Dass sich ein Labbi-Maul mit Händen, Armen und Hosenbeinen beschäftigt, ist völlig normal. Das machen Labbis mehr als manch andere Rasse. Allerdings ist es nicht erwünschtes Verhalten, das so schnell wie möglich konsequent unterbunden werden sollte. Du hast ja gut beschrieben, warum.
Dass Labbis aufgedreht sind, ist auch normal. Auch das ist bei manchen Rassen anders. Wenn da 6 Monate keine Ruhe rein gebracht wurde, reicht es nicht, den Tagesablauf in Frage zu stellen. Trotzdem hat Nicole Recht, dass man damit erst mal anfangen sollte. Denn man muss nicht unterbinden, was gar nicht erst passiert.
Also erst mal an einer Ursache schrauben und dem Hund Ruhe beibringen. Das heißt, jedes Training, das noch warten kann, weglassen. Nur auf der Befolgung von Regeln bestehen. Und so oft es geht mit dem Hund zusammen zur Ruhe kommen. Wenn er dafür angeleint werden muss, dann mach das. Es hilft ihm schließlich. Wenn er sich entspannt, kannst Du ein Entspannungssignal verknüpfen. Später sollte er dann in der Lage sein, aufgrund des Entspannungssignals zur Ruhe zu kommen. Ein fester Platz in irgendeiner entfernten Ecke wäre als Rückzugs- und Entspannungsort ideal.
Parallel dazu werden nur Regeln durchgesetzt. Dem Hund wird gutes Benehmen beigebracht. Wenn sein Verhalten Dich stört, teil ihm das mit und gib ihm eine Chance, sich anders zu Verhalten. Ändert er sein Verhalten nicht, brichst Du ab, was Ihr gerade tut, und schickst ihn weg (leinst ihn auf seinem Entspannungsplatz an). Sobald er zur Ruhe gekommen ist, machst Du kommentarlos die Leine ab. Im Übrigen wird der Hund dort ignoriert.
Nach einer Weile löst Du die Entspannungssituation auf und machst mit ihm weiter das, was Du zuvor abgebrochen hast. Nun hat er wieder eine Chance, sich für höfliches Verhalten zu entscheiden. Wenn nicht, wieder Abbruch usw.
Ich würde einem Hund, der sich daneben benimmt, nichts geben, keine Schleckmatte, kein Kauspielzeug, nichts. Es ist sonst sehr wahrscheinlich, dass er das als Belohnung ansieht. Im Ansatz, bevor er Dich ins Maul nimmt, wenn Du die Absicht aber schon erkennen kannst, kannst Du ihm als Alternative anbieten, ein Spielzeug ins Maul zu nehmen. Dann ist sein Bedürfnis befriedigt und Du bleibst heile.
Bei all dem brauchst Du Konsequenz und Geduld. Labbis hören ungern mit der Knabberei auf. Bei Nala und Benny ist das nach einer Weile erst mal in Lecken über gegangen. Vom Lecken können sie aber schnell wieder zurück zum Knabbern. Daher sollte man die Schlabberei genauso konsequent unterbinden.
Es dauert, aber sie hören irgendwann auf. Den meisten Einfluss auf die Dauer des Trainings hat unsere Konsequenz.