Ich möchte gerne noch mal ein Update hinzufügen, falls überhaupt noch einer mitliest.
Heute sind wir dem kleinen Hund erneut begegnet. Dies mal angeleint, schon aus 20m schleichend und fixierend. Cookie fing auch damit an, ich versuchte das zu unterbinden, was leider nur mäßig klappte. Er geht leider immer noch auch sowas ein. Ich hab den Halter gebeten 3 m vor mir stehen zu bleiben und wollte über das Verhalten unserer Hunde reden, da beide sich unpassend benehmen. Momentan sind hier Hündinnen läufig und der kleine Hund ist mit einem Jahr voll in der Pubertät.
Der Halter hat sich nett mit mir unterhalten und von selbst zugegeben, dass er einfach nicht weiß, was er tun soll und die Situation auch nicht zu deuten weiß. Nach einer kleinen Bellerei hab ich ihm vorgeschlagen, dass er uns mit nem Meter Abstand folgt. Dies hat er auch, während der kleine Hund permanent am Knurren und bellen war. Ich hatte Glück, dass Cookie da schon entspannt war und eben eine führende Rolle übernahm. Er schaute auch öfter zurück und wartete auch, dass sie zu uns aufschließen.
Cookie markierte paar Bäume, wo ich dann gesagt habe, dass der Halter seinen Hund auch ruhig dahin lassen soll. Das Bellen hörte dann auch nach nicht mal 100 m auf, aber der Hund war immer noch extrem angespannt. Ich hab meine Wasserflasche hingestellt und dem Halter gesagt, dass er paar Tropfen auf Sammy vergießen soll, falls er anfängt auszuflippen. Wir gingen weiter und ließen Sammy näher an Cookie ran. Sammy zeigte direkt wieder ein aggressives Verhalten und bekam dann den Spritzer Wasser ab. Den Ausdruck von ihm hättet ihr sehen sollen. Da hat sich direkt ein Schalter umgelegt. Das war vermutlich die erste Korrektur, die er erhalten hat. Sofort gab es den Blick zum Halter. Er ging aus der Leine raus und sofort ins Fuß. Die nächsten 30 m konnten die beiden sogar nebeneinander laufen und beide haben beschwichtigt und sich zum Spielen eingeladen. Als wir uns sicher waren, dass beide Hunde entspannt waren, haben wir sie beim Feld sogar spielen lassen. Und was kann ich sagen.... Die beiden sind jetzt beste Freunde! Wir haben nach dem Spielen unseren Spaziergang fortgesetzt und beide liefern richtig entspannt und artig nebeneinander.
Zum einen bin ich etwas stolz darauf, dass ich die Situation richtig einschätzen und beide Hunde korrigieren konnte (und nicht einfach nur Mist erzähle😝) und zum anderen bin ich wirklich unheimlich froh, dass wir und die Hunde den alten Konflikt beseitigen konnten. Ich musste mich erst zusammenreißen, nicht pampig gegenüber dem Halter zu werden, aber letztendlich sind wir beide richtig froh, haben Nummern getauscht und möchten uns zum gemeinsamen spazieren treffen und auch die Hunde wieder spielen lassen. Zwar ist das aneinander vorbeigehen vielleicht nicht wirklich leichter geworden, aber zumindest ziehen die jetzt aus Sympathie zueinander und nicht, um sich zu zerreißen.
Sehr cool Dimitri! Finde ich mega! Schönes Erfolgserlebnis... 👌
Ich gehöre ja zu den Leuten (kontrovers!) die Hundekontakte gut finden – auch mit Leine – und dass das meistens gut funktioniert. Also gemeinsam laufen in die selbe Richtung führt nach wenigen Minuten zu ganz anderem, ruhigen Verhalten. Ob die am Schluß spielen oder nicht, muß das Bauchgefühl entscheiden.
Aber auf jeden Fall führt es dazu, dass die Hunde sich zumindest tolerieren und akzeptieren. Selbst wenn sie keine Best Buddies werden, hilft das im Alltag. Also Social Walks sind super 👌
Ich gehe sogar weiter und sage: Wenn ein Hund nie Kontakt hat mit anderen Hunden, insbesondere an der Leine, entsteht Frust. Und aus Frust entsteht schnell Aggression. Auch aus Unsicherheit. Wenn dann der Mensch auch noch nervös ist und denkt "hoffentlich kommt nicht gleich ein Hund um die Ecke ", kann das ja nur in die Hose gehen.
Sowohl Neo als auch mein alter Tyras (RIP), konnten vielen Hunden helfen, weniger ängstlich oder gar aggressiv zu sein. Einfach, weil sie erstens tiefenenspannt sind (wenn auch agil und dynamisch, aber immer nett und kommunikativ) und zweitens die Hundekommunikation voll drauf haben und drittens wissen / wussten, dass ich im Notfall in 5 Millisekunden zur Stelle bin und das kläre. Mein Hund hat also nichts zu befürchten und das zeigt er mit Nettigkeit, Aufgeschlossenheit und Vertrauen.
Auch bei uns wurden schon diverse Angsthunde oder zumindest unsichere Hunde oder gar offen ablehnende Hunde zu Buddies. Viele Leute trauen sich einfach nicht Kontakte zu haben und verschlimmern die Ängste seines Hundes nur.
Vertrauen ist wichtig, gegenseitig.