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Melissa
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Anzahl der Antworten 460
zuletzt 19. Dez.

Die dunkle Seite einen Hund zu haben

Hallo ihr Lieben, heute wollte ich über die "dunkle Seite einen Hund zu haben" sprechen. Es ist ein Thema, über das nie gesprochen wird, ein bisschen wie wenn Mütter von ihren Kleinen erschöpft sind, sich aber nicht trauen, über Depressionen zu sprechen oder zu sagen, wie schwierig es ist, weil „man muss doch glücklich sein“. Ich habe jedes Buch und jeden Beitrag in diesem Forum gelesen, noch bevor Pici zu mir kam. Ich sagte mir "Ich werde alles so machen, wie sie hier schreiben und Pici wird gehorsam, wie alle hier schreiben". Aber es läuft nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Manchmal weine ich vor Verzweiflung, weil er nicht zuhört, er hört nicht auf zu bellen, er zieht, er kann sich nicht entspannen, er knurrt mich an, wenn ich ihn begrenze (kenne schon alles: runterkommen, Körbchentraining, anleinen, Impulskontrolle, Leinenführigkeit, Schlafmangel usw. Ich habe so viel gelesen, dass ich ein Buch schreiben könnte). Und ich denke "War es wirklich die richtige Entscheidung, ihn zu adoptieren? Ich schaffe es nicht". Nun, das ist die Frage, die wir uns vielleicht alle von Zeit zu Zeit gestellt haben, die wir uns aber nicht leisten können, laut zu sagen, denn "aber es ist doch so schön, einen Welpen zu haben!". Ich mache alles so, wie ihr hier schreibt. Aber manchmal ist es schwierig. Aber dann sage ich mir: Pici ist seit einem Monat bei mir und 15 Wochen alt. In den Beiträgen wird fast nie geschrieben, wie lange es dauert, diese Ziele wie das Sitzen, Körbchen, Begrenzen, Rückruf, Apportieren usw zu erreichen, also tröste ich mich damit, mir zu sagen, dass es vielleicht ein paar Monate/Jahre dauert und Pici daher alles so normal macht wie jeder andere Welpe. Dass jeder diese schicksalhafte Frage gestellt hat und dass nicht ich es bin, der keine gute Dackelmama ist.
 
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Carola
25. Feb. 14:15
Hallo Melissa, nichts ist einfach, das heißt aber auch das es unmöglich ist. Wir haben vor 1 Jahr unsere Prinzessin bekommen, da war sie schon 22 Monate alt, ich kann dir sagen, es ist nicht einfach, aber ich mache es mir einfach. Ich respektiere sie so wie sie ist, wir haben immer mal wieder eine neue Baustelle, sie ist aber nie Schuld, sondern ich.Wenn sie mal wieder in die Leine geht....habe ich den anderen Hund zu spät gesehen, wenn sie ihr Spielzeug auseinander nimmt....habe ich sie nicht genug ausgelastet oder mit ihr gespielt, sie ist einfach nur toll, egal was sie anstellt,ich liebe sie. Ich bin auch nicht unerfahren, hatte schon einige Hunde, alle waren einfacher, aber hey was solls, es ist wie es ist. Es gibt tatsächlich nur eine Sache die ich gerne erreichen würde wollen und das ist der Rückruf, es ist nicht so das er gar nicht funktioniert, aber wenn ein anderer Hund ,Fachs, Hase usw.in der Nähe ist....dann existiere ich leider nicht mehr. Ich kann damit aber gut umgehen, sie bleibt an der langen Leine und kann halt nur auf eingezäunten Grundstücken(Hundeplatz, Hof,Garten)toben,.Deshalb mein Tip ,pö a pö,eins nach dem anderen. Jeder ist individuell.Ich wünsche euch viel Spaß, seh das alles nicht so verbissen.
 
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Kathrin
25. Feb. 14:21
Hallo Melissa,
nicht verzweifeln, mir ging es ebenso. Ich hab manchmal geheult, weil ich dachte, dass ich kein gutes Frauchen bin. Ich hab meinen Buddy in der Corona Zeit geholt, das war noch mal ne extra Hausnummer.
Er wird bald drei, und ich würde sagen, seitdem er zwei ist und auch die Pubertät vorbei, ist er sehr lieb, anhänglich und umgänglich.
Ich habe aber auch viel Geld für die Hundeschule ausgegeben, da trifft man auch viele Gleichgesinnte und Gleichgenervte 😀
 
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M.
25. Feb. 14:25
Bin da gleicher Meinung, Dackel als Ersthund wäre nicht meine Empfehlung.
Jede Rasse kann als erster Hund geeignet sein, sofern die Eigenschaften des Hundes und die Anforderungen des Besitzers miteinander harmonieren.

Ich danke man kann nicht pauschalisieren, Dackel als Ersthund nein Havaneser vielleicht ja.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Feb. 14:29
ich bin mit meinen mal zufrieden, mal unzufrieden , wie Gassi lief oder 3 std Spaziergang..mal so mal so .. Er ist Rüde 1 1/2 und in der Pubertät, Chaos pur ..
Aber so ist es, lachen drüber hinrennen , anleinen …irgendwann lässt es nach

Rückruf geht zu 60% gut , 40 % weil es so gut riecht oder der gegenüber einfach zu interessant ist …😅
egal ich kann auch von meinen Hund lernen
 
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Dogorama-Mitglied
25. Feb. 14:33
an Melissa
mach doch erstmal sitz
und bleib üben , belohne ihn und du wirst mit viel geduld erfolg haben , lobe ihn ausgiebig ist wichtiger als leckerlis zustecken ( habe ich neu dazu gelernt)
auch gerne extrem loben , beinahe übertrieben , wie wenn man mit einem 3j kind spricht das es was gut gemacht hat. die speichern das ab. 😉
 
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Michi
25. Feb. 14:35
Jede Rasse kann als erster Hund geeignet sein, sofern die Eigenschaften des Hundes und die Anforderungen des Besitzers miteinander harmonieren. Ich danke man kann nicht pauschalisieren, Dackel als Ersthund nein Havaneser vielleicht ja.
Im großen und ganzen stimmt das. Allerdings würde ich von einigen speziellen Rassen zB Asiaten, HSH, etc doch abraten. Für die braucht man doch ein wenig Erfahrung. Aber man kann sich ja steigern....😃
 
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Takumi
25. Feb. 14:43
Ich unterscheide da zwischen positiven und negativen Stress.

Klar Welpen sind fordernd, haben nur Quatsch in ihren Köpfchen, zerstören und wuseln überall, gerade da wo man sie nicht haben möchte rum. Aber …
das ist für mich persönlich positiver Stress. Man weiß es ist eine Phase und danach hat man den Hund den man sich immer gewünscht hat. Man kennt seine Macken und Eigenheiten und wächst als eine Einheit zusammen.

Negativer Stress ist für mich z.b. wenn man mit seinem Haustier den letzten Lebensabschnitt durchläuft. Man kämpft, recherchiert nach Behandlungsmethoden, sitzt stundenlang beim Tierarzt, haut sich die Nächte um die Ohren und eigentlich weiß man, dass man diesen Kampf verliert. Diesen sehr anstrengenden, innigen Zeitraum mit seinen Tieren raubt unendlich Kraft und es wird nunmal hinterher nicht alles gut 🥲

Mein Tipp an dich, liebe Melissa sehe es mit viel mehr Humor, setze dich nicht unter Druck und genieße deinen Hund.

Sie werden alle irgendwann erwachsen 😉 auch dein Pici.

Ein Glas Rotwein und Schokki als Geheimrezept hilft immer.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Feb. 15:04
Ich möchte noch was nachtragen. Mein erster Welpe ein Tervueren aus Arbeitslinie. Ich hatte davor Dobermann und Rottweiler gebraucht übernommen und ausgebildet. Und ich war voll überzeugt ich habe Ahnung 🤭 Ja, dieser Zwerg hat mich gelehrt mich selbst zu betrachten. Wie oberflächlich ich hundewichtige Dinge betrachte. Und wie mir Dinge wichtig waren die der Welpe gar nicht verstand. Da steht der 10 Wochen alte Zwerg vor Nachbars Gänse. Die fand er dann so toll und er war so größenwahnsinnig, dass er durch den Zaun kam und eine Jagd begann. Alles in Aufruhr. Als ich den Mistkerl endlich hatte, biss der mir voller Wut in die Hand, dass Blut floß. Geil was für einen Pirnhia hab ich mir da geholt. Dann hat er mir meine Turniertanzschuhe zerlegt, ich hatte ihn an die Wand klatschen können. Hab ich ihm den Rücken zugedreht ist ihm was eingefallen. Wir hatten türkische Nachbarn. Die Großmutter hatte immer einen bodenlangen weiten Mantel an. Was macht mein 13 Wochen alter Zwerg, rennt auf den Weg, packt knurrend in den Mantel und schüttelt. Die Oma schreit um ihr Leben und ich schnapp die im Beuterausch befindlichen hübsche 11 kg Zahn für Zahn aus dem Mantel. Ich hab noch manches mit diesem irren Hund erlebt. Er war peinlich, brachte mich an Grenzen, war super dominant, lehrte mich über Hundeerziehung und Ausbildung nach zu denken. Er war mein Lehrmeister. Ich hab noch mehr Geschichten 🤣
Haha 😅😅😅

Ich hätte so einige von meiner allerersten eigenen Hündin Emma zu bieten. Sie war zwar kein Welpe mehr, aber ein gebrauchter Beagle aus dem Tierschutz im Alter von ca. 5-6 Jahren der NICHTS kann und kennt und absolut keinen Bock hat sich unterzuordnen und an Tag 2 erfolgreich die Herrschaft über meine 45qm an sich gerissen hatte und mir abends nach 7 Stunden Gassi (die müssen ja viel laufen 🤡) anfing die Auslegware zu entfernen und ich das ganze nur noch resigniert registriert hab und mir Zähne putzen gegangen bin... es gab so viele Momente wo ich verzweifelt bin 😅
 
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Natascha
25. Feb. 15:07
Hallo Melissa,
mir ging es genauso! Luigi ist ein Goldendoodle und mein Rücken schmerzt da er etwa 30kg hat. Aber es gibt immer kleine Fortschritte, er wird jetzt mit 9 Monaten einwenig ruhiger. Der beste Tipp den ich bekommen habe war die Hälfte seines Futters zu geben und immer mit Blickkontakt aus der Hand füttern. Die Futter Angaben auf den Verpackungen sind zu viel, er ist zu dick und ein Hund der überfüttert ist achtet nicht auf Frauchen 😅.
Viel Erfolg, dran bleiben 🙋‍♀️
 
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Dogorama-Mitglied
25. Feb. 15:11
Hallo Melissa, herzlich Willkommen im Leben einer Dackelmama 😄😊 Dackel sind kleine Wühler, sind stur & bockig - warum hast du dich für einen solchen Hund entschieden?! Mein erster Tipp, lese nicht zu viel. Jeder Hund ist ein Individum! Was bei dem einen ganz toll geklappt hat, klappt bei dem anderen gar nicht 🤷‍♀️ Höre auf dein Bauchgefühl 😘 Wir haben uns für einen Staff-Pitbull-Mix entschieden, der ist nun 10 Monate alt. & ich kann dir sagen, ich stande auch am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Ich habe dann mit einer Polizeihundeführerin trainiert & mir von ihr Tipps geholt. Mit was für Leckerlis arbeitest du denn & wie oft am Tag? Wie ist eure zeitliche Auslastung - Gassigänge, Spielzeiten...? Wie viele Kommandos trainierst du? Hast du Kinder, die vielleicht die Ruhe des Kleinen stören könnten? Du siehst, wahnsinnig viele Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Noch ist er klein, noch musst du ihm zwingend seine Grenzen aufzeigen, auch wenn ihm das nicht passt. Ich sehe aber auch, wie viel du in nur einem Monat schon ausprobiert hast & zweifle ehrlich gesagt etwas an deinem Durchhaltevermögen. Wie soll er etwas lernen bzw festigen, wenn du jede Woche wieder etwas Neues testest?! Verstehst du wie ich es meine?! 😊😘 Lass deinen Kopf nicht hängen, aller Anfang ist schwer & wenn das geschafft ist, dann habt ihr ein paar viele schöne Jahre 😇👍 PS: Du kannst mich sehr sehr gern privat kontaktieren, vielleicht habe ich ja den einen oder anderen Tipp für euch 🍀😊
Hallo der Hund ist 15 Wochen alt! Da trainiert man vllt 2 mal am Tag 5 Minuten und geht größtenteils zum lösen und ein paar Grashalm beschnuppern raus.

Des weiteren sind Dackel nicht stur und bockig, sondern intelligent und eigenständig. Das liegt an deren eigentlichen Job. Denn Dackel wurden, wie viele andere Jagdhundrassen, dafür gezüchtet FÜR den Menschen zu arbeiten (und zwar eigenständig) und nicht MIT dem Menschen.

Ansonsten sind die meisten Dackel keine Hunde denen man mit aller Härte zeigen muss wer der Herr im Haus ist, sondern denen man mit liebevoller absoluter Konsequenz beikommen muss und die sehr fein und sensibel kommunizieren.

Das ein Welpe mal brummelt wenn man was macht was ihm nicht passt ist gar nicht ungewöhnlich. Da ist es wichtig nicht mit der Brechstange beizukommen.