Ich frage mich gerade ernsthaft wie man sich so viel Frechheit raus nehmen kann.
Maya liegt seit ihrer Ankunft in ihrer Box und entspannt, inzwischen erkundet sie auch viel, spielt mit dem Kuscheltier das sie gefunden hat und lässt sich aus der Hand füttern. Offensichtlich durch die Wohnung gejagt..alles klar. Da sie sich zu Beginn nicht mal einen Schritt bewegt hat ist das ja wohl kaum möglich. Ich hatte geschrieben, dass sie draußen, also im Garten, versucht zu flüchten. Nach den Ratschlägen der freundlichen Mitmenschen hier haben wir sie kein einziges Mal angefasst und sie nicht in den Garten gebracht und sie einfach in Ruhe ankommen lassen. Am Anfang hat sie in ihr Bett gemacht - inzwischen kommt sie aus ihrer Box raus um ihr Geschäft zu verrichten.
Unser Verein hat uns nicht aufgeklärt, auch nicht wie unsicher sie ist. Also habe ich hier nach Rat gesucht um ja nichts falsch zu machen. Aber danke für deine netten Worte - einfach schön so was
Ich denke bei Leuten, die imTierschutz arbeiten und zu oft erleben, mit welchen falschen Erwartungen an so einen Hund rangegangen wird... Kochen einfach schnell die Emotionen hoch. Kann ich verstehen.
Ich verstehe allerdings auch, daß man mit solchen Extremen vielleicht nicht gerechnet hat, es auch nicht bekannt war und dann steht man da und will auch nichts falsch machen. Auch das sind heftige Emotionen. Also fragt man nach, wo man auf Verständnis hofft.
Pustekuchen... Sicher ist ein Profi ein Profi. Aber weißt du wer der einzige Profi für diesen einen Hund werden muss? Du ganz allein. Nimm dir Zeit.
Mir wurde Haley damals als absolut unproblematisch vermittelt, und gesund. Sie war mein erster Hund...
Dann stand ich da und hatte die Wahrheit Zuhause sitzen. Völlig apathisch drinnen und panisch, absolut Allem gegenüber draussen. Auch noch nach Wochen.
3 Operationen, weil nämlich gar nichts in Ordnung war.
Für diesen Tierschutz war die Sache mit Vermittlung erledigt. Tierschutz ist nicht gleich Tierschutz. Das musste ich schmerzlich lernen.
Da ich auf mich gestellt war, musste ich nach jeder Menge Zeit und Verständnis und 24 Kilo auf meinem Arm, die ich meist tragen musste... irgendwann anfangen zu kämpfen. Zurück ins Leben mit diesem Hund..
War das Härte? Hat es mir das Herz gebrochen sie so zu sehen? Ja, absolut.
Ich hab mir die Panikflunder (Flunder weil sie flach auf dem Boden lag oder ruderte) unter den Arm geklemmt und bin mit ihr losgefahren. Kofferraum auf... Mich danebengesetzt und sie gucken lassen, das Auto empfand sie von Anfang an als sicher.
Danach sind wir schrittchenweise losmarschiert, standen doof in der Gegend rum. Jeden Tag ein bisschen mehr.
Den Punkt erkennen, an dem wirklich nichts mehr geht und zurück. Ich habe meinen Hund kennengelernt. Und sie hat von mir gelernt.
Es hilft einem Hund ja nicht ihm zu sagen oder zu zeigen, daß er keine Angst haben muss. Diese Erfahrung muss er selbst machen.
Ich musste zu ihrem Besten handeln, mit viel Ruhe, Sicherheit, Verlässlichkeit aber ja auch irgendwo sanftem ZWANG. Ist negativ behaftet. Ich weiß... Aber mit Abwarten, Teetrinken und die Hündin für alle Zeit in Ruhe lassen, hätte sich auch nichts geändert.
Und es ist meine Aufgabe sie auf dieses Leben, in dieser Gesellschaft vorzubereiten. So das sie ein gutes Leben führen kann.
Und das hat gut geklappt.