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Melanie
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zuletzt 22. Sept.

Kleine Hunde in der Hundeschule

Ich habe eine kleine Hündin ( 8kg und Mischung aus Jack Russel Terrier, Dackel und Pinscher). Ich bin seit fast 1 Jahr mit ihr in einer Hundeschule und es macht uns viel Spaß. Ich hatte mir vorher auch bereits mehrere Hundeschulen und deren Trainer angesehen. Bereits dort ist es mir schon aufgefallen: es gab überwiegend Halter mit großen Hunderassen. Auch jetzt in unserer Junghundgruppe sind von 12 Hunden aktuell 3 kleine dabei ( 1 Mops und eine weitere Mischlingshündin). Mich würde jetzt einfach mal interessieren ob das bei Euch auch so ist?
 
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Karin
6. Sept. 11:07
Hi, bei uns gibt es ne Gruppe für Welpen, kleine, große und Jungspunde.
Manchmal vermischt sich das ganze aber auch etwas. Ich finde es eigentlich gut wenn verschiedene Größen und temperamente zusammen finden. Natürlich gibt es Spielregeln wo sich Hund und Halter dran halten müssen und bei uns funktioniert es sehr gut.
So lernen große sich auch mal zurück zu halten und kleine mal was auszuhalten, meistens finden sich Paare die sich wunderbar verstehen. LG
 
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Melanie
6. Sept. 11:30
Bei uns in der Hundeschule waren in der Welpengruppe anfangs noch ein paar kleine Hunde ausser uns. Leider ist die Schule nicht gut, die Hunde "spielen" miteinander ohne dass die Trainer aufpassen oder eingreifen. Da werden die kleinen schnell mal überrannt. Ich hab dann selber eingegriffen und musste mich blöd anreden lassen. Andere sind mit ihren kleinen nach dem dem ersten Mal sofort weggeblieben, was ich total gut verstehen kann. Ich hab es dreimal probiert und dann auch aufgehört, weil es einfach zu unkontrolliert abgelaufen ist. Später wollte ich die Junghundegruppe probieren. Da waren wir dann schon die einzigen mit kleinem Hund. Ich dachte vielleicht ist da ein anderer Trainer. Aber: dasselbe Bild. Holmes wurde von einem Labrador und einem Appenzeller direkt an der Schleuse bedrängt ohne dass jemand was gemacht hätte. Da macht man sich dann schon Sorgen um seinen 10 Kilo Hund, auch wenn der wie in unserem Fall schon gut kommuniziert und bescheid sagt was ihm nicht passt. Aber da ist ja genau das Problem, ich geh ja nicht dorthin, damit er lernt, sich große Hunde besser von vorneherein vom Hals zu halten. Wir hatten nach diesem Erlebnis wirklich zu arbeiten. Das wars dann mit der Junghundegruppe. Im Mantrailingkurs in einer anderen Schule sagte man uns, das wäre nichts für kleine Hunde, ist natürlich Quatsch. Mittlerweile fahre ich jeden Samstag 80 km zu einer guten Schule und habe einen Mantrailing Kurs gefunden, das kann aber auch nicht jeder stemmen. Kurz gesagt: manchmal fühlt man sich als Kleinhundehalter auch nicht wirklich gut aufgehoben. Ich habe das so oder so ähnlich inzwischen leider von einigen gehört.
Alles steht und fällt mit dem Hundetrainer. Leider gehen die wenigsten hin und schauen sich mehrere Hundeschulen an oder hinterfragen die Laufbahn und Ausbildung der HTs.

Bei uns gab es genau einmal eine brenzlige Situation: ein Huskymischling der ziemlich dominant war hat unsere Tessa immer wieder ziemlich bedrängt. Unsere HT hat immer wieder eingegriffen und uns Haltern immer erklärt was da los war. Zum Schluss dieser Stunde saß meine kleine hinter meinen Beinen.

Unsere HT hat der Halterin des Huskys dann auch mitgeteilt das sie erst Einzelstunden nehmen müsste um an der Gruppe weiter teilnehmen zu können. Da lag leider einiges im Argen ( 10 Monate alt und kannte z.B. weder Sitz noch Platz).

Leider ist die Halterin nie wieder gekommen, denn sie war der Meinung das wir "Schuld" waren.
 
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Melanie
6. Sept. 11:36
Ich kann mich nicht erinnern, dass in unserer Gruppe (ich habe einen großen Hund) kleine Hunde dazwischen waren. Bin auch der Meinung, dass die kleinen Hunde eine extra Gruppe hatten. Ich finde es allerdings auch sehr schade, dass viele Halter von kleinen Hunden der Meinung sind, dass diese nicht erzogen werden müssten. In vielen Fällen entstehen dadurch erst prekäre Situationen. Deswegen finde ich es auch sehr gut, dass du mit deinem Hund in einer Hundeschule bist. Und das große Hunde mit kleinen Hunden nicht zurecht kommen oder umgekehrt, konnte ich noch nicht beobachten. Meistens ist die Angst bei den Menschen und nicht beim Hund. 🙋‍♀️🐶
Bei uns kommen die kleinen sehr gut mit den großen klar und umgekehrt natürlich auch.

Im Moment ist es bei einem Bordercollie so, das er oft etwas zu stürmisch ist und seine Kraft noch unterschätzt. Aus diesem Grund lässt die HT ihn nicht mit den kleinen spielen. Dies ist eine Situation in der auch die Halter gefragt sind: Regel Nummer 1 ist bei uns nämlich: nie den Hund beim spielen aus den Augen lassen.
 
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Melanie
6. Sept. 11:39
Ich möchte mich da mal eben einmischen . Habe schon sehr sehr oft beobachtet, das Halter von kleinen Hunden diese zum Beispiel am Halsband hängend an der Hundeleine hochziehen um sie dann auf den Arm zu nehmen, wenn sie in weiter Ferne einen großen Hund kommen sehen. Das ist für mich keine artgerechte Haltung oder artgerechtes Umgehen mit dem Hund! Das überhaupt kleine Hunde auf den Arm genommen werden, wenn sich ein großer Hund nähert, ist schon völlig falsch. Leider mangelt es wirklich oft am Verständnis der Menschen, die ihre kleinen Hunde nur als Spielzeug betrachten und ihnen kein Hundeleben zugestehen😡
Traurig, aber warum machen das viele? Meiner Meinung nach gibt es da 2 Fraktionen: die einen die Angst um ihren Hund haben und die anderen die ganz genau wissen daß ihr kleiner ein absoluter Leinenrambo ist ( hier kommt dann allerdings oft die Aussage: der kläfft weil er Angst hat 🙈).
 
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Melanie
6. Sept. 11:45
Ich sehe das Phänomen auch genau so. Einem kleinen Hund wird man körperlich auch sehr einfach her und ob dieser an der Flexi leinenführig ist macht nicht viel aus. Ein "Kleiner" wenn bellt, wird gesagt "was hat er denn" beim schwarzen 30 kg Hund "beißt der?". Ja das sind Voruteile und meine absolut subjektive Wahrnehmung. Bei einigen Kursen fällt obendrein noch auf, dass über 70 % davon aus dem Tierheim bzw. Auslandstierschutz kommen. Ich behaupte mal es liegt nicht daran, diese per so problematischer sind SONDERN, dass sich deren Halter offener, gezielter, verstärkt mit dem Hund und etwaiger "Problemchen" beschäftigen.
Das stimmt leider schon.

Bei meiner kleinen, denken viele auch das sie noch ein Welpe ist🤣.

Eine der 3 kleinen ist bei uns auch eine Tierschutzhündin. Zum einen wollten die Halter auch zur Hundeschule und zum anderen war das aber auch eine Auflage des Vereins.
 
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Melanie
6. Sept. 11:56
Der Hund meiner Eltern (Erwachsen stolze 8kg) war auch in einer Hundeschule. Der wurde schön überrannt und von Welpen größerer Rassen angegangen. Als Resultat hatte sie bis zuletzt ein Problem mit großen Hunden. Besser meine Eltern hätten sich DIE Hundeschule gespart und sich nach einer anderen umgesehen. Aber es war der erste Hund und sie wussten es nicht besser... Wenn ich so einen kleinen Hund hätte, würde ich immer nach einer Gruppe für kleine Hunde schauen. Und das vergesellschaften mit größeren Hunden, zumindest am Anfang, mit ausgewählten Hunden machen.
Da wäre ich definitiv auch genau einmal gewesen. Unkontrolliertes spielen lassen hab ich auch in einer Hundeschule hier erlebt: es sollten sogar alle Halter den Platz verlassen. Ich war die einzigste die geblieben ist. Nach 10 Minuten bin ich mit meiner kleinen gegangen. Der HT war da nicht mehr zu sehen.
 
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Ulla
6. Sept. 12:03
Bei mir war das auch so, unser Lucky (JRT) war, als er knappen Jahr alt war, auch in der Hundeschule der kleinste. Alle anderen waren deutlich größer als er, selbst als er aus gewachsen war.
 
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Melanie
6. Sept. 12:09
Bei Wuschel in der Welpengruppe war es genau umgekehrt und sie war der einzige große Hund. Was dann leider dazu geführt hat, daß die Halter der kleinen Hunde Angst hatten, daß Wuschel mit ihren Hunden spielt und wir direkt in den Junghundekurs gewechselt haben. Sie spielt allerdings mit kleinen Hunden ganz anders als mit Großen. Da ist sie viel zurückhaltender und stellt sich überhaupt sehr auf ihr Gegenüber ein
Das ist sehr oft der Punkt: die Halter haben Angst. Es ist nicht so, das ich dafür kein Verständnis habe ( mir wurde auch Angst und Bange als unsere kleine das erstemal mit dem größten Hund in unserer Gruppe gespielt hat ( ein Neufundländer), aber damit werden die kleinen oft auch sehr eingeschränkt. Das ist sehr Schade.

Wir haben auch vorzeitig zu den Junghunden gewechselt: unsere kleine war zum Schluss sehr dominant bei den Welpen und so wie unsere HT gesagt hat kognitiv viel weiter als alle anderen. Seitdem wir bei den Junghunden sind hat sich das alles erledigt.

Schade das viele nicht erkennen wie wertvoll diese Erfahrung für die Hunde ist: die großen lernen ihre Kraft besser einzuschätzen und die kleinen ( ich denke an unsere Tessa) lernen sich mal zurückzunehmen und nicht direkt komplett auszuflippen.
 
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Cordula
6. Sept. 12:28
Alles steht und fällt mit dem Hundetrainer. Leider gehen die wenigsten hin und schauen sich mehrere Hundeschulen an oder hinterfragen die Laufbahn und Ausbildung der HTs. Bei uns gab es genau einmal eine brenzlige Situation: ein Huskymischling der ziemlich dominant war hat unsere Tessa immer wieder ziemlich bedrängt. Unsere HT hat immer wieder eingegriffen und uns Haltern immer erklärt was da los war. Zum Schluss dieser Stunde saß meine kleine hinter meinen Beinen. Unsere HT hat der Halterin des Huskys dann auch mitgeteilt das sie erst Einzelstunden nehmen müsste um an der Gruppe weiter teilnehmen zu können. Da lag leider einiges im Argen ( 10 Monate alt und kannte z.B. weder Sitz noch Platz). Leider ist die Halterin nie wieder gekommen, denn sie war der Meinung das wir "Schuld" waren.
Ja, da gebe ich dir Recht. Ich habe absolut kein Problem wenn Holmes Kontakt mit großen Hunden hat, im Gegenteil, es tut ihm gut, und da habe ich auch keine Angst. Er hat einige deutlich größere Kumpels, wir treffen uns z.B. regelmäßig mit einem Viszla-Rudel, das klappt super. Das setzt aber voraus, dass es Grenzen gibt. Manche Junghunde, egal ob groß oder klein, müssen den Umgang mit Hunden anderer Größe eben erst noch ein bisschen lernen, und auf dem Weg dahin muss man als Halter wenn nötig auch mal eingreifen finde ich. Wenn das komplett fehlt, können schon mal gefährliche Situationen entstehen, oder zumindest solche, in denen der Hund ungünstige Erfahrungen macht. Ich finde einfach, eine gute Hundeschule sollte das vermitteln und auch gemischte Gruppen gut anleiten. Wenn das nicht der Fall ist, verstehe ich schon, warum manche auch mal Angst kriegen. Es ging ja in der Ausgangsfrage darum, dass oft weniger kleine Hunde in Hundeschulen anzutreffen sind, und ich glaube, dass neben vielen anderen auch das manchmal ein Grund ist
 
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Aykut
6. Sept. 16:32
Hängt doch vom Hund ab.. 😜 Aber generell: viele kleine Hunde bekommen zu wenig Grenzen gesetzt, zu wenig Regeln.., werden zu sehr verhätschelt Die Leute verstehen nicht, dass diese Grenzen wichtig fűr Hunde sind.
Ja das stimmt. Wollte es nur wissen weil das ja jeder anders interpretiert.
Artgerecht kann für den einen etwas ganz anderes bedeuten als für den anderen.
Finde das immer spannend zu wissen wie ein jeder das für sich interpretiert hat.

Lg