Also wenn sie tatsächlich auf der Straße als Welpe hungern musste, wirst du es nur schwer bis echt gar nicht aus ihr rausbekommen. Das hat ihr das Überleben gesichert. Friss, was du JETZT hast, weil du nicht weißt, ob es später noch was gibt. Auch wenn sie bei der Fütterung immer den kürzeren gezogen hat ... Das fällt selbst Menschen schwer, die echten Hunger in Kriesenzeiten erlebt haben, dieses Denken abzulegen, obwohl man es ihnen verbal erklären kann.
Versuchen kann man es. Kein Essen rumliegen lassen, um selbstbelohnendes Verhalten durch Erfolge zu vermeiden und dann in eurer Anwesenheit immer mal Essen in Reichweite lassen, aber so hinstellen, dass ihr es im Zweifel wegnehmen könnt, wenn die Versuchung zu groß ist, dann verbal oder mit Spiel oder Streicheln belohnen, wenn das Essen ignoriert wird oder wenn sich doch genähert wird, wie Suse schon sagte: Abbruch.
Ich kenne allerdings keinen Hund, den ich mit einem Schinkenbrot in Reichweite alleinlassen würde ... Die meisten benehmen sich in Gegenwart von ihren Menschen. Was bei uns sonst noch gut klappt: Wir haben eine offene Wohnküche, der Hund hält sich vorzugsweise im Wohnbereich auf, darf aber nicht in den Küchenbereich. Liegt/steht dort Essen rum, geht sie dort auch nicht dran, obwohl sie durchaus mit etwas Mühe dran käme. Hat aber etwa zwei Monate gedauert, bis das so saß. An die vorderste Kante würd ich aktuell aber auch noch nix legen.