Hi :) nett, das du fragst. Leider hat sich nicht so viel geändert. Wir merken zwar, dass sie viel weniger Stress hat und in einigen Bereichen Fortschritte macht. Ich kann ihr durch das Training mittlerweile in den Mund gucken und auch Sachen heraus holen. Wir sind in Kontakt mit Hundetrainer:innen und versuchen fleißig alles umzusetzen, was uns geraten wird. Wir achten sehr stark auf unsere Körpersprache, arbeiten an unserer Beziehung und daran, dass Poppy mehr und mehr die Kontrolle an uns abgibt. Wir besuchen regelmäßig eingezäunte Hundefreilaufwiesen, wo sie zu anderen souveränen Hunden Kontakt hat.
Allerdings scheint sie nicht wirklich etwas davon oder unserem Training anzunehmen 😅 Das Leben mit ihr ist sehr schwierig. Ich werde weiterhin regelmäßig gebissen, trotz des ganzen Trainings. Mittlerweile vermute ich, dass sie es sich als Strategie zurecht gelegt hat. Was sie damit erreichen will, ist mit allerdings unklar. Das Alleine bleiben üben wir seit Tag 1 mit ihr, allerdings funktioniert es seit zwei Wochen überhaupt nicht mehr. Und dass, obwohl wir in der neuen Wohnung extra mit dem Training ganz von vorne angefangen haben 🤷♀️
Ich habe mehr und mehr Angst, dass wir es nur noch schlimmer machen. Durch Unwissenheit oder was auch immer.
Was mich aber am meisten fertig macht ist, dass sie kein entspanntes Leben hat. Obwohl das Thema Ruhe eigentlich unsere top Prio bei ihr ist. Es tut mir einfach so leid, dass sie obwohl wir alles versuchen, es immer noch so schwer hat.
Sorry für den Wortschwall. Heute war wieder ein schwieriger Tag mit ihr und ich bin ein kleines bisschen demotiviert… Ich fühle mich manchmal einfach etwas hilflos, weil nichts wirklich zu helfen scheint.
Ach, das tut mir Leid 😔 Ich hatte gehofft, es wird schnell besser.
Vielleicht hilft es dir ja zu lesen, dass es bei uns auch lange gedauert hat, bis es recht rund gelaufen ist. Wir reden da von über einem halben Jahr, bis ich mich auf die Spaziergänge wirklich gefreut habe. Alleine bleiben hat nochmal deutlich länger gebraucht und ist auch jetzt nach 1,5 Jahren an manchen Tagen einfach nicht möglich, wenn er schlecht drauf ist.
Ich kann nur immer wieder empfehlen, ein Tagebuch zu schreiben, wo ihr genau festhaltet wie lange sie schläft, welche Reize sie bekommt, Training und alleine bleiben etc. Bei uns war weniger eindeutig mehr, er war überdreht und reaktiv weil er mit der Vielzahl an reizen nicht klar kam (und wir reden hier von deutlich weniger Action, als der Durchschnittshund so bekommt). Mittlerweile macht er auch problemlos lange Touren, ohne dass wir das am nächsten Tag an seinem Verhalten merken. Aber das dauert halt.
Der typische Tierschutzhund braucht 6 Monate, um wirklich anzukommen. Durchhalten, ihr bekommt das hin!
Wenn sie immer noch im Kontext Ressourcenverteidigung beißt, würde ich aber langsam wirklich einen passenden Maulkorb besorgen. Je öfter ihr da in den Konflikt gehen müsst, desto schlimmer wird es werden, fürchte ich.
Und zum alleine bleiben kann ich folgende Anleitung empfehlen: https://www.hey-fiffi.com/angst-bei-hunden/trennungsstress-erkennen/ (part 2 auch anschauen)
Gute Betreuungspersonen sind auch Gold wert 😉