Hallöchen,
Zu der Frustgeschichte und dem Bellen.
Das kann für den Hund sehr selbstbelohnend sein, weil der Hund im Bellen und in der Leinenaggression ein Ventil findet, um den Dampf abzulassen.
Ähnlich wie wenn man selbst einen schlechten Tag hatte und sich obendrein ein Mensch uns gegenüber falsch verhält. Es hilft, sich anschließend bei jemandem so richtig drüber auszukotzen, wie blöd sich der andere doch verhalten hat.
Es hilft den Frust zu reduzieren und mit den Stresshormonen wieder auf ein normales Level zu kommen.
In der Pubertät ist die Frustrationstoleranz von vielen Hunden sowieso stark herabgesetzt.
Wenn du das Gefühl hast, dass der Stress in der Hundebegegnung selbst zu groß ist, setze erstmal woanders an und manage bis dahin die Situationen so, dass es zumindest nicht schlimmer wird.
Neben dem was Christina und die anderen schrieben, finde ich Steffis Vorschlag toll, ein Einzeltraining im häuslichen Umfeld zu machen. Häufig laufen da schon einige Dinge nicht ganz optimal, aber es kommt dort nicht zum Konflikt, weil sowieso alles zu den Bedingungen des Hundes gelöst wird und man das in den Situationen gar nicht selbst bemerkt.
Ich bin großer Fan davon, den Hund in herausfordernde, aber bewältigbare Situationen zu bringen, um die Frustrationstoleranz zu schulen.
Mein Ziel ist es aus der Übung herauszugehen und hinterher sagen zu können: 'Puh, das war echt schwierig, aber GEMEINSAM haben wir das doch richtig gut hinbekommen.'
Wenn wir stark fordernde Übungen machen, kriegt der Hund anschließend auch immer ein wenig Zeit für sich, wo sie in gewissem Rahmen einfach mal ihren Dingen nachgehen darf.
Auch mal das Hirn ausschalten zu dürfen, ohne zu riskieren Fehler zu machen, empfinde ich als genauso wichtig, wie die Übungen selbst.
Körpersprachliches Begrenzen würde ich nicht erst in einer stressigen Situation üben. Hier hilft es, sich vorher gut mit Beschwichtigungssignalen auseinanderzusetzen. Dann erstmal ohne äußere Einflüsse zu üben, den Hund körpersprachlich einzuladen und auch wieder mehr Raum für sich einzufordern. Der Mensch lernt dabei den Hund besser zu lesen und das richtige Maß in Sachen Körpersprache zu treffen, statt sich wie ein grober Klotz zu bewegen. Oft sind wir diese Form des Ausdrucksverhaltens ja selbst gar nicht gewohnt.