Kleine Anekdote bezüglich den 5 Minuten, Zoomis oder wie immer man es nennen möchte.
Unsere Badezimmertür springt gelegentlich mal auf, je nach Umgebungstemperatur.
Ich saß aufm Pot, das Plop der Tür ertöne und mein Kola kam um die Ecke, erstmal gucken was Frauchi da so treibt … vielleicht kann er ja helfen.
Ich „Buh“ und er rast los, durch die Küche, vorderer Flur, Wohnzimmer, hinterher Flur und hüpft ins Bad. Ich wieder „Buh“. Er dreht die gleiche Runde, während ich mir den Stil vom Wischer angel und der Tür einen leichten Schubs gebe.
Er guckt mit einem Auge durch den Spalt, man sah richtig, dass er auf etwas wartet. Ich so getan als ob ich ihn nicht bemerke und dann plötzlich „Buh“ und er rast wieder los, die Runde durch die Bude, am Bad vorbei raus in den Garten, Sprung über den dusselig guckenden Bilbo der draußen vor der Tür lag.
Er kam wieder, ich war fertig und wir haben uns nochmal kurz gefeiert und dann war Ruhe und er sehr zufrieden und glücklich auf die Couch gewandert.
Kola ist übrigens 10. Nicht Wochen oder Monate sondern 10 Jahre alt. Wir sind an dem Tag morgens 12 km scootern gewesen mit Höchstgeschwindigkeiten von fast 30 Klamotten.
Ist er nicht ausgelastet? Übersprung? Stress? Ich glaube nicht. LEBENSFREUDE und Spaß mit Frauchi Blödsinn zu machen.
Klar können die 5 Minuten Stress, Übersprung oder zu viel Energie sein. Sofern es sich nicht zu einer ausgewachsenen Verhaltensstörung entwickelt sehe ich kein Problem darin. Der Hund reguliert sich halt auf eine gesunde Art.
Wird es zu einer Verhaltensstörung z.B. weil er nicht anders mit Stress umgehen kann oder sei es auch nur, dass er keine Ruhe halten kann, dann sollte man mal genauer gucken ob was schief läuft.
Das sind aber dann Extreme und nicht die üblichen 5 Minuten die in den meisten Fällen nur Freude am Leben darstellen.
Versuche mal ein 3 jähriges Kind so lange still auf einen Stuhl sitzen zu lassen wie so mancher meint der Hund müsse auf seinem Platz liegen … das wird nix. Bei Hunden ist es in dem Fall nicht viel anders als bei 2-3 jährigen Kindern.
Ich bevorzuge Hunde das Leben feiern zu lassen, irgendwann werden sie alt und sooo viel ruhiger und dann vermissen alle den Quatsch den man in jungen Jahren gemacht hat. In unserem Fall weiß ich aber dann, dass Hundi Spaß hatte, ihm nichts an Lebensfreude genommen wurde und er Hund sein durfte … mit all seinen Zoomies und 5 Minuten.
Ich tobe auch mit meinem Hund in der Wohnung. Und es heißt doch - ich soll bestimmen, wann gespielt wird und nicht der Hund. Nun, ich halte mich weiß Gott nicht immer daran. Er kommt mit seiner Schlange an und macht vor mir die Spielaufforderung. Schaut mich von unten nach oben an - und ja, wenn‘s passt geht‘s los. Wir haben beide sehr viel Spaß. Das schöne ist, wenn ich Ende sage, dann ist Schluss. Manchmal versucht er mich nochmal aufzufordern, aber beim zweiten ruhigen Ende sagen, dreht er sich um und legt sich ruhig hin. Ich kann ihn mitten im Raufen mit Ende stoppen. Und ich raufe sehr gerne mit ihm und habe selber große Freude daran. Unser Vertrauen wächst immer mehr.