Ach, das tut mir Leid 😔 Ich hatte gehofft, es wird schnell besser.
Vielleicht hilft es dir ja zu lesen, dass es bei uns auch lange gedauert hat, bis es recht rund gelaufen ist. Wir reden da von über einem halben Jahr, bis ich mich auf die Spaziergänge wirklich gefreut habe. Alleine bleiben hat nochmal deutlich länger gebraucht und ist auch jetzt nach 1,5 Jahren an manchen Tagen einfach nicht möglich, wenn er schlecht drauf ist.
Ich kann nur immer wieder empfehlen, ein Tagebuch zu schreiben, wo ihr genau festhaltet wie lange sie schläft, welche Reize sie bekommt, Training und alleine bleiben etc. Bei uns war weniger eindeutig mehr, er war überdreht und reaktiv weil er mit der Vielzahl an reizen nicht klar kam (und wir reden hier von deutlich weniger Action, als der Durchschnittshund so bekommt). Mittlerweile macht er auch problemlos lange Touren, ohne dass wir das am nächsten Tag an seinem Verhalten merken. Aber das dauert halt.
Der typische Tierschutzhund braucht 6 Monate, um wirklich anzukommen. Durchhalten, ihr bekommt das hin!
Wenn sie immer noch im Kontext Ressourcenverteidigung beißt, würde ich aber langsam wirklich einen passenden Maulkorb besorgen. Je öfter ihr da in den Konflikt gehen müsst, desto schlimmer wird es werden, fürchte ich.
Und zum alleine bleiben kann ich folgende Anleitung empfehlen: https://www.hey-fiffi.com/angst-bei-hunden/trennungsstress-erkennen/ (part 2 auch anschauen)
Gute Betreuungspersonen sind auch Gold wert 😉
Das mit dem Tagebuch machen wir :D wir nehmen es mit, wenn wir in die Hundeschule gehen.
Wir versuchen gerade ihr so wenig Reize wie möglich zu geben. Wir vermeiden angeleinten Hunde und Menschen Kontakt komplett (wobei das echt schwierig ist, es gibt viele Menschen die es nicht verstehen, warum wir nicht wollen, dass angeleinte Hunde aneinander gehen). Wir gehen immer sehr früh spazieren, damit sie in Ruhe Zeit hat sich alles ganz genau anzugucken und in ihrem Tempo laufen kann.
Das Thema Maulkorb sprechen wir in der nächsten Unterrichtsstunde auf jeden Fall an. Allerdings passiert das meiste beißen eher zu Hause als draußen. Und ich will wirklich nicht, dass sie 24/7 einen Maulkorb tragen muss. Wir haben allerdings schon mit dem Training begonnen, dass sie es nicht seltsam findet etwas über der Nase zu haben.
Danke fürs Mut machen, wir bleiben auf jeden Fall dran. Die Tage sind zwar anstrengend, aber sie hat wirklich ein gutes Leben verdient und wir werden weiter versuchen ihr dies zu Ermöglichen.
Es schwer meine eigenen Erwartungen und Wünsche an das Leben mit Hund aus meinem Kopf zu streichen. Ich hatte mir das alles natürlich ganz anders vorgestellt, aber ich muss einfach akzeptieren, dass sie ihr Päckchen zu tragen hat und wir einfach einen längeren Weg gehen werden als andere 😊💪