Ich bin auch Teil der Fraktion: nach 16 Wochen war es viel cooler und Leute, die immer wieder betonen, dass die Welpenzeit die schönste ist, können mir gestohlen bleiben. War sie einfach nicht.
Cheery war wie Finley von der Fraktion "dauerbellen, alles kaputt machen und schlafen so gut es geht vermeiden, egal ob es um meinen Schlaf oder den von meinen Besitzern geht". Sie ist mein erster Hund, ich hatte vorher viel gelesen und war auf beißen, Pinkelunfälle und alles mögliche vorbereitet, aber NICHT dass sie einfach daueraktiv ist uns es auf beiden Seiten kein Verständnis gibt, was man von einander will. Geholfen hat uns eine Trainerin, die das Abbruchsignal mit uns aufgebaut hat, Geduld und die Zeit. Bis vor kurzem war es richtig gut, jetzt verfallen wir vermutlich Dank Pubertät wieder in alte Muster, Termin mit einem Trainer steht schon. Viele andere Tipps haben nur den Frust erhöht. Bspw der Tipp "alles was angeknabbert werden kann, einfach wegräumen, damit keine Konflikte entstehen". Cheery hat u.a. die Wand, das Bett und den Boden angeknabbert. Wie soll ich den Boden wegräumen? Genauso die super Hilfe "einfach als Besitzer entspannt sein, dann ist der Hund es auch". Was nur zu mehr Schuldgefühlen, aber keinem Ansatz was man ändern kann, führte.
Trotzdem ist es jetzt viel besser. Auch wenn sie Mist baut und ich manchmal genervt bin, ist jetzt viel mehr Grundlage da. Wir kennen uns mittlerweile und mögen uns, das hilft schon viel weiter. Gleichzeitig verstehe ich sie und ihre Bedürfnisse besser und andersrum genauso (auch wenn das ganz Teenie mäßig teilweise dazu genutzt wird, aktiv zu provozieren, wenn ihr etwas nicht passt).
Mein Tipp: gebt ihr Zeit Hund zu sein unabhängig von euch. Also Spaziergänge wo sie in ihrem Tempo Schnuppern darf ohne, dass ihr etwas von ihr wollt. Lasst sie mit anderen Hundekumpels spielen und spielt auch selbst mit ihr, idealerweise ohne Objekt nur mit den Händen (wie oben schon jemand anderes geschrieben hat: beißt sie zu hart, Aua rufen, aufstehen und gehen, je nach Stärke/Ort könnt ihr die Dauer des Abbruchs variieren oder komplett abbrechen. Ich breche zB immer komplett ab, wenn Zähne den Kopf berühren, egal ob Absicht oder nicht).
Und konzentriert euch auf die schönen Dinge, bei uns hat zB das Trainieren von Kommandos super funktioniert und Spaß gemacht. Und auch wenn das vielleicht teilweise die Ruhelosigkeit gestärkt hat, würde ich das wieder so machen, weil wir dadurch gemeinsame Erfolge hatten und den Spaß zueinander gefunden haben.