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Verfasser
Caddy
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 7
zuletzt 28. Juni

Hund an die Leine gewöhnen

Wir haben seit 2 Tagen einen 6monatigen Rüden aus Rumänien, aufgewachsen im Shelter. Wie bringe ich ihn am besten das Laufen an der Leine bei? Zur Zeit sichern wir ihn doppelt,mit sicherheitsgeschirr. Wir müssen ihn raus tragen, von alleine geht er nicht, auch nicht mit Bestechung Leckerlis. Sobald wir draußen sind sucht er nur Fluchtmöglichkeiten, zieht und versucht sich aus dem Geschirr zu befreien, alles andere interessiert nicht. Ich weiß, dass es für die Hunde aus dem Tierschutz nicht leicht ist und nicht alles von jetzt auf gleich funktioniert. Ich möchte ihn aber die Angst nehmen, damit er auch nicht mehr so nervös ist..
 
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Steffi
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27. Juni 10:12
Erstmal nicht raus gehen oder immer nur an den gleichen (ruhigen, sicheren) Ort wäre meine Idee. Das mit der Leine hat noch sehr viel Zeit. So lange er sich aber fürchtet und nicht draußen sein will, kannst du eh nicht trainieren, da er nicht aufnahmefähig ist. Habt ihr einen Garten o.ä., um ihm zu ermöglichen, sich in seinem Tempo mit der Umwelt auseinander zu setzen?
 
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Steffi
27. Juni 10:12
Erstmal nicht raus gehen oder immer nur an den gleichen (ruhigen, sicheren) Ort wäre meine Idee. Das mit der Leine hat noch sehr viel Zeit. So lange er sich aber fürchtet und nicht draußen sein will, kannst du eh nicht trainieren, da er nicht aufnahmefähig ist. Habt ihr einen Garten o.ä., um ihm zu ermöglichen, sich in seinem Tempo mit der Umwelt auseinander zu setzen?
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juni 12:14
Hunde NIE "bestechen" wollen. Das funktioniert nicht! Leckerli dienen der VERSTÄRKUNG von gezeigtem, erwűnschten Verhalten..🙂 Das Tier hat Angst, kennt nix. Du kannst ihm diese Angst auch nicht "nehmen". Da hilft nur ZEIT und GEDULD. Zuhause klare Regeln. Nach draußen erstmal nur zum Pinkeln, eher Rumstehen als Gehen. Alles,. was in Richtung schnuppern geht,. loben. Sobald er die Nase benutzt, fängt er an, sich zu entspannen. Das bestätigen. Aber nur verbal.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juni 13:16
Ich würde ihn die ersten Tage erstmal nur an sein neues Zuhause gewöhnen und eine Bindung mit ihm aufbauen.
 
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Karin
27. Juni 13:36
Hallo, ja da fängt nun ein neues Abenteuer an. Wir haben seit 1 Jahr eine Hündin aus dem TS die sich auch sehr schwer mit Unsicherheit und Angst getan hatte. Wir mussten sie raus tragen, meine Tipps wären: kurz doppelt gesichert Gassi gehen , immer die gleiche Strecke, immer die gleichen Rituale einbauen, den Hund nicht überfordern sondern warten bis er zu dir kommt, ihm einen Rückzugsort anbieten in Form von Box oder Decke der für 2 beiner tabu ist. Auch nicht betüddeln, einfach neu anfangen und nicht dran denken welch schwerer Start er hatte. Erstmal kein Besuch empfangen und den Hund ankommen lassen. Geduld, Zeit, Liebe und Leckerlis sind nun gefragt. Es wird von Tag zu Tag besser, viel Spaß euch
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juni 13:46
Gebt ihm Zeit wir haben es bei unserer Süßen so gemacht das wir anfangs wirklich nur auf eine nahe gelegene Wiese (direkt vor der Tür) (hier standen wir anfangs nur erst nach und nach bewegten wir uns darauf und es ging weiter)sind und wieder rein da sonst nur Überforderung da ist und Übersprung dem Übersprung folgt. Nach und nach hat sich Fine an unseren Rhythmus und das immer gleichbleibende Ritual gewöhnt hat fast 2 Monate gebraucht dann haben wir wieder etwas Neues dazu genommen und so weiter. Fine war draußen zuvor nicht ansprechbar und war von den Außenreizen so geflasht dass Sie sich nicht auf mich konzentrieren konnte. Jetzt können wir schon Apportieren uns draußen hinlegen auch wenn Leute kommen usw.. Auf jedenfall wünsche ich viel Geduld bei allem was ihr macht. Rituale und klare Strukturen sind für Angsthunde sehr wichtig anfangs. Liebe Grüße PS und feiert jeden kleinen Erfolg d3nn es kommen auch Rückschläge. Haltet euch genau an diesen Erfolgen fest dann klappt das auch. Und gib ihm Sicherheit das du da bist und gruseliges mit ihm zusammen durchstehst. Versuche es nicht über Leckerlies. Sondern arbeite an eurer Bindung und an deiner Körpersprache das würde ich empfehlen.
 
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Christiane
27. Juni 17:58
Geduld haben und am besten erstmal nur in den Garten gehen. Wenn er das entspannt kann, immer die gleiche Route. Geregelte Abläufe geben Sicherheit und den Hund nicht bedrängen.
 
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Helga
28. Juni 15:50
Wir bekamen einen 7 monatigen Rüden aus Bulgarien und können heute, nach anderthalb Jahren (!), noch nicht "normal" Gassi gehen tagsüber (nachts ist alles super). Wir haben in den ersten Wochen viel versucht, die extreme Angst (vor einfach allem, jetzt "nur noch" vor Menschen und Dingen mit Rollen) zu nehmen, aber alles ging nach hinten los. Wir hatten von extremer Angst keine Ahnung (und natürlich hieß es, er könnte alles) und haben uns und vor allem dem Hund wohl mehr geschadet als geholfen. Jeder Hund ist da anders und Angst ist nicht gleich Angst, aber: Geduld ist immer der Schlüssel. Wenn er gerade noch gar nicht rauswill oder kann, leg nen Aufnehmer o.ä. bereit. Lass ihn sich an euch gewöhnen, an die Wohnung, an das Geschirr etc. Dann würde ich dringend empfehlen nachts oder bei Regen (oder wann immer es richtig, richtig ruhig draußen ist) rauszugehen. Und dann in sehr kleinen Radien, immer der gleiche Ablauf. Immer reizarm. Erwartet nichts uns freut euch über alles, was sich in eurem Sinne entwickelt. Welche Methode auch immer ihr nehmt, rechnet nicht in Tagen, rechnet in Wochen und Monaten. Ihr solltet extrem, wirklich extrem, kleinschrittig arbeiten. Wir hatten gestern, nach gottverdammten 18 Monaten, das erste große Erfolgserlebnis, als unser jetzt 2 jähriger fremdem Besuch in der Wohnung ein Stück Käse aus der Hand genommen hat. Nach mehreren Anläufen. Mag für viele total banal klingen, wir haben uns aber nen Ast gefreut. Dass ihn ein ihm bekannter Mensch abgesehen von uns ohne Angst anfassen kann, hat über ein Jahr gedauert. Mittlerweile sind es vier Menschen, zwei Besucher und zwei Gassibekanntschaften. Wir haben hier sicherlich nen Extremfall und ich wünsche euch, dass es nicht auch so ist. Aber rechne sicherheitshalber mit dem Schlimmsten und wenn es dem Hund zu langsam geht, wird er das zeigen. Das Tempo anziehen kann man immer noch. Was auch immer kommt: sei die Ruhe in Person. Nicht aufgesetzt, sondern wirklich ruhig. Stress steckt in beide Richtungen an und Stress willst du auf jeden Fall vermeiden. Ich wünsche viel Glück :)