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Nele
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 146
zuletzt 9. Aug.

Das Gefühl das es nicht passt...

Hey ihr 😊 Kennt ihr das Gefühl das irgendwas nicht passt? Blue ist jetzt seit 4 Monaten bei uns. Wir haben in der Zeit viel durch... Eingewöhnung, Krankheit, Schmerzmedikation...Er hat durch seine Vorbesitzer keinen guten Start gehabt und wir arbeiten dran. Es ist nicht leicht. Er hat Berührungsschmerzen, Probleme mit Vertrauen. Er kommt momentan schlecht zur Ruhe. Anhand meiner Beiträge sieht man glaube ich das wir viel versuchen und wollen das es ihm gut geht. Die letzten Tage war es aber ein Chaos zwischen hoch und tief...ich hab das Gefühl er kommt mit unserem Alltag nicht zurecht...wir haben tolle Momente und dann plötzlich rennt er nervös hin und her, "beißt" mich und kommt nicht runter. Wir haben eine Physio, eine tolle TA und eine Trainerin. Wir geben uns wirklich Mühe. Manchmal hab ich aber das Gefühl wir sind ihm zuviel. Evtl finden wir auch momentan nicht die richtige Mitte zwischen beschäftigt und ruhe. Ich weiß es nicht... Ich möchte das er sich wohl fühlt und zufrieden ist, das ist aber momentan anscheinend nicht der Fall. Hatte schon jemand von euch so ein Gefühl/Situation? Er macht vieles so toll, vorallem mit den Kindern ist er Super. Aber irgendwie ist gerade der Wurm drin und ich bin verunsichert...
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juni 19:21
Hey Nele, ich habe keinen guten Ratschlag, aber ich kann dir versichern, dass du mit den Gedanken nicht alleine bist!

Gestern Nacht erst bin ich heulend Gassi gegangen, hab einen ganzen Becher Eiscreme in mich reingestopft und war mir sicher, dass ich einen riesen Fehler gemacht habe und das alles mit Hund nicht schaffe 🙈. Heute sieht die Welt schon wieder ein bisschen besser aus.
 
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Sabine
28. Juni 20:12
Und dann schaut man in diese Augen und weiß wieder ganz genau, warum man das alles durchgestanden hat
 
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Claudi & Milo
28. Juni 20:32
Das sind hier wirklich alles super liebe und ehrliche Kommentare. Finde ich ganz toll 💕👍🏻🥹 Keine Vorwürfe, keine Besserwisser oder selbsternannte Experten. Ich bin auch eine Hundehalterin, die mal total verzweifelt war, sich mit ihrem extrem pöbelnden Hund hinter Autos versteckt hat, sich blöde Kommentare anhören musste...Eine Trainerin hat mal am Anfang zu uns gesagt, dass wir uns überlegen sollen, ob dies der richtige Hund für uns ist. Beim nächsten Mal hat sie ihn mit einer vollen Flasche abgeworfen, weil er sie angebellt hat. Danach kam sie nicht mehr 😏 Und ja, es ist der richtige Hund für uns. Wir lieben ihn so wie er ist und mittlerweile gehen wir eher entspannt mit seinen Baustellen um. Wir üben fleißig und freuen uns über jeden kleinen Fortschritt. Viel Glück und Erfolg euch allen 💪🏻🍀💕
 
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Sonja
28. Juni 21:08
Hey Nele,
das Gefühl, dass was nicht passt, kenne ich auch, und in der Regel stimmt es. Du schreibst auch selbst, was nicht passt, aber wahrscheinlich bist Du zu nah dran, um die Zusammenhänge zu sehen.
Blue ist 4 Monate bei Euch und mit 8 Monaten in der Pubertät. Sein Leben ist gerade voller Entwicklungsschritte, er wird erwachsener, Euer Miteinander entwickelt sich auch noch weiter. Dazu kommt die angeschlagene Gesundheit, die sehr Euer Leben bestimmt. Alles Gründe, um durcheinander zu sein. Du schreibst, dass Ihr keine geregelten, immer gleichen Abläufe habt. Das nimmt ihm Stabilität, das hast Du selbst schon erkannt. Du hast das Gefühl, er kommt mit Eurem Alltag nicht zurecht. Dann stimmt das, ganz sicher! Du hast das Gefühl, Ihr seid ihm zu viel. Auch das stimmt ganz sicher. Er kann nicht zur Ruhe kommen, wenn er zu oft im Mittelpunkt steht. Ruhezeit = Entspannungszeit = Ignorierzeit. Probier das mal aus.
Die entscheidende Aussage ist aber, dass Du verunsichert bist. Dass Du Dir selbst wegen ihm Stress machst. Dass Du zu angespannt bist.
Du möchtest, dass er es gut hat. Du siehst ein Wunschbild, hast vor Augen, wie es aussehen soll, dass er glücklich ist. Und die Realität weicht davon ab. Das ist normal, sei nicht enttäuscht deswegen.

Mach Dich von diesen Vorstellungen frei. Natürlich soll er sich wohl fühlen, aber lass ihn sich auf seine Art wohl fühlen.
Versuch weniger, sein / Euer Leben durchzuplanen. Lass mal mit ihm die Seele baumeln. Macht einfach zusammen Unfug, chillt eine Runde, habt Spaß miteinander. Dann wendet Ihr Euch gut gelaunt und entspannt dem Alltag zu. Lass ihn auch mal links liegen und mach etwas für Dich.

Versetz Dich in Deinen Hund. Sein Leben ist voller Wendungen, die Routinen fehlen oder sind nicht zuverlässig, er muss immer wieder mit anderen Umgebungen und Menschen klar kommen (TA, Physio, ...), und seine Bezugsperson kann ihm gerade nicht den Rücken stärken. Irgendwie logisch, dass er nicht gut zur Ruhe kommt.

Schaff so viel zuverlässige Strukturen in seinem Leben, wie möglich. Gib Dich mit diesen Möglichkeiten zufrieden. Sei ohne Erwartungen für ihn da. Genieß mit ihm das gemeinsame Leben. Komm selbst zur Ruhe, mach Entspannungstraining (erst für Dich, danach für den Hund). Setz Dir kleine erfüllbare Ziele und nimm den Hund, wie er ist.

Tief durchatmen, und weiter geht's. 😉

Vielleicht hilft Dir noch folgender Trick: Wenn Du der Meinung bist, es läuft gerade wieder was schief, dann frag Dich mal, was für Auswirkungen das hat - in einer Stunde, einem Tag, einer Woche, einem Monat, einem Jahr. Und schau dann, ob es Dich immer noch genauso stört.
🍀
 
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Ilona
29. Juni 06:19
Das sind hier wirklich alles super liebe und ehrliche Kommentare. Finde ich ganz toll 💕👍🏻🥹 Keine Vorwürfe, keine Besserwisser oder selbsternannte Experten. Ich bin auch eine Hundehalterin, die mal total verzweifelt war, sich mit ihrem extrem pöbelnden Hund hinter Autos versteckt hat, sich blöde Kommentare anhören musste...Eine Trainerin hat mal am Anfang zu uns gesagt, dass wir uns überlegen sollen, ob dies der richtige Hund für uns ist. Beim nächsten Mal hat sie ihn mit einer vollen Flasche abgeworfen, weil er sie angebellt hat. Danach kam sie nicht mehr 😏 Und ja, es ist der richtige Hund für uns. Wir lieben ihn so wie er ist und mittlerweile gehen wir eher entspannt mit seinen Baustellen um. Wir üben fleißig und freuen uns über jeden kleinen Fortschritt. Viel Glück und Erfolg euch allen 💪🏻🍀💕
Ist schon komisch, zu welchen Methoden manche Trainer greifen. Uns wurde damals die ganze Bandbreite der aversiven Methoden empfohlen. Zum Glück hat mein Bauchgefühl mir einen anderen Weg gezeigt. Mit dem fahren wir jetzt ganz gut. Ich hab damals auch viel geweint, und hab auch geglaubt, ich wäre nicht die richtige Person für Yuna. Viele haben mir geraten, sie wieder zur Züchterin zu bringen. Aber das konnte ich nicht übers Herz bringen, egal wie schlimm es war. Wir haben uns in drr Familie zusammen gesetzt, und einen Schkachtplan entworfen, die passende Trainerin gesucht. Und alle haben mitgezogen. Danach ging es Stück für Stück aufwärts..
 
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Susanne
29. Juni 07:08
Wir hatten ein Kaminschutz Gitter, er hatte da also genug Platz gehabt. Das Problem, die Vorbesitzer haben ihn in einer katzenbox eingesperrt weswegen er da sehr empfindlich reagiert (verständlich) alles was nach Box aussieht geht garnicht. Anleinen nur wenn ich daneben sitze. Ansonsten bellt er die Nachbarschaft zusammen. Er ist eh sehr rede freudig 😅😊 finden wir nicht schlimm aber man muss es ja nicht "herausfordern" und die Nachbarn "nerven".
Guten Morgen Nele.
Meine Tipps:
1.
Eine große (!) Gitterbox wenn möglich bitte in einem Bereich ABSEITS der alltäglichen Wege der Menschen (z. B. in einer Ecke hinter dem Sofa …) aufstellen.
So muss der Hund nicht „beobachten“, und kann abschalten.
Die Kinder möchten sich zunächst zurückhalten. Das fällt schwer, aber Euer Blue ist zunächst kein Schmusetier. Wenn er Dich respektlos angeht (zwickt und beißt) und Dich damit maßregelt, steht Vorsicht zum Wohl der Kinder und für Dich auch grundsätzlich an erster Stelle. Lass Dich nicht auf Raufereien ein: Geh weg, auf Abstand, sobald er frech wird.
Im Hunderudel werden Welpen auch dadurch erzogen, indem die anderen Rudelmitglieder durch eine Art „Verlassen“ die Hunde zunächst irritieren und dann zum Nachdenken bewegen:
Wer sich nicht benimmt, ist dann mal „raus“.

Er testet Euch - Deiner Beschreibung nach - aus. Schäferhunde sind generell eigenständige Arbeitstiere, können aber unter Anleitung zu einem besten Freund werden.

Training 🏋️‍♀️:
NUR in der Box füttern,
auch Leckerlis hinein“werfen“, zunächst offen lassen und leise geduldig loben, wenn der Hund hineingeht. Alleiniges Herauskommen nicht kommentieren. Freundliche Stimmung verbreiten, Freude mitteilen durch weiche, lockere Körperhaltung (entspannt wie auf einer Blumenwiese :-)) Daneben setzen und den Hund in der Box streicheln. Kurz schließen, loben, direkt wieder öffnen und Leckerlis in der Box geben. Nach und nach eine große Decke darüberlegen, sodass eine geschlossene „Höhle“ als Rückzugsort entsteht.
Leise sprechen. Box schließen und die Zeiten verlängern.

Viel Arbeit.
Aber das kannst Du.

Ich vermute, dass der Junghund zu wenig (!!!) Ruhephasen bekommt. Ständiges Üben, stundenlanges Beschäftigen und Aktion hoch drei … das überfordert Mensch und Tier.

Der Hund entscheidet allein, wem er Vertrauen schenkt. Lasst ihn mal „in Ruhe“ und versucht, ihn dadurch zum Umdenken zu bewegen:

„Oh, die Menschen sind ja entspannt, sie bedrängen mich nicht und ich kann meinen seelischen Freiraum zum Aufarbeiten der Situationen nutzen. Ich muss nicht ständig „arbeiten“, sondern kann in einem geschützten Bereich mit wenig Ablenkung in kleinen Schritten lernen.“ 😊

Der Hund läuft im Alltag mit, er richtet sich nach Euch. Du gibst Geschwindigkeit und Richtung an, Du bist die Orientierungshilfe und DU DARFST ihn auch ignorieren! Man muss für eine gewisse Zeit auch die rebellischen Aktionen des Hundes, die dazu dienen, Aufmerksamkeit zu erlangen, ausblenden.
Der Blue ist prinzipiell an „letzter“ Stelle in der Rangordnung. Wie gesagt:
Du gehst vor, er folgt.
Und das Ganze dann mit Disziplin + selbstverständlich viel Zuneigung während man gemeinsam entspannt.

Hunde benötigen in unserer Welt einen verlässlichen Menschen, der sie beschützt und der auf sie aufpasst.

NICHT UMGEKEHRT.

Vielleicht konnte ich hilfreiche Beschreibungen liefern und Dich darin bestärken, die Situation positiv zu betrachten.
Falls Du Fragen dazu hast:
Gerne.

Die Nachbarn können gegebenenfalls darüber informiert werden, dass man in einigen Tagesabschnitten (tagsüber) im Training ist.

Es braucht Zeit. Ein Mensch-Hund-Team ist nämlich nicht in drei Monaten eingespielt.

Liebe Grüße und auf bald.
Gerne höre ich von Dir.
 
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Nele
29. Juni 07:11
Danke für eure zahlreichen, lieben und hilfreichen Antworten 😊 Ich hatte wirklich bedenken ob ich das Posten soll...bin jetzt aber froh das ich es getan habe.

Ich hab heute früh nochmal mit meinen Mädels gesprochen und nachher setzen wir uns hin und besprechen nochmal alles ganz in Ruhe.

Wir hatten gestern eine echt blöde Situation beim Gassi und die hat mich so verunsichert und runtergezogen.

Wir werden alle tief Luft holen und hier nochmal auf Werkseinstellungen zurück setzen.
Seine Strukturen nochmal durchgehen (vielleicht liegt darin ja ein Fehler)
Bei der Physio werd ich Mal fragen ob sie immer am gleichen Tag und zu einer ungefähr gleichen Zeit immer kommen kann.
Die Gassi runden werd ich auch nochmal anpassen (vielleicht mach ich momentan doch zu wenig draußen)
Und mich auch Mal wieder etwas mehr auf mich konzentrieren. Ich steh die letzten Wochen sehr unter Strom und das merkt er ja.

Deckentraining werden wir nochmal neu aufbauen.
Ihn ignorieren geht nicht wirklich...er fängt dann an zu bellen (er diskutiert gerne 😅)

Wir haben schon einen geregelten Tagesablauf aber bei drei Kindern ist da schonmal was aus der Reihe. Hab mich da vielleicht falsch ausgedrückt.
Aber wahrscheinlich ist da irgendwo ein Fehler drinnen den ich noch nicht gesehen habe.

Während ich hier gerade schreibe hat Blue sich auf dem neuen Teppich eingerollt...der ist mitten in der Küche, wo er eigentlich nicht liegen soll 🤭 🙈
Ich glaube ich Leg ihm den Teppich ins Wohnzimmer. Er scheint den zu mögen.
 
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Susanne
29. Juni 07:13
Hey Nele, das Gefühl, dass was nicht passt, kenne ich auch, und in der Regel stimmt es. Du schreibst auch selbst, was nicht passt, aber wahrscheinlich bist Du zu nah dran, um die Zusammenhänge zu sehen. Blue ist 4 Monate bei Euch und mit 8 Monaten in der Pubertät. Sein Leben ist gerade voller Entwicklungsschritte, er wird erwachsener, Euer Miteinander entwickelt sich auch noch weiter. Dazu kommt die angeschlagene Gesundheit, die sehr Euer Leben bestimmt. Alles Gründe, um durcheinander zu sein. Du schreibst, dass Ihr keine geregelten, immer gleichen Abläufe habt. Das nimmt ihm Stabilität, das hast Du selbst schon erkannt. Du hast das Gefühl, er kommt mit Eurem Alltag nicht zurecht. Dann stimmt das, ganz sicher! Du hast das Gefühl, Ihr seid ihm zu viel. Auch das stimmt ganz sicher. Er kann nicht zur Ruhe kommen, wenn er zu oft im Mittelpunkt steht. Ruhezeit = Entspannungszeit = Ignorierzeit. Probier das mal aus. Die entscheidende Aussage ist aber, dass Du verunsichert bist. Dass Du Dir selbst wegen ihm Stress machst. Dass Du zu angespannt bist. Du möchtest, dass er es gut hat. Du siehst ein Wunschbild, hast vor Augen, wie es aussehen soll, dass er glücklich ist. Und die Realität weicht davon ab. Das ist normal, sei nicht enttäuscht deswegen. Mach Dich von diesen Vorstellungen frei. Natürlich soll er sich wohl fühlen, aber lass ihn sich auf seine Art wohl fühlen. Versuch weniger, sein / Euer Leben durchzuplanen. Lass mal mit ihm die Seele baumeln. Macht einfach zusammen Unfug, chillt eine Runde, habt Spaß miteinander. Dann wendet Ihr Euch gut gelaunt und entspannt dem Alltag zu. Lass ihn auch mal links liegen und mach etwas für Dich. Versetz Dich in Deinen Hund. Sein Leben ist voller Wendungen, die Routinen fehlen oder sind nicht zuverlässig, er muss immer wieder mit anderen Umgebungen und Menschen klar kommen (TA, Physio, ...), und seine Bezugsperson kann ihm gerade nicht den Rücken stärken. Irgendwie logisch, dass er nicht gut zur Ruhe kommt. Schaff so viel zuverlässige Strukturen in seinem Leben, wie möglich. Gib Dich mit diesen Möglichkeiten zufrieden. Sei ohne Erwartungen für ihn da. Genieß mit ihm das gemeinsame Leben. Komm selbst zur Ruhe, mach Entspannungstraining (erst für Dich, danach für den Hund). Setz Dir kleine erfüllbare Ziele und nimm den Hund, wie er ist. Tief durchatmen, und weiter geht's. 😉 Vielleicht hilft Dir noch folgender Trick: Wenn Du der Meinung bist, es läuft gerade wieder was schief, dann frag Dich mal, was für Auswirkungen das hat - in einer Stunde, einem Tag, einer Woche, einem Monat, einem Jahr. Und schau dann, ob es Dich immer noch genauso stört. 🍀
Hey Sonja.
Da gehe ich zu 100% mit Dir mit.
Klasse.
 
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Sonja
29. Juni 07:23
Guten Morgen Nele. Meine Tipps: 1. Eine große (!) Gitterbox wenn möglich bitte in einem Bereich ABSEITS der alltäglichen Wege der Menschen (z. B. in einer Ecke hinter dem Sofa …) aufstellen. So muss der Hund nicht „beobachten“, und kann abschalten. Die Kinder möchten sich zunächst zurückhalten. Das fällt schwer, aber Euer Blue ist zunächst kein Schmusetier. Wenn er Dich respektlos angeht (zwickt und beißt) und Dich damit maßregelt, steht Vorsicht zum Wohl der Kinder und für Dich auch grundsätzlich an erster Stelle. Lass Dich nicht auf Raufereien ein: Geh weg, auf Abstand, sobald er frech wird. Im Hunderudel werden Welpen auch dadurch erzogen, indem die anderen Rudelmitglieder durch eine Art „Verlassen“ die Hunde zunächst irritieren und dann zum Nachdenken bewegen: Wer sich nicht benimmt, ist dann mal „raus“. Er testet Euch - Deiner Beschreibung nach - aus. Schäferhunde sind generell eigenständige Arbeitstiere, können aber unter Anleitung zu einem besten Freund werden. Training 🏋️‍♀️: NUR in der Box füttern, auch Leckerlis hinein“werfen“, zunächst offen lassen und leise geduldig loben, wenn der Hund hineingeht. Alleiniges Herauskommen nicht kommentieren. Freundliche Stimmung verbreiten, Freude mitteilen durch weiche, lockere Körperhaltung (entspannt wie auf einer Blumenwiese :-)) Daneben setzen und den Hund in der Box streicheln. Kurz schließen, loben, direkt wieder öffnen und Leckerlis in der Box geben. Nach und nach eine große Decke darüberlegen, sodass eine geschlossene „Höhle“ als Rückzugsort entsteht. Leise sprechen. Box schließen und die Zeiten verlängern. Viel Arbeit. Aber das kannst Du. Ich vermute, dass der Junghund zu wenig (!!!) Ruhephasen bekommt. Ständiges Üben, stundenlanges Beschäftigen und Aktion hoch drei … das überfordert Mensch und Tier. Der Hund entscheidet allein, wem er Vertrauen schenkt. Lasst ihn mal „in Ruhe“ und versucht, ihn dadurch zum Umdenken zu bewegen: „Oh, die Menschen sind ja entspannt, sie bedrängen mich nicht und ich kann meinen seelischen Freiraum zum Aufarbeiten der Situationen nutzen. Ich muss nicht ständig „arbeiten“, sondern kann in einem geschützten Bereich mit wenig Ablenkung in kleinen Schritten lernen.“ 😊 Der Hund läuft im Alltag mit, er richtet sich nach Euch. Du gibst Geschwindigkeit und Richtung an, Du bist die Orientierungshilfe und DU DARFST ihn auch ignorieren! Man muss für eine gewisse Zeit auch die rebellischen Aktionen des Hundes, die dazu dienen, Aufmerksamkeit zu erlangen, ausblenden. Der Blue ist prinzipiell an „letzter“ Stelle in der Rangordnung. Wie gesagt: Du gehst vor, er folgt. Und das Ganze dann mit Disziplin + selbstverständlich viel Zuneigung während man gemeinsam entspannt. Hunde benötigen in unserer Welt einen verlässlichen Menschen, der sie beschützt und der auf sie aufpasst. NICHT UMGEKEHRT. Vielleicht konnte ich hilfreiche Beschreibungen liefern und Dich darin bestärken, die Situation positiv zu betrachten. Falls Du Fragen dazu hast: Gerne. Die Nachbarn können gegebenenfalls darüber informiert werden, dass man in einigen Tagesabschnitten (tagsüber) im Training ist. Es braucht Zeit. Ein Mensch-Hund-Team ist nämlich nicht in drei Monaten eingespielt. Liebe Grüße und auf bald. Gerne höre ich von Dir.
Wenn er so ein großes Problem mit Gitterboxen hat, würde ich mir zum jetzigen Zeitpunkt den Stress nicht antun, das zu trainieren. Ein Ruheplatz kann auch eine Decke in einer ruhigem Ecke sein.

Der Rest spiegelt meine Meinung.
 
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Petra
29. Juni 07:28
Hallo Nele 🙋🏽‍♀️

Ich finde dich sehr reflektiert und lösungsorientiert.

Schön, dass es dir heute besser geht und alles Gute, du schaffst dass!!! 👍🏽

VG Petra 🌞