Ich hab zwar einen Urtyp in „light“ aber vielleicht hilft es ja trotzdem etwas. 😅
Ich habe bei Koya im Welpenalter den Rückruf wie folgt aufgebaut: Mein Partner hat Koya am Halsband festgehalten und ich habe zu jeder Mahlzeit (damals 3x täglich) den Napf auf den Boden gestellt und das Rückrufkommando gegeben. Daraufhin hat mein Partner Koya losgelassen und er durfte fressen. Das haben wir ca. 1 Woche bei jedem Fressen geübt. Anfangs wartete Koya in der Küche, später dann im Flur und am Ende dann im Wohnzimmer (komplett außer Sichtweite)
In der 2. Woche haben wir dann im Garten geübt und er bekam für jeden Rückrüf seine „Jackpot-Leckerlies“.
In der 3. Woche haben wir dann auf ruhigen Strecken auf dem Spaziergang geübt und in der 4. Woche dann auch mal unter Ablenkung (Kinder, andere Hunde oder Vögel in Sichtweite).
So saß der Rückruf bombenfest. In der Pubertät hat er natürlich angefangen, das Ganze zu hinterfragen. 😅 Hab ihn dann mit Schleppleine abgesichert und wenn er das Kommando ignorierte, ihn mit leichten Impulsen mit der Leine daran erinnert, dass er auch kommen soll, wenn ich rufe und es keine Option ist, mich zu ignorieren.
Außerdem habe ich kleine „Nothilfen“, wenn er mich ohne Leine komplett ignoriert. Bei ihm funktioniert es sehr gut, wenn ich wegrenne. Ich drehe also auf dem Absatz um und renne in die entgegengesetzte Richtung, ohne mich dabei umzudrehen. Es dauert keine Sekunde, bis er mir folgt und direkt wieder bei mir ist. Ich leine ihn dann kommentarlos an und nehme in an kurzer Leine ein paar Minuten stumm mit mir mit. Das reicht dann als Erinnerung, dass er den Rückruf nicht nochmal ignoriert. Dafür muss man aber auch parallel gut an der Orientierung des Hundes an einem selbst arbeiten (immer wieder die Richtung kommentarlos wechseln, die Spaziergänge spannend gestalten, den Hund daheim nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken). Außerdem sollte man generell täglich an der Bindung und Beziehung arbeiten.
Auch die „Wow!“- und „Guck mal hier!“-Initiativen von Günther Bloch helfen mir sehr gut dabei, dass Koya mich spannend findet. Ich bestücke manchmal unbemerkt einen Baum mit tollen Leckerchen und sage ganz leise: „Wow, was hat’s denn hier?“. Er kommt dann direkt angerannt und will wissen, was ich dort gefunden habe. Ich blocke ihn dann aber erstmal eine Weile ab, das erhöht den Reiz an der Sache noch mehr. 😄 Danach lasse ich ihn dann die Leckerchen einsammeln. Koya weiß also, dass ich immer die coolen Sachen finde und es sich deshalb lohnt, in meiner Nähe zu bleiben. Allgemein würde ich es vermeiden, den Hund immer wieder anzusprechen und ihm nur Aufmerksamkeit zu schenken, wenn er von sich aus auf mich achtet.
Die Leckerchen kann man natürlich auch durch ein geliebtes Spielzeug ersetzen (das er dann wirklich nur beim Rückruf angeboten bekommt) oder am besten ersetzt man die Leckerchen durch ein soziales Spiel. Dafür ist ein Husky-Mix bestimmt auch immer zu haben. ☺️
Viel Erfolg und Spaß beim Üben 🍀