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Nele
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Anzahl der Antworten 20
zuletzt 22. März

Frustration/ Impulskontrolle, Übersprungshandlung

Hallöchen an alle, wir sind ganz neu hier (wir sind meine Wenigkeit, drei Kids 5, 11 und 12 Jahre und der kleine Blue) Wir haben Blue vor ca. 5 Wochen aus einem nicht schönen Zuhause übernommen. Er wurde schon mit 7 Wochen von der Mama und Geschwistern getrennt und dann bis zu seiner 16 Lebenswoche in einer Einzimmerwohnung ohne Kontakt zur Außenwelt "gehalten" die einzige Frischluft war der Balkon um sich dort zu lösen. Also kein toller Start ins Welpen leben. Wir haben quasi bei null angefangen und ihn sich erstmal einleben lassen. Zwischendrin hab ich leider den Fehler gemacht das ich zu viel mit ihm gemacht habe und ihn überfordert habe. Wir haben "unser Programm" jetzt runterfahren und kommen damit ganz gut zurecht. Ich übe momentan viel Impulskontrolle und Frustrationstolleranz. In der Wohnung klappt das ganz okay... draußen eher nicht. Wenn er aufgeregt/nervös ist geht er sehr schnell in eine Übergangshandlung über (springen und typisches mit dem Oberkörper nach unten hopsen und dabei jaulen und bellen, hin und her rennen) Er ist meistens mit der Leine am Geschirr gesichert oder am Halsband wenn wir Leinenführung üben. Im Park/Wald ist er an der Schleppleine. Da der Rückruf noch nicht sitzt. An der beißhemmung arbeiten wir auch, auf aua reagiert er sofort. Was ich nicht hinbekommen ist das zwicken in die Waden/Ferse, das macht er wenn er Gassi muss und wir uns anziehen und zwischendrin einfach so. Habt ihr vielleicht noch ein paar Tips und Tricks für uns? Ist manchmal nicht einfach wenn man einen 5 Monate alten Schäferhund der von nichts ne Ahnung hat zu bändigen. Er macht das bisher aber super und wir haben in den paar Wochen schon viel geschafft. Ich bin super stolz auf den kleinen Kerl 😊 Es ist halt alles neu und manche Sachen "gruselig" Er weiß auch garnicht wie er mit anderen Hunden spielen soll und kann die Körpersprache glaub ich manchmal nicht lesen. An der Schleppleine ist er Hunden gegenüber aber sehr freundlich, an der kurzen Leine wird gebellt... Vielleicht fällt euch ja noch der ein oder andere Tipp oder Anregungen ein wie und was wir noch machen könnten bzw üben könnten. Ich wünsche allen einen schönen Tag und danke fürs lesen. LG Nele und Blue 🌼
 
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Simone
21. März 16:22
Ja, sie wissen Blue liegt auf der Decke= in Ruhe lassen...und leiser spielen bzw im eigenen Zimmer spielen. Im allgemeinen einfach etwas ruhiger weiter machen. So ist es beim Fressen auch...er hat, also wird er in Ruhe gelassen. Die Kids sind mit einer ungarischen Bracke groß geworden und kennen eigentlich die Verhaltensregeln. Klar wird obwohl der Hund gerade schläft auch Mal lauter oder wilder gespielt, sind Kinder, die vergessen das Mal aber immer mit Abstand zu "seinem Bereich".
Das ist schon ok so er muss ja auch lernen das man da trotzdem schlafen kann ohne das er was verpasst
 
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Melanie
21. März 16:23
Ja, sie wissen Blue liegt auf der Decke= in Ruhe lassen...und leiser spielen bzw im eigenen Zimmer spielen. Im allgemeinen einfach etwas ruhiger weiter machen. So ist es beim Fressen auch...er hat, also wird er in Ruhe gelassen. Die Kids sind mit einer ungarischen Bracke groß geworden und kennen eigentlich die Verhaltensregeln. Klar wird obwohl der Hund gerade schläft auch Mal lauter oder wilder gespielt, sind Kinder, die vergessen das Mal aber immer mit Abstand zu "seinem Bereich".
Das halte ich für sehr wichtig, dass deine Kinder Abstand halten, wenn der kleine runter kommen soll. Es würde es ihm nur unnötig schwer machen. 😉
 
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Nele
21. März 16:42
Ja, zumal er es eh schwer hat runter zukommen. Was aber nicht an den Kindern liegt. Die sind ja in der Schule und Kita bis nachmittags.
Er reagiert halt auf jedes kleinste Geräusch was er hört.
 
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Nele
21. März 16:43
Das ist schon ok so er muss ja auch lernen das man da trotzdem schlafen kann ohne das er was verpasst
Denke ich auch. Momentan versuchen wir es ihm halt so leicht wie möglich zu machen und die Ablenkung zu minimieren.
 
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Nele
21. März 16:58
Ich muss auch dazu sagen das ich ihn manchmal zur Ruhe "Zwinge"
Wenn er im Wohnzimmer wenn die Kinder Zuhause sind nicht entspannt mache ich da das Gitter zu und er "muss" dann im Flur oder Küche liegen. Dazu gesagt, mein Arbeitsbereich ist im Flur und ich arbeite im Home-Office auch wenn die Kids da sind. Er ist also "nicht weggesperrt" sondern bei mir aber aus der "Unruhe Zone"
Das klappt, bis auf ein bisschen Gemecker seinerseits ganz gut.
 
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Lucie
21. März 18:50
Liebe Nele,
Ich finde das hört sich schon sehr gut an, ich glaube ihr seid auf dem richtigen Weg!
Wegen dem zwicken in die Waden: was bei uns geholfen hat ist kurz den Raum verlassen und die Zimmertür zu machen für 3 Sekunden und dann wieder öffnen. Also menschlicher Entzug als Maximale Bestrafung sozusagen.
Nein, wegdrehen etc. Hat bei uns nichts gebracht.
Liebe Grüße 🌼
 
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Nele
21. März 19:08
Danke Lucie.
Ja das wäre eine Idee wenn er es "zwischendrin" macht. Probieren wir Mal aus.
Das klappt aber nicht zum Gassi gehen. Da würde er sofort bellen und jaulen. Er ist was Geräusche machen angeht sehr kommunikativ...
Ich schwanke da gerade zwischen einem ablegen oder einer alternative während wir uns anziehen.
Das "zwicken" scheint jetzt wo ich darüber schreibe und nachdenke eins seiner Zeichen für "ich muss Mal" zu sein und gleichzeitig für "macht Mal hinne"...
 
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Jana
22. März 05:59
Der Hund ist ja erst 5 Wochen da. Einfach dranbleiben, stetige Wiederholungen und sich Prioritäten setzen. Nicht zuviel verlangen. Lieber kleine Schritte. Er muss ja erstmal Euch und sein neues Lebensumfeld kennen lernen. Wahrscheinlich muss er auch erst „lernen“ lernen. Dass kann Monate/Jahre dauern. Deckentraining habe ich nie gemacht, mir ist egal wo der Hund liegt.
Mir war es auch egal wo der Hund liegt.

ABER
1. gibt es dem Hund ein klares Signal
2. Wissen die Kids auch - da wird nicht angesprochen, animiert, gestreichelt
3. Kommen Hunde da oft besser zur Ruhe, weil ihnen klar ist. Jetzt muss ich nichts tun, aufpassen, gefallen usw.
4. Räumliche Begrenzung stellt auch die Rangordnung klar
...

Amy will immer gefallen und wartet immer ob es sie was angeht. Daher ist ihr Platz auch automatisch Pause.
 
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Merit
22. März 06:45
Ich muss auch dazu sagen das ich ihn manchmal zur Ruhe "Zwinge" Wenn er im Wohnzimmer wenn die Kinder Zuhause sind nicht entspannt mache ich da das Gitter zu und er "muss" dann im Flur oder Küche liegen. Dazu gesagt, mein Arbeitsbereich ist im Flur und ich arbeite im Home-Office auch wenn die Kids da sind. Er ist also "nicht weggesperrt" sondern bei mir aber aus der "Unruhe Zone" Das klappt, bis auf ein bisschen Gemecker seinerseits ganz gut.
Das ist bei uns auch so, dass wir ein Gitter zwischen Flur/Küche und Wohnzimmer haben, das ich bei Bedarf schließen kann. Was und hier hilft ist wirklich das Deckentraining bzw. die Box. Er kann gerne in meiner Nähe sein, aber er muss nicht die ganze Zeit um einen herumwuseln, mir hinterherlaufen, an allem Schnüffeln was ich so mache, im Weg liegen... ich weise ihm also einen Platz zu und dann ist es seine Aufgabe, genau dort zu liegen. Das muss mal natürnich positiv aufbauen, aber wenn er es verstanden hat und immer wieder von der Decke runterkommen will, dann kann man das sich körpersprachlich klar machen, dass er da zu liegen hat. Und das macht das Managen im Alltag mit den Kindern so viel einfacher. Natürlich muss der Hund auch ausgelastet sein zum Ruhen, aber so kann mal ihn dann einfach mal „parken“.
Und das kann man dann wieder nutzen, wenn er überdreht und in die Waden knappst oder in die Jacke beißen will vor Aufregung beim Rausgehen. Ich lege Floki Geschirr und Leine an, dann schicke ich ihn wieder auf seinen Platz während ich mich anziehe. Dann nehme ich die Leine in die Hand, löse ihn auf und wir gehen los. Das bringt so viel mehr Ruhe rein.
 
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Nele
22. März 07:23
Ich finde das deckentraining aus verschiedenen Gründen praktisch.
Er hat nämlich die Angewohnheit sich mitten in den Weg zu legen, die Kinder lassen ihn zwar in Ruhe egal wo er liegt aber das die drei sich dann nicht frei bewegen können ist nicht Sinn der Sache.
Mittlerweile machen wir es so das wenn jemand durch möchte er weggeschickt wird und merkt "Hey wenn ich hier liege kann ich nicht schlafen" Ergebnis er legt sich immer öfter von selbst auf eine seiner Decken. Dann gibt es ein ruhiges "gut gemacht" und hin und wieder ein Leckerli.
Das direkte deckentraining läuft bis jetzt noch nicht ganz so gut.
Er geht zwar wenn ich ihn schicke, steht aber gefühlt innerhalb von 10 Minuten 1000x auf. Weshalb wir das momentan 2x am Tag für 15 Minuten üben. Sobald er Mal 2 Minuten liegen bleibt gibt es ein ruhiges Lob und die Freigabe.
Sonst wäre ich den ganzen Tag damit beschäftigt Blue an der Hausleine zurück zu bringen.
Für Ausflüge wäre das auch super. Decke ausgepackt und Hundi weiß "okay jetzt ist für mich Ruhe".

Heute früh hab ich ihn im Flur abgelegt zum anziehen, das hat ganz gut geklappt.
Aufgeregt ist er meist garnicht so er rennt jetzt nicht wild rum aber drängelt und zwickt dann.
Raus geht es auch erst wenn er ruhig sitzt, erst geh ich raus und er wartet aufs okay bei beiden Türen und beim reingehen das gleiche.
Und mir den ganzen Tag wie ein Kontrolletti hinterherlaufen gibt's hier auch nicht, er kann gerne in meiner Nähe und im gleichen Raum sein, muss mir aber nicht überall hin folgen. Das geb ich ihm mit Handzeichen aber klar zu verstehen das er indem Moment nicht mitkommen braucht.
Das klappt auch schon ganz gut.