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Kerstin
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Anzahl der Antworten 19
zuletzt 6. Mai

Junghund wird beim Kontakt mit anderen Hunden geschnappt.

Mein Lebensgefährte ist der Hundehalter. Der Hund ist eine Art Zwergpinscher. Etwa 9 Monate alt, Rüde. Freundlich, kommunikativ, unerzogen, aber recht gut sozialisiert. Bisher habe ich während gemeinsamer Spaziergänge darauf geachtet, wie sich andere Hunde im sozialen Kontakt verhalten, um rechtzeitig regulierend eingreifen zu können. Nun ist mein Lebensgefährte der Auffassung, dass die Hunde ihr Miteinander untereinander selbst ausmachen müssten und dass sein Hund lernen müsste, dass er auch mal gebissen wird, wenn er (der Hund) die Anzeichen des anderen nicht rechtzeitig versteht. Ich habe tatsächlich bereits einen zuschnappenden Hund (Blue Heeler) von dem Kleinen getrennt. Danach hat mich mein Lebensgefährte als Helikoptermami bezeichnet. Bei der nächsten Gelegenheit habe ich nicht eingegriffen und der Kleine wurde in die Flanke gezwickt und auf den Rücken geworfen. Was ist denn nun das korrekte Verhalten eines Hundehalters?
 
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Ute
4. Mai 05:04
Bei uns in der Nähe wohnt ein Zwergpinscher, der mal gebissen wurde von einem großen Hund. Seitdem wurde er x-mal operiert, humpelt, kann kaum noch laufen und ist super ängstlich auch vor unserem Chihuahua. Endeffekt: keine sozialen Kontakte mehr, kurze Wege und Rumtragen. Das ist doch kein Hundeleben!
 
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Anja
4. Mai 06:43
Hunde zwicken auch im Spiel, das ist richtig. Trotzdem muss man allein durch den Größenunterschied aufpassen und evtl. eingreifen. Oder ein Spielen verhindern.
Ich finde es aber wichtig, daß auch kleine Hunde Sozialverhalten lernen, das Hunde untereinander haben. Die Höflichkeitsformel...
Wenn man kleine Hunde immer von allem fernhält, weil sie zerbrechlich wirken, geht das irgendwann auch nach hinten los.

Ein junger Zwergpinscher, der immer auf den Schoß genommen wurde, während er ein Riesen Zinober veranstaltete... damit ihm ja nichts passiert... Weil er als Junghund unsicher agierte, schoss irgendwann runter vom Schoß und sprang meiner 23 Kilo Bulldogge postwendend ins Genick. Er biss.

Sie hat ihn nur abgeschüttelt wie eine Fliege. Hätte sie sich gewehrt... Ich will es mir gar nicht ausmalen 😳

Was ich damit sagen will... Ist, das ich einen Mittelweg für richtig halte. Ein junger Hund muss durchaus auch Gelegenheit haben den Sozialkontakt zu erlernen, aber man muss eingreifen wenn er sich falsch verhält und erst Recht wenn er sich mit größeren Kalibern anlegt.
Klar machen die das unter sich aus. Aber ein anderer Hund wird die paar Kilo genauso behandeln wie 30 Kilo. Wenn es ernst wird

Und es ist nicht gesagt das alle Erwachsenen Hunde souverän deeskalierend mit anderen umgehen... Wie Haley es z. B. tut.

Die spielt z. B. auf die Art... Beine beißen... Ohren beißen und sich gegenseitig umrempeln. Das ist aber kein Beißen... Das ist mehr so ein "mümmeln" ohne wirklichen Einsatz der Zähne.
Zum Glück spielt sie so nicht mit kleinen Hunden. Das würde ich auch unterbinden. Einfach weil schon durch den bloßen Aufprall bei einem kleinen Hund irgendwas passieren kann.
Die dicken Wuchtbrummen (sie spielt eher mit dem Kaliber Rottweiler) werfen sich auch gegenseitig auf den Rücken. Das sieht aus wie ein Ringkampf.
Wichtig ist mir hier nur, das sie sich gegenseitig auch wieder hochkommen lassen. Und ich muss den Punkt erkennen, an dem es einem von Beiden reicht. Oder aus anfänglichem Spiel... Dominanz oder gar Mobbing wird, mit fremden Hunden.
Der Rottweiler ist ein Junghund und kennt auch noch keine Grenze. Da muss man dann schonmal eingreifen, um meiner Hündin eine Pause zu verschaffen.

Einfach machen lassen ist keine Option und nicht alles ist Spiel.

Bzw. Kann es auch kippen.

Das sollte sich dein Lebensgefährte schon bewusst machen
 
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R
4. Mai 08:22
Wenn es zum beißen kommt, ist man zu spät gewesen. Sowohl der Provokateur benötigt eine bremsende Ansage oder schlicht den Abbruch der Situation, genauso muss ein Hund der zubeißt vorher eingeschätzt werden.

Wenn man es laufen lässt, werden nur die Erfahrungen gefestigt, alles mit Zähnen zu besiegeln. Gewichtsunterschieden, Rassencharaktere und andere Hintergründe(besonders Haltung) können hier keine Maßstäbe für eine gesunde Auseinandersetzung bieten.

Ruppiges spielen gibt es, kann/sollte auch geregelt werden.

Sicher ist ein Provokateur nicht zu beschützen, aber dennoch kann Erziehung angesetzt werden.

Ist die Situation hochgefahren kann es schneller gehen, als einem lieb ist(gerade mit flinken Zwergpinscher). Daher schauen, dass man vorher eingreifen und händeln kann.

Ganz klar, funktionierende Selbstläufer gibt es, aber beißereien sollen dabei nicht entstehen.
 
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Maggy
4. Mai 22:58
Wenn du das Vertrauen deines Hundes verlieren willst, mach es wie dein Lebensgefährte es dir anrät. Aber das möchtest du bestimmt nicht. Also stell dich immer vor deinen Hund und beschützen ihn vor den Rüpeln, er wird es dir danken und anderen Hunden freundlich begegnen, da er gute Erfahrungen gemacht hat durch deinen Schutz.
 
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Anja
6. Mai 07:15
Wenn du das Vertrauen deines Hundes verlieren willst, mach es wie dein Lebensgefährte es dir anrät. Aber das möchtest du bestimmt nicht. Also stell dich immer vor deinen Hund und beschützen ihn vor den Rüpeln, er wird es dir danken und anderen Hunden freundlich begegnen, da er gute Erfahrungen gemacht hat durch deinen Schutz.
Es ist eben die Frage, ob das "Zwicken " im zu ruppigen Spiel passiert ist, oder ob es vorher bereits Kontakt gab. So klingt es jetzt leider als hätten die anderen Hunde bösartig zugebissen. Da stell ich mich natürlich auch vor meinen Hund. Würde jeder tun

Wenn der Junghund allerdings provokativ auftritt muss ich da auch schon eingreifen und mich nicht generell vor ihn stellen um ihn darin zu bestärken. Er soll ja richtigen Kontakt lernen und jetzt nicht, das er machen kann was er will ohne ein Echo zu erwarten.
Da wir alle nicht dabei waren, kann
Ich die anderen nicht generell als Rüpel bezeichnen.

Die Erstellerin macht es schon richtig. Beobachten und Eingreifen bevor es kippt,
aber halt auch dem eigenen Hund eine Grenze aufzeigen wenn er sie selbst noch nicht sieht. Durch mangelnde Erfahrung.

Mich stört diese generelle "Den eigenen Hund schützen, die anderen Hunde immer Blocken" Mentalität. Denn ich habe den Eindruck, das Viele dabei vergessen dem eigenen Hund aber auch das "Richtig" zu zeigen. Das ist ja am Ende kein Kontakt.

Wenn Meine Hündin sich dämlich verhält, oder aufdringlich wird und es kein Spiel ist, wenn der andere Hund nicht daran teilnimmt, Sammel ich sie auch ab aus der Situation.
Ich achte irgrndwie immer auf beide Hunde
 
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Dogorama-Mitglied
6. Mai 07:22
Dein Hund und du solltest ihm Sicherheit geben. Dazu gehört auch ihn vor anderen zu schützen. Er lernt sonst dass auf dich kein verlass ist und regelt irgendwann alles selbst, nimmt dich nicht ernst. Deine Mutter hat dich vor Gefahren auch beschützt und dich nicht blind in jede Situation geschickt. Vertrauen ist das wichtigste. Das hat nichts mit Helikoptermutter zu tun
 
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Dogorama-Mitglied
6. Mai 07:37
Es ist eben die Frage, ob das "Zwicken " im zu ruppigen Spiel passiert ist, oder ob es vorher bereits Kontakt gab. So klingt es jetzt leider als hätten die anderen Hunde bösartig zugebissen. Da stell ich mich natürlich auch vor meinen Hund. Würde jeder tun Wenn der Junghund allerdings provokativ auftritt muss ich da auch schon eingreifen und mich nicht generell vor ihn stellen um ihn darin zu bestärken. Er soll ja richtigen Kontakt lernen und jetzt nicht, das er machen kann was er will ohne ein Echo zu erwarten. Da wir alle nicht dabei waren, kann Ich die anderen nicht generell als Rüpel bezeichnen. Die Erstellerin macht es schon richtig. Beobachten und Eingreifen bevor es kippt, aber halt auch dem eigenen Hund eine Grenze aufzeigen wenn er sie selbst noch nicht sieht. Durch mangelnde Erfahrung. Mich stört diese generelle "Den eigenen Hund schützen, die anderen Hunde immer Blocken" Mentalität. Denn ich habe den Eindruck, das Viele dabei vergessen dem eigenen Hund aber auch das "Richtig" zu zeigen. Das ist ja am Ende kein Kontakt. Wenn Meine Hündin sich dämlich verhält, oder aufdringlich wird und es kein Spiel ist, wenn der andere Hund nicht daran teilnimmt, Sammel ich sie auch ab aus der Situation. Ich achte irgrndwie immer auf beide Hunde
Natürlich muss man beim kabbeln nicht immer gleich einschreiten. Aber wenn der eigene Hund Angst zeigt, oder Schutz sucht so wie der kleine es ja macht, dann sollte man da nicht abwarten oder sagen ach das wird schon, die machen das schon der wird das schon lernen.

Außerdem ist es auch immer was anderes ob der Hund die selbe Gewichtsklasse hat oder 40kg schwerer ist. Wenn ein Schäferhund selbst spielerisch / erzieherisch einen zwergpinscher zwickt, kann das schon böse ausgehen. Also da spielen einfach viele Sachen mit rein. Und ich bin eher der Typ der sagt, lieber zu vorsichtig als am Ende zu nachlässig und dann ist vielleicht was schlimmes passiert oder der Hund ist verstört und verbindet dann jede hundebegegnung damit und hat dann gar keinen Spaß mehr dran.
 
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Kerstin
6. Mai 10:48
Danke für die Antwort. Ich bin echt begeistert über diese Einschätzung. Leider bin ich nur die Frau, die zweimal in der Woche einen längeren Spaziergang mit dem Hund begleitet. Mein Lebensgefährte ist ein "fürsorglicher" Mann von 63 Jahren. Aber ohne Empathie und vielen Ansichten aus dem ehemaligen Macho-Lager. Der Hund, ein mallorquinischer Rattler aus dem Tierschutz, wurde ihm zum Geburtstag als Geschenk von seinem unbedarften Sohn "übergehängt". Wenn ich nicht wenigstens manchmal regulierend eingreifen würde, wäre schon so manches Mal etwas passiert. Im Augenblick sehe ich tatsächlich häufiger, dass mein Lebensgefährte den Hund nicht reguliert, wenn er aufdringlich wird. Mir ist das selber oft unendlich peinlich, wenn der pubertierende Hund die Schnauze gar nicht mehr aus dem Hinterteil einer Hündin rausnimmt, auf Rückrufe (da nicht angeleint) nicht reagiert bis mein Lebensgefährte endlich dazwischengeht. Er kann den Hund überhaupt nicht lesen, weil er sich niemals mit dem Verhalten beschäftigt hat und weil er auch nicht die Geduld aufbringt, bspw. Martin Rütter oder den Welpentrainer etc. zuzuschauen.
 
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Anna
6. Mai 10:59
Wenn ein souveräner Hund angemessen Grenzen setzt, kann das eine wertvolle Lernerfahrung für den Junghund sein. Das setzt aber voraus, dass der Halter einschätzen kann ob es sich um eine solche Konstellation handelt.
Wenn nicht (und die Fälle sind leider häufiger) gibt es zwei Möglichkeiten.
1) ich schütze meinen Hund und greife regulierend ein.
2) ich lasse laufen und darf mich dann nicht wundern wenn der eigene Hund Strategien zukünftig entwickelt, die ich nicht gut finde (Poebeln, selber beißen, etc).
Da lenke ich dann seine Lernerfahrungen doch lieber selbst in die von mir gewünschte Richtung.