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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 5. Okt.

Knurren, bellen, abschnappen bei dem Wort "Nein"

Unsere Hündin ist jetzt ein bisschen was über 6 Monate alt und verhält sich ganz schön aufmüpfig. Eigentlich ist das so, seit wir sie mit 14 Wochen übernommen haben. Man kann sagen, wenn sie wach ist, dann kann man sie nur bändigen indem man drinnen im Haus ihren Raum verwaltet. Das passt ihr natürlich nicht und sie hat Frust. Am liebsten würde sie einen immer hinterherlaufen, die Katzen ärgern und die ganze Zeit rumrennen. Jedes auf die Decke schicken oder ein „Nein“, wird mit bellen und knurren quittiert. Manchmal schnappt sie auch vor einen in die Luft. Das zerrt nach den vielen Wochen ganz schön an den Nerven. Draußen ist sie sehr ängstlich und daran arbeiten wir auch. Es sind wie zwei Welten, zu Hause hat sie die große Klappe und draußen backt sie ganz kleine Brötchen. Ich bin ein bisschen ratlos, wie man am besten mit so einem Verhalten umgeht?! Die Hundeschule rät zum ignorieren aber wenn man Tag für Tag die gleichen Diskussionen führt, dann frage ich mich, ob das der richtige Weg ist. Im Haus gibt es einige Regeln und diese werden auch konsequent eingefordert z. B. herrscht drinnen Ruhe, eine offene Tür heißt nicht, dass es hinaus geht, vor dem Napf wird gewartet, auf Bett oder Couch geht es nur nach Aufforderung usw.. Vielleicht habt ihr ja noch den ein oder anderen Tipp, wie sie Grenzen besser akzeptieren kann und nicht so schnell gefrustet ist.
 
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Steffi
Beliebteste Antwort
4. Okt. 17:52
Hey ihr :) Hier sind ja schon einige gute Anmerkungen gekommen. Ich würde gerne noch ein paar andere Denkanstöße dazugeben. Zum einen lese ich in deinem Ausgangstext bereits Worte wie "aufmüpfig", "große Klappe" oder "bändigen". Das klingt, als hättet ihr bereits eine negative innere Einstellung ihr (bzw. ihrem Verhalten) gegenüber. Solche Wertungen würde ich möglichst weglassen, um den neutralen Blick für ihr Verhalten nicht zu verlieren. Kennst du "Sprich Hund"? Da gibt es eine ganz tolle Facebookgruppe zu, in welcher gezeigt wird, wie man sich von Voreingenommenheit befreit und den eigenen Blick für die tatsächlich wichtigen Dinge schult. Ich denke, da könnte euch schon gut geholfen werden. Kürzlich kam auch ein tolles Buch mit gleichnamigen Titel von ihr raus. Dieses "Verwalten von Raum" sehe ich persönlich als sehr kritisch. Eben, weil es, wie bereits erwähnt, sehr häufig mit Druck, Drohungen und Unannehmlichkeiten verbunden ist. Wenn man aber von diesem Konzept überzeugt ist, dann möchte ich dazu sagen, dass das auch freundlich und angenehm möglich ist ;-) Management und Alternativverhalten sind da sehr gute Hilfen. Allein, dass euer täglicher Begleiter Frust ist, ist sicher für niemanden schön. Und obendrein werden Fortschritte (gerade hinsichtlich Bindung und Wohlgefühl) dadurch weniger greifbar. Schaut doch mal, an welchen Stellen sich Frust mit möglichst wenig Aufwand vermeiden lässt ;-) Ein Hund, der seinen Menschen nachläuft, der hat oft Sorgen. Das können z.B. Verlassensängste seien oder fehlendes Vertrauen. Manche Hunde sind aber auch einfach neugierig und wollen erst einmal schauen, was ihre Menschen so treiben, eh sie irgendwann wissen was passiert und entspannt liegen bleiben. Unsichere Hunde nicht folgen zu lassen hilft ihnen eher nicht und schafft im schlechtesten Fall an anderer Stelle neue Probleme... Das Ärgern von Katzen und Rumrennen klingt ein wenig nach Übersprunghandlungen. Haben die Katzen ausreichend sichere Rückzugsmöglichkeiten? Beim Thema 'Auf die Decke schicken' frage ich mich, wie wohlwollend dies geschieht? Denn anschließendes Bellen und Knurren klingt, als würde sie sich bedroht oder überfordert fühlen. Eine Decke soll doch ein schöner Rückzugsort sein. Wird ein Hund dort dann verpflichtet zu bleiben, so verliert dieser Ort jegliches Gefühl von Sicherheit und Entspannung. In die Luft schnappen ist schon recht hoch auf der Eskalationsleiter :/ Reflektiert doch mal ganz ehrlich (für euch) euren Umgang mit ihr (Tonlage, Körpersprache, Gedanken, Gefühle) und schaut, ob das wirklich das ist, wie ihr mit ihr leben wollt. Im Großen und Ganzen liest es sich, als wäre sie sensibel und schnell verunsichert. Mit einer solchen Seele sollte entsprechend feinfühlig und liebevoll umgegangen werden. Ignoranz wird weder ihr, noch euch helfen. Zeigt ihr freundlich und fair, was ihr euch wünscht, nehmt Rücksicht auf ihre Bedürfnisse (die sie durch ihre Verhaltensweisen äußert) und macht es euch nicht schwerer, als es sein muss. Vor dem Napf zu warten fordert unheimlich viel Impulskontrolle und Frustrationstoleranz von einem Hund. Das zu verlangen, verbraucht diese wertvollen Ressourcen unnötig. Viele solcher Kleinigkeiten können das Leben unnötig schwer machen und sind so leicht zu ändern. Mein Tipp ist daher wirklich, dass du mal in dich gehst und herausfindest, welche Beziehung du dir zu ihr wünschst. Was dir wirklich wichtig im Umgang mit ihr ist und was vielleicht nur durch gesellschaftliche Vorstellungen kommt und gar nicht deiner Art entspricht. Ich glaube, du machst dir zu viel Druck und ihr könntet ein viel schöneres, unbeschwertes Leben miteinander führen ;-)
 
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Nadine
4. Okt. 14:12
Zwei Gedanken Passt die Auslastung? Ist sie vielleicht über-oder unterfordert? Wenn sie draußen ängstlich ist, denke ich mehr an Überforderung. Ich würde anfangen, Tagebuch zu schreiben, wie viel sie schläft, welche und wie viele Reize, alleine bleiben und Besuch etc. Und am Ende vom Tag die generelle Stimmung. Und dann nach paar tagen experimentieren. Mal paar Tage weniger machen, dann wieder paar Tage mehr. Ändert sich das Verhalten, wirkt sie eventuell ruhiger und entspannter? Und dann müsst ihr irgendwie aus dem Kreislauf raus kommen, in dem ihr euch nur aneinander reibt. Vielleicht findet ihr einen Raum, in dem sie ihre Zoomies sicher und geschützt ausleben kann. Statt viel mit nein zu arbeiten, zeigt ihr freundlich, was sie stattdessen tun soll. Im Idealfall sogar bevor sie unerwünschtes Verhalten zeigt. Die Decke scheint sie nach deiner Beschreibung auch nicht als Ruhe- und Sicherheitszone wahrzunehmen. Legt sie sich da auch mal von alleine hin? Vielleicht interessiert dich dazu mein Thread "Allheilmittel deckentraining", wo wir über vor- und Nachteile, Erfahrungen und Fehler bzw verschiedene Ansätze beim Deckentraining diskutiert haben. https://dogorama.app/de-de/forum/Erziehung_Training/Allheilmittel_Deckentraining-Vxaz6peSQtJc26UnJ8VL/
 
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Dogorama-Mitglied
4. Okt. 14:14
Ich würde auch über Desensibilisierung arbeiten. Meine erste Trainerin hat mir gezeigt, wie ich die Hunde auf die Decke schicke, wie ich sie dort durch blocken halte und wie ich mich verteidige, wenn ich angegriffen werde. Da ist eigentlich schon klar, dass die Methode Gülle ist. Eingrenzung ist halt eine Form von Eskalation und dann kann zu Eskalation beim Hund führen. (Die Grafik hab ich hier aus dem Forum) Ich bin rein ins Wohnzimmer, wo die Hunde meist sind, und sobald sie Anstalten gemacht haben zu reagieren, wieder raus. Wenn sie etwas angeknabbert haben, habe ich etwas anderes interessant gemacht und bin sofort weggegangen, wenn sie zu mir kamen usw. Bei uns hat das sehr gut geholfen, aber es braucht Zeit. Ich würd dir noch von Turid Rugaas „Calming Signals“ empfehlen.
 
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Maria
4. Okt. 14:23
Mit 6 monaten ist sie ja auch noch nicht so alt. Deckentraining ist anstrengend, wir haben immer nur kurze einheiten gemacht, minutenweise steigern. Loben und auflösen solange der hund noch erwünschtes verhalten zeigt. Ansonsten mit management arbeiten wenn er sich gefährdet. Wir sind auch vom "gröseren" in kleine gegangen, haben Dante erstmal körpersprachlich auf einen Raum beschränkt (auch gern so daß er noch zusehen konnte) nicht auf die Decke sondern einen Raum. Katzen jagen ist ja nochmal ein besonders Thema und bedarf sicher gesondert training, dazu kann ich nicht helfen.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Okt. 14:31
Zwei Gedanken Passt die Auslastung? Ist sie vielleicht über-oder unterfordert? Wenn sie draußen ängstlich ist, denke ich mehr an Überforderung. Ich würde anfangen, Tagebuch zu schreiben, wie viel sie schläft, welche und wie viele Reize, alleine bleiben und Besuch etc. Und am Ende vom Tag die generelle Stimmung. Und dann nach paar tagen experimentieren. Mal paar Tage weniger machen, dann wieder paar Tage mehr. Ändert sich das Verhalten, wirkt sie eventuell ruhiger und entspannter? Und dann müsst ihr irgendwie aus dem Kreislauf raus kommen, in dem ihr euch nur aneinander reibt. Vielleicht findet ihr einen Raum, in dem sie ihre Zoomies sicher und geschützt ausleben kann. Statt viel mit nein zu arbeiten, zeigt ihr freundlich, was sie stattdessen tun soll. Im Idealfall sogar bevor sie unerwünschtes Verhalten zeigt. Die Decke scheint sie nach deiner Beschreibung auch nicht als Ruhe- und Sicherheitszone wahrzunehmen. Legt sie sich da auch mal von alleine hin? Vielleicht interessiert dich dazu mein Thread "Allheilmittel deckentraining", wo wir über vor- und Nachteile, Erfahrungen und Fehler bzw verschiedene Ansätze beim Deckentraining diskutiert haben. https://dogorama.app/de-de/forum/Erziehung_Training/Allheilmittel_Deckentraining-Vxaz6peSQtJc26UnJ8VL/
Das Thema Ruhe, war von Anfang an, kein leichtes Thema. Und auch heute muss ich eher auf Ruhe halten bestehen, weil sie es nicht selber kann. Ab und an, legt sie sich auch mal selber auf ihren Platz aber das eher selten. Zum Thema Auslastung. Wir gehen jeden Tag ein Stück an der Leine, um die Leinenführigkeit zu festigen, Freilauf gibt es auch aber nur an der Schleppi. Da wird auch der Rückruf und die Orientierung an uns geübt. Das aber nicht jeden Tag. Sonst gehen wir in den Garten und machen z. B. ein paar Schnüffelspiele. Alles in allem, kommen wir auf ca. 1 bis 11/2 Stunden Bewegung bzw. Beschäftigung. Durchschnittlich gehen wir 2 x am Tag mit ihr raus. Pippi mal ausgenommen. Generell würde ich sagen, dass es ihr auch ganz oft um Aufmerksamkeit geht. Ignorieren wir sie, dann bellt sie uns auch schon mal an.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Okt. 16:59
Habt ihr vielleicht schon an ein Laufgitter oder eine Hausleine gedacht? Das Laufgitter hat uns auf jeden Fall immens geholfen. Dann können Diskussionen auch mal für eine kurze Weile beendet werden und müssen nicht immer wieder aufgemacht werden. Sonst müsst ihr leider einfach den längeren Atem haben. 🤞
 
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Daniela
4. Okt. 17:08
Das Thema Ruhe, war von Anfang an, kein leichtes Thema. Und auch heute muss ich eher auf Ruhe halten bestehen, weil sie es nicht selber kann. Ab und an, legt sie sich auch mal selber auf ihren Platz aber das eher selten. Zum Thema Auslastung. Wir gehen jeden Tag ein Stück an der Leine, um die Leinenführigkeit zu festigen, Freilauf gibt es auch aber nur an der Schleppi. Da wird auch der Rückruf und die Orientierung an uns geübt. Das aber nicht jeden Tag. Sonst gehen wir in den Garten und machen z. B. ein paar Schnüffelspiele. Alles in allem, kommen wir auf ca. 1 bis 11/2 Stunden Bewegung bzw. Beschäftigung. Durchschnittlich gehen wir 2 x am Tag mit ihr raus. Pippi mal ausgenommen. Generell würde ich sagen, dass es ihr auch ganz oft um Aufmerksamkeit geht. Ignorieren wir sie, dann bellt sie uns auch schon mal an.
Mit unserem Terrorzwerg haben wir im Alter von 6 Monaten schon ein bisschen mehr Aktivität an den Tag gelegt, aber im Prinzip haben wir an Beschäftigung ein ähnliches Programm gehabt, halt nur etwas länger/öfter. Was du nicht erwähnst ist eine evtl. „Schmusezeit“. Das hat es bei uns stets auch gegeben. Ich habe z.B. einen Teil meiner Homeofficezeit auf dem Sofa verbracht und die Kleine dort dann neben mir. Genauso abends durfte bei mir immer geschmust werden. Weiter haben wir viel, viel Ruhe geübt auf der Decke in Restaurants und Cafés, dort gab es genauso wie zuhause auf der Decke /Körbchen dann das super-kau-Leckerlie. Also eine stetiger, konsequenter Wechsel zwischen: „jetzt ist Hundezeit“ und „jetzt ist Ruhe“. Und wenn sie in die Phase „nach müde kommt blöd“ geraten ist, dann gab es nur noch das kommentarlose Schicken ins Körbchen. Dort ist sie dann zumeist innerhalb von Sekunden eingeschlafen. Der Schlaf währte oft nur kurz, 15 oder 20 Minuten, aber das hatte mir dann auch gereicht. Wenn sie dann wach wurde und lieb und fragend geschaut hatte, dann durfte sie stets wieder zu uns. Friedliches Verhalten vorausgesetzt. So wurde das schicken ins Körbchen als Deal verstanden, nicht als Strafe. Was man in dem Alter auch stets bedenken muss: die Zähne wechseln und sie wachsen einfach. Ich hab das ständig festgestellt, Wachstumsschübe haben ihr stets zugesetzt und bei uns für keine schöne Zeit gesorgt, da war irgendwie immer alles ätzend. Aber zum Glück auch schnell wieder vorbei und dann war wieder alles eine Zeitlang mal besser …. Bis zum nächsten Zahn und dem nächsten Wachstumsschub.
 
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Tobias
4. Okt. 17:20
Moin, also das ein Junghunde mal etwas sensibler oder „Aufmüpfiger“ ist kann durchaus auch an der einsetzenden Pubertät liegen. (Kommt ggf. gerade die erste Läufigkeit?) Wenn ja, dann wird gerade das Hirn komplett umgebaut… in der Zeit ist dann der Gehorsam, die Impulskontrolle und Frustrationstolleranz ggf. stark eingeschränkt…. Normalerweise würde ich in dem Fall sagen, am Ball bleiben und Konsequent mit der Erziehung und dem Training weiter machen, halt da wo Nötig ein paar Schritte zurück. Aber…. das klingt nach der Schilderung ein wenig so als wäre bei euch insgesamt ein wenig der Wurm drinne… Ferndiagnosen sind Quatsch, aber ich würde dazu raten einmal mit einem Verhaltensberater einen Termin zu machen…. Insgesamt klingt das für mich nach sehr viel Druck der auf den Hund ausgeübt wird. (Wie gesagt klingt so, muss aber nicht so sein.)
 
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Steffi
4. Okt. 17:52
Hey ihr :) Hier sind ja schon einige gute Anmerkungen gekommen. Ich würde gerne noch ein paar andere Denkanstöße dazugeben. Zum einen lese ich in deinem Ausgangstext bereits Worte wie "aufmüpfig", "große Klappe" oder "bändigen". Das klingt, als hättet ihr bereits eine negative innere Einstellung ihr (bzw. ihrem Verhalten) gegenüber. Solche Wertungen würde ich möglichst weglassen, um den neutralen Blick für ihr Verhalten nicht zu verlieren. Kennst du "Sprich Hund"? Da gibt es eine ganz tolle Facebookgruppe zu, in welcher gezeigt wird, wie man sich von Voreingenommenheit befreit und den eigenen Blick für die tatsächlich wichtigen Dinge schult. Ich denke, da könnte euch schon gut geholfen werden. Kürzlich kam auch ein tolles Buch mit gleichnamigen Titel von ihr raus. Dieses "Verwalten von Raum" sehe ich persönlich als sehr kritisch. Eben, weil es, wie bereits erwähnt, sehr häufig mit Druck, Drohungen und Unannehmlichkeiten verbunden ist. Wenn man aber von diesem Konzept überzeugt ist, dann möchte ich dazu sagen, dass das auch freundlich und angenehm möglich ist ;-) Management und Alternativverhalten sind da sehr gute Hilfen. Allein, dass euer täglicher Begleiter Frust ist, ist sicher für niemanden schön. Und obendrein werden Fortschritte (gerade hinsichtlich Bindung und Wohlgefühl) dadurch weniger greifbar. Schaut doch mal, an welchen Stellen sich Frust mit möglichst wenig Aufwand vermeiden lässt ;-) Ein Hund, der seinen Menschen nachläuft, der hat oft Sorgen. Das können z.B. Verlassensängste seien oder fehlendes Vertrauen. Manche Hunde sind aber auch einfach neugierig und wollen erst einmal schauen, was ihre Menschen so treiben, eh sie irgendwann wissen was passiert und entspannt liegen bleiben. Unsichere Hunde nicht folgen zu lassen hilft ihnen eher nicht und schafft im schlechtesten Fall an anderer Stelle neue Probleme... Das Ärgern von Katzen und Rumrennen klingt ein wenig nach Übersprunghandlungen. Haben die Katzen ausreichend sichere Rückzugsmöglichkeiten? Beim Thema 'Auf die Decke schicken' frage ich mich, wie wohlwollend dies geschieht? Denn anschließendes Bellen und Knurren klingt, als würde sie sich bedroht oder überfordert fühlen. Eine Decke soll doch ein schöner Rückzugsort sein. Wird ein Hund dort dann verpflichtet zu bleiben, so verliert dieser Ort jegliches Gefühl von Sicherheit und Entspannung. In die Luft schnappen ist schon recht hoch auf der Eskalationsleiter :/ Reflektiert doch mal ganz ehrlich (für euch) euren Umgang mit ihr (Tonlage, Körpersprache, Gedanken, Gefühle) und schaut, ob das wirklich das ist, wie ihr mit ihr leben wollt. Im Großen und Ganzen liest es sich, als wäre sie sensibel und schnell verunsichert. Mit einer solchen Seele sollte entsprechend feinfühlig und liebevoll umgegangen werden. Ignoranz wird weder ihr, noch euch helfen. Zeigt ihr freundlich und fair, was ihr euch wünscht, nehmt Rücksicht auf ihre Bedürfnisse (die sie durch ihre Verhaltensweisen äußert) und macht es euch nicht schwerer, als es sein muss. Vor dem Napf zu warten fordert unheimlich viel Impulskontrolle und Frustrationstoleranz von einem Hund. Das zu verlangen, verbraucht diese wertvollen Ressourcen unnötig. Viele solcher Kleinigkeiten können das Leben unnötig schwer machen und sind so leicht zu ändern. Mein Tipp ist daher wirklich, dass du mal in dich gehst und herausfindest, welche Beziehung du dir zu ihr wünschst. Was dir wirklich wichtig im Umgang mit ihr ist und was vielleicht nur durch gesellschaftliche Vorstellungen kommt und gar nicht deiner Art entspricht. Ich glaube, du machst dir zu viel Druck und ihr könntet ein viel schöneres, unbeschwertes Leben miteinander führen ;-)
 
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Dogorama-Mitglied
4. Okt. 20:17
Zum Thema Hausleine kann ich sagen, dass wir diese sporadisch nutzen, da sie sofort damit anfängt zu spielen oder darauf kaut. Wenn ich keine Räume verwalte, dann rennt sie die ganze Zeit durchs Haus. Lässt man das mal laufen und sie bekommt keine Aufmerksamkeit, dann steht sie irgendwann vor einen und bellt. Davon mal abgesehen, dass sie dann Mist anstellt und ich reagieren muss. Sage ich Nein, bellt sie wieder. Bringe ich sie dann auf ihren Platz und bestehe darauf, dass sie dort bleibt, bellt sie auch wieder. Geht es nicht nach ihrem Kopf, schiebt sie Frust. Kuscheln tun wir natürlich aber nur so lange, bis sie anfängt in die Hände zu knapsen. Ein Nein bringt dann nichts und wir schicken sie runter von der Couch. Auch da wird wieder geknurrt und gebellt. Der Wurm drin, beschreibt es ziemlich gut. Ich empfinde ihr Verhalten oft als distanzlos und rotzfrech.
 
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Tobias
4. Okt. 21:28
Es kann natürlich beides sein… zu viel Druck, unverständliche Korrekturen, oder auch Korrekturen die nicht als solche empfunden werden…. Kann am Ende beides je nach weiteren Faktoren genauso aussehen… Aber da kannst du hier im Forum eigentlich nur falsche Ratschläge bekommen. Bei Korrekturen die nicht wirken kannst du in eine Gewaltspirale kommen. Ist es zu viel Druck in ernsthafte Aggression oder erlernte Hilflosigkeit. Hinzu kommt noch die Frage zu viel oder zu wenig Auslastung? Wie ist die allgemeine Situation bei euch, wie ist der Hund gesundheitlich aufgestellt? Aus meiner Sicht… wenn ihr euch nicht sicher seid was die Ursache ist und ihr mit euren bisherigen Ansätzen nicht zum Erfolg kommt, dann wäre es gut sich da einmal Hilfe vor Ort zu suchen. Mit etwas Glück findet ihr dann schnell eine Lösung…