Liebe Birgit, vielen lieben Dank für Deine Einschätzung und Anregungen.
Zum Thema Schleppleine: ich habe von Anfang an sogenannte Bindungsspaziergänge mit ihm gemacht und er folgt mir ohne Probleme. Er reagiert aber Labbi-typisch auf andere Hunde & Menschen, findet also alles und jeden toll und möchte sofort los. Das haben wir mit 19 Wochen nun natürlich noch nicht so sicher im Griff so dass ich für diese Situationen die Schleppleine nutze.
Was genau meinst du damit das der Hund tägliche Unterordnung machen muss?
Er hat seine kinderfreien Ecken, dufte aber bisher selber entscheiden wo er sich wann hinlegt, das werde ich jetzt für ihn entscheiden.;-)
Spielen finde ich sehr schwierig, da er schnell hochfährt. Zuhause soll ja Ruhezone sein, so dass hier wenig stattfindet. Draußen eher schnüffelspiele etc., was aber ja eher Training als spielen ist. Es wird von fast allem abgeraten und ich bin inzwischen wirklich überfragt was ich draußen mit ihm machen könnte, ohne dass er dann total überdreht ist und wieder nur anspringt und beißt. Über Anregungen würde ich mich da riesig freuen!
Ich bin Erst-Hundehalter, habe einen Mordsrespekt davor und wollte von Anfang an alles bestmöglich machen, habe mich vorher viel informiert, Workshops gemacht, die Bücher stapeln sich usw. und habe das Gefühl dass das ganze theoretische Wissen inzwischen schon fast eher nachteilig ist. Sieht man ja am Ergebnis…
Hallo Sonja.
Es ist extrem schwer auf geschriebenes verständlich zu antworten.
Es gehört ja viel mehr dazu als deine Einschätzung.
Körpersprache von euch beiden, deine Reaktion, deine Art zu korrigieren, aber auch zu loben.
Du wolltest garantiert alles richtig machen und warst evtl. in der einen oder anderen Situation nicht konsequent genug und jetzt probiert er aus.
Mit jedem Tag Unterordnung meinte ich das üben was irgendwie derzeit alle so im Kopf haben
Aber ich muss NICHT mit einem jungen Hund jeden Tag nach Plan üben.
Der Spaziergang gibt alles zum üben in vielfältigen Situationen her ... Begegnungen, hier, Fuß laufen oder sitz bleiben,dann nach der Begegnung sofort frei geben mit Lob und kurzem Spiel.
Es ist nur ein Eindruck ganz allgemein, dass es den Junghunde oft langweilig ist, die Besitzer uninteressant sind, zu früh falsches geübt wird.
Man ist stolz dass der Hund Sitz Platz steh macht, sich aus dem Spiel aber nicht abrufen lässt usw.
Das beißen und pöbeln ist einfach ein total respektlose Verhalten.
Warum zeigt er das ?
Weil er keinen Respekt vor dir hat. Du bist für ihn nett, lieb und das war es dann für ihn.
Der Fehler liegt ja nicht am Hund ...
Also müssen wir an uns arbeiten.
Was uns nicht gefällt, muss geregelt werden, wenn nett sein nicht hilft, dann muss es halt deutlicher sein, Stimme, Körpersprache, Durchsetzung.
Labradore sind halt auch noch stur und wenn sie merken sie können jemand auf der Nase tanzen, dann sind die sehr konsequent und sehr stur.
Und konsequent und stur musst du jetzt auch sein.
Das wichtigste ist aber immer nach Korrektur kommt wieder Lob.
Nie böse und nachtragend sein.
Du schreibst vom allem wird abgeraten?
Spielen, blödeln ist neben lernen das wichtigste was die Bindung und das Vertrauen stärkt.
Aber auch richtig spielen muss der Mensch lernen.
Der Hund kann es. Er hat halt Zähne und ab und zu spürt man das und dann kann der Hund lernen wie stark er seine Kraft einsetzen darf.
Wer das gar nicht mag nimmt eine beiswurst ...