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Theresa
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Anzahl der Antworten 6
zuletzt 3. Sept.

Hund dreht nach Ruheübung durch

Hallo zusammen, unser Tibet Terrier Gatsby ist jetzt bald 2 Jahre alt und vieles klappt super, doch oft kommt auch die Pubertät noch durch. Aktuell haben wir ein Problem bei Ruheübungen und ich habe gedacht, vielleicht kann jemand helfen: Wenn wir draußen mit ihm eine Ruheübung machen klappt das im Stehen oder auf der Bank sitzen echt gut. Sobald wir aber auf dem Boden sitzen, dreht er danach total auf, springt an uns hoch, rennt rum, beißt in die Leine und zeigt das Verhalten, das er früher immer hatte, wenn er überdreht war. Uns ist das aufgefallen, als wir mal gepicknickt haben, da dachte ich noch es war vielleicht wirklich einfach zu lang und zu viel für ihn. Seither versuche ich eine Boden-Ruheübung täglich einzubauen und starte wirklich kurz (1 Minute), aber das ist schon zu viel für ihn und er knallt durch. Sind das wirklich zu viele Reize und denkt er vielleicht, wenn wir unten sitzen, muss er uns beschützen (er hat Hütegene, da arbeiten wir in anderen Kontexten dran) und deshalb fällt ihm das auf der Ebene so schwer? Haben wir das mal falsch verknüpft und er denkt danach ist Action angesagt? Woran könnte es sonst liegen? Und habt ihr eine Idee, wie wir das trainieren könnten (aktuell versuche ich bei einer Runde mehrmals so Pausen zu machen 2-3 Mal, bei der dritten ist das Verhalten dann meist deutlich weniger). Danke schonmal!
 
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Theresa
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3. Sept. 21:55
Wie reagiert Ihr denn auf das Ausflippen? Vielleicht macht Ihr was, unbewusst, was das fördert?
Danke für eure Antworten. Ich melde mich mal mit einem Zwischenstand. Wir haben das jetzt in den letzten Wochen konsequent und regelmäßig auf allen Runden eingebaut und langsam gesteigert (nicht prinzipiell auf jeder, wenn er zb eh schon drüber war wegen Reizen o.Ä. dann nicht) und mittlerweile klappt es super, wir sind mittlerweile bei mehreren Minuten (das längste waren zehn, zwischenzeitlich waren wir auch mal wieder in einem Biergarten mit ihm, so 40 Minuten, da hat man auch gemerkt, dass das Boden-Ruhe-Training auch dafür echt viel gebracht hat). Dass er danach ausgeflippt ist, lag vermutlich wirklich daran, dass das Ruhen a) noch zu anstrengend war und erstmal etabliert werden musste, dass er sich da auch entspannen kann und einfach nichts tun soll und b) dass manchmal auf dem Spaziergang schon zu viele Reize waren oder die Hormone des jungen Herrns drüber waren, weshalb er das einfach nicht leisten konnte. Mittlerweile kann ich das noch besser einschätzen, wann ihm was zu viel ist. Zur Frage zum Ausflippen: Das wird konsequent ignoriert, da jede Aufmerksamkeit (auch ein Nein) ihn nur noch mehr aufpeitscht - und ihn ja indirekt auch für das Verhalten belohnt. Ruhegriff und Co hilft alles nichts. Da haben wir anfangs mit Aufmerksamkeit und Diskutieren reagiert - kann sein, dass er das von früher irgendwo noch abgespeichert hat und sich erhofft, Erfolg zu haben. Aber da sind wir dran. Ich gebe ihm mittlerweile aber auch, bevor ich aufstehe, einen Bleib-Befehl und dann darf er Leckerlis vom Boden futtern im Platz, damit er fürs Liegen noch belohnt wird und beschäftigt ist. Dann gebe ich ihn ganz ruhig frei - meistens bleibt er dann erstmal noch ganz ruhig liegen, um ja keine Leckerlikrümel zu übersehen. Wenn er dann aufsteht, kommt er gar nicht mehr in den Ausflippmodus :)
 
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Ilona
4. Aug. 16:06
Hm, hm, was macht ihr denn sonst so am Tag? Wieviel Ruhe hat er denn generell...konzentrier dich mal auf eure üblichen Ruheübungen. Noch mal zum Verständnis : wie sieht denn eine Ruheübung bei euch aus? Was war vorher? Bei Yuna ist die Picknickdecke auch noch schwierig. Für ein paar Minuten klappt das, dann ist es ähnlich wie bei euch. Jetzt nehme ich qas zum kauen oder lecken mit in den Garten und üben dann das so. Wenn fertig geleckt bzw. Gekaut ist, ist die Ruheübung beendet. So hab ich das für unterwegs aufgebaut und danach noch verlängert ohne das sie irgendwas bekommt. Da klappt das gut.
 
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Lisa-Eileen
5. Aug. 17:03
Denke mal es sind warscheinlich mehrere Sachen, bei Rocket war das oft wenn ich mit ihm überhaupt irgendwas geübt habe weil er davon dann so hochdrehte zum einen aus Freude und zum anderen weil er sich während der Übung ja total zusammenreißen musste und das platzt dann danach eben raus. Da merk ich immer wieder das ihm ruhige Auslastung gut tut, einfach mal Leckerlies in die Wiese streuen und suchen lassen und nach solchen Übungen entschleunigen, also ganz dezent, ruhig und langsam die Freigabe geben... das hat bei mir viel geholfen. Und halt auch immer gucken das wenn er sich bei was zusammenreißen musste er danach auch ein Ventil bekommt wo er Dampf ablassen kann, das klappt bei uns mit dem Zergeln total super. Das nutze ich vorallem auch zum Fußlaufen als Belohnung danach, seitdem achtet er dann auch besser auf mich. Ansonsten kannst du nochmal gucken wie du ihn generell auslastest, vielleicht könnte er doch mal mehr körperliche Flitzizeit gebrauchen. Ich machs mit Rocket so das ich alle 2-3 Tage Fahrrad fahre damit er körperlich Dampf ablassen kann, da lass ich ihn sich anfangs erstmal lösen und einlaufen, dann kommt ne Runde Galopp um erstmal die Energie abzulassen und falls es passt darf er frei laufen, dann zwischendurch Schrittpausen und wenn die Stechmücken nicht zu schlimm sind setzen wir uns noch nen Moment auf die Bank. Ansonsten zwischendrin auch mal Trabetappen, Trab ist aber auch super anstrengend daher halte ich die kurz und wenig, generell das Fahrrad fahren immer nur kurze Etappen so jeweils 100 Meter fahren, 100 Meter laufen usw. Das tut ihm sehr gut und an den anderen Tagen gehen wir frei, an der Leine oder Schlepp je nach Bedingungen eben normal gemütlich Gassi eventuell mal mit Zergeln und da streu ich ihm immer mal Leckerlies in ne Wiese zum suchen. Man muss halt die Balance finden zwischen Ruhe, Kopfarbeit und körperlicher Auslastung. Und denk dran das Ruhe Übungen kein Ausruhen sind sondern etwas anstrengend wo er sich zusammenreißen muss und dafür wieder (warscheinlich körperlich) Auslastung zum Ausgleich braucht. Dabei aber auch kein sinnloses rumrasen oder so. Hoffe das hilft vielleicht mal so als grober Leitfaden.
 
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Sonja
5. Aug. 17:46
Wie reagiert Ihr denn auf das Ausflippen? Vielleicht macht Ihr was, unbewusst, was das fördert?
 
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Theresa
3. Sept. 21:55
Wie reagiert Ihr denn auf das Ausflippen? Vielleicht macht Ihr was, unbewusst, was das fördert?
Danke für eure Antworten. Ich melde mich mal mit einem Zwischenstand. Wir haben das jetzt in den letzten Wochen konsequent und regelmäßig auf allen Runden eingebaut und langsam gesteigert (nicht prinzipiell auf jeder, wenn er zb eh schon drüber war wegen Reizen o.Ä. dann nicht) und mittlerweile klappt es super, wir sind mittlerweile bei mehreren Minuten (das längste waren zehn, zwischenzeitlich waren wir auch mal wieder in einem Biergarten mit ihm, so 40 Minuten, da hat man auch gemerkt, dass das Boden-Ruhe-Training auch dafür echt viel gebracht hat). Dass er danach ausgeflippt ist, lag vermutlich wirklich daran, dass das Ruhen a) noch zu anstrengend war und erstmal etabliert werden musste, dass er sich da auch entspannen kann und einfach nichts tun soll und b) dass manchmal auf dem Spaziergang schon zu viele Reize waren oder die Hormone des jungen Herrns drüber waren, weshalb er das einfach nicht leisten konnte. Mittlerweile kann ich das noch besser einschätzen, wann ihm was zu viel ist. Zur Frage zum Ausflippen: Das wird konsequent ignoriert, da jede Aufmerksamkeit (auch ein Nein) ihn nur noch mehr aufpeitscht - und ihn ja indirekt auch für das Verhalten belohnt. Ruhegriff und Co hilft alles nichts. Da haben wir anfangs mit Aufmerksamkeit und Diskutieren reagiert - kann sein, dass er das von früher irgendwo noch abgespeichert hat und sich erhofft, Erfolg zu haben. Aber da sind wir dran. Ich gebe ihm mittlerweile aber auch, bevor ich aufstehe, einen Bleib-Befehl und dann darf er Leckerlis vom Boden futtern im Platz, damit er fürs Liegen noch belohnt wird und beschäftigt ist. Dann gebe ich ihn ganz ruhig frei - meistens bleibt er dann erstmal noch ganz ruhig liegen, um ja keine Leckerlikrümel zu übersehen. Wenn er dann aufsteht, kommt er gar nicht mehr in den Ausflippmodus :)
 
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Maike
3. Sept. 22:50
Bei welchen Reizen macht ihr denn die Ruheübungen und in welchem Abstand? ☺️
 
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Sonja
3. Sept. 22:57
Danke für eure Antworten. Ich melde mich mal mit einem Zwischenstand. Wir haben das jetzt in den letzten Wochen konsequent und regelmäßig auf allen Runden eingebaut und langsam gesteigert (nicht prinzipiell auf jeder, wenn er zb eh schon drüber war wegen Reizen o.Ä. dann nicht) und mittlerweile klappt es super, wir sind mittlerweile bei mehreren Minuten (das längste waren zehn, zwischenzeitlich waren wir auch mal wieder in einem Biergarten mit ihm, so 40 Minuten, da hat man auch gemerkt, dass das Boden-Ruhe-Training auch dafür echt viel gebracht hat). Dass er danach ausgeflippt ist, lag vermutlich wirklich daran, dass das Ruhen a) noch zu anstrengend war und erstmal etabliert werden musste, dass er sich da auch entspannen kann und einfach nichts tun soll und b) dass manchmal auf dem Spaziergang schon zu viele Reize waren oder die Hormone des jungen Herrns drüber waren, weshalb er das einfach nicht leisten konnte. Mittlerweile kann ich das noch besser einschätzen, wann ihm was zu viel ist. Zur Frage zum Ausflippen: Das wird konsequent ignoriert, da jede Aufmerksamkeit (auch ein Nein) ihn nur noch mehr aufpeitscht - und ihn ja indirekt auch für das Verhalten belohnt. Ruhegriff und Co hilft alles nichts. Da haben wir anfangs mit Aufmerksamkeit und Diskutieren reagiert - kann sein, dass er das von früher irgendwo noch abgespeichert hat und sich erhofft, Erfolg zu haben. Aber da sind wir dran. Ich gebe ihm mittlerweile aber auch, bevor ich aufstehe, einen Bleib-Befehl und dann darf er Leckerlis vom Boden futtern im Platz, damit er fürs Liegen noch belohnt wird und beschäftigt ist. Dann gebe ich ihn ganz ruhig frei - meistens bleibt er dann erstmal noch ganz ruhig liegen, um ja keine Leckerlikrümel zu übersehen. Wenn er dann aufsteht, kommt er gar nicht mehr in den Ausflippmodus :)
Danke für die ausführliche Rückmeldung. Ich finde es sehr lehrreich, mitzubekommen, was erfolgreich war und was nicht.