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Melissa
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zuletzt 20. Dez.

Die dunkle Seite einen Hund zu haben

Hallo ihr Lieben, heute wollte ich über die "dunkle Seite einen Hund zu haben" sprechen. Es ist ein Thema, über das nie gesprochen wird, ein bisschen wie wenn Mütter von ihren Kleinen erschöpft sind, sich aber nicht trauen, über Depressionen zu sprechen oder zu sagen, wie schwierig es ist, weil „man muss doch glücklich sein“. Ich habe jedes Buch und jeden Beitrag in diesem Forum gelesen, noch bevor Pici zu mir kam. Ich sagte mir "Ich werde alles so machen, wie sie hier schreiben und Pici wird gehorsam, wie alle hier schreiben". Aber es läuft nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Manchmal weine ich vor Verzweiflung, weil er nicht zuhört, er hört nicht auf zu bellen, er zieht, er kann sich nicht entspannen, er knurrt mich an, wenn ich ihn begrenze (kenne schon alles: runterkommen, Körbchentraining, anleinen, Impulskontrolle, Leinenführigkeit, Schlafmangel usw. Ich habe so viel gelesen, dass ich ein Buch schreiben könnte). Und ich denke "War es wirklich die richtige Entscheidung, ihn zu adoptieren? Ich schaffe es nicht". Nun, das ist die Frage, die wir uns vielleicht alle von Zeit zu Zeit gestellt haben, die wir uns aber nicht leisten können, laut zu sagen, denn "aber es ist doch so schön, einen Welpen zu haben!". Ich mache alles so, wie ihr hier schreibt. Aber manchmal ist es schwierig. Aber dann sage ich mir: Pici ist seit einem Monat bei mir und 15 Wochen alt. In den Beiträgen wird fast nie geschrieben, wie lange es dauert, diese Ziele wie das Sitzen, Körbchen, Begrenzen, Rückruf, Apportieren usw zu erreichen, also tröste ich mich damit, mir zu sagen, dass es vielleicht ein paar Monate/Jahre dauert und Pici daher alles so normal macht wie jeder andere Welpe. Dass jeder diese schicksalhafte Frage gestellt hat und dass nicht ich es bin, der keine gute Dackelmama ist.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Feb. 21:53
Huhu Melissa, Zuerst einmal alles wird gut. Wir kennen das alle nur zu gut diese Momente, wo man denkt alles wächst einem über den Kopf. Du schreibst er ist einen Monat bei dir. Das ist noch keine lange Zeit um eine Bindung aufzubauen und für deinen Welpen anzukommen. Glaube mir all die Dinge die oben beschreibst was du alles auf einmal machen willst ist eventuell zu viel für den Welpen. Sie brauchen noch sehr viel Schlaf und wenn sie den nicht bekommen dann sind sie oft drüber und beginnen mit bellen und anderem Blödsinn. Versuch mal die Ziele bisschen runter zu schrauben und konzentriere dich mehr auf eure Bindung, Freude und mehr einfach nur Spaß zusammen. Dann wirst du sehen wird er viele Dinge ganz von alleine machen einfach weil er gern bei dir ist. Finde erst mal heraus was er gern macht und ihm Spaß macht. Manche Hunde mögen zum Beispiel gar kein Apportieren. Was mir ganz oft meine Nerven gerettet hat waren unsere Trainer. Wie oft hab ich ihm verzweifelte Nachrichten geschrieben und nachdem ich mit ihm gesprochen hab war alles nur noch halb so schlimm. Vielleicht kann das auch für dich eine Unterstützung sein. Und ja er ist ein ganz normaler Welpe 😅😇🍀🍀🍀🍀
 
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Stephanie
24. Feb. 22:00
Oh je, das hört sich aber wirklich verdammt verzweifelt an 🥺 Ich bin mit Hunden aufgewachsen, Welpen, tierschutz, verschiedene Rassen, alles gemischt. Ich würde sagen ich bin eine erfahrene Hunde Halterin! 🐕 Es gibt eben auch etwas einfachere Hunde und dann die etwas schwierigeren😬 Unser letzter Jack Russell war super einfach, kein Jagttrieb, robust und cool! Von Welpe an. Da kann ich bei Linus nur von träumen! Als er kam, sprang er in mein Herz ❤ Er war aber in dem ersten Jahr ein kleines süßes Monster 😉👹 Ich dachte auch schnell ich mache alles falsch! Tränen sind auch geflossen! Selbst mein Mann kam an seine Grenzen, der ist normalerweise nicht so einfach aus der Ruhe zu bringen. Linus hat uns echt auf eine harte Probe gestellt! Ich habe durchgezogen einfach immer wieder reflektiert was er gerade braucht! Ich hatte aber auch Ausraster 😔 Bin ich nicht stolz drauf! Trotzdem hat sich dann mal was verändert wenn ich einfach mal meine Gefühle kurz raus gelassen habe. Wir haben zueinander gefunden und ich nehme Linus wie er ist. Er gibt das Tempo vor. Keine Vergleiche mit anderen, einfachen Hunden! Er ist sehr besonders! Hat ganz andere Knöpfe wie alle anderen Hunde die ich kenne! Ich habe gestern noch gedacht, wir verstehen uns richtig, richtig gut mittlerweile 🐶🥰 Ich hoffe du hältst durch und bekommst evtl gute Hilfestellung! Jeder Hund wird auch irgendwann mal erwachsen und etwas vernünftiger! Einfach wird es aber wahrscheinlich erstmal nicht werden! Wenn du durchhälst wirst du belohnt und wirst sehr stolz auf euch sein können! Auch wenn es nicht perfekt läuft! Perfekt ist langweilig 🐶😉 Liebe Grüße Stephanie und Linus
 
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Andy
24. Feb. 22:00
Liebe Melissa Robby ist unser erster Hund . Jetzt ist er schon über 2 Jahre . Er kam mit 10 Wochen zu uns. Auch ich habe manchmal geweint , wenn mit ihm draußen war und es nicht so lief wie ICH das gedacht hatte. Wenn zurück blicke denke ich jetzt das gehört dazu. Ich bin nicht perfekt , auch Robby ist sicher in manchen auch kein perfekter aber was ist schon perfekt ...jeder hat seine Sichtweise . Für uns ist er Perfekt ❤️ und ein absoluter Traumhund. Du musst für dich euren Weg finden. Ob Du hilfe mal brauchen wirst von aussen ( einem Trainer / Hundeschule ect.)das entscheidest du letztendlich . Ich kann nur sagen : vertraue Dir , vertraue deinem Süssen und gebt euch Zeit . Und ganz ganz viel Liebe 🥰❤️. Höre auf dein Gefühl. Viel lesen , verunsichert auch . Viele Meinungen verunsichert auch. Zumindestens geht es mir so. Jeder Hund , jeder Mensch ist anders. Was erwartest Du von deinem Süssen? Was ist Dir wichtig? Das sind fragen die ich mir stellte.... Natürlich haben auch wir trainiert. Aber manches funktionierte nicht so. Wir stellten fest , manches kommt einfach auch von allein. Mir waren Gundkommandos wichtig. Platz auf die Deckte versuchten auch hin und wieder. Robby machte das von ganz allein mit der Zeit. Konsequenz : zb.das wenn wir am Esstisch saßen er nicht hoch auf den Schoss kommt ( erst wenn alle fertig sind ). Er ging allein in sein Körbchen oder Tippi oder Decke. Wir sagten ihm da auch , geh auf die Decke. Und so kam das auch. In den Alltag mit einarbeiten Dinge. Ich kann Dir nicht sagen ob das bei Pici funktioniert. Aber wir denken manchmal bei Robby funktioniert das super. Tun wir versuchen dinge zu " erzwingen" stoßen eher auf einen Dickkopf🙈. Jetzt lernt euch kennen , kuschelt , geniesst das kennenlernen & vertraue auf Dich und Pici Mach nicht zu viel . Denn zuviel kann das Gegenteil bewirken. Es gibt so viele verschiedene Phasen und da kommen hin und wieder neue Schwierigkeiten auf euch zu aber gemeinsam meistert ihr das.🥰❤️ Ich wünsche euch alles alles ❤️ und kann dir nur mitgeben. Vertraue auf dein Bauchgefühl. Ich lese auch gern hier. Hab auch schon dies und jenes umgesetzt aber definitiv nicht alles. Ich bin auch manchmal anderer Meinung , da jeder anders ist . Und das ist okay. Ihr schafft das ❤️🐶🐾🙋‍♀️alles ❤️.
 
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Melissa
24. Feb. 22:16
Liebe Melissa, Auch wir sind in diese „der Hund muss perfekt sein und alles sofort können“ Falle getappt. So dass ich oft traurig war und manchmal auch noch bin, wenn sie mal an der Leine pöbelt, nicht auf mich reagiert oder oder oder. Aber: ein Hund lernt ein Leben lang. Dann kann dein Hund vielleicht noch nicht gut zur Ruhe kommen und noch kein Sitz. Na und? Das lernt ihr schon noch. Nehmt euch Zeit für schöne Dinge und scheiß drauf, was die anderen denken. Du weißt ja was ihr lernen wollt und manches dauert eben etwas länger. Ist ja wie mit Kindern. Manche können schon super früh sprechen und andere können dafür super schnell schon gut laufen. Ich sage bei komisch guckenden Menschen immer so was wie: „wir üben noch“ und dann lächeln alle sofort und sind verständnisvoller. Wenn du magst kannst du mir per Nachricht schicken was mal so richtig scheisse gelaufen ist und wo du denkst, dass du was falsch gemacht hast oder einfach nicht mehr weiter weißt. Ich mache das auch mit einer super lieben Frau, die ich hier bei Dogorama kennengelernt habe und es hilft wirklich! Wir schreiben uns einfach wenn was mies war oder wir uns Sorgen machen. Und dann natürlich auch viel wieder über die guten Sachen. Aber so findet man mal ein Ventil und kann sehen, dass es bei anderen auch schlechte Tage gibt. Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen und würde mich freuen von dir zu lesen :)
 
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Michaela
24. Feb. 22:26
Das ist wie bei der Kindererziehung. Jedes Kind ist anders, ebenso tickt auch jeder Welpe anders. Was für den einen Hundehalter gut funktioniert, muss für andere nicht auch gut sein. Probiere aus, was sich für dich gut anfühlt und beobachte deinen Hund. Wenn du merkst, dass er glücklich in deiner Nähe ist, dann passt es. Setz die Ansprüche an euch beide nicht zu hoch und lass euch Zeit beim Erlernen. Je angespannter du bist desto unsicherer wird dein Hund. Unser erster Vierbeiner war ein Dackel. Unsere jetzige Maus ist ein Zwergpinscher. Es gibt viele Parallelen, aber auch genauso viele Unterschiede zwischen den Charakteren. Kurz um: lass es einfach auf dich zukommen und du wirst sehen je weniger du versucht perfekt zu sein desto einfacher wird es. 😉👍
 
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Dogorama-Mitglied
24. Feb. 22:36
Der Hundetrainer der Hundeschule, in der ich mit meinem Hund war, sagte, dass es ungefähr 2 Jahre dauert, einen Hund gut zu erziehen. Ich war genau so überengagiert wir du und stand mir damit selbst im Weg. Als mein Hund in der schlimmsten pubertären Phase war, stand ich auch schon mal verzweifelt den Tränen nahe auf dem Acker und hab überlegt, ob mein Hund bei kompetenteren Haltern besser aufgehoben wäre. Aber nein! Das ist er nicht. Es wird alles besser. Bis zum Erwachsenenalter ist es ein stetiges auf und ab. Ihr werdet viele Fortschritte machen, aber auch die Rückschritte bleiben dir nicht erspart. Sei entspannt und geduldig, verlang nicht zu viel, bleib locker, aber behalte deine Prinzipien bei. Dann wird sich die Mühe auszahlen und ihr werdet eine wundervolle Zeit zusammen haben.
 
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Rita
24. Feb. 22:38
Einfach mal in Ruhe hinsetzen, tief durchatmen und schauen, was alles schon toll klappt. Die guten Seiten betrachten und sich auf das positive konzentrieren. Das verstärken und alles läuft plötzlich viel viel besser. Alles braucht seine Zeit und im Rückblick wundere ich mich manchmal was mein Hund schon wieder alles gelernt hat. Das wird schon, vertraue auf dein Gefühl ❤️🐾
 
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Andrea
24. Feb. 22:51
Hallo Melissa, Pici ist doch noch ein Baby 🤗 Weißt du, manchmal sehe ich Parallelen zu Kindern: Als ich in die Schule kam, konnte ich noch nicht meinen Namen schreiben, geschweige denn rechnen oder unsere Telefonnummer sagen. Keine Vorschule, meine Eltern haben mit uns gespielt, uns vorgelesen, aber nicht mit uns gelernt. Erst ab Grundschule ging es los, trotzdem habe ich ein sehr gutes Abi geschafft und studiert. Heutzutage wird den Kindern schon vor der Schule das Alphabet und das kleine Einmaleins beigebracht, trotzdem sind sie nicht schlauer als die Kinder vor 50 Jahren 😉 Ähnlich bei den Welpen. Kommandos, Leinenführigkeit, Stubenreinheit, alles sollen sie schnell lernen 🫣 Ich finde viel wichtiger, eine vertrauensvolle und liebevolle Beziehung zu dem Hund aufzubauen, ihn in seiner neuen Familie willkommen heißen, ihm zu zeigen, dass man sich freut ihn zu haben. Locker, entspannt, kein Stress, ganz viel Zeit zusammen verbringen, kuscheln, die Welt draußen gemeinsam entdecken. Wenn dann das Lernen kommt, klappt es doch oft soviel besser. Ich wünsche dir viel Freude an und mit deinem Pici 👍🏻🍀🐕
 
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Pia
24. Feb. 23:16
Hallo! Tatsächlich ist das völlig normal, die kleinen Fellnasen machen genau das Gegenteil, von dem was wir uns vorgestellt und ausgemalt haben. Erzähle dir gerne von unserer Story! Davor sei gewarnt ich hatte zu dem Zeitpunkt eine Heftigen Welpenblues und dazu entwickelte ich Angststörung und Panikattacken durch eine Depression! Habe zum Glück meinem Mann der viel in der Zeit gemacht hat. Unser Schatz Diablo (Reinrassiger Schäferhund) kam mit 9 Wochen zu uns. Ich habe mich vorher ca. 3 Jahre mit Erziehung,Ernährung, Medizin,Biologie und Psychologie des Hundes belesen und auch Kurse belegt. Ich hatte also genau im Kopf wie alles zu laufen hat, wie ich was vermeide, notfalls korrigiere und 5 Verschiedene Methoden ihn Sachen beizubringen. Ich bereitete mich auf alles vor und dann kam Diablo. Ich dachte das größte Problem (bei Schäferhunden) werden Fahrräder, Jogger,!LAUTE GERÄUSCHE! Betrunkene Menschen, Anspringen, Begrenzen, RUHEPAUSEN, ALLEINE SEIN und eventuell das er nur am Bellen sein wird. Dann hatte ich im Kopf: - Welpen schlafen erst nach ein paar Tagen oder sogar nach Wochen erst durch und lange - Stubenreinheit kann bis zu 4 Monate locker brauchen - Die ersten Tage wird er Jaulen und Wimmern, weil seine Familie weg ist - Es wird seine Zeit benötigen bis er an der Leine geht und auf seinen Namen reagiert. Davon ist ... nichts eingetroffen 🤦‍♀️ Diablo hat genau 10 min nach seiner Familie gejault. (Er wurde als erster abgeholt) Er schlief ab der Ersten Nacht 8 Std. durch. Stubenrein war er mit der 13 Woche. Fahrräder/Jogger/Roller? Sind ihm egal. Silvester/Böller/Schreie? Sind ihm egal. 18 bis 20 Std. am Tag Ruhe? JA ich will gerne Schlafen. Betrunkene Menschen/Auffällige Menschen? Wenn ihr sie okay findet,finde ich sie auch okay. Anspringen? War genau 1 Woche Thema, Fremde Menschen NIE! Begrenzen? Klappte ab dem 3 Tag. Alleine sein? Mit 5 Monaten konnte er ohne Probleme 5 Std. alleine bleiben. Ab dem 8 Monat war das längste 10 Std. (Viele Termin und kam nur 3 mal in 1,5 Jahren vor, ansonsten wir sind beide 24/7 zuhause ;)) Sooo... Klingt doch alles perfekt oder? TJA! Ich dachte aber auch: - Welpen kuscheln ganz viel - Welpen sind zu allen Hunden total lieb und aufgeschlossen / Andersrum genau so - Welpen wollen viel gestreichelt werden. - Alle lieben Welpen und sind freundlich zu uns! - Jeder wird deinen Hund streicheln wollen (Negativ wie Positiv) UND Jeder wird sich mit Hundekörpersprache auskennen und einen ähnlichen Wissensstand wie man selber haben. Tja wir erlebten Früh die Ausgrenzung... weil er ein Schäferhund ist. Die seien ja höchst Aggressiv und bösartig. Andere Hundebesitzer wollten ihre Erwachsenen Hunde nicht mit ihm spielen lassen, er sei ja viel zu Wild und Stürmisch. Er sollte bereits als Welpe perfekt erzogen sein, da er sonst unberechenbar wird... SORRY das ein 13 Wochen alter Welpe nicht Bei Fuß laufen kann! Diablo war kein Kuschler, er genießte es gestreichelt zu werden aber neben uns ruhig zu liegen war nicht sein Ding. Also neben uns auf dem Boden, aber kein Körperkontakt mit Schmusen... Es gab tatsächlich auch von Anfang an 2 Menschen und 2 Hunde die er nicht ausstehen konnte, ist heute immernoch so! Tja viele wollten ihn Streicheln aber seid Anfang an, darf nur die Familie und Freunde von uns ihn anfassen, alle anderen (Fremde oder andere Hundebesitzer) dürfen es nicht... Nein keine Regel von uns! Er will es nicht, er geht dann immer und immer wieder und das mussten andere akzeptieren. Die einzige Ausnahme sind Kinder, denn er liebt Kinder abgöttisch, die dürfen ihn sogar richtig kraulen! Andere Hunde war er sehr aufgeschlossen, aber nicht mit allen wollte er letztlich "befreundet" sein, manche mochte er nicht und ging denen dann aus dem Weg oder ignorierte sie völlig. (War voll okay!) Man merkt es war ganz anders als ich es mir letztlich ausgemalt habe. Klar Training und Erziehung verliefen besser als erwartet, aber dafür war der Soziale Aspekt eine Katastrophe. Jetzt ist er 16 Monate mitten in der Pubertät und es läuft okay... Andere Hunde werden entweder abgrundtief gehasst oder geliebt... Er will Spielen, dann Kuscheln, dann Spielen, dann Essen und dann wieder Kuscheln alles in 2 min! Der ist manchmal nicht zurechnungsfähig 🤦‍♀️🤦‍♀️ In seinen "Hormon Schüben" wird er extrem Unsicher! Er bellt dann bei Kleinigkeiten, will keinen Hunde Kontakt, mag keine Dunkelheit, findet Männer mit Kapuzen gruselig und will am liebsten die ganze Welt nur riechen aber nicht sehen. Dann isst er auch teilweise schlecht oder ist am fiepen und total unruhig. Ich habe eins daraus gelernt! (Was in KEINEM Buch steht) Mein Hund darf "Fehler/Macken" haben, er darf in manchen Punkten auch "ungehorsam" oder "unerzogen" sein, dass alles macht ihn nicht zu einem "schlechteren" Hund oder mich zu einer unfähigen Hundemama... Es macht uns zu Lebewesen! Denn wir müssen nicht Perfekt Funktionieren wie Maschinen, wir müssen Leben und das so das wir es genießen! (Natürlich ohne andere zu gefährden oder stark zu belästigen) Deshalb erwarte das Unerwartete und Kopf hoch es ist wie es ist, du kannst nur dein Bestes geben. Jeder Hund hat seine eigene Lerngeschwindigkeit und Charakter (dieser macht auch die Lernkurve stark aus) Wenn du einen kleinen Dickkopf hast dauert alles länger... ABER wenn du es dann geschafft hast,kannst du umso Stolzer sein.
 
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Sonja
24. Feb. 23:39
Du hast das super beschrieben. So geht es uns allen, immer wieder mal. Vor allem am Anfang, wenn man noch wenig über den eigenen Hund weiß. Und Du hast Recht, was bei fast allen guten Anleitungen und Lernvideos fehlt, ist der Hinweis, wie lange es dauert, bis der Hund das wirklich kann. Gleichzeitig kriegt man ständig zu hören, dass man diese ersten paar Wochen nutzen muss, weil man den Hund nie wieder so gut prägen kann. Und immer läuft alles perfekt, was einem gezeigt wird. Wenn der hochgelobte Welpentrainer seinen Schützlingen etwas beibringen will, klappt das fast immer sofort. So oft, dass ich schon kritisieren würde, dass man gar nicht lernt, wie man bei Widerstand vorgehen soll. Alles viel zu perfekt, realitätsfern. Ich habe derzeit Hund 8 bis 11, und ich habe die durch Corona entstandenen Möglichkeiten genutzt, Junghunde ins Haus zu holen. Und mit 3 Junghunden in kürzester Zeit habe ich mir ganz schön was vorgenommen. Aber egal, wie viele Hunde welchen Alters man hat, es gibt Tage, da freut man sich, wie toll sie alles machen, und dann wieder Tage, wo die einfachsten Dinge nicht klappen. Bei allen Hundehaltern ist das so. Wie hier schon viele geschrieben haben, solltest Du Tempo raus nehmen. Jetzt ist erst mal wichtig, dass Du Deinen Hund kennen lernst. Und er muss vor allem lernen, dass Du eine verlässliche Hundehalterin bist. Unternehmt viel, wo ihr Spaß habt, unternehmt abenteuerliche Dinge, dass sind die Dinge, die in der Prägephase wichtig sind. Dass Pici so viele positive Erfahrungen wie möglich mit Dir zusammen machen kann. Und Du die negativen Erfahrungen von ihm fern hältst. Die ganzen Kommandos wie Sitz, Platz, ... kannst Du ihm nebenbei spielerisch näher bringen. Aber nur, wenn es gerade passt, und immer mit Spaß. Dass er diese Kommandos zuverlässig und korrekt ausführt, hat noch Zeit. Wenn Du etwas von ihm verlangst, muss er das auch machen. Also verlang nicht zu viel von ihm. Überleg Dir, was Dir an Regeln wichtig ist, und setz diese Regeln durch. Mehr braucht es am Anfang nicht. Wichtig ist zu keinem Zeitpunkt die Ausführung einer Dressur, sondern nur, dass Ihr 2 Euch miteinander wohl fühlt. Wenn Du Dich an solche Grundsätze hältst, und Dich nicht von anderen verrückt machen lässt, werdet Ihr ein tolles Team werden.