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Kirsten
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Anzahl der Antworten 172
zuletzt 3. Okt.

Junghund jagt Autos,Fahrräder und Menschen

Hallo an die Gruppe mein 5 Monate junger Labrador macht mir an der Leine sehr zu schaffen! Er springt in die Leine und bellt wie verrückt wenn ein Auto Fahrrad oder Artgenosse an uns vorbeizieht!!! Er ist dann durch nichts(Leckerli!!) zu beruhigen und auch nicht ansprechbar!!! Sehr belastend und wenn ich meine Wasserpistole mithabe kann ich ihn kurz mit dem Wasserstrahl ablenken!!
 
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Kirsten
29. Sept. 15:45
Ich hab nicht alle Beiträge gelesen. Gib die Wasserpistole den Kindern und setz Dich abseits von viel Bewegung hin (wo er sich noch ruhig verhält)lies ein Buch und lass ihn beobachten. Oder mach es mit einem guten Trainer. Auch Social Walk würde ich in Erwägung ziehen.
Habe ich heute schon geübt und war gar nicht so schlecht!😉
 
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Sonja
29. Sept. 16:49
Habt ihr euch eigentlich das von LiLi vorgeschlagene Video einmal angeschaut? Kennt ihr die Trainerin? Also ich finde die Stephanie SUPER. Unglaublich pragmatisch und in meinen Augen sehr sympathisch. Was LiLi „Leinenruck“ nennt ist ein ganz leichtes Zuppeln. Ähnlich wie du einem Pferd über die Zügel Paraden gibst, um Aufmerksamkeit zu erreichen. Die Reiter unter euch werden nun wissen, was gemeint ist. Die anderen sollten sich das Video anschauen, bevor hier vollkommen aneinander vorbei geredet wird. Und Stephanie verweist auf ein anderes Video von ihr, das erklärt, dass ein echter Leinenruck rein gar nichts bringt. Also dies einmal zur Einordnung. Es ist letztlich auch nur ein (gewaltfreier) Vorschlag, wie man das geschilderte Problem in den Griff bekommen KÖNNTE. Ob es zu einem passt und zum Hund, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich würde bei einem komplett reizüberfluteten Hund dringend zum clickertraining raten. Damit erreicht man einen kleinen durchgeknallten Hund recht gut.
Ich habe nur einen Teil des Videos geschaut, das war nicht der Teil mit dem Zuppeln. Es war der Teil, ziemlich am Anfang, wo sie den Hund - nach eigenen Worten - "überrumpelt".
Das kann man machen, aber wenn der Hund schnuppern darf, sie da 10 Minuten steht und ihn machen lässt, was er will, und dann geht sie plötzlich los und überrumpelt ihn, finde ich das in höchstem Maße unfair. Wenn ich den Hund anspreche, er nicht darauf reagiert, und ich dann einfach loslaufe, finde ich das OK. Das sind aber für mich die feinen Unterschiede.
 
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Sina
29. Sept. 17:10
Wobei ich es äußerst sympatisch finde die Dinge beim Namen zu nennen. Ein leichter Ruck ist ein Ruck. Die ganzen Euphemismen im Hundetraining finde ich persönlich sehr unehrlich, ermüdend und nicht authentisch. Wie oft reden Leute von "Impulsen" und wenden einfach einen leichten Leinenruck an. Wieso müssen wir alles in Blümchen packen und nicht einfach sagen, was wir tun. Genauso mit den "rein positiven" Schulen und Trainern. REIN positiv arbeitet kaum jemand, aber es gehört zum guten Ton immer davon zu reden. Ich war bei zwei Trainern, zwei HuSchus und einem Verein. Alle haben rein positives Training propagiert. War es in allen Fällen nicht, in unterschiedlichem Ausmaß (eine HuSchu war zumindest sehr bemüht es fast ausschließlich positiv zu probieren und im Verein war man am lockersten auch mal unangenehm zu werden (keine Gewalt, aber definitiv unangenehm). Für mich ist das OK und ich bin kein dogmatsicher Verweigerer von aversiven Handlungen, sofern sie angemessen und fair sind. Aber diese Verschleierung und Dinge schön reden finde ich einfach nur noch zum Kotzen. Ein Ruck ist ein Ruck und es ist ok. Ein bisschen mehr Realität fände ich echt erfrischend. Daher mag ich die Stephanie auch sehr gerne. Edit: achso beim Hundeverhaltenstherapeut war ich auch schon. Gleiches Spiel. Rein positiv beworben, nicht rein positiv in der Praxis (ebenfalls gewaltfrei, aber der Hund wurde schon eingegrenzt und das war für ihn unangenehm und aversiv).
Für mich sind andere Bezeichnungen keine Euphemismen sondern klare Abstufungen.
Ein Leinenimpuls ist in der Ausführung etwas völlig anderes als ein Leinenruck, ein Ruck geschieht mit Kraft.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Sept. 18:05
Aber macht es das dann besser wenn es beim Namen genannt wird? Für mich ändert das dann faktisch nix. Egal wie man es nennt ich möchte nicht an der Leine rucken, zerren, reissen schon alleine seiner Gesundheit zu liebe. Genau das gleiche zum Thema positives Training aversiven Training was auch immer. Is mir wurscht wie es genannt wird. Ich versuche einfach so fair wie es mir möglich ist meinem Hund gegenüber zu sein und dementsprechend suche ich mir einen Trainer aus der das genauso sieht und auch umsetzt. Wie das dann heißt ist für mich völlig nebensächlich. Wenn es nicht zu mir passt suche ich eine andere Lösung oder einen anderen Trainer. Zum Glück hab ich einen gefunden der mir und meinem Hunde wirklich gute Lösungen anbietet.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Sept. 20:11
Aber macht es das dann besser wenn es beim Namen genannt wird? Für mich ändert das dann faktisch nix. Egal wie man es nennt ich möchte nicht an der Leine rucken, zerren, reissen schon alleine seiner Gesundheit zu liebe. Genau das gleiche zum Thema positives Training aversiven Training was auch immer. Is mir wurscht wie es genannt wird. Ich versuche einfach so fair wie es mir möglich ist meinem Hund gegenüber zu sein und dementsprechend suche ich mir einen Trainer aus der das genauso sieht und auch umsetzt. Wie das dann heißt ist für mich völlig nebensächlich. Wenn es nicht zu mir passt suche ich eine andere Lösung oder einen anderen Trainer. Zum Glück hab ich einen gefunden der mir und meinem Hunde wirklich gute Lösungen anbietet.
Na klar haben Worte eine Bedeutung. Wenn es egal ist wie man etwas bezeichnet kann man sich die ganze Kommunikation auch einfach sparen.
Und der Trend alles anders zu benennen, damit es netter klingt ist aus meiner Sicht in der Welt des Hundetrainings sehr ausgeprägt.
Wer an der Leine ruckt, sollte es Leinenruck und nicht Impuls nennen. Wer eine positive Strafe einsetzt, sollte es betrafen nennen und nicht Korrektur.
Man verarscht doch alle anderen und vor allem sich selber.
Wenn man sich unwohl damit fühlt, die Dinge beim Namen zu nennen, sollte man anstatt Euphemismen zu nutzen vielleicht auf Methoden zurückgreifen, die man mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Andernfalls, ich wiederhole mich, verarscht man sich nur selbst.

Jetzt nehmen wir mal an du würdest deinen Hund positiv bestrafen (ich unterstelle dir nicht, dass du das tust) und dann behaupten, du würdest rein positiv erziehen, aber auch mal Grenzen setzen, natürlich nicht aversiv (Grenzen sind eigentlich per se aversiv aber egal). Weil es ist so fair wie möglich und du fühlst dich damit wohl. Welchen Wahrheitsgehalt hat denn überhaupt noch deine Aussage? Grenzen setzen, betrafen, positiv, aversiv, ist doch egal, so lange es aus deiner Sicht fair ist und du dich wohl fühlst ?
 
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𝓝𝓮𝓼𝓼𝓪
29. Sept. 20:16
der arme hund.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Sept. 20:23
Für mich sind andere Bezeichnungen keine Euphemismen sondern klare Abstufungen. Ein Leinenimpuls ist in der Ausführung etwas völlig anderes als ein Leinenruck, ein Ruck geschieht mit Kraft.
Also ich habe mehrfach in Lehrvideos und in der Praxis den sogenannten "Leinenimpuls" gesehen. Es war immer ein leichter bis moderater Leinenruck.
Ich will nicht behaupten, dass es den Leinenimpuls nicht gibt.
Sondern nur, dass der Begriff zweckentfremdet wird, um eine gängige Methode, die so alt ist wie die Leine selber, zu verharmlosen oder schön zu reden.
Sich einzureden, dass es durch den Begriff Impuls plötzlich etwas anderes ist oder weniger schlimm grenzt an kognitive Dissonanz.
 
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Sonja
29. Sept. 20:31
Also ich habe mehrfach in Lehrvideos und in der Praxis den sogenannten "Leinenimpuls" gesehen. Es war immer ein leichter bis moderater Leinenruck. Ich will nicht behaupten, dass es den Leinenimpuls nicht gibt. Sondern nur, dass der Begriff zweckentfremdet wird, um eine gängige Methode, die so alt ist wie die Leine selber, zu verharmlosen oder schön zu reden. Sich einzureden, dass es durch den Begriff Impuls plötzlich etwas anderes ist oder weniger schlimm grenzt an kognitive Dissonanz.
Ich übertrage das mal vom Reiten. Ein Leinenimpuls wird aus dem Handgelenk gegeben, durch kurzes Eindrehen desselben. Ein Leinenruck erfolgt aus der Schulter durch eine Bewegung des ganzen Arms. Jeder, der meint, das das dasselbe ist, sollte mal jemanden bitten, das an ihm auszuprobieren. Es macht einen riesigen Unterschied, und verdient daher zur Konkretisierung eine eigene Bezeichnung.

Die Unterscheidung hat aber nichts damit zu tun, ob man beides ablehnt, oder nur den Leinenruck.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Sept. 20:33
Na klar haben Worte eine Bedeutung. Wenn es egal ist wie man etwas bezeichnet kann man sich die ganze Kommunikation auch einfach sparen. Und der Trend alles anders zu benennen, damit es netter klingt ist aus meiner Sicht in der Welt des Hundetrainings sehr ausgeprägt. Wer an der Leine ruckt, sollte es Leinenruck und nicht Impuls nennen. Wer eine positive Strafe einsetzt, sollte es betrafen nennen und nicht Korrektur. Man verarscht doch alle anderen und vor allem sich selber. Wenn man sich unwohl damit fühlt, die Dinge beim Namen zu nennen, sollte man anstatt Euphemismen zu nutzen vielleicht auf Methoden zurückgreifen, die man mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Andernfalls, ich wiederhole mich, verarscht man sich nur selbst. Jetzt nehmen wir mal an du würdest deinen Hund positiv bestrafen (ich unterstelle dir nicht, dass du das tust) und dann behaupten, du würdest rein positiv erziehen, aber auch mal Grenzen setzen, natürlich nicht aversiv (Grenzen sind eigentlich per se aversiv aber egal). Weil es ist so fair wie möglich und du fühlst dich damit wohl. Welchen Wahrheitsgehalt hat denn überhaupt noch deine Aussage? Grenzen setzen, betrafen, positiv, aversiv, ist doch egal, so lange es aus deiner Sicht fair ist und du dich wohl fühlst ?
Ich kann mich auch nur wiederholen für mich sind Taten wichtiger als Worte die auch gern mal verdreht werden und so verändert das es einem dann endlich passt. Wie gesagt versuche ich persönlich für mich und meine Hunde die Erziehung so fair wie möglich zu gestalten. Dabei muss ich niemanden etwas beweisen oder anders bezeichnen. Dabei geht es mir übrigens nicht darum das ich mich alleine dabei wohl fühle, sondern das wir uns alle dabei wohl fühlen meine Hunde und meine Familie zusammen partnerschaftlich. Aber eventuell reden wir auch etwas aneinander vorbei.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Sept. 21:02
Na klar haben Worte eine Bedeutung. Wenn es egal ist wie man etwas bezeichnet kann man sich die ganze Kommunikation auch einfach sparen. Und der Trend alles anders zu benennen, damit es netter klingt ist aus meiner Sicht in der Welt des Hundetrainings sehr ausgeprägt. Wer an der Leine ruckt, sollte es Leinenruck und nicht Impuls nennen. Wer eine positive Strafe einsetzt, sollte es betrafen nennen und nicht Korrektur. Man verarscht doch alle anderen und vor allem sich selber. Wenn man sich unwohl damit fühlt, die Dinge beim Namen zu nennen, sollte man anstatt Euphemismen zu nutzen vielleicht auf Methoden zurückgreifen, die man mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Andernfalls, ich wiederhole mich, verarscht man sich nur selbst. Jetzt nehmen wir mal an du würdest deinen Hund positiv bestrafen (ich unterstelle dir nicht, dass du das tust) und dann behaupten, du würdest rein positiv erziehen, aber auch mal Grenzen setzen, natürlich nicht aversiv (Grenzen sind eigentlich per se aversiv aber egal). Weil es ist so fair wie möglich und du fühlst dich damit wohl. Welchen Wahrheitsgehalt hat denn überhaupt noch deine Aussage? Grenzen setzen, betrafen, positiv, aversiv, ist doch egal, so lange es aus deiner Sicht fair ist und du dich wohl fühlst ?
Mir ist die Theorie der Hundeerziehung vollkommen lattenhagen egal. Aber sowas von. Positive Strafe, negative Strafe, aversive Trainingsmethode, positive Trainingsmethode, Management, kleinschrittig. Hier in über 1 Jahr bei Dogorama habe ich von Dingen und Theorien gehört (die mich gar nicht interessieren) und habe mein eigenes Handeln hier mittlerweile einigermaßen einsortiert. Bei mir gibt es eine Schnittmenge, aus der ich mich bewusst und auch intuitiv bediene. Immer wenn ich hier was beschreibe, dann ist das keine Theorie, sondern das, was ich mache oder gemacht habe, um ein Problem zu lösen. Ich bin hier immer ehrlich. Gelernt habe ich hier auch, dass ich wohl auch aversive Methoden anwende und auch Fehler mache. Kritisiert werde ich deshalb zumeist von Mitgliedern, die meine Probleme überhaupt nicht haben. Oder vielleicht auch unfähig sind, bestimmte Dinge zu erreichen. Der Hit war mal, dass mir vorgeworfen wurde, meine Hunde dürften rein gar nix selbst bestimmt tun. Weil meine Hunde auf Kommando pinkeln KÖNNEN. Dass sie es KÖNNEN heißt nicht im Umkehrschluss, dass sie es auch MÜSSEN.
Wenn also schon so etwas dazu führt, dass du ein Brutalo bist, der seine Hunde psychisch und damit sicherlich auch physisch brutal führst - also bitte 🤣. Ich hab so ein dickes Fell, das glaubt ihr gar nicht. Ich klopfe mir eher vor Lachen auf die Schenkel, wenn ich sowas lese und verorte solche Mitglieder zusehends in die Ecke, in die sie gehören. Zarter besaitete Menschen neigen dann aber vielleicht eher dazu, sich vorsichtshalber in Wortwahlen zu ergehen, die die Dinge mehr und mehr umschreiben, bis sie kaum noch zu erkennen sind. Was dann wieder zu Fehlinterpretationen bei der Leserschaft führt - und dann haben wir hier noch mehr den Salat.
Ich bin auch dafür, die Dinge zu nennen wie sie sind:
- Ein Ruck ist ein Ruck. Tut oft weh.
- Zuppeln ist Zuppeln. Erregt Aufmerksamkeit, ist ein „huhu!“
- Strafe ist Strafe ist Strafe.
-Korrektur ist Korrektur. Ist eine Hilfe. Ein „Mach es bitte so!“
Wer einen Ruck Zuppeln nennt und eine Strafe eine Korrektur der bezeichnet die Farbe Türkis auch als grün und die Farbe himbeerrot als lila. Mag aus Sicht der Person subjektiv das gleiche sein, ist objektiv aber vollkommen falsch.
Warum reden wir eigentlich hier darüber? Weil ein Zuppeln ein Leinenruck genannt wurde.
Was zeigt, dass Leute etwas mit ihren Worten erklären, es beim Empfänger aber falsch ankommen kann. Nicht muss. Es gibt Menschen, die sich gut zurücknehmen können und sehr gut zwischen den Zeilen lesen können und gut erfassen, was gemeint ist. Sprich, die kommen mit YouTube Videos gut klar und können hier auch gut Antworten rausfiltern, die richtig gut sind und das als Handlungsalternative umsetzen.
Andere sollten aber wirklich einfach einen Trainer vor Ort zurate ziehen und sich ihm anvertrauen. Denn sonst wird aus dem angeratenen „Zuppeln“ der nicht gemeinte Leinenruck und aus der gemeinten Korrektur eine Strafe.