Bitte steigere wie andere es auch schon beschrieben haben diese Übung besonders am Anfang ganz kleinschrittig, wenn sie erstmal 30-45 min. entspannt schafft, ist der Sprung zu 1,2,3 Stunden meist nicht mehr so schwierig.
Es sollte erstmal problemlos klappen, dass ihr, solange ihr noch in der Wohnung seid, das Zimmer ohne den Hund verlasst und sie dabei ruhig und entspannt bleibt.
Du schreibst sie starrt die ganze Zeit die Tür an, wenn ihr das macht. Das bedeutet für mich, sie ist nicht entspannt, also selbst da erstmal einen Schritt zurück. Wenn sie bei 10 Minuten nicht entspannt ist, obwohl ihr noch in der Wohnung seid, wird sie wohl kaum für 30 min. entspannt sein, wenn ihr komplett geht. Wenn ihr Pech habt und sie richtig Trennungsangst hat, versaut ihr euch mit so einer Hauruck-Methode das Alleinebleiben komplett und das Training wird erst recht langwierig. Also lieber von Anfang vernünftig und kleinschrittig aufbauen.
Idealerweise beginnt man damit direkt wenn der Hund einzieht (auch bei Welpen). Diese Info hilft euch jetzt natürlich nicht mehr weiter aber vielleicht lesen ja auch andere mit, die ähnliche Probleme oder Fragen haben.
Läuft sie euch denn in der Wohnung ständig hinterher, wenn ihr das Zimmer verlasst? Dann würde ich da erstmal ansetzen und ganz oft am Tag:
Aufstehen und den Raum verlassen in dem der Hund alleinebleiben soll, die Tür zu machen und anfangs vielleicht nur bis 5 zählen, Tür geht wieder auf du oder dein Freund (je nachdem wer trainiert) kommt herein, sagt eine kurze unaufgeregte Begrüßung und ignoriert dann aber wieder den Hund, besonders wenn er aufgeregt sein sollte (wird der Hund komplett ignoriert kann es sein, dass der Stesspegel länger erhöht bleibt als wenn man ihn kurz und unaufgeregt begrüßt, bei 5 sek. vielleicht noch nicht so wichtig, aber wenn die Zeiten länger werden irgendwann schon). Das macht ihr solange bis sie merkt, wenn Frauchen oder Herrchen aufstehen und den Raum verlassen ist das so langweilig für mich, dass ich einfach liegen bleiben kann und nicht hinterher rennen muss. Ihr könnt auch gut ein "Markerwort" aufbauen, wenn ihr geht (Bei uns ist das "Bis später"), dass für den Hund in etwa bedeuten soll:
Meine Menschen verlassen ohne mich den Raum/ die Wohnung und ich kann entspannen oder (idealerweise) schlafen. So kann sie auch besser unterscheiden, wann ihr ohne sie geht und wann sie mit darf.
Sobald sie bei dieser kurzen Zeitspanne entspannt bleibt steigert ihr nach und nach die Dauer (10 sek., 30 sek. 1 Minute, 2 Minuten, ...), immer nur so viel, dass sie noch entspannt ist, wenn ihr wiederkommt. Das kann ganz schnell gehen oder auch lange dauern ist leider bei jedem Hund anders. Gut wäre natürlich eine Kamera, damit ihr sehen könnt, ob sie entspannt ist oder angespannt auf euch wartet.
Sollte sie anfange zu winseln, zu bellen, an der Tür zu kratzen oder ähnliches unerwünschtes Verhalten zeigen, versucht die Tür erst wieder zu öffnen, wenn es kurz ruhig ist. Sollte sie sich jedoch nicht beruhigen, brecht den Versuch lieber ab und startet beim nächsten Mal mit einer kürzeren Zeit erneut.
Nach und nach könnt ihr dann natürlich auch die Wohnung verlassen. Testet euch auch da langsam an längere Zeiten ran, denn es kann sein (muss aber nicht), dass sie problemlos schon für 10-20 Minuten alleine in einem Zimmer bleiben kann, wenn ihr noch in der Wohnung seid, aber schon 1 Minute ganz alleine in der Wohnung zu lange für sie ist. Das ist dann doch noch einmal ein Unterschied für manche Hunde.
Ob sie in ein paar Wochen so weit ist, dass sie 2-3 Stunden entspannt alleine bleiben kann, kann euch leider niemand beantworten. Das liegt teilweise an euch wie intensiv ihr übt, jedoch größtenteils ist es von eurem Hund abhängig, wie schnell sie mit dem Alleinebleiben zurecht kommt.
Fazit: Habt sicherheitshalber einen Plan B bereit und schaut euch nach einer Betreuung für sie um, falls sie es bis dahin nicht schafft solange alleine zu bleiben und viel Spaß beim üben.