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Nessi
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Anzahl der Antworten 65
zuletzt 10. Okt.

Junghund bleibt im Wald einfach stehen

Hallo zusammen, vielleicht hat jemand einen Rat für mich ☺️ Mein Boston Terrier Neo ist jetzt 4,5 Monate alt und er hört schon sehr gut. Er lässt sich sehr gut abrufen weswegen ich ihn, wenn wir im Wald sind (natürlich nur wenn niemand in Sicht ist), an der Schleppleine frei laufen lasse. Wenn wir auf dem Weg in den Wald rein sind bleibt er jedoch hinter mir manchmal einfach stehen und wartet quasi, bis ich ihn wieder zu mir rufe. Wenn er stehen bleibt gehe ich meistens ganz normal weiter und versuche mich nicht dauernd umzudrehen und zu schauen was er macht. Manchmal kommt er dann von alleine, manchmal reizt er den Abstand aber auch aus sodass ich ihn doch abrufe. Er kommt dann auch immer zuverlässig. Ich bin auch ab und zu einfach schonmal losgerannt, dann ist er immer schnell angeflitzt gekommen. Ich habe inzwischen allerdings das Gefühl er weiß genau wenn er wartet rufe ich ihn und dann bekommt er etwas leckeres :D kann das sein? Wir gehen immer die selbe Strecke, schon seit er klein ist, Angst kann es also eigentlich nicht sein :) Wenn wir zurück gehen und er vorläuft, geht er nie weiter als 1-2 Meter vor und dreht sich auch immer nach mir um. Vielleicht kennt das ja der ein oder andere, ich würde einfach gerne verstehen warum er das macht 😊 Danke schonmal für eure Tipps ☺️
 
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Rim
16. Aug. 13:17
Ich bin Ersthundhalter, daher bitte nicht als Empfehlung werten. Unsere Kleine (14 Monate alt) bleibt auf bekannten Wegen auch manchmal stehen. Sie fordert somit entweder einen Leckerli oder will einen anderen Weg gehen, den sie interessanter findet. Ich gehe einfach weiter und sage "weiter". Falls sie nicht mitkommt, sage ich "Tschüss" (= ich gehe jetzt tatsächlich weg) und laufe einfach weiter. Das Wort verwende ich aber sehr sparsam. Dann merkt sie schon, dass ich es ernst meine, und rennt mir nach. Sie will mich quasi dazu bringen, das zu tun, was sie will. Sie ist ein sehr mutiger kleiner Hund, der ständig ihre Grenzen testet. Rückruf verwende ich in dem Fall nicht. Wenn mein Mann dabei ist, verstecke ich mich oft, wenn sie sich festschnüffelt, damit sie es nicht verlernt, dass eigentlich sie mich im Auge behalten soll und nicht umgekehrt (ich bin ihre Bezugsperson). Auf unbekannten Wegen müssen wir nichts sagen, sie hat uns immer im Auge und bleibt dicht bei uns.
 
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Jasmin
16. Aug. 13:31
Aber wie bzw. wann trainiere ich denn den Rückruf weiterhin am besten, wenn nicht in solchen Situationen? :)
Erstmal ohne Grund. Keine Ablenkung oder so. Und nur wenn du zu 100% sicher bist, dass er kommt. Also falls du zweifelst weil zb ein anderer Hund kommt. Dann lass es lieber und sammle ihn ein. Sonst lernt er dass der Rückruf nicht zwingend ist. Und ruhig immer mal wieder einfach so. Sonst sucht er irgendwann nach dem Grund warum du rufst und zögert.Wenn das immer klappt dann Steiger die Ablenkung (wenn er mal wo schnuppert zb.) wenn er abgerufen werden will, würde ich das wirklich nie tun. Meine Methode wäre vermutlich einfach um die Ecke zu verschwinden. Der Hund hat nach mir zu schauen nicht umgekehrt. Auch so immer wieder abbiegen, Richtung wechseln etc. Immer die selbe Strecke lässt ihn genau auf solche Ideen kommen. Mach lieber suchspielchen mit ihm oder Wald-Agility dann muss ich er sich nicht selber etwas zur Beschäftigung ausdenken.
 
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Sophia
16. Aug. 13:32
Aber wie bzw. wann trainiere ich denn den Rückruf weiterhin am besten, wenn nicht in solchen Situationen? :)
Nicht missverstehen, klar sollst du den Rückruf weiter üben. Aber eben nicht, wenn er ihn einfordert. Der beste Rückruf ist der, der bei großer Ablenkung funktioniert. Und das muss man üben.
Heißt, den Rückruf immer dann üben, wenn dein Hund a) ihn zu 99% auch befolgen wird, aber auch b) wenn er ihn nicht erwartet. Diese Situationen kannst du entweder stellen (mit anderen Personen/Hunden, die deinen Hund ablenken) oder eben wenn sich die Situation beim spaziergehen ergibt. Er schaut dich gerade nicht an? Rückruf. Wenn das klappt, versuchs wenn er schnüffelt. Dann wenn er etwas intensiv beobachtet. Dann wenn etwas am Horizont auftaucht. Dann, wenn ein anderer Hund auftaucht.
Und immer so weiter.
So hast du irgendwann einen sattelfesten Rückruf :)
 
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Ellen
16. Aug. 13:34
Klingt so als hätte der Kleine schnell verstanden, wie er an Leckerlies kommt :) Es gibt jetzt ein paar Möglichkeiten: - nicht mehr abrufen, sondern einfach weitergehen. Eventuell deine Handykamera als Rückspiegel benutzen. - ein neues Kommando etablieren, a la "weiter". Kein Abruf, der Hund muss nicht zu dir kommen, aber er soll weiterlaufen. Muss man aber erst mal an der Leine trainieren. Also wenn sich der Hund festschnüffelt, kann man das Kommando sagen (weiter, los geht's etc) und dann sanft aber bestimmt den Hund mitnehmen und weitergehen. Löst sich der Hund selbständig gibt's ein Leckerlie, aber eben nur manchmal :) Hoffe das gibt dir ein paar Ideen!
Toller Tip, ist bei mir das gleiche Phänomen
 
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Kerstin
16. Aug. 15:21
Ich würde in so einem Fall abrufen, aber nicht mehr mit Leckerchen belohnen. Ansonsten würde ich versuchen mich interessanter zu machen, in dem ich mit Spielzeug oder einem Suchspiel was am Weg im Wald mache
 
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Dogorama-Mitglied
16. Aug. 16:42
Er bleibt stehen und schaut auch nur mich an, halt so als würde er nur drauf warten, dass ich ihn abrufe :D
Es kann aber auch sein das er von dir erwartet das du ihm sagst die Situation ist okay. Ich finde hier wird sich viel zu sehr am Leckerchen festgebissen von den Leuten und üben des Rückrufs. Der Hund ist noch keine 5 Monate alt! Das ganze hat jetzt eh noch nicht DEN Wert, da er noch einen ausgeprägten Folgetrieb hat.

Mein kleiner wird draußen nie mit Futter belohnt, weil er nicht Futtermotiviert ist, und macht das bis heute (9 monate alt aktuell) noch manchmal. Er benötigt dann immer von mir eine Bestätigung das alles cool ist und dann kanns weiter gehen. Nur weil wir nicht mitbekommen was gerade den Hund verunsichert, heißt es nicht das es nichts gibt.
 
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Nessi
16. Aug. 16:43
Es kann aber auch sein das er von dir erwartet das du ihm sagst die Situation ist okay. Ich finde hier wird sich viel zu sehr am Leckerchen festgebissen von den Leuten und üben des Rückrufs. Der Hund ist noch keine 5 Monate alt! Das ganze hat jetzt eh noch nicht DEN Wert, da er noch einen ausgeprägten Folgetrieb hat. Mein kleiner wird draußen nie mit Futter belohnt, weil er nicht Futtermotiviert ist, und macht das bis heute (9 monate alt aktuell) noch manchmal. Er benötigt dann immer von mir eine Bestätigung das alles cool ist und dann kanns weiter gehen. Nur weil wir nicht mitbekommen was gerade den Hund verunsichert, heißt es nicht das es nichts gibt.
Und wie zeigst du deinem Hund dass alles cool ist?😊
 
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Claudia
16. Aug. 23:47
Süß, der Hund wartet auf Dich und schaut, ob Du ihm folgst und lässt sich auf Deine Kommandos ein, wenn es dafür etwas gibt. Du lässt den Hund entscheiden, weil er brav zurückkommt. Er wird selbstbewusster und eigenständiger und Du wünscht Dir nichts mehr, als einen selbstbewussten Hund. Wenn Du Dir nicht sicher bist, wird der Hund gerufen.

Der Hund bestimmt den Raum und die Zeit. Läufst Du zu weit vor oder bist nicht aufmerksam, bleibt er stehen. Normalerweise müsstest Du jetzt zu ihm rennen. Du folgst ihm und wenn Du dass nicht machst, wird er es hinbekommen, dass Du ihm wieder Aufmerksamkeit schenkst.

Auf dem Foto wendet der Hund sich von Dir ab und verlagert den Fokus (schaut woanders hin). Das mache ich, wenn meine Hunde sich gerade auf etwas fokussieren, was sie nicht sollen.

Du bestimmst zukünftig über Raum und Zeit. Wenn es los geht, nimm die Leine, mach alles wie sonst, leg alles wieder ab, lass ihn warten, gieße die Blumen und erst dann geht es raus. Gib Du die Richtung vor, 100 m vor und wieder zurück, bevor es wie gewohnt weitergeht, sonst übernimmt irgendwann der Hund und der Rückruf wird zur Illusion.

Einfach nur weitergehen, ist nicht richtungsweisend und auch nicht gemeinsam mit Deinem Hund. Wichtig ist, das er in Deiner Nähe bleibt und auf Dich achtet. Überprüfe das.
 
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Sonja
17. Aug. 04:52
Auch wenn Ihr die Strecke immer geht, kann es Angst oder Unsicherheit sein. Es kann sich etwas an der Umgebung verändert haben, manche Hunde reagieren darauf sehr stark. Das kannst Du aber an seiner Haltung, Rutenstellung, Ohrhaltung und seinem Blick erkennen. Wenn es das ist, und er immer an denselben Stellen stehen bleibt, lass ihn zukünftig diese Stellen direkt bei Dir passieren.
Schaut er Dich aber herausfordernd an, wird es eher die Leckerli-Frage sein.
Um das Stehenbleiben und die Rückrufproblematik zu lösen, kannst Du den Spaziergang interessant gestalten. Seit ich auf unseren Spaziergängen ab und zu ein Dummy werfe oder verstecke, lassen meine jungen Rüden mich kaum noch aus den Augen. Bei unserer Hündin, die sich Null fürs Dummy interessiert, übe ich zwischendurch Tricks. Das macht insgesamt vielleicht 10% des gesamten Spaziergangs aus und ist sehr wirksam.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Aug. 09:03
Und wie zeigst du deinem Hund dass alles cool ist?😊
Mit einem Markersignal. Das kann ein einfaches "alles gut" sein, oder man kann es übers clicker Training einüben.