Hallo Peter, die Situation, die du mit deiner Dackelhündin beschreibst, ist in diesem Alter relativ normal, aber ich habe ein paar Ansätze, die dir helfen könnten, mehr Ruhe reinzubringen.
Da deine Hündin auf dem Rückweg ruhiger ist, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass die anfängliche Aufregung auf dem Hinweg mit der Erwartung und Spannung verbunden ist, die sie zu Beginn des Spaziergangs spürt. Oft neigen Hunde dazu, am Anfang eines Spaziergangs besonders aufgeregt zu sein, weil sie die vielen Reize draußen verarbeiten müssen und die Vorfreude kaum kontrollieren können. Ein ruhiger Start könnte helfen, diese Erwartungshaltung zu reduzieren. Deshalb ist es wichtig, dass du dir zu Beginn des Spaziergangs mehr Zeit nimmst. Wenn sie lernt, dass es keinen Grund zur Eile gibt, fällt es ihr vielleicht leichter, sich auf dich zu konzentrieren.
Hunde lernen durch Wiederholung und Assoziation. Wenn du also direkt losgehst, könnte sie die Erwartung haben, dass der Spaziergang sofort mit Spannung und Action beginnt. Es ist, als ob sie sich in einen aufgeregten Zustand versetzt, weil sie gelernt hat, dass es auf dem Hinweg immer aufregend ist. Indem du ihr die Möglichkeit gibst, erstmal die Umgebung ruhig zu erkunden und zu verarbeiten, wird die Vorfreude etwas abgebaut, und sie lernt, dass sie nicht sofort losrennen oder alles abchecken muss.
Dass sie in dieser aufgeregten Stimmung keine Leckerlis nimmt, zeigt, dass ihr Erregungslevel zu hoch ist, als dass sie Kommandos oder Futter aufnehmen könnte. Das bedeutet, dass es hier weniger darum geht, sie aktiv zu lenken, sondern ihr die Gelegenheit zu geben, von sich aus zur Ruhe zu kommen. Nach dem Ansatz, den ich verfolge, ist es sinnvoll, sie langsam an ihre Umwelt zu gewöhnen, ohne sie durch Futter oder Kommandos zu überfordern, weil diese oft zusätzlichen Druck erzeugen können. Stattdessen kannst du ihr Raum geben und dich darauf konzentrieren, dass sie lernt, selbstständig zu entspannen.
Es kann helfen, die Routen so zu planen, dass du ihr in stressigen Momenten mehr Distanz zu allem Aufregenden ermöglichen kannst. Wenn sie merkt, dass sie nicht in jede Situation hineingezogen wird, kann sie besser lernen, ihre Erregung zu regulieren. Deshalb könnte es nützlich sein, öfter stehen zu bleiben oder gezielt kleine Ruhepausen einzulegen, wenn sie hibbelig wird. Der Sinn dieser Pausen ist es, dass sie lernt, sich auch draußen zu entspannen und den Spaziergang gelassener anzugehen. Dabei ist es nicht das Ziel, sie mit Leckerlis oder Ablenkungen zu beruhigen, sondern sie in eine Situation zu bringen, in der sie von sich aus ruhig wird. Wenn sie dabei anfänglich quietscht ist das normal.
Wenn sie mit anderen Hunden oder Menschen auf Spaziergängen noch mehr aufgeregt ist, ist das oft eine zusätzliche Herausforderung. In solchen Situationen steigert sich die Aufregung, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie dich ignoriert, ist höher. Deshalb kann es sinnvoll sein, solche Spaziergänge nur dann zu machen, wenn sie insgesamt entspannter ist. Falls das Management in der Gruppe schwieriger wird, könnte es helfen, den Fokus wieder darauf zu legen, wie man ihr durch kleine Schritte mehr Sicherheit und Gelassenheit vermittelt. Da würde ich die Personen, die mitlaufen bitten kleinere Ruheübungen mitzumachen.
Oft legt sich diese Aufregung mit dem Alter, wenn Hunde durch mehr Erfahrungen und eine konsequente Führung sicherer werden, aber das ist ein individueller Prozess.