Ja hab auch n Masterstudium und klar ist da einiges leichter - vor allem das hinterfragen von Studien. Aber es kam im Chat so komisch rüber (weiß nicht ob von dir oder Tom). War eine ganz allgemeine Aussage.
Tierärzte haben leider die Hundeernährung fast gar nicht im Studium und die Folien die es gibt, sind von den großen Futtermittelherstellern (siehe Logo auf den Slides). Also braucht er ne vernünftige Weiterbildung auf dem Gebiet. Leider ist Ernährungsberatung kein geschützter Begriff. Daher ist es auch in dem Fall wichtig sich über die Qualifikation zu erkundigen 😞
Ist natürlich richtig, dass Tierärzte nicht per sie Ernährungsexperten sind, weder im Human- noch im Vet-Bereich.
Allerdings haben beide zumindest eine solide Grundausbildung in Anatomie, Physiologie und Ernährungsphysiologie. Sonst hätten Sie einfach Ihren staatlich anerkannten Abschluss nicht bekommen.
Gehen wir mal von je 4 Semesterwochenstunden aus und zwei oder vier Semestern, in denen das geleert wird, kommen wir auf 12 Stunden x 15 Wochen x (2 oder 4 Semester).
Bedeutet, dass man sich IM VORFELD schon mal 360 bzw 720 Stunden mit den Grundlagen (!) beschäftigt hat, wie ein Hund und seine Verdauung überhaupt funktioniert.
Das ist schon deutlich mehr als der Umfang der meisten EB-Ausbildungen insgesamt.
Und das meist, ohne sich als Arzt selbst dafür als Experte für Ernährung zu fühlen oder darzustellen. Das ist man damit auch nicht wirklich zwangsläufig, keine Frage.
Allerdings kann man wohl davon ausgehen, dass diejenigen unter den Ärzten, die aktiv eine Ernährungsberatung anbieten, sich darüber hinaus fundiertes Wissen dazu angeeignet haben. Aber halt ein deutlich größeres Basiswissen mitbringen.
Und darüber hinaus natürlich noch solide gelernt haben, wie man kranke Patienten gesund macht. Denn das ist ja ihr eigentlicher Job.
Dieses Wissen und die solide Grundausbildung kommen wir zumindest erstmal nützlich vor.
MUSS man nicht unbedingt so machen, auch die Grundlagen für die Beratung muss man in dieser Tiefe vielleicht nicht unbedingt haben.
Es gibt tatsächlich auch einige wirklich fähige Ernährungsberaterinnen, die keinen staatlich anerkannten Anschluss haben, sondern private Zertifikate, die schwer einzuordnen sind.
Aber dann gibt es halt auch noch die anderen...
Oftmals wird dann noch eine auf den ersten Blick mehr oder weniger beeindruckende Liste von "beruflichen Fortbildungen" aufgeführt. Bei näherem Hinschauen stellt sich dann schnell heraus, dass da oft irgendwelche Videos angeschaut wurden. Und dann gleich mal die Liste der "beruflichen Fortbildungen" damit verlängert... Sieht super aus dann...
Keine Ahnung ob das schon Verbrauchertäuschung ist, aber sowas würde woanders eher nicht nicht vorkommen, denn man macht sich zumindest vor den kompletten Fach-Kollegen damit absolut lächerlich...
Am Ende:
Um als Halter die kompetenteren ihrer Art aus der Gesamtheit von allen Anbietern rauszufischen, braucht der Halter fast schon so viel eigenes Wissen, dass er die Beratung dann eigentlich nicht schon fast mehr braucht, weil er selbst Bescheid weiß.
Sorry, ist etwas länger geworden als geplant und die Frage der sinnvollen EB-Auswahl gehört vielleicht auch nicht ganz direkt in ein Allergie-Thema, aber wenn wir schon mal dabei sind und eh schon "abgeschwoffen" waren, hier meine 2ct dazu.