserem fall von 10 Versuchen klappen nur die ersten 2 und der rest kuck ich mal und lauf trotzdem weiter. Das gute ist ja schonmal, dass er keinerlei Jagtmotivation auf Wild hat, jedoch sind Vögel das Feindbild Nummer 1.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Sept. 07:45
Ich habe meinen zweiten Huskyverschnitt und die Erfahrung, das zu 90% der Husky durchkommt. Was einerseits wunderschön, andererseits wirklich stark frustrierend ist.
Aber ich würde behaupten, das man mit genug Training und viel Konsequenz auch einen nordischen „erziehen“ kann. Per Se würde ich generell mehr an der Orientierung zu dir arbeiten, damit du einfach interessanter wirst. Drinnen die Aufmerksamkeit auf ein Minimum runterschrauben und draußen Spiel, Spaß, Party und Futter. Ich nehme für den Rückruf eine ACME Pfeife und ein geiles Leckerlie und dannach spielen. Anfangs die Schleppleine dran, damit keinesfalls ein Fehlpfiff kommen kann. Bitte keine Flexi und nimm auf alle Fälle ein Geschir, die Verletzungsgefahr ist zu gros.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Sept. 07:49
Wie korrigiert man denn an der flexi? Knopf feststellen und ziehen oder wie? 🤔 Geschirr fördert nicht das ziehen, es schmerzt beim ziehen einfach nicht so sehr wie ein Halsband. Die Kombination lange Leine (egal welche) und Halsband ist dagegen ziemlich gefährlich für die Halsmuskulatur.
Die Flexi kannst du stückweise erweitern. Weisst du was ich meine?
So gibst du einen unterschiedlichen Radius. Der Knopf wenn es eine Orginale ist, hat auch noch eine Rasterfunktion. Sprich du blockst nicht sofort.
Mit der Flexi geht man anders um und muss denn Hund auch auf "langsam" konditionieren.

So kannst du die im blockierten Zustand auch locker hängen lassen.

Wohlgemerkt: der Hund ist da schon Leinenführig.

Und die Leinenführigkeit wird mit einer richtigen Leine erlernt. Auch die darf nie auf vollem Zug sein, sondern sollte entspannt hängen.
 
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Nadine
15. Sept. 07:55
Die Flexi kannst du stückweise erweitern. Weisst du was ich meine? So gibst du einen unterschiedlichen Radius. Der Knopf wenn es eine Orginale ist, hat auch noch eine Rasterfunktion. Sprich du blockst nicht sofort. Mit der Flexi geht man anders um und muss denn Hund auch auf "langsam" konditionieren. So kannst du die im blockierten Zustand auch locker hängen lassen. Wohlgemerkt: der Hund ist da schon Leinenführig. Und die Leinenführigkeit wird mit einer richtigen Leine erlernt. Auch die darf nie auf vollem Zug sein, sondern sollte entspannt hängen.
Das kann ich aber ja genauso mit der Schleppleine machen.

Die Aussage "Ich nehme dazu die Flexi. Damit kann man Hunde optimal korrigieren." erschließt sich mir immer noch nicht. Wie korrigierst du, dass das an der flexi besonders gut gehen soll? Korrektur und stückweise den Radius/die Leinenlänge frei geben sind ja zwei unterschiedliche Dinge.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Sept. 08:05
Das kann ich aber ja genauso mit der Schleppleine machen. Die Aussage "Ich nehme dazu die Flexi. Damit kann man Hunde optimal korrigieren." erschließt sich mir immer noch nicht. Wie korrigierst du, dass das an der flexi besonders gut gehen soll? Korrektur und stückweise den Radius/die Leinenlänge frei geben sind ja zwei unterschiedliche Dinge.
Klar kannst du das.
Leine im Dreck, evtl. noch um die Beine verhändert und einen Leinensalat mit dabei.

Wenn ein Hund garnicht Leinenführig ist, geht weder das eine noch das andere.

Korrigiert wird genau gleich.
Und wer unerfahren ist, sollte dies zubeginn mit einem Hundetrainer üben.

Nicht hier im Internet oder via Google etwas aufschnappen und selbst wursteln.
1:1 mit dem Trainer, vorallem, der Rückruf in ruhigen Situationen. Ohne Ablenkungen.

Gassitime alleine mit dem Hund an ruhigen Orten. Evtl. In Begleitung vom Trainer.

Hier im Internet die Schwarminteligenz zu nutzen, kann fatale Erziehungsfehler geben.

Daher ist es auch wichtig, dass mit dem Hund gearbeitet wird. Und dies lernt man in guten Hundesportvereinen e.t.c wer Fan vom Training basiert auf Martin Rütter ist, findet auch Vereine in der Nähe.
 
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Miriam
15. Sept. 08:11
Ich hab zwar einen Urtyp in „light“ aber vielleicht hilft es ja trotzdem etwas. 😅

Ich habe bei Koya im Welpenalter den Rückruf wie folgt aufgebaut: Mein Partner hat Koya am Halsband festgehalten und ich habe zu jeder Mahlzeit (damals 3x täglich) den Napf auf den Boden gestellt und das Rückrufkommando gegeben. Daraufhin hat mein Partner Koya losgelassen und er durfte fressen. Das haben wir ca. 1 Woche bei jedem Fressen geübt. Anfangs wartete Koya in der Küche, später dann im Flur und am Ende dann im Wohnzimmer (komplett außer Sichtweite)

In der 2. Woche haben wir dann im Garten geübt und er bekam für jeden Rückrüf seine „Jackpot-Leckerlies“.

In der 3. Woche haben wir dann auf ruhigen Strecken auf dem Spaziergang geübt und in der 4. Woche dann auch mal unter Ablenkung (Kinder, andere Hunde oder Vögel in Sichtweite).

So saß der Rückruf bombenfest. In der Pubertät hat er natürlich angefangen, das Ganze zu hinterfragen. 😅 Hab ihn dann mit Schleppleine abgesichert und wenn er das Kommando ignorierte, ihn mit leichten Impulsen mit der Leine daran erinnert, dass er auch kommen soll, wenn ich rufe und es keine Option ist, mich zu ignorieren.

Außerdem habe ich kleine „Nothilfen“, wenn er mich ohne Leine komplett ignoriert. Bei ihm funktioniert es sehr gut, wenn ich wegrenne. Ich drehe also auf dem Absatz um und renne in die entgegengesetzte Richtung, ohne mich dabei umzudrehen. Es dauert keine Sekunde, bis er mir folgt und direkt wieder bei mir ist. Ich leine ihn dann kommentarlos an und nehme in an kurzer Leine ein paar Minuten stumm mit mir mit. Das reicht dann als Erinnerung, dass er den Rückruf nicht nochmal ignoriert. Dafür muss man aber auch parallel gut an der Orientierung des Hundes an einem selbst arbeiten (immer wieder die Richtung kommentarlos wechseln, die Spaziergänge spannend gestalten, den Hund daheim nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken). Außerdem sollte man generell täglich an der Bindung und Beziehung arbeiten.

Auch die „Wow!“- und „Guck mal hier!“-Initiativen von Günther Bloch helfen mir sehr gut dabei, dass Koya mich spannend findet. Ich bestücke manchmal unbemerkt einen Baum mit tollen Leckerchen und sage ganz leise: „Wow, was hat’s denn hier?“. Er kommt dann direkt angerannt und will wissen, was ich dort gefunden habe. Ich blocke ihn dann aber erstmal eine Weile ab, das erhöht den Reiz an der Sache noch mehr. 😄 Danach lasse ich ihn dann die Leckerchen einsammeln. Koya weiß also, dass ich immer die coolen Sachen finde und es sich deshalb lohnt, in meiner Nähe zu bleiben. Allgemein würde ich es vermeiden, den Hund immer wieder anzusprechen und ihm nur Aufmerksamkeit zu schenken, wenn er von sich aus auf mich achtet.

Die Leckerchen kann man natürlich auch durch ein geliebtes Spielzeug ersetzen (das er dann wirklich nur beim Rückruf angeboten bekommt) oder am besten ersetzt man die Leckerchen durch ein soziales Spiel. Dafür ist ein Husky-Mix bestimmt auch immer zu haben. ☺️

Viel Erfolg und Spaß beim Üben 🍀
 
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Dogorama-Mitglied
15. Sept. 08:14
Wie korrigiert man denn an der flexi? Knopf feststellen und ziehen oder wie? 🤔 Geschirr fördert nicht das ziehen, es schmerzt beim ziehen einfach nicht so sehr wie ein Halsband. Die Kombination lange Leine (egal welche) und Halsband ist dagegen ziemlich gefährlich für die Halsmuskulatur.
Es ist schade das man sich per se, auf Flexi oder Schleppleine stürtzt.

Ich erwähnte ganz klar. Durch positive Förderung. Den Hund übertrieben am Anfang loben für gelungenen Rückruf. Die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Und dies so aufbauen.

Wenn du das gefestigt hast, kannst du auch ohne Leine untwegs sein. Starke Bindung.
 
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Frank
15. Sept. 08:15
Die Flexi kannst du stückweise erweitern. Weisst du was ich meine? So gibst du einen unterschiedlichen Radius. Der Knopf wenn es eine Orginale ist, hat auch noch eine Rasterfunktion. Sprich du blockst nicht sofort. Mit der Flexi geht man anders um und muss denn Hund auch auf "langsam" konditionieren. So kannst du die im blockierten Zustand auch locker hängen lassen. Wohlgemerkt: der Hund ist da schon Leinenführig. Und die Leinenführigkeit wird mit einer richtigen Leine erlernt. Auch die darf nie auf vollem Zug sein, sondern sollte entspannt hängen.
ausgerechnet bei nordischen Hunden ne Flexi zu empfehlen halte ich für sehr gewagt, erst recht bei Husky's und deren Mixe.

Einen MalamuteSchäferMix mit Flexi ist schon richtiger Leichtsinn(!),
auch wenn's bei Dir scheinbar funktioniert
und Du eine "Könnerin" mit ensprechenden motorischen Fähigkeiten bist.
Falls dein Liebling mal seine Erziehung "vergisst" verbiegt er dir die Finger wenn Du gerade mal nicht richtig wach bist.

Du magst das können, weiter empfehlen würde ich das keinesfalls.
🌻
 
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Dogorama-Mitglied
15. Sept. 08:16
Dirk, wenn nur die ersten beiden Rűckrufe klappen, dann hast du doch die Antwort:

Maximal EINMAL Rűckruf!!!
Dann Party!

Du musst dafűr sorgen, dass die Situation so gestaltet ist, dass der Hund IMMER kommt!!
Es darf wirklich KEINE Ausnahme geben.
Also: Rűckruf, wenn der Hund eh schon auf dem Weg zu dir ist😉
So, wie ihr das macht, macht ihr euch den Rűckruf kaputt... So lernt der Hund nur, dass es ok ist, euch zu ignorieren.

Deshalb, wie Vorredner schon geschrieben haben: neues Kommando, von Grund auf neu aufbauen,
erstmal nur Schlepp (aber nicht zu lange: Die Tiere merken, ob sie an der Schlepp sind oder frei) Rűckruf in der Folgezeit nur SPARSAM und nur dann, wenn er wirklich 100prozentig klappt!! (so, wie oben beschrieben: kurze Distanz, Hund ist eh schon halb auf dem Weg zu dir, PARTY), unterstűtzen kannst du es dadurch, dass du dich rűckwärts gehend von dem Hund weg bewegst..
 
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Nadine
15. Sept. 08:18
Es ist schade das man sich per se, auf Flexi oder Schleppleine stürtzt. Ich erwähnte ganz klar. Durch positive Förderung. Den Hund übertrieben am Anfang loben für gelungenen Rückruf. Die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Und dies so aufbauen. Wenn du das gefestigt hast, kannst du auch ohne Leine untwegs sein. Starke Bindung.
Ich stürze mich nicht auf die flexi. Richtig eingesetzt hab ich gar nichts gegen die. Wobei ich sie nicht zum Rückruf Training empfehlen würde und erst recht nicht mit Halsband.

Und du hast schließlich die Schleppleine schlecht gemacht, da interessiert mich natürlich, was die flexi so viel besser kann.

Und da man in die flexi auch nicht rein greifen und den Hund sanft zu sich "angeln" kann, stört mich die Kombination von flexi und wie gut man damit korrigieren kann. Dass du eben nicht mit flexi korrigierst, hast du ja dann in einem späteren Beitrag klar gestellt.
Das kann bei Mitlesern aber dazu führen, aus Bequemlichkeit die flexi mit halsband zu nutzen und daran rum zu rucken, um zu korrigieren. Und DAS finde ich dann sehr gefährlich. Es gibt schon mehr als genug Leute auf den Straßen, die aus Bequemlichkeit die flexi nutzen aber eigentlich keine Ahnung haben, wie man damit umgeht.
 
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Sabine
15. Sept. 08:18
Wir haben auch Flexis, allerdings nur für manche Spaziergänge in waldreichen Gebieten mit unseren zwei Jägern. Manchmal auch bei tagelangem Matschwetter, wenn ich, wie von dir beschrieben, keinen Bock auf kalte, nasse, schmutzige Hände habe. Natürlich immer am Geschirr befestigt. Aber das sind Ausnahmen. Zum Aufbau des Rückruf sind sie völlig ungeeignet. Wird auch in keiner mir bekannten Literatur oder irgendeinem Trainer empfohlen.