Erzählst du uns mehr? Also...was sollten wir eventuell vorher wissen. Trotz Wundertüte
Ich war schon seit ich klein war extrem an Hunden interessiert. Mein Vater arbeitete mit Hunden und resozialisierte sie. Durch einen dummen Unfall, konnte ich als Kleinkind zu einem Hund, der noch sehr starken Futterneid hatte. Und ausgerechnet ich musste ihn beim fressen stören. Der kleine hat sich gewehrt und mir ordentliche Narben im Gesicht beschert. Dennoch war ich immer von Hunden fasziniert und bildete mich schon als Kind immer weiter. Erst jetzt passten meine Lebensumstände, um selbst einen kleinen Teufel in der Wohnung rumrennen zu haben. Ich habe kiloweise Fachliteratur über Welpen, Hunde Psychologie und Erziehung verschlungen. Als wir uns bereit fühlten, haben wir erst mal im Tierheim Ausschau gehalten. Irgendwann fassten wir aber den Entschluss, zum Züchter zu fahren, um eben als Anfänger ein ungeschriebenes Blatt zu haben. Wir kamen am Hof an und die "natürliche Alarmanlage" hat dem Züchter Bescheid gegeben. Die Elterntiere wurden rausgeholt und vor unseren Augen in den Anhänger geladen, um dann die Rasselbande frei zu lassen. Man sah direkt schon, wer von den 6 Knilchen, welche Rolle erfüllten. Einige waren immer am kabbeln, andere am entdecken und andere wiederum legten sich irgendwo hin. Das waren allesamt so flauschige kleine Mäuschen. Nachdem wir uns mit ihnen bekannt machen konnten (mehr als gucken war da nicht drin, weil die kleinen schlichtweg überhaupt kein Interesse gezeigt haben), wurden die Elterntiere rausgelassen. So große und imposante Tiere. Der Vater der Knilche musterte uns direkt, stieg auf zwei Beine und lehnte sich anschließend an uns nacheinander an. Als er ein Bild von uns hatte, spielte er lieber mit seinen kleinen. Die Mutter der Knilche kam total höflich zu uns und begrüßte und vorsichtig. Die sah richtig stolz auf ihre Knilche aus. Wir durften viele Fotos machen und es stellte sich heraus, dass wir ausgerechnet den Anführer der Rasselbande zugesprochen bekamen. Auf allen Fotos baute der kleine Mist. Beim abholen bekam ihm die Fahrt überhaupt nicht gut. Er musste sich übergeben und hat sich komplett im der Transportbox erleichtert. Ihm war das alles nicht wohl. Zu Hause angekommen brachte ich die unheimlich stinkende Box sofort ins Badezimmer und öffnete die Tür Richtung Dusche. Es dauerte etwas, bis der kleine aus der Box zu mir in die Dusche stieg. Die letzten paar cm hob ich ihn aus der Box. Es fühlte sich an, als hätte man eine Katze hochgehoben. Er musste leider unbedingt gesäubert werden, da er sich leider komplett eingesaut hat. Unseren ersten richtigen Kontakt hatten wir dann unter solchen Umständen. Wir haben von Freunden gehört, dass Welpen oft die erste Zeit noch weinen, weil sie von ihrer Familie getrennt sind. Wir haben deshalb ein Körbchen zu uns ins Schlafzimmer getan. Er durfte erst mal die ganze Wohnung erkunden. Unerfahren tapste Cookie durch die Wohnung, bis er jede Ecke untersucht hat. Als er dann Kontakt zu uns gesucht hat, haben wir ihm direkt Zuneigung gezeigt. Erst am späten Abend fing er an aufzulockern. Er öffnete zum ersten mal den Mund und streckte die Zunge raus. Vorher atmete er ausschließlich durch die Nase. Wir setzten und zu ihm ins Körbchen und streichelten ihn. Abends fing er dann an etwas zu "weinen" und suchte in uns Schutz. Am nächsten Tag stellte ich dem Zwerg meine Eltern vor. Er lief mir konstant hinterher. Ich habe mich noch gewundert, wie gut er an der Leine lief. Absolut problemlos. Ich wusste eben nicht, das Welpen das die erste Zeit so machen. Bloß nicht von der Bezugsperson weichen. Wir wollten ihm schnell abgewöhnen sein Geschäft im Garten zu verrichten. Er wollte nicht spazieren und als er verstand, dass er aus dem Geschirr schlüpfen kann, fing er an, UNS zu erziehen. Die einfache Lösung, ihn dann, so blöd es klingt, dann einfach auf die Wiese vor dem Haus zu "zwingen" kam uns sehr spät entgegen. Kaum zog der kleine, haben wir sofort nachgegeben. Bei unserem Sturkopf war das aber ein großer Fehler. Da mussten wir uns dann durchsetzen. Beim Spielen stellten wir fest, wie unglaublich spitz und scharf die Milchzähne sind. Auch nur für leichteste Berührung führte zu Kratzern. Wenn ich jetzt noch an sein Milchgebiss denke, schaudert es mir. Wie gesagt war die stubenreinheit absolut kein Problem, da er selber unter keinen Umständen in seinem zu Hause Wasser lassen wollte. Nach dem Spielen, fressen, schlafen wurde sofort eine Gassi Runde eingelegt. Bestimmt 10 mal am Tag. Am dritten Tag lernten wir schon seinen gleichaltrigen besten Freund kennen, einen lauten jaulenden Husky. Er war total forsch und Cookie total zurückhaltend. Das hat sich bis heute zum Glück geändert. Lässt man die beiden aufeinander los wird schon ziemlich heftig gespielt. Lautes Grummeln, bellen, Knurren mit einigen Pausen wo sich abgeschleckt und gekuschelt wird. Es sieht einfach nur aus wie ein Hundekampf, wenn die beiden loslegen. Mit dem Beginn des Zahnens, pünktlich mit 4 Monaten, fingen die ersten Probleme an. Ab und zu gab es die berühmten 5 Minuten wo absolut nichts vor ihm und seinen Zähnen sicher war. Wie im Rausch. Dann wuchs sein Selbstvertrauen immer weiter. Er war nicht zufrieden, der Rangniedrigste zu sein und forderte uns oft heraus. Futterneid oder andere Probleme gab es nie. Man konnte ihm alles wegnehmen, er vertraute uns. Er lernte mit gut 6 Monaten seine große Liebe kennen, eine Boxerdame. Seinen besten Freund und seine Liebe sieht er zum Glück immer noch spätestens alle 2 Tage. Mit 6 Monaten hat sich das gute automatische bei Fuß gehen auch komplett vergessen. Es wird überall hingezogen. Ich werde immer überholt und er möchte bestimmen, wo es langgeht. Erst jetzt, mit 1.5 Jahren geht er wirklich ordentlich an der Leine. Mit gut 10 Monaten fing dann der ganz große Spaß an. Zu Hause war alles gut, kaum fiel das Wort Gassi war der Wirbelwind auf 180 und stand fordernd an der Tür. Kaum draußen, sind sämtliche Manieren vergessen, willkommen Pubertät, in der wir immer noch drin stecken. Urin wird aufgeleckt, das Bein gehoben und ausschließlich dort gepinkelt, wo schon jemand vorher gepinkelt hat. Man ist der größte, stärkste und tollste und das müssen alle anderen Rüden natürlich mitbekommen. Und jetzt sind wir hier. Es wirkt, als sei das schlimmste erst mal überstanden. In meinen Beiträgen auf meinen Profil sieht man noch paar Videos von ihm und seinen Freunden. Wir waren seit dem ersten Tag in einer tollen Hundeschule mit einem unglaublichen tollen Mutter-Tochter-Gespann, die auch Schäferhunde hatten (belgische und holländische). Bei der Anmeldung sah ich den holländischen Schäferhund neben unserem kleinen und konnte nicht glauben, dass Hunde so groß sein können. Und nun kann unser "kleiner" dem anderen auf den Kopf spucken. Wenn er sich auf zwei Beine aufstellt hat er schon gute 1,70m. Das wichtigste, was wir gelernt haben ist Geduld und Konsequenz. Auch niemals seine Emotionen auf den Hund zu übertragen. Nicht wütend werden, all das verunsichert den Hund oder ist für ihn eine Schwäche. Ich habe noch ganz viele tolle Fotos von Cookie vom ersten Tag bei uns in verschiedenen Abschnitten bis jetzt. Wenn das gewünscht ist, kann ich die in einem weiteren Post anhängen. Das ist alles so detailreich, weil Cookie auch noch so jung ist. Unser wichtigster Tipp wäre, genießt unbedingt die Welpenzeit. Die werden viel zu schnell groß. Und wenn man immer Angst und Stress hat, wird einem diese wundervolle Zeit nicht bewusst.