Hallo! Tatsächlich ist das völlig normal, die kleinen Fellnasen machen genau das Gegenteil, von dem was wir uns vorgestellt und ausgemalt haben. Erzähle dir gerne von unserer Story! Davor sei gewarnt ich hatte zu dem Zeitpunkt eine Heftigen Welpenblues und dazu entwickelte ich Angststörung und Panikattacken durch eine Depression! Habe zum Glück meinem Mann der viel in der Zeit gemacht hat.
Unser Schatz Diablo (Reinrassiger Schäferhund) kam mit 9 Wochen zu uns. Ich habe mich vorher ca. 3 Jahre mit Erziehung,Ernährung, Medizin,Biologie und Psychologie des Hundes belesen und auch Kurse belegt. Ich hatte also genau im Kopf wie alles zu laufen hat, wie ich was vermeide, notfalls korrigiere und 5 Verschiedene Methoden ihn Sachen beizubringen. Ich bereitete mich auf alles vor und dann kam Diablo.
Ich dachte das größte Problem (bei Schäferhunden) werden Fahrräder, Jogger,!LAUTE GERÄUSCHE! Betrunkene Menschen, Anspringen, Begrenzen, RUHEPAUSEN, ALLEINE SEIN und eventuell das er nur am Bellen sein wird.
Dann hatte ich im Kopf:
- Welpen schlafen erst nach ein paar Tagen oder sogar nach Wochen erst durch und lange
- Stubenreinheit kann bis zu 4 Monate locker brauchen
- Die ersten Tage wird er Jaulen und Wimmern, weil seine Familie weg ist
- Es wird seine Zeit benötigen bis er an der Leine geht und auf seinen Namen reagiert.
Davon ist ... nichts eingetroffen 🤦♀️
Diablo hat genau 10 min nach seiner Familie gejault. (Er wurde als erster abgeholt) Er schlief ab der Ersten Nacht 8 Std. durch. Stubenrein war er mit der 13 Woche.
Fahrräder/Jogger/Roller? Sind ihm egal.
Silvester/Böller/Schreie? Sind ihm egal.
18 bis 20 Std. am Tag Ruhe? JA ich will gerne Schlafen.
Betrunkene Menschen/Auffällige Menschen? Wenn ihr sie okay findet,finde ich sie auch okay.
Anspringen? War genau 1 Woche Thema, Fremde Menschen NIE!
Begrenzen? Klappte ab dem 3 Tag.
Alleine sein? Mit 5 Monaten konnte er ohne Probleme 5 Std. alleine bleiben. Ab dem 8 Monat war das längste 10 Std. (Viele Termin und kam nur 3 mal in 1,5 Jahren vor, ansonsten wir sind beide 24/7 zuhause ;))
Sooo... Klingt doch alles perfekt oder? TJA! Ich dachte aber auch:
- Welpen kuscheln ganz viel
- Welpen sind zu allen Hunden total lieb und aufgeschlossen / Andersrum genau so
- Welpen wollen viel gestreichelt werden.
- Alle lieben Welpen und sind freundlich zu uns!
- Jeder wird deinen Hund streicheln wollen (Negativ wie Positiv)
UND Jeder wird sich mit Hundekörpersprache auskennen und einen ähnlichen Wissensstand wie man selber haben.
Tja wir erlebten Früh die Ausgrenzung... weil er ein Schäferhund ist. Die seien ja höchst Aggressiv und bösartig. Andere Hundebesitzer wollten ihre Erwachsenen Hunde nicht mit ihm spielen lassen, er sei ja viel zu Wild und Stürmisch. Er sollte bereits als Welpe perfekt erzogen sein, da er sonst unberechenbar wird... SORRY das ein 13 Wochen alter Welpe nicht Bei Fuß laufen kann!
Diablo war kein Kuschler, er genießte es gestreichelt zu werden aber neben uns ruhig zu liegen war nicht sein Ding. Also neben uns auf dem Boden, aber kein Körperkontakt mit Schmusen...
Es gab tatsächlich auch von Anfang an 2 Menschen und 2 Hunde die er nicht ausstehen konnte, ist heute immernoch so!
Tja viele wollten ihn Streicheln aber seid Anfang an, darf nur die Familie und Freunde von uns ihn anfassen, alle anderen (Fremde oder andere Hundebesitzer) dürfen es nicht... Nein keine Regel von uns! Er will es nicht, er geht dann immer und immer wieder und das mussten andere akzeptieren. Die einzige Ausnahme sind Kinder, denn er liebt Kinder abgöttisch, die dürfen ihn sogar richtig kraulen!
Andere Hunde war er sehr aufgeschlossen, aber nicht mit allen wollte er letztlich "befreundet" sein, manche mochte er nicht und ging denen dann aus dem Weg oder ignorierte sie völlig. (War voll okay!)
Man merkt es war ganz anders als ich es mir letztlich ausgemalt habe. Klar Training und Erziehung verliefen besser als erwartet, aber dafür war der Soziale Aspekt eine Katastrophe.
Jetzt ist er 16 Monate mitten in der Pubertät und es läuft okay... Andere Hunde werden entweder abgrundtief gehasst oder geliebt... Er will Spielen, dann Kuscheln, dann Spielen, dann Essen und dann wieder Kuscheln alles in 2 min! Der ist manchmal nicht zurechnungsfähig 🤦♀️🤦♀️ In seinen "Hormon Schüben" wird er extrem Unsicher! Er bellt dann bei Kleinigkeiten, will keinen Hunde Kontakt, mag keine Dunkelheit, findet Männer mit Kapuzen gruselig und will am liebsten die ganze Welt nur riechen aber nicht sehen. Dann isst er auch teilweise schlecht oder ist am fiepen und total unruhig.
Ich habe eins daraus gelernt! (Was in KEINEM Buch steht)
Mein Hund darf "Fehler/Macken" haben, er darf in manchen Punkten auch "ungehorsam" oder "unerzogen" sein, dass alles macht ihn nicht zu einem "schlechteren" Hund oder mich zu einer unfähigen Hundemama... Es macht uns zu Lebewesen! Denn wir müssen nicht Perfekt Funktionieren wie Maschinen, wir müssen Leben und das so das wir es genießen! (Natürlich ohne andere zu gefährden oder stark zu belästigen)
Deshalb erwarte das Unerwartete und Kopf hoch es ist wie es ist, du kannst nur dein Bestes geben. Jeder Hund hat seine eigene Lerngeschwindigkeit und Charakter (dieser macht auch die Lernkurve stark aus) Wenn du einen kleinen Dickkopf hast dauert alles länger... ABER wenn du es dann geschafft hast,kannst du umso Stolzer sein.