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Iri
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zuletzt 25. Okt.

Hundekontakt - wie handhabt ihr es?

Hallo ihr Lieben, heute würde mich interessieren, wieviel Hundekontakt (im Freilauf) eure Junghunde haben? Ich bin aktuell etwas verunsichert, da bei uns im Ort die meisten etwas von täglichem Freilauf von ca. 1 Std erzählen. Mein Hund tobt gern mit anderen Hunden und hat auch (soweit ich es beurteilen kann) auch Spaß an Hundekontakt aber da bei uns auch nichts direkt um die Ecke ist, schaffe ich es höchstens ca. 2x die Woche mit ihr in den Freilauf. Ansonsten normale Spaziergänge mit Beschnuppern (falls beidseitig gewünscht) und 1x wöchentlich Hundeschule. Bin eigentlich bisher davon ausgegangen, dass es „normal“ ist. Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!
 
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Melanie
18. Okt. 14:45
Spielstunden in der Hundeschule klingen wirklich super, leider bietet unsere Hundeschule so etwas nicht an :-( Wie habt ihr alle denn eure regelmäßigen „Hundekumpels“ kennengelernt? Ich finde es irgendwie schwierig, denn es sollte ja auch menschlich gut passen, wenn man häufiger gemeinsam unterwegs ist.
Bei uns gibt's auch keine Spielstunden. Mich stört es nicht, da ich mich auch so mit 2 der Gruppenteilnehmer treffe. In unserem Freundeskreis und Familienkreis gibt es viele Hundehalter. Bis auf einem sehr alten Hund klappen da die Kontakte und Spielrunden super( dem 15jährigem Senior ist unsere kleine einfach zu wild😉).

Eine Hundehalterin habe ich hier auch beim normalen Gassigehen kennengelernt. Ihr Rüde ist 1 Jahr älter als unsere kleine, aber die beiden fanden sich von Anfang an richtig toll. Für uns Halterinnen ist das auch super, da wir beide Nachtarbeiterinnen sind und somit meist in der Mittagszeit ausgiebige Runden drehen.
 
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Sonja
18. Okt. 16:26
Es wurde nun schon mehrfach geschrieben, die (einander fremden) Hunde würden miteinander spielen. Da möchte ich noch einmal erwähnen, dass grundsätzlich davon ausgegangen werden kann, dass fremde Hunde nicht miteinander spielen. Für gewöhnlich zeigen sie eine von vier Strategien auf eine Bedrohung/einen Konflikt, um diese zu lösen. Vermeintliches Spiel ist bei einander fremden Hunden fast immer tatsächlich Fiddeln. Dies ist ein spielerischer Versuch, das Gegenüber zu besänftigen und zu zeigen, dass von einem selbst keine Gefahr ausgeht - schließlich wollen die Hunde unbeschadet bleiben. Fiddeln entspringt oftmals keiner freudigen Erregung, sondern Unsicherheit und auch einem Funken Angst. Daher sollte immer genau geschaut werden, um dem eigenen und auch dem fremden Hund unnötigen Stress zu ersparen. Selbstverständlich kann aus solchen Erstbegegnungen auch Spiel und später eine Freundschaft entstehen. Die Wahrscheinlichkeit ist (v.a. bei einmaligen Kontakten) allerdings gering.
Was für ein Quatsch, dass so pauschal zu behaupten. Wenn ich zu den Hundefreilaufflächen gehe, kann ich sowohl Fiddeln als auch Spielen beobachten. Gerade unser ehemals ängstlicher Yoshi ist dort aufgeblüht und geht mit eindeutigen Spielaufforderungsgesten auf andere Hunde zu bzw reagiert entsprechend auf andere, die Spielen wollen.
Sicher, man kann das als Laie leicht verwechseln, muss auch erstmal wissen, dass es Fiddeln überhaupt gibt. Aber es gibt eindeutig Beides, auch beim Aufeinandertreffen fremder Hunde.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Okt. 16:28
Was für ein Quatsch, dass so pauschal zu behaupten. Wenn ich zu den Hundefreilaufflächen gehe, kann ich sowohl Fiddeln als auch Spielen beobachten. Gerade unser ehemals ängstlicher Yoshi ist dort aufgeblüht und geht mit eindeutigen Spielaufforderungsgesten auf andere Hunde zu bzw reagiert entsprechend auf andere, die Spielen wollen. Sicher, man kann das als Laie leicht verwechseln, muss auch erstmal wissen, dass es Fiddeln überhaupt gibt. Aber es gibt eindeutig Beides, auch beim Aufeinandertreffen fremder Hunde.
Ich habe gar nichts pauschalisiert.

Natürlich kann aus Fiddeln auch Spiel werden, aber bei von mir genannten Fremdhundbegegnungen ist das einfach sehr unwahrscheinlich.
 
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Sonja
18. Okt. 16:33
Ich habe gar nichts pauschalisiert. Natürlich kann aus Fiddeln auch Spiel werden, aber bei von mir genannten Fremdhundbegegnungen ist das einfach sehr unwahrscheinlich.
"dass grundsätzlich davon ausgegangen werden kann, dass fremde Hunde nicht miteinander spielen. Für gewöhnlich zeigen sie eine von vier Strategien auf eine Bedrohung/einen Konflikt, um diese zu lösen. Vermeintliches Spiel ist bei einander fremden Hunden fast immer tatsächlich Fiddeln. "
Das fand ich schon sehr pauschal, und es passt nicht zu meinen Beobachtungen. Wenn Du es weniger pauschal gemeint hast, war das ein Missverständnis.
 
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Sonja
18. Okt. 16:42
Fiddeln ist eine Strategie, um aus der Situation raus zu kommen. Somit ganz natürliches Verhalten. Konfliktlösungen zu finden müssen oder sollten junge Hunde lernen, daher finde ich Fiddeln gar nicht schlimm.
Aber der Halter muss seinen Hund vor Überforderung schützen, und das kann er nur, wenn er Fiddeln erkennt. Daher ist es gut, dass das hier so ausführlich thematisiert wird.
Überforderung äußert sich vielschichtig, und darauf muss man reagieren. Deshalb mag ich auch die von erfahrenen Leuten geführten Freiläufe, wo man im Zweifel darauf hingewiesen wird, dass man eingreifen muss, und wo Hetzen und Mobbing unterbunden wird.
Ich sehe bei meinen 4 Hunden, wie sie miteinander umgehen, und wie sie anders, aber auch schön, mit fremden Hunden umgehen. Das können wir Menschen nicht ersetzen, und daher ist meine Meinung, dass schon etwas fehlt, wenn man alle Hundekontakte vermeidet.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Okt. 17:01
"dass grundsätzlich davon ausgegangen werden kann, dass fremde Hunde nicht miteinander spielen. Für gewöhnlich zeigen sie eine von vier Strategien auf eine Bedrohung/einen Konflikt, um diese zu lösen. Vermeintliches Spiel ist bei einander fremden Hunden fast immer tatsächlich Fiddeln. " Das fand ich schon sehr pauschal, und es passt nicht zu meinen Beobachtungen. Wenn Du es weniger pauschal gemeint hast, war das ein Missverständnis.
Also, ich habe schon die Mehrheit gemeint, aber keinesfalls alle Hunde!
Das ist nämlich das, was ich beobachte. Vor allem hier in Berlin auf diesen überlaufenen Hundewiesen, auf Videos von vermeintlich spielenden Hunden in diversen Foren, die eigentlich mit einer Mischung aus Fiddeln, Distanzwunschäußerungen und Hilflosigkeit miteinander agieren und nicht selten auch bei Spaziergängen in der näheren und ferneren Umgebung.
Fiddeln ist eine tolle Konfliktlösungsstrategie, dem stimme ich ohnehin zu! Nur leider eben oft fehlinterpretiert, sodass manch ein Hund dann eine andere Strategie (nicht selten Angriff) wählen muss.
Hundekontakte sind für so gut wie alle Hunde überaus wichtig. Die Qualität jener aber noch viel wichtiger und ich denke, darin sind wir uns hier alle einig :)
 
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Ute
18. Okt. 20:26
Also, ich habe schon die Mehrheit gemeint, aber keinesfalls alle Hunde! Das ist nämlich das, was ich beobachte. Vor allem hier in Berlin auf diesen überlaufenen Hundewiesen, auf Videos von vermeintlich spielenden Hunden in diversen Foren, die eigentlich mit einer Mischung aus Fiddeln, Distanzwunschäußerungen und Hilflosigkeit miteinander agieren und nicht selten auch bei Spaziergängen in der näheren und ferneren Umgebung. Fiddeln ist eine tolle Konfliktlösungsstrategie, dem stimme ich ohnehin zu! Nur leider eben oft fehlinterpretiert, sodass manch ein Hund dann eine andere Strategie (nicht selten Angriff) wählen muss. Hundekontakte sind für so gut wie alle Hunde überaus wichtig. Die Qualität jener aber noch viel wichtiger und ich denke, darin sind wir uns hier alle einig :)
Vielleicht ist das Problem tatsächlich in den Ballungsgebieten und den dortigen Freilaufflächen. Vermutlich einfach problematisch oder schwierig, weil zu viele Hunde und somit auch Menschen dort sind. Das überfordert.
Ich war noch nie in so einer Freilaufzone, da ich meist nur auf Feldern und im Wald unterwegs bin. Dort lasse ich die beiden ohne Leine laufen. Man trifft ein paar, morgens waren wir im Sommer schon mal mit 10 oder 12 Hunden beisammen, aber das ist halt nur gelegentlich. Meistens eher überschaubar. Das ist dann ruhiger und nicht so chaotisch.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Okt. 20:50
Vielleicht ist das Problem tatsächlich in den Ballungsgebieten und den dortigen Freilaufflächen. Vermutlich einfach problematisch oder schwierig, weil zu viele Hunde und somit auch Menschen dort sind. Das überfordert. Ich war noch nie in so einer Freilaufzone, da ich meist nur auf Feldern und im Wald unterwegs bin. Dort lasse ich die beiden ohne Leine laufen. Man trifft ein paar, morgens waren wir im Sommer schon mal mit 10 oder 12 Hunden beisammen, aber das ist halt nur gelegentlich. Meistens eher überschaubar. Das ist dann ruhiger und nicht so chaotisch.
Kann ich mir gut vorstellen. Wir waren im September auch im Urlaub in Kroatien und ich habe gestaunt, wie viele souveräne Hunde dort unterwegs waren, mit denen alles vollkommen unproblematisch lief. Da hatte ich dann auch keine Sorge und fand es schön, dass dieser kurze Kontakt in Form von füreinander Urinieren und weitergehen so funktionierte :)
 
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Jessica
25. Okt. 11:45
Hunde benötigen eigentlich nur in der Welpen/ Prägephase Hundekontakt. Dann ist die Phase abgeschlossen.
Ich lasse Odin mit wenig Hunden Kontakt haben und wenn dann nur mit älteren sicheren Hunden damit er auch etwas lernt. Er hat nur einen jüngeren Kumpel mit dem wir uns einmal die Woche treffen. Hier findet richtiges Spiel statt.

Wenn ihr euch mit eurem Hund beschäftigt und auch mit ihm spielt benötigt er keine anderen Hunde. Wir Menschen sind für Hunde gleichwertige Sozialpartner, wenn die Beziehung stimmt.

Klar macht es ihnen auch Spass ist aber für ein glückliches Hundeleben nicht notwendig.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Okt. 12:03
Hunde benötigen eigentlich nur in der Welpen/ Prägephase Hundekontakt. Dann ist die Phase abgeschlossen. Ich lasse Odin mit wenig Hunden Kontakt haben und wenn dann nur mit älteren sicheren Hunden damit er auch etwas lernt. Er hat nur einen jüngeren Kumpel mit dem wir uns einmal die Woche treffen. Hier findet richtiges Spiel statt. Wenn ihr euch mit eurem Hund beschäftigt und auch mit ihm spielt benötigt er keine anderen Hunde. Wir Menschen sind für Hunde gleichwertige Sozialpartner, wenn die Beziehung stimmt. Klar macht es ihnen auch Spass ist aber für ein glückliches Hundeleben nicht notwendig.
Sehe ich genauso 🙂
Eddi hat eine einzige beste Freundin, die ist etwas jünger wie er und das ist auch die Einzige mit der er spielt…mit Labradoren
Klappt es am allerbesten 😅Daneben hat er noch regelmäßig (wenn wir wollen) Kontakt zu diversen Nachbarshunden, da wird aber „nur“ zusammen geschnüffelt oder wir laufen uns mal entgegen, oder wir laufen ein kleines Stück zusammen.
Selten treffen wir „neue“
Hunde…wir laufen aber auch jeden Tag die gleiche Strecke zur gleichen Zeit (Eddi ist hochsensibel und benötige viel Sicherheit) Sind sie an der Leine weichen wir aus, ohne Leine läuft jeder seines Weges und die Hunde beschnuppern sich nur kurz. Eddi möchte kaum Kontakt, er will lieber sein eigenes Ding machen.
In fremder Umgebung vermeiden wir Kontakt, sowie an der Leine…
Freilauf hat er, wenn er möchte…manchmal will er an der Schleppleine bleiben oder sie nach schleppen…wir haben aber auch 20 oder 30
Meter Leinen.
Da ich ihm vertraue, darf er vieles selber entscheiden und zu anderen Hunden hin oder nicht…er entscheidet sich immer gegen ein hinlaufen, hat aber kein Problem wenn einer zu ihm kommt.
Wir gehen nach der Ulli Philosophie miteinander (!!) mit viel Entscheidungsfreiheit für Eddi spazieren, da ergibt sich vieles von selber!
Übrigens war Eddi, als er zu uns kam, überhaupt nicht verträglich! Wir haben aber nie Hundebegegnungen trainiert…🙂🙂