Also, mein Hund war auch extrem ängstlich, als sie ankam.
Ich hatte eine Hundebox. Diese hat sie von sich aus aufgesucht, um sich darin zu verstecken. Sie kannte keine Wohnung von innen und hatte vor allem Angst, z.b. davor einen Schritt über Parkett laufen. Ich habe sie komplett in Ruhe gelassen, außer in Situation in denen es nun mal nicht anders ging, wie zum Lösen rauszugehen. Die Näpfe habe ich auch in die Box gestellt. Sie hatte in den ersten Wochen immer ein Sicherheitsgeschirr mit Hausleine dran. Die Box war in einer ruhigen etwas geschützten Ecke. Manchmal habe ich mich einfach daneben gesetzt. Ohne sie anzuschauen oder zu streicheln. Aber sonst einfach den Alltag (Tagesablauf wie immer, Einkaufen, usw.) weitergemacht ohne mich dabei groß auf sie zu konzentrieren. Am Anfang musste ich sie nach draußen zum Löseplatz tragen. Dafür eine möglichst reizarme Stelle rausgesucht. Und sie hat sich auch versucht loszureißen, sobald ich sie abgesetzt habe. Das war mir irgendwann zu blöd. Ab da an habe ich sie nicht mehr getragen. Habe die Leine einfach festgehalten und bin jedes Mal an der Stelle mit Blick in meine Richtung stehen geblieben, die Hand mit der Leine fest in die Hüfte gestemmt, wenn die Leine auf Spannung kam bzw. sie sich dagegen gestreubt hat. Wenn sie nachgegeben hat, bin ich weiter bis die Leine wieder stramm war. Nicht den Hund hinterherziehen, aber auch nicht in ihre Richtung in die sie zieht nachgegeben. Wir haben so für 50 m ewig gebraucht. Futter zur Belohnung hat sie vor Angst auch nicht genommen. Hab stattdessen z.B. Schnüffeln lassen. Und die Wege am Anfang kurz gehalten und langsam ausgedehnt. Also am Anfang immer den gleichen Weg etwas länger. Erst wenn das sicher geklappt hat wieder ein Stückchen neuen Weg entlang. Dazu gibt es ein Video vom Youtube-Kanal DOGsTV. Daran habe ich mich orientiert. Beim Fußboden in der Wohnung habe ich es irgendwann genauso gemacht, weil sie sich von selbst garnicht bewegt hat. Das Problem wurde relativ schnell besser. Habe immer eine Kamera laufen, wenn ich weg bin. Daher weiß ich, dass sie am Anfang zunächst erst aus der Box gekommen ist, wenn ich nicht da war. Wichtig ist einfach Geduld, den Hund in Ruhe ankommen zu lassen, aber es ist genauso wichtig den Hund vorsichtig mit Alltagssituationen zu konfrontieren, damit er sich damit auseinandersetzen kann. Evtl. hilft vielleicht für die ersten Schritte auch, einem anderen Hund hinterher zu laufen. Vielleicht habt ihr ja in der Nachbarschaft einen Hundehalter den ihr mal fragen könnt, ob er euch begleiten würde.
Mein Hund hat auch sie ersten Tage garnichts gemacht und sein Geschäft eingehalten, weil der Stress zu groß war. Obwohl ich wie beim Welpe alle 2 Stunden, nach jedem Aufwachen, usw. mit ihr raus bin. In die Wohnung hat sie aber nur 1x bei der Ankunft gemacht. Danach war sie quasi wie von selbst stubenrein.