Souverän kann ich auch sein, wenn mein Hund Spielzeuge zur Verfügung hat und es sich auf der Couch bequem machen kann ;-)
Hier geht es besonders um Unsicherheit seitens der Hündin und die verschwindet ja schlecht, wenn sie nun nur noch auf Kommando auf die Couch kann. Vielleicht wird da sogar noch mehr Unsicherheit entwickelt, weil sie nun nicht mehr frei entscheiden kann. Whatever ^^ Ich kann verstehen, dass man etwas ganzheitlich regeln möchte, aber mit der Arbeit beginnt man am besten bei sich selbst :) Für einen Hund sind das zwei Paar Schuhe.
Ich denke nicht, dass es hier darum geht, wer was regelt, sondern eher wie viel aktuell wirklich abverlangt werden kann. Die Hündin schafft es derzeit nicht, fremden Menschen nahe zu kommen und es wird doch wieder und wieder von ihr verlangt. Das ist doch eher ein Grund, weshalb sie Vertrauen verlieren kann und das Gefühl bekommt, sie wird nicht verstanden. Oder?
Nö, denselben Trainingsgrundansatz hab ich hier mit meinen unsicheren Kontrollfreak auch.
Er ist unsicher, ist damit aber eigentlich überfordert und will also, dass ich souverän agiere und Situationen für ihn regele. Das kann ich in seinen Augen aber nicht, wenn ich mich offensichtlich schon von ihm zuhause so manipulieren lasse, dass er tun und machen kann, was er möchte. (Und dabei rede ich nicht von mangelnder Grunderziehung - die kann er aus dem FF. Aber hat dennoch zu viel Spielraum.) Frauchen hat die Lage zuhause also in seinen Augen nicht unter Kontrolle. Ergo: Er verliert Vertrauen in mein Einschätzungsvermögen und regelt die Lage, wenn es in seinen Augen gefährlich wird, selber.
Seitdem er eben ganz klare Spielregeln zuhause hat, fester Liegeplatz inklusive, die schon in den Kleinigkeiten des alltäglichen Zusammenlebens beginnen, ist er viel entspannter und lässt mehr zu, ist weniger aggressiv. Gibt einfach Hunde, die können nicht frei entscheiden - da kommt nur Mist raus. Für ihn muss ich in absolut jeder Lage unbestechlich sein, damit er mir ganz vertrauen kann. Auch in Bezug auf ihn selbst.
Natürlich heißt das nicht, dass ich mich in solche Situationen blind reinstürze - da wird parallel ein Alternativverhalten aufgebaut und sich langsam an die Problemsituation herangearbeitet. Es wird aber natürlich immer zu direkten Konfrontationen kommen - ist im Alltag doch gar nicht vermeidbar.