Home / Forum / Welpen & Junghunde / Hunde aus dem Tierschutz für Anfänger?

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Rike
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zuletzt 20. Mai

Hunde aus dem Tierschutz für Anfänger?

Endlich ist es soweit! Wir wollen einen Hund. Wir sind eine Familie mit zwei Kindern (neun und zwölf Jahre alt), die in einer Wohnung in München lebt und nun die Familie um einen Hund erweitern möchte. Wir haben sehr wenig Hundeerfahrung durch das Hundesitting bei Freunden. Am liebsten möchten wir einem Hund eine Chance geben, der sonst vielleicht kein zu Hause hätte - also aus dem Tierschutz … Allerdings wollen wir gerne einen Welpen, damit wir mit der Erziehung starten können, wenn der Hund noch ganz klein ist. Viele Tierschutz-Welpen aus dem Ausland werden im Internet angeboten (wir würden das natürlich nur mit einem Verein machen, der sich damit auskennt). Diese Welpen sind dann allerdings erst in Deutschland, wenn sie schon sechs Monate alt sind. Und man muss sich entscheiden ohne das Tier einmal vorher in echt getroffen zu haben. Das fühlt sich für mich irgendwie komisch an und ich würde mich freuen, wenn Ihr eure Erfahrungen und Ideen teilt. Vielen lieben Dank!
 
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Ramona
15. Mai 08:29
Moin Rike,

ich hatte mich hier im Thread auch gegen eine Direktadoption aus dem Ausland ausgesprochen.
Jetzt schreibe ich dir nochmal eine ausführlichere Antwort um dir einen besseren Einblick zu Auslandshunden/ Tierschutzhunden zu gewährleisten. Ich hoffe du kannst aus meinen eigenen Erfahrungen etwas hilfreiches mitnehmen um deine eigene Entscheidung zu fällen.

Ich habe selber meine Hündin Frieda mit 7 Monaten direkt aus dem rumänischen Shelter in meine Wohnung geholt.
Ich möchte in Zukunft auch weiterhin Hunde aus dem Ausland adoptieren.

Doch sind meine Lebensbedingungen und meine Hundeerfahrung gänzlich anders als deine.

Ich bin mit Hunden aufgewachsen, als Teenager habe ich Hunde als tägl. Gassigängerin und im Urlaub betreut.

Meinen ersten eigenen Hund bekam ich mit 16 Jahren. Eine Mopshündin von einer Hobbyzüchterin. Emily war eine großartige Hündin. Einfach zu händeln und generell ein freundliches Naturell. Ein Traum von Hund, abgesehen von den vielen gesundheitlichen Problemen.

Meine zweite Hündin Bella bekam ich mit 20. Sie kam aus schlechter Haltung mit ca. 5 Monaten zu mir. Und zum ersten Mal habe ich erlebt was eine verkorkste Sozialisierungsphase anrichten kann. Ihre ganzen Baustellen kamen erst nach einiger Zeit zum Vorschein.
Sie war zwar kein Angsthund, aber extrem unsicher.

Das Problem bei unsicheren Hunden ist, dass sie sich meist für eine Verhaltensweise entscheiden. Entweder ausweichen/ Flucht oder nach vorne im Angriff.

Bella war leider von der zweiten Sorte und trotz all meiner vorherigen Hundeerfahrung hatte ich das Gefühl, dass ich keine Ahnung habe.

Sie war eine große Herausforderung, die nur mit professioneller Hilfe und viel Kraft ( auch Tränen und Schweiß) zu kontrollieren war. Aber bis zu ihrem Tode war sie kein einfacher Hund, den ich überall hin hätte mitnehmen können oder ohne vorausschauendes Denken Gassi gehen konnte.

Deswegen hatte ich es mir sehr gut überlegt, ob ich einen Hund aus dem Ausland nehmen sollte.

Da die Hunde frühestens mit vier Monaten nach Deutschland kommen können, ist die Sozialisierungsphase zu dem Zeitpunkt abgeschlossen.

Ich wusste ich könnte eine Bella 2.0 bekommen.

Meine Frieda ist auch eine ängstliche und unsichere Hündin, aber eine die zum Rückzug neigt, statt zum Angriff. Das ist meiner Meinung nach zwar angenehmer zu händeln, aber nichts desto trotz stellt es mich wieder vor Situationen und Herausforderungen die ich vorher so noch nicht bewältigen musste.

Sie ist jetzt seit neun Monaten bei mir. Ich lebe auf dem Lande, bin Single ohne Kinder und aus gesundheitlichen Gründen seit einiger Zeit zuhause.

Somit hatte und habe ich viel Zeit zum Trainieren und eine ruhige Umgebung für Frieda.
Und selbst jetzt ist für Frieda noch vieles unheimlich. Dinge die man selbst gar nicht so wahrnimmt können bei ihr wieder Angst auslösen.

Die Liste der gruseligen Sachen war und ist immer noch lang und speziell.

Ein niesender oder hustender Mensch konnte Frieda schon in Panik ausbrechen lassen.
Staubsauger, Föhn und wenn ich in der Dusche bin, sind für sie immer noch stressige Situationen bei denen sich hechelnd im Schlafzimmer versteckt.

Ich sehe es schon als Erfolg, dass ich inzwischen meine elektrische Zahnbürste nutzen kann ohne bei ihr Stress zu verursachen.

Generell geht sie fremden Menschen immer noch aus dem Weg und streicheln lässt sie sich nur von einigen wenigen Auserwählten.

Gerade Kinder, insbesondere unter zehn Jahren, sind für sie immer noch sehr unheimlich. Obwohl ich auch immer wieder positive Begegnungen mit Kindern arrangiere. Solange sie die Kinder kennt ist es inzwischen besser geworden, aber Fremde gehen auch immer noch nicht.

Besonders Geräusche verschiedener Art bringen sie immer wieder aus dem Konzept.
Sei es das Gehämmere bei Umbauarbeiten in einem Nachbarhaus, der Rasenmäher oder das prellende Geräusch eines Balles der auf dem Boden aufkommt alles kann Frieda entweder in ängstlicher Stimmung oder gar wieder in Panikmodus bringen.

Das schwierige daran ist ja das Hunde anders lernen als wir Menschen. Wenn ein Mensch erstmal gelernt hat, dass das Geräusch eines Balles der auf dem Boden aufkommt nicht gefährlich ist, dann kann man diese Erfahrung immer wieder an unterschiedlichen Orten und Situationen hervorrufen.

Das klappt bei Hunden nicht.
Wenn Frieda mit mir bei einer Freundin im Garten ist und die Kinder dort Basketball spielen, dann interessiert sie das inzwischen nicht mehr.
Letztens aber war sie total panisch geworden, da uns beim Spaziergang Jugendliche die einem Ball drippelten entgegen kamen.
Dasselbe Geräusch aber andere Situationen und so fängt man wieder bei Null an.

Ich habe dir diesen Roman ( sorry dafür 😅) jetzt geschrieben, um dir einen besseren Eindruck über Hunde aus zweiter Hand und/oder Ausland zu geben.
Und um dir zu verdeutlichen warum ich von einen Hund aus dem Ausland abrate.

Nicht weil ich dich für unüberlegt, unfähig oder nicht engagiert halte, sondern aus ehrlicher Besorgnis was der "falsche" Hund für dich, deiner Familie und den Hund selbst bedeuten würde.

Immer noch würde ich dir raten, wenn es unbedingt einen Tierschutzhund sein soll einen hier in Deutschland zu wählen und auch da sehr überlegt zu wählen.

Ansonsten würde ich auch zu einem Welpen aus einer guten Zucht raten, der als Anfängerrasse gilt und nicht zu groß wird. Kleinere Hunde sind aufgrund ihrer geringeren Größe und Kraft immer besser zu händeln.

Da man als Anfänger auch meist nicht so weiß was einen guten Züchter ausmacht, würde ich auch hier empfehlen dass ihr euch vorher per Internet oder Lektüren informiert um einen guten Züchter zuerkennen.

Ansonsten wünsche ich euch und euren zukünftigen Hund alles Gute.

Lg
 
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Ramona
15. Mai 08:47
😂✌️ alter Schwede ist das hier "fürchte das Raubtier" Thread. Ja, Tierschutzwelpen können sehr blank im wissen um das Haushundleben sein. Ja, JEDER Hund ist ein Überraschungspaket und im Vorfeld ist wichtig zu schauen, was man ab kann und was nicht. Ein Welpe kann nichts, das heißt egal welcher Hund kommt - die Familie hat vor die Erziehung zu übernehmen. Wichtig ist, dass du mit deinem Tierschutz deine Lebensumstände offen gelegt hast, auch die Bedenken und dabei ein gutes Gefühl hast. Viele Tierheime in Deutschland gehen auch nicht anders vor. Allerdings haben diese die Möglichkeit den "passend erscheinenden" Hund zu zeigen. Pflegestellen wären da auch ganz super geeignet. Aufgrund der Kinder würde ich dir aber auch raten, ein vorheriges kennenlernen anzustreben. Ansonsten, egal für welche Entscheidung, macht euch bitte startklar für einen anfangs überforderten Hund - wie ihr Ruhe etabliert und vlt auch schon ein Blick auf eine Hundeschule/Trainer zum ansprechen bei Problemen. Viel Glück :) ich liebe mein Ü-Ei Tierschutzhund, habe aber keine große Familie, was es überschaubarer und klarer und einfacher gemacht hat. Es hat viel Sinn - dass ihr euch alle einig seid ✌️🍀
Naja in Anbetracht wie viele Hunde im Tierheim landen aufgrund von Beißvorfällen und das auch etliche Besitzer mit doch, sagen wir mal, "schwierigen" Artgenossen rumlaufen wäre "Fürchte das Raubtier" doch ein angemessener Threadtitel 😆.

Zudem sind Auslandshunde selbst wenn sie jung sind nicht "blank". Sie sind kein unbeschriebenes Papier. Denn selbst keine ausreichende Sozialisierung prägt den Hund für's Leben.

Und ein Welpe zur Zeit der Sozialisierungsphase ist was anderes als ein Junghund der diese schon abgeschlossen hat. Wenn Welpen ungeschriebene Blätter wären dann könnte man sich auch einem aus dem illegalen Welpenhandel (abgesehen von gesundheitlichen Aspekten) besorgen.

Aber das ist halt nicht so einfach.

Vom Charakter der Elterntiere, Aufzuchtsort, erlebte oder fehlende Erfahrung während der ersten Wochen etc. haben alle mal mehr, mal weniger starken Einfluss auf das spätere Wesen des Hundes.

Und gerade als Hundeanfänger kann man mit einigen Sachen konfrontiert werden, die einen überfordern.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Mai 09:07
Moin Rike, ich hatte mich hier im Thread auch gegen eine Direktadoption aus dem Ausland ausgesprochen. Jetzt schreibe ich dir nochmal eine ausführlichere Antwort um dir einen besseren Einblick zu Auslandshunden/ Tierschutzhunden zu gewährleisten. Ich hoffe du kannst aus meinen eigenen Erfahrungen etwas hilfreiches mitnehmen um deine eigene Entscheidung zu fällen. Ich habe selber meine Hündin Frieda mit 7 Monaten direkt aus dem rumänischen Shelter in meine Wohnung geholt. Ich möchte in Zukunft auch weiterhin Hunde aus dem Ausland adoptieren. Doch sind meine Lebensbedingungen und meine Hundeerfahrung gänzlich anders als deine. Ich bin mit Hunden aufgewachsen, als Teenager habe ich Hunde als tägl. Gassigängerin und im Urlaub betreut. Meinen ersten eigenen Hund bekam ich mit 16 Jahren. Eine Mopshündin von einer Hobbyzüchterin. Emily war eine großartige Hündin. Einfach zu händeln und generell ein freundliches Naturell. Ein Traum von Hund, abgesehen von den vielen gesundheitlichen Problemen. Meine zweite Hündin Bella bekam ich mit 20. Sie kam aus schlechter Haltung mit ca. 5 Monaten zu mir. Und zum ersten Mal habe ich erlebt was eine verkorkste Sozialisierungsphase anrichten kann. Ihre ganzen Baustellen kamen erst nach einiger Zeit zum Vorschein. Sie war zwar kein Angsthund, aber extrem unsicher. Das Problem bei unsicheren Hunden ist, dass sie sich meist für eine Verhaltensweise entscheiden. Entweder ausweichen/ Flucht oder nach vorne im Angriff. Bella war leider von der zweiten Sorte und trotz all meiner vorherigen Hundeerfahrung hatte ich das Gefühl, dass ich keine Ahnung habe. Sie war eine große Herausforderung, die nur mit professioneller Hilfe und viel Kraft ( auch Tränen und Schweiß) zu kontrollieren war. Aber bis zu ihrem Tode war sie kein einfacher Hund, den ich überall hin hätte mitnehmen können oder ohne vorausschauendes Denken Gassi gehen konnte. Deswegen hatte ich es mir sehr gut überlegt, ob ich einen Hund aus dem Ausland nehmen sollte. Da die Hunde frühestens mit vier Monaten nach Deutschland kommen können, ist die Sozialisierungsphase zu dem Zeitpunkt abgeschlossen. Ich wusste ich könnte eine Bella 2.0 bekommen. Meine Frieda ist auch eine ängstliche und unsichere Hündin, aber eine die zum Rückzug neigt, statt zum Angriff. Das ist meiner Meinung nach zwar angenehmer zu händeln, aber nichts desto trotz stellt es mich wieder vor Situationen und Herausforderungen die ich vorher so noch nicht bewältigen musste. Sie ist jetzt seit neun Monaten bei mir. Ich lebe auf dem Lande, bin Single ohne Kinder und aus gesundheitlichen Gründen seit einiger Zeit zuhause. Somit hatte und habe ich viel Zeit zum Trainieren und eine ruhige Umgebung für Frieda. Und selbst jetzt ist für Frieda noch vieles unheimlich. Dinge die man selbst gar nicht so wahrnimmt können bei ihr wieder Angst auslösen. Die Liste der gruseligen Sachen war und ist immer noch lang und speziell. Ein niesender oder hustender Mensch konnte Frieda schon in Panik ausbrechen lassen. Staubsauger, Föhn und wenn ich in der Dusche bin, sind für sie immer noch stressige Situationen bei denen sich hechelnd im Schlafzimmer versteckt. Ich sehe es schon als Erfolg, dass ich inzwischen meine elektrische Zahnbürste nutzen kann ohne bei ihr Stress zu verursachen. Generell geht sie fremden Menschen immer noch aus dem Weg und streicheln lässt sie sich nur von einigen wenigen Auserwählten. Gerade Kinder, insbesondere unter zehn Jahren, sind für sie immer noch sehr unheimlich. Obwohl ich auch immer wieder positive Begegnungen mit Kindern arrangiere. Solange sie die Kinder kennt ist es inzwischen besser geworden, aber Fremde gehen auch immer noch nicht. Besonders Geräusche verschiedener Art bringen sie immer wieder aus dem Konzept. Sei es das Gehämmere bei Umbauarbeiten in einem Nachbarhaus, der Rasenmäher oder das prellende Geräusch eines Balles der auf dem Boden aufkommt alles kann Frieda entweder in ängstlicher Stimmung oder gar wieder in Panikmodus bringen. Das schwierige daran ist ja das Hunde anders lernen als wir Menschen. Wenn ein Mensch erstmal gelernt hat, dass das Geräusch eines Balles der auf dem Boden aufkommt nicht gefährlich ist, dann kann man diese Erfahrung immer wieder an unterschiedlichen Orten und Situationen hervorrufen. Das klappt bei Hunden nicht. Wenn Frieda mit mir bei einer Freundin im Garten ist und die Kinder dort Basketball spielen, dann interessiert sie das inzwischen nicht mehr. Letztens aber war sie total panisch geworden, da uns beim Spaziergang Jugendliche die einem Ball drippelten entgegen kamen. Dasselbe Geräusch aber andere Situationen und so fängt man wieder bei Null an. Ich habe dir diesen Roman ( sorry dafür 😅) jetzt geschrieben, um dir einen besseren Eindruck über Hunde aus zweiter Hand und/oder Ausland zu geben. Und um dir zu verdeutlichen warum ich von einen Hund aus dem Ausland abrate. Nicht weil ich dich für unüberlegt, unfähig oder nicht engagiert halte, sondern aus ehrlicher Besorgnis was der "falsche" Hund für dich, deiner Familie und den Hund selbst bedeuten würde. Immer noch würde ich dir raten, wenn es unbedingt einen Tierschutzhund sein soll einen hier in Deutschland zu wählen und auch da sehr überlegt zu wählen. Ansonsten würde ich auch zu einem Welpen aus einer guten Zucht raten, der als Anfängerrasse gilt und nicht zu groß wird. Kleinere Hunde sind aufgrund ihrer geringeren Größe und Kraft immer besser zu händeln. Da man als Anfänger auch meist nicht so weiß was einen guten Züchter ausmacht, würde ich auch hier empfehlen dass ihr euch vorher per Internet oder Lektüren informiert um einen guten Züchter zuerkennen. Ansonsten wünsche ich euch und euren zukünftigen Hund alles Gute. Lg
Moin Ramona,
wenn ich das so lese, wird mir bewusst, was für ein unglaubliches Glück wir mit unseren TS-Hunden haben.
Die paar "Problemchen", die ich anfangs mit Alex hatte, wie z.B. kein Hundefutter fressen oder Angst vor fahrenden Autos und Fahrrädern, waren ziemlich schnell vom Tisch.

So unterschiedlich sind die Erfahrungen, daher rate ich nicht generell vom Tierschutzhund ab.
Denke aber, es ist immer besser, den Hund vorher kennenlernen zu können.
Bei uns sollte das ganze Rudel einverstanden sein.
Konnte ich bei Anouk vor 3 Jahren prima ausprobieren.

Ich fand sie im Internet und am nächsten Tag stand ich mit dem Rudel vorm Tierheim😉
Auch wieder Glück, Zuhause hat es genauso funktioniert 🙏

Trotzdem ist mir bewusst, dass es auch hätte in die Hose gehen können.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Mai 09:14
Naja in Anbetracht wie viele Hunde im Tierheim landen aufgrund von Beißvorfällen und das auch etliche Besitzer mit doch, sagen wir mal, "schwierigen" Artgenossen rumlaufen wäre "Fürchte das Raubtier" doch ein angemessener Threadtitel 😆. Zudem sind Auslandshunde selbst wenn sie jung sind nicht "blank". Sie sind kein unbeschriebenes Papier. Denn selbst keine ausreichende Sozialisierung prägt den Hund für's Leben. Und ein Welpe zur Zeit der Sozialisierungsphase ist was anderes als ein Junghund der diese schon abgeschlossen hat. Wenn Welpen ungeschriebene Blätter wären dann könnte man sich auch einem aus dem illegalen Welpenhandel (abgesehen von gesundheitlichen Aspekten) besorgen. Aber das ist halt nicht so einfach. Vom Charakter der Elterntiere, Aufzuchtsort, erlebte oder fehlende Erfahrung während der ersten Wochen etc. haben alle mal mehr, mal weniger starken Einfluss auf das spätere Wesen des Hundes. Und gerade als Hundeanfänger kann man mit einigen Sachen konfrontiert werden, die einen überfordern.
Der Anfänger mag schon überfordert sein mit Dingen, die wir als Lappalie bezeichnen würden.

Die Erwartungshaltung ist auch, glaube ich, eine ganz andere.

Ich hab bei jedem neuen Hund erstmal gar keine gehabt.

Schauen, wie der Hund so drauf ist und danach handeln.
 
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N.
15. Mai 09:16
Der Anfänger mag schon überfordert sein mit Dingen, die wir als Lappalie bezeichnen würden. Die Erwartungshaltung ist auch, glaube ich, eine ganz andere. Ich hab bei jedem neuen Hund erstmal gar keine gehabt. Schauen, wie der Hund so drauf ist und danach handeln.
Ich auch nie.
Ich bekomme immer ü Eier 😂😂
 
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Ramona
15. Mai 09:24
Moin Ramona, wenn ich das so lese, wird mir bewusst, was für ein unglaubliches Glück wir mit unseren TS-Hunden haben. Die paar "Problemchen", die ich anfangs mit Alex hatte, wie z.B. kein Hundefutter fressen oder Angst vor fahrenden Autos und Fahrrädern, waren ziemlich schnell vom Tisch. So unterschiedlich sind die Erfahrungen, daher rate ich nicht generell vom Tierschutzhund ab. Denke aber, es ist immer besser, den Hund vorher kennenlernen zu können. Bei uns sollte das ganze Rudel einverstanden sein. Konnte ich bei Anouk vor 3 Jahren prima ausprobieren. Ich fand sie im Internet und am nächsten Tag stand ich mit dem Rudel vorm Tierheim😉 Auch wieder Glück, Zuhause hat es genauso funktioniert 🙏 Trotzdem ist mir bewusst, dass es auch hätte in die Hose gehen können.
Man wächst mit den Aufgaben, würde ich sagen 😆.

Freut mich das du mit deinen Hunden bisher immer ein glückliches Händchen hattest. Und bei einem vorhandenen Rudel ist es natürlich eine gute Idee zu schauen, ob die Hunde gut miteinander klar kommen. Alles andere wäre auch Stress für Mensch und Tier.

Trotz ihrer Angst freue ich mich über meine Frieda auch jeden Tag und habe in den ganzen Monaten meine Entscheidung nie betreut.

Sie ist selbst mit ihren "Macken" ein toller Hund und selbst in der Nachbarschaft bei vielen beliebt.

Ich würde auch generell nie von Tierschutzhunden abraten.

Ich bin mir sicher, dass mich auch in der Zukunft immer wieder Tierschutzhunde begleiten werden.

Es ist halt eine Herausforderung, aber auch immer jedes mal eine Bereicherung.

Liebe Grüße
 
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R
15. Mai 09:27
Naja in Anbetracht wie viele Hunde im Tierheim landen aufgrund von Beißvorfällen und das auch etliche Besitzer mit doch, sagen wir mal, "schwierigen" Artgenossen rumlaufen wäre "Fürchte das Raubtier" doch ein angemessener Threadtitel 😆. Zudem sind Auslandshunde selbst wenn sie jung sind nicht "blank". Sie sind kein unbeschriebenes Papier. Denn selbst keine ausreichende Sozialisierung prägt den Hund für's Leben. Und ein Welpe zur Zeit der Sozialisierungsphase ist was anderes als ein Junghund der diese schon abgeschlossen hat. Wenn Welpen ungeschriebene Blätter wären dann könnte man sich auch einem aus dem illegalen Welpenhandel (abgesehen von gesundheitlichen Aspekten) besorgen. Aber das ist halt nicht so einfach. Vom Charakter der Elterntiere, Aufzuchtsort, erlebte oder fehlende Erfahrung während der ersten Wochen etc. haben alle mal mehr, mal weniger starken Einfluss auf das spätere Wesen des Hundes. Und gerade als Hundeanfänger kann man mit einigen Sachen konfrontiert werden, die einen überfordern.
Es sind aber die Grundwesenszüge die entscheiden, ob unbekanntes schrecklich, erträglich, interessant oder bedrohlich aufgefasst wird.
Auch ein zuchthund kann Angst haben 😌 es gibt den perfekten Hund nicht - oder man entscheidet sich wirklich für den Senior, der" in seiner Selbsthaltung für sich komplettiert ist."

Eine Familientauglichkeit aus den Wesenszügen zu schließen , halte ich bei allen Einrichtungen die Hunde vermitteln, für wichtig.
Der Tierschutz würde deinen Hund vlt nicht in eine Familie geben.
Sicher kann sich vieles entwickeln 🙈 aber Kirche im Dorf lassen, ein sechsmonatiger pubi lässt sich auch noch super trainieren. Groß werden müssen sie so oder so alle.

Zwecks der Beißvorfälle - ja, gibt es viele. Viele aus Frust. Das gute alte , der halter macht die Musik. Oft ist es auch Ausrede oder wirklich fehlende Kenntnisse, Desinteresse am eigenen Hund oder oder oder
Davon ist bei Hundeanschaffung einer Familie mit trainingsabsicht noch nicht zu urteilen. Und ich glaube daran, dass gute Vereine nicht blind vermitteln - sondern je Hund schon geguckt wird, was passen kann.

Um ehrlich zu sein, ich hielt meinen Hund für problemfrei und einfach nur verständlich überfordert. Dabei ängstlich, nervös in vielen Situationen. Es gibt welche, die meinen Hund zu schwierig finden- da sie schon geführt werden muss - wenn sie was schwierig findet, aber auch viele, die es wie ich sehen (wenn man sie kennt gibt es gar keine Probleme)...

Meine ist lieb mit anderen Hunden und weicht bei Zuwenig Raum - ich find's super , sie macht es sich gemütlich, teilt sich mit, schließt auf ihre Weise Freundschaften - häufige Reaktion - viel zu ängstlich, unsozial kennt nix ... 🙄 Umgedreht - wenn sie nach vorn steuern würde , fehlt Erziehung usw.
Die Balance ist im Leben nicht immer 100%, egal bei wem, aber es gibt wesenzüge und Erfahrungswerte im zusammenwachsen mit dem Hund zum Händeln.wer auf dem Schlauch steht, kann sich immer noch Rat holen.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Mai 09:27
Man wächst mit den Aufgaben, würde ich sagen 😆. Freut mich das du mit deinen Hunden bisher immer ein glückliches Händchen hattest. Und bei einem vorhandenen Rudel ist es natürlich eine gute Idee zu schauen, ob die Hunde gut miteinander klar kommen. Alles andere wäre auch Stress für Mensch und Tier. Trotz ihrer Angst freue ich mich über meine Frieda auch jeden Tag und habe in den ganzen Monaten meine Entscheidung nie betreut. Sie ist selbst mit ihren "Macken" ein toller Hund und selbst in der Nachbarschaft bei vielen beliebt. Ich würde auch generell nie von Tierschutzhunden abraten. Ich bin mir sicher, dass mich auch in der Zukunft immer wieder Tierschutzhunde begleiten werden. Es ist halt eine Herausforderung, aber auch immer jedes mal eine Bereicherung. Liebe Grüße
Sie ist aber auch zuckersüß 🥰
 
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Ramona
15. Mai 09:30
Der Anfänger mag schon überfordert sein mit Dingen, die wir als Lappalie bezeichnen würden. Die Erwartungshaltung ist auch, glaube ich, eine ganz andere. Ich hab bei jedem neuen Hund erstmal gar keine gehabt. Schauen, wie der Hund so drauf ist und danach handeln.
Das ist definitiv richtig! Aber sowas von😆.

Als ich Frieda bekam hoffte ich auch nur dass sie nicht alles umbringen möchte was ihr in den Weg läuft.

Ansonsten hatte ich keine Erwartungen und das hat definitiv geholfen entspannt zu bleiben und zu sein.

Wenn man zu viele Erwartungen hat dann baut sich nur Stress auf. Das hatte ich bei meiner zweiten Hündin erlebt und bin zum Glück ein bisschen schlauer geworden.
 
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Ramona
15. Mai 09:36
Sie ist aber auch zuckersüß 🥰
Danke!
Das ist sie auch, sowohl optisch als auch charakterlich.

Aber sie hat es auch faustdick hinter den Ohren und zudem ist sie auch noch ein Sturkopf.

Sie lässt sich immer wieder neuen Schabernack einfallen, um ihren Willen zu kriegen.

Aber ehrlich gesagt macht das sie nur charmanter in meinen Augen.