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Peter
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zuletzt 23. Sept.

Knurren und Bellen - Cafes und Restaurants

Hallo zusammen, ich habe folgendes Problem mit meiner kleinen Dackelhündin (9 Monate). Seit einigen Wochen kommt sie in Cafes oder Restaurants kaum zu Ruhe. Sie starrt mich irgendwann an und fängt an zu knurren und zu bellen. Sie schnappt nicht aktiv nach mir, aber beißt trotzdem ganz ganz vorsichtig dabei. Auch beim Üben zu Hause macht sie das, es liegt also nicht an der Umgebung. Wir nehmen auch meistens die Decke aus ihrer Hundebox mit, damit sie besser entspannen kann. Dies macht es allerdings oft nicht besser, da sie dann anfängt darauf rumzubeißen und auch die Decke schütteln will. Wir wissen, dass sie grundsätzlich stressanfällig ist, aber das haben wir eigentlich ganz gut im Griff. So beißt sie ab und zu in Spaziergängen in die Leine und ab und zu auch ins Hosenbein wenn sie sehr gestresst ist. Dennoch wollen wir daran arbeiten und wollten mal Fragen, ob jemand ähnliche Erfahrungen damit gemacht hat und wie man das wieder hinbekommt. Als Welpe hat sie es teilweise deutlich besser gemacht als jetzt. Meistens gehe ich auch vor Cafe-Besuchen spazieren, also körperlich ausgelastet ist sie in den Fällen. Wenn ich es zu Hause übe und sie nicht zur Ruhe kommt, mache ich sie teilweise von der Leine ab und keine halbe Minute später legt sie sich an eine andere Stelle und pennt. Jemand Ideen?
 
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Mary-Lou
Beliebteste Antwort
23. Sept. 17:08
Was habt ihr denn schon so bzgl. Impulskontrolle und Frustrationstoleranz gemacht? Und wie vielen Reizen ist sie den Tag über ausgesetzt? Wie viel Ruhe bekommt sie am Tag? Wenn du sie ableinst und sie sich daraufhin woanders hinlegt und schläft, war sie wahrscheinlich wohl schon zu fertig, um mit dir irgendwas zu üben. Wenn du vor dem Café eine Runde gehst, war die Runde vielleicht zu lang oder zu spannend. Du solltest lernen zu erkennen, wann dein Hund noch aufnahmefähig ist und wann nicht. Außerdem kommt ja auch die Pubertät dazu.
 
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Mary-Lou
23. Sept. 17:08
Was habt ihr denn schon so bzgl. Impulskontrolle und Frustrationstoleranz gemacht? Und wie vielen Reizen ist sie den Tag über ausgesetzt? Wie viel Ruhe bekommt sie am Tag? Wenn du sie ableinst und sie sich daraufhin woanders hinlegt und schläft, war sie wahrscheinlich wohl schon zu fertig, um mit dir irgendwas zu üben. Wenn du vor dem Café eine Runde gehst, war die Runde vielleicht zu lang oder zu spannend. Du solltest lernen zu erkennen, wann dein Hund noch aufnahmefähig ist und wann nicht. Außerdem kommt ja auch die Pubertät dazu.
 
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Peter
23. Sept. 17:11
Sie muss vor dem Futter warten, manchmal werfen wir Spielzeug und sie muss sitzen bleiben, sie muss vor der Terassentür stehen bleiben.. also trainieren es im Alltag. Reizen ist sie mal mehr mal weniger ausgesetzt. Unter der Woche recht wenigen Reizen. Also denke eine Reizüberflutung ist es nicht. Sie ist auch nicht immer zu müde zum üben. Da haben wir auch schon rumprobiert.
 
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Annabell
23. Sept. 17:16
Mit 9 Monaten spielt sicherlich auch die Pubertät mit rein. Wie sieht es denn mit der 1. Läufigkeit aus? Hatte sie die schon oder steht die noch bevor? Davor und danach verändert sich ja soweit ich weiß auch schon mal das Verhalten🫣. Gerade in der Pubertät kann Impulskontrolle und Frustrationstoleranz sehr schwer für unsere Wuffis sein. Wenn du die Impulskontrolle an anderer Stelle für den Tag schon aufbrauchst (z.B. warten vorm Futter oder Spaziergang) kann sie momentan es im Restaurant nicht mehr aushalten, weil ihr Impulskontrolleakku leer ist. Du schreibst sie ist nicht zu vielen Reizen ausgesetzt, bist du dir da ganz sicher? Wie lange und wie oft geht ihr am Tag spazieren? Geht ihr dabei bekannte Strecken und sind es Rundwege oder Hin- und Rückweg gleich. Darüber kann man an der Menge der Reize schon mal schrauben. Hat sie genug Ruhezeiten um ihren Akku wieder aufzuladen oder tut sie sich schwer damit? Was macht ihr sonst noch so am Tag? Besuch, andere Hunde, Training, Spielen, neue Umgebung, neue Geräusche, etc. sind alles Reize die wir vielleicht manchmal als solche gar nicht wahrnehmen und die gerade für ein Pubertier doch zu viel werden können.
 
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Dogorama-Mitglied
23. Sept. 17:19
Kennst du diesen tollen Artikel schon? Basiert auf einer Studie zu Impulskontrollübungen etc. https://blog.dogitright.de/impulskontrolle-beim-hund/ Ich würde mal reflektieren, wie viele Reize tatsächlich auf sie einprasseln, was alles von ihr verlangt wird und wie gut sie sich entspannen kann. Einfach nichts zu tun, ist viel mehr verlangt, als man im ersten Moment glaubt. Ihr könnt es ja selbst mal ausprobieren und euch unter einen Tisch in ein Café legen, während Freunde an eben jenem etwas essen und trinken ;-)
 
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Peter
23. Sept. 17:33
Läufig war sie mit 6 Monaten. Das ist also schon wieder eine Weile her. Ich weiß, dass es teilweise schwierig zu beurteilen ist, wie vielen Reizen ein Hund ausgesetzt sind. Den Tag starten wir mit einem Spaziergang (ca. 20 Minuten), meistens sind es bekannte Runden, die wir laufen, aber nicht immer die gleiche. Nachmittags wieder einen ca. 30 minütigen Spaziergang. Ansonsten geht es nur zu Pippi-Anlässen raus. Da wir im home-office arbeiten, sind wir meist auch zu Hause. Da kommt sie auch sehr gut zu Ruhe und schläft sehr viel.
 
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Peter
23. Sept. 17:35
Ab und zu treffen wir uns mit anderen Hunden zum Spielen, alle 2 Wochen geht es einmal in die Hundeschule. Am Wochenende kommen wir natürlich von der Regelmäßigkeit ab, dort sind mal Freunde zu Besuch oder wir besuchen Freunde.
 
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Sylvi
23. Sept. 17:50
Für mich hört es sich in solchen Situationen so an als ob sie dann drüber ist und dann in eine Ursprungshandlung übergeht. Das heißt sie schafft es noch nicht zu lange in einem Cafe oder Restaurant zu sitzen oder das Training zu Hause ist dann auch zu lange. Hier baut sich gerade ein Teufelskreis auf und wenn du da nicht einen anderen Ablauf schaffst eine für beide unangenehme Angewohnheit. Denn dein Hund äußert eigentlich nur so das ihm grad was zu viel ist. Ich würde da wesentlich mehr Pausen einbauen. Entweder den Besuch erst einmal nur sehr kurz halten und bevor sie unruhig wird abbrechen oder zwischen durch mal ne kleine Runde laufen. Das musst du testen was besser ist. Ich würde auch zu Beginn erst einmal zu ruhigen Zeiten ins Cafe oder Restaurant zum üben gehen. Meinen beiden hat es auch geholfen wenn ich ihnen ganz kleine Leckerlis zum suchen unter den Tisch gestreut habe immer mal zwischendurch. Auch wenn sie in die Leine beißt ab und zu bei Spaziergängen ist das ein Hinweis auf Überforderung. Das heißt bevor sie in die Leine beißt und bevor sie unruhig wird ist mal ne Pause angesagt. Entweder irgendwo wo es ruhig ist hinsetzen oder ihr was zum suchen streuen und dann geht es nach Hause. Manchmal ist einfach weniger mehr.
 
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Sonja
23. Sept. 18:45
Was habt ihr denn schon so bzgl. Impulskontrolle und Frustrationstoleranz gemacht? Und wie vielen Reizen ist sie den Tag über ausgesetzt? Wie viel Ruhe bekommt sie am Tag? Wenn du sie ableinst und sie sich daraufhin woanders hinlegt und schläft, war sie wahrscheinlich wohl schon zu fertig, um mit dir irgendwas zu üben. Wenn du vor dem Café eine Runde gehst, war die Runde vielleicht zu lang oder zu spannend. Du solltest lernen zu erkennen, wann dein Hund noch aufnahmefähig ist und wann nicht. Außerdem kommt ja auch die Pubertät dazu.
Das denke ich auch. Nach lustig, kommt müde, kommt doof. Der Spruch passt zu Kindern genauso wie für Hunde.
 
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Lisa-Eileen
23. Sept. 19:21
Da sie ja jetzt in der Pubertät ist würd ich vielleicht erstmal runterschrauben, ich hab auch bei Rocket sehr gemerkt das manchmal wenn wieder die Hormone sehr schwankten er auf einmal garnix mehr aushalten konnte und er weit unter seinem normalen Level war an dem was er packt, da muss man immer ein Auge draufhalten wie da grade der Stand ist. Man muss flexibel abwägen was und wie viel der Hund jetzt packt, das kann Tagesabhängig oder auch Wochenmäßig variieren. Manchmal muss man dann mal paar Schritte zurück gehen. Noch dazu würde ihr wenn sie grad so stressanfällig ist vielleicht auch helfen wenn du ihr mehr Momente zum regulieren gibst, Rocket hats sehr geholfen wenn ich mit ihm zwischendurch (oft auch zur Belohnung nachdem er sich wo zusammenreißen musste) gezergelt habe. Vielleicht ist das was für deine Hündin oder du findest was anderes. Könntest ihr zum Cafébesuch ja nen Kauknochen mitnehmen damit sie sich damit regulieren kann, dann muss sie nicht die Leine oder dich dafür nutzen.
 
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Babs
23. Sept. 21:56
Für mich hört sich das nach Übersprung an. Du schreibst seit einigen Wochen. Wenn sie mit 6 Monaten läufig war und jetzt 9 Monate alt ist, passt das Verhalten in die Zeit nach der Läufigkeit, in der die Hormone noch richtig arbeiten. Auch im Gehirn findet einiges statt und es wird neu sortiert. Übersprungsverhalten passiert oft, wenn sie irgendwas nicht verstehen oder schlichtweg überfordert sind. Bau doch mit ihr kleine positive Rituale auf. Gibt es etwas, was sie als Welpe gerne gemacht hat und darüber zur Ruhe kam? Mein Rüde hat vom ersten Tag an immer auf meinen Füßen gelegen. Das macht er noch heute. Oder er hat sich als Welpe, wenn ich in der Hocke saß, zwischen meine Beine gesetzt, wie in eine kleine Höhle, und ich habe ganz sanft meine Hände auf seine Brust gelegt. Das ist auch eine Ruheübung. Auch haben wir das Deckentraining super positiv aufgebaut. Heute brauche ich noch nicht mal mehr eine Decke. Ich sage:" Decke" und er sucht sich ein nettes Plätzchen. Das ist dann aber auch den ganzen Abend, wenn wir z.B. bei Freunden sind, sein Platz, zu dem er immer wieder geht, wenn ich "Decke" sage. Das Wort hat er anscheinend mit einem für ihn positiven/schönen Platz verbunden. Er legt sich aber auch immer in meiner Nähe hin. Wenn der Platz nicht gut gewählt ist (bei mir Hütehund und Strategieplatz), dann biete ich ihm einen anderen an. Meine Füße habe ich immer mit dabei 🤣. Was ich u. a. damit sagen möchte ist, dass der von Menschen ausgesuchte Platz nicht auch unbedingt für den Hund ein schöner Platz ist. Ich suche mir im Restaurant auch den Platz aus, an dem ich mich wohl fühle.