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Svenja
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zuletzt 4. Apr.

Gewöhnung ans Brustgeschirr

Hallo Community! Gestern ist mein kleiner Chihuahua-Welpe Morino bei mir eingezogen. Er wird übermorgen zehn Wochen alt. In seinem alten Zuhause hat er, als Einzelkind, fast den ganzen Tag in seiner Wurfkiste verbracht, allein oder mit seiner Mommy. Er kennt weder die Welt da draußen, noch ein Welpengeschirr. Beim Abholen haben die alten Halter Morino mein Geschirr zum ersten Mal umgeschnallt, in seiner Box war er auf dem Heimweg auch sehr ruhig. Zuhause angekommen und "in Freiheit" wurde er aber ganz toll, drehte sich panisch im Kreis. Da haben wir es ihm abgemacht und er hat sich von Stunde zu Stunde wohler gefühlt, die Wohnung erkundet und viel gespielt und auch geschlafen. Ich habe ihn dann immer mal wieder mit dem Geschirr gestreichelt etc, es ihm aufgelegt, ihn dabei gelobt. Das Problem ist, dass ich keinen abgezäunten Garten habe, sondern einen Hof. Seine Pipi-Stelle sollte sogar einmal über die Straße auf einem Grünstreifen sein. Doch ohne Geschirr und Leine, ist es mir zu riskant, ihn dorthin zu tragen. Morino ist unglaublich wuselig, springt hier und dorthin. Vorerst habe ich das mit der Stubenreinheit also aufgeschoben und bleibe in der Wohnung. Vorhin habe ich ihm das Welpengeschirr unter Lob und Belohnung nochmal angezogen, was er gut mitgemacht hat, als ich ihn aber los ließ, geriet er wieder in Panik. Wenn ich ihn streichel, wird er ruhig, kauert sich eng an mich, aber selbstständig tut er so gut wie nichts, wenn er das Geschirr anhat. Jetzt liegt er seit einer guten halben Stunde in seiner aufklappbaren Tragebox und wirkt unglücklich. Spielaufforderungen kommt er nicht nach. Eine Freundin, die selbst schon ihren zweiten Chihuahua hat, rät, das Geschirr ruhig ein paar Stunden umzulassen. Aber er scheint mir eben sehr darunter zu leiden. Was meint ihr? Ich bin echt überfordert gerade.. Danke für Tipps im Voraus!
 
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3. Apr. 09:49
Hallo Svenja, unser Nero ist zwar nicht panisch geworden, aber hat sich ständig gekratzt, wenn er irgendetwas an hatte und hat versucht, es an Wänden abzustreifen. Wir haben ihn dann nur zum rausgehen angezogen und da war er so abgelenkt von anderen Sachen, dass ihm das egal war, was er anhatte. Sobald wir drinnen waren, haben wir es ihm ausgezogen. Für uns hat das gut funktioniert, besser als dauerhaft anlassen und mittlerweile ist er dran gewöhnt.
 
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3. Apr. 09:48
Der Welpe ist erst gestern bei dir eingezogen. Ich würde erst mal meine Erwartungen herunter schrauben.
 
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Dogorama-Mitglied
3. Apr. 09:49
Hallo Svenja, unser Nero ist zwar nicht panisch geworden, aber hat sich ständig gekratzt, wenn er irgendetwas an hatte und hat versucht, es an Wänden abzustreifen. Wir haben ihn dann nur zum rausgehen angezogen und da war er so abgelenkt von anderen Sachen, dass ihm das egal war, was er anhatte. Sobald wir drinnen waren, haben wir es ihm ausgezogen. Für uns hat das gut funktioniert, besser als dauerhaft anlassen und mittlerweile ist er dran gewöhnt.
 
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Svenja
3. Apr. 09:52
Hallo Svenja, unser Nero ist zwar nicht panisch geworden, aber hat sich ständig gekratzt, wenn er irgendetwas an hatte und hat versucht, es an Wänden abzustreifen. Wir haben ihn dann nur zum rausgehen angezogen und da war er so abgelenkt von anderen Sachen, dass ihm das egal war, was er anhatte. Sobald wir drinnen waren, haben wir es ihm ausgezogen. Für uns hat das gut funktioniert, besser als dauerhaft anlassen und mittlerweile ist er dran gewöhnt.
Okay, das werde ich nachher einfach mal versuchen, falls er auch draußen weiterhin versucht, das Geschirr loszuwerden oder sich nicht traut, umherzulaufen, werd' ich es ganz langsam, Stück für Stück in der Wohnung weiter versuchen. Dann muss die Stubenreinheit einfach noch etwas warten. Danke!
 
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Dogorama-Mitglied
3. Apr. 10:13
Ich würde das kleinschrittig aufbauen, indem ich jede freiwillige Annäherung an das Geschirr (am Anfang auch dran schnuppern) belohne. Wichtig: Nicht locken, (sonst geht der Hund trotz Angst in das Geschirr, weil er die Belohnung haben will. Die Angst wird dadurch nicht unbedingt weniger.) sondern für die Annäherung loben/markern und die Belohnung dann neben dem Geschirr (abseits) geben. Wenn das Anziehen an sich für ihn ok ist, oder schon gut klappt, würde ich schauen, dass am Anfang nur positive Sachen mit dem Geschirr passieren: also : mit dem Geschirr geht es raus, mit dem Geschirr wird gefressen, mit dem Geschirr wird gespielt. Danach wird das Geschirr wieder ausgezogen. So lernt det Hund, das Geschirr mit positiven Dingen zu verknüpfen. Wenn er sich dann richtig über das Geschirr freut (" jaa, Geschirr anziehen, gleich kommt wieder was Tolles") würde ich die Tragezeit nach und nach erhöhen. Draußen (also wenn der Welpi abgelenkt ist), fällt den meisten Hunden das Tragen leichter. Den Rat der Freundin (Motto: Augen zu und durch) würde ich nicht befolgen. Das kann funktionieren, aber auch richtig nach hinten losgehen. Bei uns war der Gamechanger der Rat einer Trainerin eben nicht zu LOCKEN, sondern den Hund selbst in seinem eigenen Tempo auf das Geschirr zugehen zu lassen. So habe ich auch den Maulkorb aufgebaut. Und Hund ist ganz besessen drauf, endlich die Schnauze reinstecken zu dürfen. ^^ (habe eine erwachsene Hündin, die alles hasst, was über den Kopf gezogen wird). Generell dauert es aber einfach, bis Hunde sich daran gewöhnen. Ist halt etwas ganz Neues. Gib ihm Zeit!
 
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Yvonne
3. Apr. 10:18
Hallo, ich würde eventuell erstmal ein Halsband ran machen, meine hatte extreme Probleme mit dem Geschirr und das auch 2,5 Jahre später. Und ich fand Stubenreinheit wichtiger als das Tragen vom Geschirr. Ich würde den Welpen erstmal ankommen lassen und dann nochmal anfangen mit dem Geschirr. Vllt ist auch das Geschirr zu schwer für den Hund. Ich habe mit meiner gefühlte 100 Geschirre probiert. Dann haben wir endlich eins gefunden was sie nicht super gefunden hat aber akzeptiert hat. So konnte ich sie an weitere gewöhnen. Dann habe ich erstmal Geschirr angezogen und weiter am Halsband geführt bis ich irgendwann umgestellt habe. Ich habe erstmal eine Bindung aufgebaut zwischen uns. Ich würde den Welpen erstmal ankommen lassen und vertrauen aufbauen. Lg
 
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Svenja
3. Apr. 10:18
Ich würde das kleinschrittig aufbauen, indem ich jede freiwillige Annäherung an das Geschirr (am Anfang auch dran schnuppern) belohne. Wichtig: Nicht locken, (sonst geht der Hund trotz Angst in das Geschirr, weil er die Belohnung haben will. Die Angst wird dadurch nicht unbedingt weniger.) sondern für die Annäherung loben/markern und die Belohnung dann neben dem Geschirr (abseits) geben. Wenn das Anziehen an sich für ihn ok ist, oder schon gut klappt, würde ich schauen, dass am Anfang nur positive Sachen mit dem Geschirr passieren: also : mit dem Geschirr geht es raus, mit dem Geschirr wird gefressen, mit dem Geschirr wird gespielt. Danach wird das Geschirr wieder ausgezogen. So lernt det Hund, das Geschirr mit positiven Dingen zu verknüpfen. Wenn er sich dann richtig über das Geschirr freut (" jaa, Geschirr anziehen, gleich kommt wieder was Tolles") würde ich die Tragezeit nach und nach erhöhen. Draußen (also wenn der Welpi abgelenkt ist), fällt den meisten Hunden das Tragen leichter. Den Rat der Freundin (Motto: Augen zu und durch) würde ich nicht befolgen. Das kann funktionieren, aber auch richtig nach hinten losgehen. Bei uns war der Gamechanger der Rat einer Trainerin eben nicht zu LOCKEN, sondern den Hund selbst in seinem eigenen Tempo auf das Geschirr zugehen zu lassen. So habe ich auch den Maulkorb aufgebaut. Und Hund ist ganz besessen drauf, endlich die Schnauze reinstecken zu dürfen. ^^ (habe eine erwachsene Hündin, die alles hasst, was über den Kopf gezogen wird). Generell dauert es aber einfach, bis Hunde sich daran gewöhnen. Ist halt etwas ganz Neues. Gib ihm Zeit!
Das mit dem nicht Locken ist ein super Rat, danke, das habe ich bisher leider so gemacht.. Daran, es ihm für die Mahlzeiten anzuziehen, habe ich vorhin auch gedacht. Aber auch das braucht wohl noch ein Weilchen, da er ja vermutlich mit Geschirr nicht mal vor dem Napf stehen wollen würde. Er springt entweder wild rum oder legt sich so hin, dass er das Gewicht nicht mehr spürt..
 
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Silke
3. Apr. 10:37
Das mit dem nicht Locken ist ein super Rat, danke, das habe ich bisher leider so gemacht.. Daran, es ihm für die Mahlzeiten anzuziehen, habe ich vorhin auch gedacht. Aber auch das braucht wohl noch ein Weilchen, da er ja vermutlich mit Geschirr nicht mal vor dem Napf stehen wollen würde. Er springt entweder wild rum oder legt sich so hin, dass er das Gewicht nicht mehr spürt..
Ich hatte so ein Problem wie du es beschreibst mal mit einem Fohlen. Das wollte sich absolut kein Halfter anlegen lassen. Hab mich dann hingesetzt und fix ein Halfter gehäkelt. Das war ganz weich und leicht und damit konnten wir das anlegen ganz gut üben. Vielleicht wäre das auch ne Option für euch. Aber so was darf nur zum üben in der Wohnung benutzt werden weil die Wolle unter belastung viel zu schnell reißt.
 
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Dogorama-Mitglied
3. Apr. 10:45
Vielleicht stört etwas am Geschirr, wir haben fast eine Stunde bei Fressnapf verbracht, bis wir das optimale gefunden haben. Wir haben unserem Zwergpinscher Welpen immer andere angelegt und sind dann mit Leine durch den Laden gelaufen bis wir eins gefunden haben. Gruß Jürgen
 
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Anna
3. Apr. 10:55
ich hatte ein ähnliches problem, dass mein kleiner pomchi auch nichts kannte .. mir war das auch zu unsicher ihn draußen ohne irgendwas zu haben und hab ihn dann erstmal 2 tage ankommen lassen und pipi pads ausgelegt und ihn an das geschirr sich annähern lassen. nach 2 tagen eingewöhnung und dem richtigen geschirr war das dann kein problem mehr. weil er so klein war, war es auch total schwierig was zu finden. es hat auch total geholfen ein geschirr zu nehmen was man vorerst nicht über den kopf ziehen muss 😊
 
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Dogorama-Mitglied
3. Apr. 11:07
Das mit dem nicht Locken ist ein super Rat, danke, das habe ich bisher leider so gemacht.. Daran, es ihm für die Mahlzeiten anzuziehen, habe ich vorhin auch gedacht. Aber auch das braucht wohl noch ein Weilchen, da er ja vermutlich mit Geschirr nicht mal vor dem Napf stehen wollen würde. Er springt entweder wild rum oder legt sich so hin, dass er das Gewicht nicht mehr spürt..
Ja, ich wusste das bis vor Kurzem auch nicht. Habe meine Hunde auch immer an alle Angstreize rangelockt. Das Problem ist, dass der Hund unter Umständen in einen inneren Konflikt gerät: Er will da eigentlich nicht hin, tut es aber für das Futter. Der Reiz wird dann nicht unbedingt positiv dadurch. Bei mir war es immer so, dass sie immer wieder Meideverhalten gezeigt hat, sobald das Futter dann wieder weg war. Heute haben wir den Kompromiss, dass ich ihr die Sachen hinhalte und z.B. Geschirr sage (ich bewege es dann nur noch von ihr weg, ziehe es nie drüber) und sie steckt dann selbst den Kopf durch. Aber bei einem Welpen, der es einfach noch nicht kennt, wirst du höchstwahrscheinlich keine solchen Probleme damit haben. Meine hat da , glaube ich, irgendein Trauma. Dennoch finde ich es immer eine gute Idee, insbesondere unangenehme Dinge vorher mit einem Wort anzukündigen. So weiß der Hund direkt, was ihn erwartet und erschrickt nicht, wenn ihm ganz plötzlich was angezogen wird. Ich kenne auch Leute, die machen das echt bei allem, auch beim Anleinen etc. Das finde ich wiederum übertrieben, aber bei Sachen, die Angst machen oder mal Angst gemacht haben, kann es dem Hund auch zusätzliche Sicherheit geben, wenn er weiß, was gleich passieren wird.