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J
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zuletzt 2. Sept.

Aggressivität ?

Ich hatte gerade folgende Situation. Mein Hund ist 18 Wochen alt und war auf dem Schoß. Ich habe ihm sein Geschirr angezogen , dass mit leckerli unterstützt weil er sich da schwer tut, als mein Vater die Leine hinmachen wollte, hat er geknurrt und sogar nach ihm geschnappt. Als ich dann die Leine genommen habe, hat er meine hand geleckt und es machen lassen. Als wir es nochmal mit meinem Vater gemacht haben, hat er wieder geschnappt. Als er dann mit meinem Vater raus gassi gehen wollte, ist er an mir neben hin und hat gewinselt und wollte nicht gehen. Woran liegt das? Ist es Kontrollzwang von ihm ggü mir oder ist es unangenehm mit meinem Vater gassi zu gehen? Wenn er erst mal draußen ist, läuft er eigentlich normal laut der Aussage
 
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J
31. Aug. 05:00
Ich würde den Hund beim Anziehen des Geschirrs nicht auf dem Schoß halten. Lass ihn auf dem Boden, hock dich hin und locke ihn zu dir. Lass ihn mit Leckerchen selber in das Geschirr einsteigen und belohne das ( wie du es ja schon machst und es hier empfohlen wurde). Dann kommt die Leine dran. Beugt euch weder beim Anziehen noch beim Anleinen über den Hund, denn das empfinden viele Hunde (zumindest anfangs, wenn noch keine feste Bindung besteht und später auch bei eher Fremden) als Bedrohung und reagieren entsprechend unsicher. Bei dir scheint das ja schon gut zu funktionieren. Achte aber unbedingt bei deinem Vater darauf, dass er sich nicht über den Hund beugt und von oben Geschirr und Leine anlegt, schon gar nicht, wenn der Hund gerade bei dir auf dem Schoß sitzt. Ich denke, das wird bestimmt helfen. Viel Erfolg!
Ich habe es beobachten und ihn verbessert. Wir haben trainiert und es läuft besser :)
 
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J
31. Aug. 05:02
Dass er ihn jeden Tag sieht bedeutet nicht zwingend, dass er deshalb schon eine Bindung aufgebaut hat. Die Hauptbezugsperson für den Hund wird man durch gemeinsame Aktivitäten. Dazu gehört Spiel, Training, Kuscheln, gemeinsame Erlebnisse und natürlich auch das Füttern. Durch all diese Dinge kann der Hund Vertrauen aufbauen. Mit nur immer mal Gassi gehen ist es nicht unbedingt getan. Dazu kommt, dass viele Hunde tatsächlich eine Hauptbezugsperson haben. Wenn die da ist, steht der Vater dann halt nicht mehr an erster Stelle. Mein Mailo wird in November bereits 15 Jahre und trotzdem ist das noch so. Er liebt auch meinen Mann und meine Kinder (die inzwischen ausgezogen sind), verhält sich aber trotzdem bei ihnen z.B. draußen anders, als mit mir. Bin ich anwesend, hört er auf mich und geht z.B. auch ohne Leine automatisch mit mir mit, sollten wir unterwegs in verschiedene Richtungen gehen. Auch in Hundebegegnungen geht er mit mir gechillt, was bei meinem Mann nicht unbedingt immer so ist. Ich will damit nur sagen, dass ein Verhalten in diese Richtung in gewissem Maße normal ist. Trotzdem muss dein Vater unbedingt lernen, mit dem Hund so umzugehen, dass er ihn durch sein Verhalten und seine (unbewusste) Körpersprache nicht verunsichert und ängstigt, denn das wird auf Dauer der Bindung zwischen den beiden nicht zuträglich sein. Im schlimmsten Fall schnappt der Hund irgendwann doch mal zu, wenn er sich nicht mehr anders zu helfen weiß, weil niemand auf ihn eingeht und versteht, dass er das gruselig findet.
Ich spanne mein Vater bereits jetzt öfters ein nach der Aktion :)
 
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Dogorama-Mitglied
31. Aug. 07:23
Dann werde ich mehr darauf achten es genau in dem Moment zu machen
Jo das wäre meines Erachtens nach sinnvoll.
Mein Hund ist inzwischen schon voller freudiger Erwartung wenn er merkt, dass ich weggehen werde 😄
 
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J
31. Aug. 11:05
Jo das wäre meines Erachtens nach sinnvoll. Mein Hund ist inzwischen schon voller freudiger Erwartung wenn er merkt, dass ich weggehen werde 😄
Wielang hat es gedauert mal 1-2 std allein zu sein?
 
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Frank
31. Aug. 12:19
Wielang hat es gedauert mal 1-2 std allein zu sein?
Deine Frage impliziert ja schon dass du eigentlich den falschen Hund hast. 😁

Vom MIXstandart (Modezüchtung!) ausgehend hast du einen sehr halterbezogenen Hund der generell ungern alleine bleibt. Muss nicht unbedingt jetzt bei Euch so sein, ist aber die Regel wie es scheint.
Nimm dir die Zeit und lese mal ein paar Seiten durch:

https://duckduckgo.com/?q=chockapoo+hund&ia=web

Das heisst, stelle dich auf ausdauerndes(!) und kleinschrittiges(!!) Training ein. Anleitung dazu findest du hier über die Boardsuche.
LG 🌻
 
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S.
31. Aug. 12:37
Was mir noch einfällt, gerade junge Hunde reagieren sehr stark auf Stimmen und finden tiefe, resolute Männerstimmen oft gruselig. Vielleicht versucht dein Vater es mal, mit einer höheren Tonlage "zu flöten"😂🫣
 
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Dogorama-Mitglied
31. Aug. 15:31
Wielang hat es gedauert mal 1-2 std allein zu sein?
Ich hatte viele Monate lang richtig Probleme damit, da hatte ich noch kein Abschiedsritual und Hund war in einem abgegrenztem "Ruhe"bereich (er hatte damals die Gewohnheit Stoffsachen anzukauen und zu fressen).
Das ging garnicht gut, von Ruhe keine Spur, stattdessen hat er mächtig und ausdauernd geheult und geplärrt.

Ein Trainer meinte, ich müsste das nochmal kleinschrittig aufbauen mit ein paar Minuten etc.

Und ich meinte, na sicher nicht und hab stattdessen die Abtrennung aufgegeben (zu dem Zeitpunkt war das Stofffressen schon weitgehend überwunden) und ein Abschiedsritual mit Leckereien eingeführt.

Die Probleme waren mit einem Schlag erledigt, Guinness war da ca 1 Jahr.

Das war allerdings eine nicht lineare Entwicklung, deshalb kann ich deine Frage nicht wirklich beantworten.
 
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Steffi
31. Aug. 16:07
Hey so ein ähnliches Problem hatte ich auch, meine zweite Hündin (erster Hund hatte das nicht) ließ sich gut 2-3 Monate von niemanden Geschir anziehen bzw anleinen außer mir, vorallem bei Männern (anfangs Geschirr genutzt, später Halsband) wollte auch mit niemanden anderes als mit mir rausgehen, hat sich dann von selbst erledigt, dass sie sich später auch von anderen das machen ließ.

In deinem Fall würd ich drauf tippen, dass dein Vater vielleicht was "negatives" für den Hund ausstrahlt oder falsche Berührung in den Augen des Hundes oder evtl beim Vorbesitzer was war, was den Hund triggert. Könnte auch sein, dass er auf dich so fixiert ist, dass er nur mit dir rauswill und vorerst mit niemand anderem. Kann halt verschiedene Gründe haben, viell legt sichs dann wenn er dein Vater mehr kennt/vertraut, dass sich erübrigt oder was ihr versuchen könntet, dass du dein Vater gemeinsam zu den Gassirunden mitnimmst und er nebenher nur mitgeht und Leckerlies gibt bzw sollte er sie von ihm nicht annehmen, dann fallen lassen, sodass Hund sich die selber nehmen kann und dabei kein Blickkontakt vorerst von deinem Vater, dann Schritt für Schritt die Übung erhöhen, kann auch zb wenn du Geschirr anziehst und anleinst, dein Vater aber Leckerlie ihm geben (Superleckerlie oder Leberwurst oder was das halt Hund nicht ständig bekommt, dann ist der Reiz für Hund mehr da)
Oder ihr geht gemeinsam zum Hundetrainer/Hundeschule und übts bzw dein Vater, Trainerin sieht halt vieles was man selber nicht sieht und dann kann man dran arbeiten
 
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Joey
31. Aug. 16:31
Mein Hund ist auch sehr auf mich fixiert und begleitet mich zum Dienst. Wir haben anfangs auch den Fehler gemacht, dass mein Mann mit ihm raus ist, wenn ich einen Termin hatte wo ich ihn nicht mitnehmen könnte. Er wollte sich nicht mehr von ihm anleinen lassen, weil ich weg war, wenn er wieder zurück kam. Wir haben umgestellt und ich bin gegangen, habe mich vom Hund verabschiedet und das hat funktioniert sein Misstrauen wieder umzuwandeln
 
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Sonja
31. Aug. 17:30
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn jeder Hund ist anders.
Unsere Ella kommt zum Beispiel super damit zurecht, wenn die Hunde alleine sind, von Anfang an. Benny dagegen konnte mal 2-3 Stunden, verzweifelt aber aktuell schon nach 15 Minuten.