Home / Forum / Welpen & Junghunde / Junghund jagt Autos,Fahrräder und Menschen

Verfasser-Bild
Kirsten
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 173
zuletzt 3. Okt.

Junghund jagt Autos,Fahrräder und Menschen

Hallo an die Gruppe mein 5 Monate junger Labrador macht mir an der Leine sehr zu schaffen! Er springt in die Leine und bellt wie verrückt wenn ein Auto Fahrrad oder Artgenosse an uns vorbeizieht!!! Er ist dann durch nichts(Leckerli!!) zu beruhigen und auch nicht ansprechbar!!! Sehr belastend und wenn ich meine Wasserpistole mithabe kann ich ihn kurz mit dem Wasserstrahl ablenken!!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Li
1. Okt. 11:21
Um das zu zeigen muss man aber keinen Leinenruck anwenden. Ich finde es bedenklich, so etwas quasi als Anleitung ins Internet zu stellen. Denn wir wissen doch alle, wie viele Halter sich dadurch bestätigt fühlen, wenn eine mit positiven Methoden arbeitende Trainerin einen Leinenruck zeigt. Auch wenn der nur nebenbei erfolgt und die Kernaussage eine andere ist. Cesar Milan wird oft kritisiert für aversive Methoden. Aber in seiner Sendung wird überdeutlich gemacht, dass es sich um besondere Fälle handelt und man das nicht nachmachen soll. In beiden Fällen finde ich es bedenklich, das der Welt zu präsentieren. Schwierige Hunde zu trainieren oder sogar zu resozialisieren gehört nicht als Anleitung für Jedermann veröffentlicht. Viel zu viele überschätzen sich dann und versuchen es selbst. Ruhig und gelassen bleiben ist wichtig, das kann man aber isoliert zeigen, ohne aversive Methoden wie Leinenruck. Und das hätte ich von ihr als verantwortungsvolle Trainerin auch erwartet. Und egal, wie sich ein Hund benimmt und wie lange er schon verkorkst wurde, es kann mir keiner erzählen, dass der Leinenruck für ihn alternativlos ist. Ich finde sie auch nicht schlecht, aber es gibt eben auch Kritikpunkte.
Die Leute trauen sich nicht mehr, mit dem Hund rauszugehen. Was würdest du ihnen empfehlen?
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
1. Okt. 11:21
Um das zu zeigen muss man aber keinen Leinenruck anwenden. Ich finde es bedenklich, so etwas quasi als Anleitung ins Internet zu stellen. Denn wir wissen doch alle, wie viele Halter sich dadurch bestätigt fühlen, wenn eine mit positiven Methoden arbeitende Trainerin einen Leinenruck zeigt. Auch wenn der nur nebenbei erfolgt und die Kernaussage eine andere ist. Cesar Milan wird oft kritisiert für aversive Methoden. Aber in seiner Sendung wird überdeutlich gemacht, dass es sich um besondere Fälle handelt und man das nicht nachmachen soll. In beiden Fällen finde ich es bedenklich, das der Welt zu präsentieren. Schwierige Hunde zu trainieren oder sogar zu resozialisieren gehört nicht als Anleitung für Jedermann veröffentlicht. Viel zu viele überschätzen sich dann und versuchen es selbst. Ruhig und gelassen bleiben ist wichtig, das kann man aber isoliert zeigen, ohne aversive Methoden wie Leinenruck. Und das hätte ich von ihr als verantwortungsvolle Trainerin auch erwartet. Und egal, wie sich ein Hund benimmt und wie lange er schon verkorkst wurde, es kann mir keiner erzählen, dass der Leinenruck für ihn alternativlos ist. Ich finde sie auch nicht schlecht, aber es gibt eben auch Kritikpunkte.
Weiß nicht, ob sie sich als positive Trainerin bezeichnet, habe ich nie mitbekommen. Ich habe mich aber auch schon lange nicht mehr mit ihrem Kanal beschäftigt, da für mich die Videos in der Praxis nicht hilfreich waren. Sie war aber für mich der "Ausstieg" aus der Positivitätsblase, in der ich lange drin war. Kann man jetzt negativ oder positiv auslegen, je nachdem, welche Position man selber vertritt. Sollte sie sich als positive Trainerin positionieren, wäre das genau der Punkt den ich in den vorherigen Beiträgen kritisiert habe. Ein Ruck ist ein Ruck und ist aversiv. Wenn man es tut, muss man es begreifen und dazu stehen und es mit seinem Gewissen vereinbaren können. Viele wurschteln sich rum und nennen es Impuls, Korrekturen, Abbruch o.ä. Cesar Milan ist ein interessantes Stichwort. Hab zufällig in den letzten Wochen mehrere seiner neuen Folgen angeschaut, da mir ein Video auf YouTube empfohlen wurde. Und dafür, wie kontrovers er ist, ist sein Umgang mit den Hunden, im Vergleich zu anderen Trainern, echt unspektakulär. Ja er bezeichnet sich noch immer als Pack leader (Alpha hab ich aus seinem Hund noch nie gehört), er nutzt eine Retrieverleine oben am Hals (die immer kurz und locker bleibt) und er ist definitiv kein rein positiver Trainer. Aber es wird nicht rumgeschrien oder rumgezerrt, er wendet sein Markenzeichen Zischen und kurze, prägnante Leinenrucke an und arbeitet hauptsächlich körpersprachlich und sehr ruhig. Eigentlich ist sein Ziel dem Hund Sicherheit zu vermitteln und die Verantwortung abzunehmen. Er fokussiert sich zu 90% auf die Halter und macht sie für das Verhalten der Hunde verantwortlich, verteidigt eigentlich durchgehend die Hunde und wenn er nicht nett wird, dann zu den Haltern. Hab seine alten Folgen nie gesehen, aber zum Hassobjekt ist er aus meiner Sicht absolut zu unrecht deklariert worden. UND er verheimlicht ebenfalls nichts 🤷🏻‍♀️ (das berühmte Video auf dem er gebissen wird, hat er selbst auf seinem Kanal aufgeführt). Nimmt auch immer noch Hunde auf, wenn es bei den Kunden gar nicht klappt. OK ich schweife ab, wollte eigentlich schon letzte Woche einen Thread mit "was macht eigentlich CM" oder "was ist aus CM geworden" eröffnen. Da wird es aber auch reichlich Shitstorm geben.....
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sina
1. Okt. 12:46
Weiß nicht, ob sie sich als positive Trainerin bezeichnet, habe ich nie mitbekommen. Ich habe mich aber auch schon lange nicht mehr mit ihrem Kanal beschäftigt, da für mich die Videos in der Praxis nicht hilfreich waren. Sie war aber für mich der "Ausstieg" aus der Positivitätsblase, in der ich lange drin war. Kann man jetzt negativ oder positiv auslegen, je nachdem, welche Position man selber vertritt. Sollte sie sich als positive Trainerin positionieren, wäre das genau der Punkt den ich in den vorherigen Beiträgen kritisiert habe. Ein Ruck ist ein Ruck und ist aversiv. Wenn man es tut, muss man es begreifen und dazu stehen und es mit seinem Gewissen vereinbaren können. Viele wurschteln sich rum und nennen es Impuls, Korrekturen, Abbruch o.ä. Cesar Milan ist ein interessantes Stichwort. Hab zufällig in den letzten Wochen mehrere seiner neuen Folgen angeschaut, da mir ein Video auf YouTube empfohlen wurde. Und dafür, wie kontrovers er ist, ist sein Umgang mit den Hunden, im Vergleich zu anderen Trainern, echt unspektakulär. Ja er bezeichnet sich noch immer als Pack leader (Alpha hab ich aus seinem Hund noch nie gehört), er nutzt eine Retrieverleine oben am Hals (die immer kurz und locker bleibt) und er ist definitiv kein rein positiver Trainer. Aber es wird nicht rumgeschrien oder rumgezerrt, er wendet sein Markenzeichen Zischen und kurze, prägnante Leinenrucke an und arbeitet hauptsächlich körpersprachlich und sehr ruhig. Eigentlich ist sein Ziel dem Hund Sicherheit zu vermitteln und die Verantwortung abzunehmen. Er fokussiert sich zu 90% auf die Halter und macht sie für das Verhalten der Hunde verantwortlich, verteidigt eigentlich durchgehend die Hunde und wenn er nicht nett wird, dann zu den Haltern. Hab seine alten Folgen nie gesehen, aber zum Hassobjekt ist er aus meiner Sicht absolut zu unrecht deklariert worden. UND er verheimlicht ebenfalls nichts 🤷🏻‍♀️ (das berühmte Video auf dem er gebissen wird, hat er selbst auf seinem Kanal aufgeführt). Nimmt auch immer noch Hunde auf, wenn es bei den Kunden gar nicht klappt. OK ich schweife ab, wollte eigentlich schon letzte Woche einen Thread mit "was macht eigentlich CM" oder "was ist aus CM geworden" eröffnen. Da wird es aber auch reichlich Shitstorm geben.....
Die Kritik an CM liegt ja nicht nur an seinen aversivem Methoden, sondern dass es in seiner Sendung oft Situationen gab, in denen er die Hunde missverstanden hat, da er sie einfach nicht lesen kann. Ausserdem steht der Vorwurf im Raum, dass viele Hunde vorher extra provoziert und aufgestachelt wurden, um vor der Kamera dann so richtig aggressiv zu wirken. Aber ja wird jetzt ein bisschen OT
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
1. Okt. 14:59
Das freut mich für euch, dass es bei euch so gut geklappt hat. 😊 Das Problem ist halt manchmal auch das Gewicht des Hundes. Da dürften einige Leute auch irgendwann auch körperlich am Ende sein.
Deshalb darf das Gewicht nicht ausschlaggebend und die Leine nicht die Lösung sein. Und auch bei kleineren Hunden muss man nur mal kalt erwischt werden, und schon liegt man da und der Hund ist weg bzw. macht, was er will. Für mich ist die Leine immer nur die Absicherung zum Festhalten, nie zum Ziehen oder Rucken. Und beim Festhalten versuche ich alles, damit der Hund nicht bis ans Ende der Leine kommt. Deshalb finde ich auch das Zuppeln nicht gut. Damit verlässt man sich auf die Leine. Und trainiert etwas, was ohne Leine nicht anwendbar ist. Wenn ich also die Wahl habe zwischen Zuppeln, Ansprechen oder Geräusche machen, fällt meine Wahl auf das Mittel, das immer anwendbar ist: Geräusche machen mit meinem Körper (Mund, Hände, ...).
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
1. Okt. 15:07
Die Leute trauen sich nicht mehr, mit dem Hund rauszugehen. Was würdest du ihnen empfehlen?
Ich bin keine Hundetrainerin. Ich muss mir für einen extremen Problemfall keine Lösung ausdenken. Kennst Du die Kritik an Cesar Milan? An seiner Würgemethode? Funktioniert in den vielen von ihm gezeigten Fällen auch. Das reicht aber nicht, um die Methode gut zu finden oder jemandem zu empfehlen. Früher hätte man den Leuten geraten, das Alphatier raushängen zu lassen. Die damals üblichen aversiven Methoden haben auch funktioniert. Würdest Du sie empfehlen? Steffi ist bei weitem nicht so schlimm, aber den Leinenruck, gerade, so wie sie ihn zeigt, würde ich halt niemandem empfehlen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Li
1. Okt. 15:08
Deshalb darf das Gewicht nicht ausschlaggebend und die Leine nicht die Lösung sein. Und auch bei kleineren Hunden muss man nur mal kalt erwischt werden, und schon liegt man da und der Hund ist weg bzw. macht, was er will. Für mich ist die Leine immer nur die Absicherung zum Festhalten, nie zum Ziehen oder Rucken. Und beim Festhalten versuche ich alles, damit der Hund nicht bis ans Ende der Leine kommt. Deshalb finde ich auch das Zuppeln nicht gut. Damit verlässt man sich auf die Leine. Und trainiert etwas, was ohne Leine nicht anwendbar ist. Wenn ich also die Wahl habe zwischen Zuppeln, Ansprechen oder Geräusche machen, fällt meine Wahl auf das Mittel, das immer anwendbar ist: Geräusche machen mit meinem Körper (Mund, Hände, ...).
Das ist ja schön, wenn der Hund schon soweit ist, dass er auf Geräusche hört... Ich finde schon, dass es auch aufs Gewicht ankommt. Man kann doch entspannter mit einem 5 kg Hund trainieren, als mit einem 50 kg Hund. Meine Meinung.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
1. Okt. 15:20
Das ist ja schön, wenn der Hund schon soweit ist, dass er auf Geräusche hört... Ich finde schon, dass es auch aufs Gewicht ankommt. Man kann doch entspannter mit einem 5 kg Hund trainieren, als mit einem 50 kg Hund. Meine Meinung.
Ich gehe aktuell mit 60 kg verteilt auf 5 Hunde sehr viel entspannter als mit dem Neuzugang Ella, die nur 13 kg wiegt. Bei den 5 ist auch nicht alles entspannt, denn 4 davon sind noch jung und teilweise pubertär. Nala (Labbi) hat seit ein paar Wochen Probleme mit Begegnungen, da muss ich schon aufpassen. Wenn sie anfängt, möchten die anderen mitmachen. Wenn ich überlege, wie ich die Hunde wieder ruhig kriege, gehört vorausschauendes Handeln an die erste, und ein Aufmerksamkeitssignal an die zweite Stelle. Dann ein Alternativverhalten, und weil ich nichts gegen Leckerli habe, gehören sie zum Abschluss auch dazu. Der Leinenruck nicht. Was passiert denn, wenn ich Nala mit einem Ruck zu mir rum reiße? Sie stürzt sich sofort wieder in die Gegenrichtung. Lerneffekt Null.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Tatiana
1. Okt. 15:24
Das ist ja schön, wenn der Hund schon soweit ist, dass er auf Geräusche hört... Ich finde schon, dass es auch aufs Gewicht ankommt. Man kann doch entspannter mit einem 5 kg Hund trainieren, als mit einem 50 kg Hund. Meine Meinung.
Wenn ich nicht entspannt mit einem 50kg Hund trainieren kann, sollte ich entweder keinen haben oder jemanden an der Seite der mich dadurch geleitet. Das Gewicht des Hundes kann doch nicht ausschlaggebend für faire Umgangsweisen sein.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Li
1. Okt. 15:58
Kirsten hat geschrieben, der Hund ist durch nichts zu beruhigen und auch nicht ansprechbar. Es dreht sich darum, dass man etwas finden muss, um den Hund da rauszuholen. Der kriegt das doch gar nicht mit, wenn geschnalzt wird. Anscheinend versteht keiner, was ich meine. Es dreht sich um schweres Fehlverhalten, wo andere Menschen und Tiere, auch die Besitzerin verletzt werden können. Auch der Hund selbst. Da kann man es doch vertreten, mit dem Hund zu üben, das erst ein Signal kommt, danach ein zuppeln und wenn das nichts nützt sich umdrehen und in die entgegengesetzte Richtung gehen. Da wäre dann wahrscheinlich ein Ruck. Et steigert sich doch sonst immer mehr rein. Wie soll man denn ausweichen, wenn plötzlich was unvorhergesehenes passiert. Der Hund dreht sich bestimmt nicht freiwillig um. Außerdem glaube ich das keinem, dass er seinen Hund nicht schonmal von irgendwas weggezogen hat.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Tatiana
1. Okt. 16:06
Kirsten hat geschrieben, der Hund ist durch nichts zu beruhigen und auch nicht ansprechbar. Es dreht sich darum, dass man etwas finden muss, um den Hund da rauszuholen. Der kriegt das doch gar nicht mit, wenn geschnalzt wird. Anscheinend versteht keiner, was ich meine. Es dreht sich um schweres Fehlverhalten, wo andere Menschen und Tiere, auch die Besitzerin verletzt werden können. Auch der Hund selbst. Da kann man es doch vertreten, mit dem Hund zu üben, das erst ein Signal kommt, danach ein zuppeln und wenn das nichts nützt sich umdrehen und in die entgegengesetzte Richtung gehen. Da wäre dann wahrscheinlich ein Ruck. Et steigert sich doch sonst immer mehr rein. Wie soll man denn ausweichen, wenn plötzlich was unvorhergesehenes passiert. Der Hund dreht sich bestimmt nicht freiwillig um. Außerdem glaube ich das keinem, dass er seinen Hund nicht schonmal von irgendwas weggezogen hat.
Der Hund ist fünf Monate alt und bekommt regelmäßig eins mit der Wasserpistole! Na klar ist der super aufgeregt. Ich würde mir viel mehr Abstand trainieren und dazu kamen hier sehr viele Trainingstipps. Die Wasserpistole wird ja nichtsfür die Orientierung an den Halter gebracht haben und damit muss man anfangen. Wenn der Hund gesund ist und nicht ein ordentliches Schilddrüsenproblem o.ä. hat bekommt man den auch mit anderen Methoden aus dem Tunnel. Jetzt noch an der Leine ruckeln führt eher dazu,daß sich die Leinenführigkeit noch schlechter aufbauen lässt. Und ja, ich habe meinen Hund schonmal von was weggezogen,das ist aber schlechtes Management meinerseits und keine meiner etablierten Trainingsmethoden.