Hey, zu erstmal: sie ist erst 5 Monate. Unsere ist erst 2 Jahre und hat glaube ich erst nach der 2. Läufigkeit, also mit etwa 1 Jahr angefangen zu kuscheln. Draußen sind Hunde immer noch häufiger spannender als wir. Beziehung braucht vor allem Zeit, nicht nur die Zeit, die du mit ihr verbringst, sondern auch ganz allgemein.
Außerdem ist sie jetzt in einem Entwicklungsstadium, in dem die Außenwelt immer spannender wird. Die Sexualhormone fangen gerade an zu kicken und wie bei menschlichen Kindern sind die "Erziehungsberechtigten" da manchmal eher nervig. Ein Hund, gerade in dem Alter, der seine 18 Stunden Ruhen/Schlafen bekommt, ist etwas Positives, sowohl für euren Alltag als auch für den Hund. Auch ein Hund, der entspannt bei der Begrüßung ist, ist etwas positives. Die Videos, die man online sieht, von Hunden die super unterwürfig und freudig sind, sind zwar süß, aber es ist für den Hund (und für euch) wirklich viel besser, wenn sie entspannt alleine bleibt und sich sicher in ihrer Beziehung zu euch ist. Nur weil sie sich nicht übermäßig freut, heißt das nicht, dass sie euch weniger liebt. So funktionieren Hunde nicht.
Ich würde dir zum einen raten anzufangen einen Sport mit ihr zu machen und diese Zeit auch wirklich zu zweit zu verbringen. Ohne Kinder und ohne Mann, nur ihr beide. Eine Stunde die Woche kann da schon einen großen Unterschied machen.
Bei der Art des Sports kannst du ja etwas rumprobieren, mir war damals wichtig, dass es etwas kooperatives ist. Gut finde ich zB Hoopers, Dummytraining oder Rallye Obedience. Weniger gut war für uns zB Mantrailing und Objektsuche, weil da hauptsächlich der Hund sein Ding macht und nicht so viel kooperieren muss (beides cool zur Auslastung, aber in dem Fall fand ich sie persönlich nicht passend).
Zum anderen achte darauf, dass sie zu Hause ihre Ruhe bekommt. Vielleicht ein Zimmer, das für die Kinder tabu ist mit einer (offenen) Box, in der auch ihr sie in Ruhe lasst? Idealerweise in eurem Schlafzimmer. Generell sollte die Regel gelten, dass der Hund auf seinem Bett für die Kinder absolut tabu ist.
Dann würde ich umgekehrt auch einen Bereich etablieren, den sie nicht betreten darf. Gerade bei verfressenen Hunden und Kindern finde ich Küche/Esszimmer passend. Der Bereich kann mit einem Kindergitter abgesperrt werden, wenn ihr nicht aufpassen könnt, ansonsten solltet ihr sie aber mit Körpersprache raushalten.
Und abschließend: auch bei sowas können Hundetrainerinnen helfen. Manchmal bringt eine Einzelstunde schon viel, dass es Klick macht. Zusätzlich können sie euch vor Ort sehen und viel besser einschätzen an was es liegt, als unsere Ferndiagnosen und Laienmeinungen auf Dogorama.