Zu Punkt 1: Verstehe ich es richtig, dass zwischen dem letzten Rausgehen und dem Schlafen ein etwas größeres Zeitfenster ist? Hier könnte es helfen, es so zu timen, dass es nach dem letzten Pipigang direkt ins Bett geht. So hat es jedenfalls bei meiner Frieda gut geklappt. Ich habe mich selbst schon bettfertig gemacht, bevor wir das letzte Mal raus sind (idealerweise schlief siezu diesem Zeitpunkt), damit sie anschließend gar keine Zeit mehr hatte, um hoch zu fahren. Auch der Pipigang selbst war ganz kurz und ereignislos. Raus - Pipi/ggf. AA - rein. Kein Schlendern, kein Schnuppern, erst recht kein Spielen.
Wenn sie im Schlafzimmer dann trotzdem noch Action machen wollte, haben nur Geduld und Spucke geholfen. Ich habe sie mit meinem Körper blockiert und am Aufstehen gehindert und sie mit gaaanz langsamen und beruhigenden Streicheleinheiten zum Schlafen gebracht.
Frieda wird jetzt in ein paar Tagen 8 Monate alt und das Aufdrehen am Abend ist schon wirklich lange kein Thema mehr. Wir kommen gegen 19:30 Uhr vom Abendspaziergang, Frieda frisst und ab da wird gepennt. Das wird nur noch mal kurz durchs Pipimachen gegen 22 Uhr unterbrochen, danach schlummert sie weiter. 👍
Beim 2. Punkt bin ich ehrlich gesagt etwas hin und her gerissen. Es stimmt, dass auf keinen Fall der Hund das Gefühl haben sollte, er hätte zu entscheiden, wer wann und wie begrüßt wird. Das heißt, dass du erst dein Okay geben musst und eine Begrüßung erst stattfinden darf, wenn Bella an der Leine nicht (mehr) zu den Leuten zieht und sich ruhig verhält.
Das "Kennenlernen" fremder Menschen auf den Spaziergängen gänzlich zu unterbinden halte ich aber auch nicht für sonderlich sinnvoll. Als Frieda etwas jünger als Bella war, hatten wir -15 Grad, Eis und Schnee und überall auf den Bürgersteigen war fett Salz gestreut. Alles in allem eine Kombi, die dafür sorgte, dass das Kennenlernen der Nachbarschaft kaum bis gar nicht stattfinden konnte, weil A fast niemand unterwegs war und wir B zum Schutz von Friedas Pfötchen kaum durch die Siedlung laufen konnten sondern für unsere kleinen Spaziergänge mit dem Auto zum Wald gefahren sind - wo meistens auch niemand sonst war. Das Resultat: Frieda ist bis heute (je nach Tagesform in unterschiedlicher Ausprägung) unsicher, wenn wir auf fremde Menschen/Hunde treffen, weil die Sozialisierung diesbezüglich nicht so verlaufen konnte wie ich es mir gewünscht hätte. Sie hat im Welpenalter fälschlicherweise verinnerlicht, dass wir und unsere Familie/Freunde sowie die wenigen "üblichen Verdächtigen", die die gleichen Spazierrouten haben wie wir, so ziemlich allein auf dieser Welt sein müssen, denn man traf ja sonst nie jemanden. Das nachträglich wieder raus zu kriegen ist mir bis jetzt noch immer nicht gelungen, Frieda gruselt sich vor Fremden und möchte mit ihnen am liebsten rein gar nichts zu tun haben. Neue Kontakte als harmlos/positiv einzuschätzen, erfordert bei ihr zumeist mindestens drei bis vier Begegnungen.
Da wäre mir das gegenteilige Problem fast lieber. 😐