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Melissa
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Anzahl der Antworten 51
zuletzt 6. Sept.

4 Monate alter Welpe mit Futter-Aggression?

Morgen :) dieses Thema ist hier bestimmt schon einmal besprochen worden, aber ich würde trotzdem gerne mal eure Meinung zu diesem Fall hören. Unser Welpe ist knapp 4 Monate alt hat gestern zum ersten Mal mit Beißen ihren Knochen verteidigt. Ich habe versucht ihn ihr abzunehmen, da ist sie innerhalb Sekunden regelrecht explodiert, hat laut geknurrt und meinen Finger blutig gebissen. Abends dann wieder das ähnliche Spiel. Sie hat sich was vom Tisch gemopst und aus Reflex habe ich versucht ihr das aus dem Maul zu holen. Wieder die Explosion und nun sind auch der 2 und 3 Finger blutig. Es gibt nicht mal eine Drohung von ihr, sie braucht nur Sekunden um von “ich mach diesen Mund nicht auf” bis zu “ich hacke dir die Hand ab” 😅 Und das alles obwohl ich ihr in anderen Umständen Sachen aus dem Maul holen kann, wir das “Tauschen” üben und eigentlich gedacht haben, dass wir da auf einem guten Weg sind. Haben wir das vielleicht dadurch unbewusst getriggert? Was ist eure Meinung dazu? Habt ihr Ideen wie wir das so schnell wie möglich abtrainieren können? Liebe Grüße Melissa
 
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Dogorama-Mitglied
5. Sept. 21:32
In der Hinsicht hab ich wirklich Glück mit Guinness, er lässt alles mit sich machen.
Wobei er das von ganz klein auf kennt, dass ich an ihm rum- und reinfummel (incl etwas Medical Training)

Wobei auch er als Welpe ganz kurz ein paar Mal so leichte Anwandlungen hatte, dass er was nicht hergeben wollte. Da bin ich aber nach einer ersten kurzen Unsicherheit ziemlich deutlich zu ihm geworden und hab ihn beim nächsten Mal am Balg geschnappt und zurückgesetzt. Nach einem älteren Tier zu Schnappen, ist eine inakzeptable Frechheit, die ich nicht toleriere.
Ich knurr und blaffe ihn auch durchaus an, wenn er mir zu distanzlos und übergriffig wird. Das versteht er trotz meines mangelhaften "Hündisch" erstaunlich gut und es scheint mir in solchen Situationen direkter und wirkungsvoller anzukommen als irgendwelche Abbruchkommandos.

Ich halt nicht viel von Dominanz- oder Rudelführertheorien, aber es hilft schon, wenn der Hund weiss, wer im Zweifelsfall der Chef ist und wem sämtliche Ressourcen gehören.
Futter, Spielzeug, Wasser, gehört alles mir und er darf es "von meinen Gnaden" haben. Im Gegenzug verschwindet es halt auch, wenn ich das so will.

Langer Rede kurzer Sinn, eine klare Positionierung als "ich hab das Sagen", gepaart damit, dass ich den Hund ausgiebig daran gewöhnt hab, sich von mir berühren, untersuchen und in und an alles fassen zu lassen, hat in der Beziehung glaub ich sehr geholfen.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Sept. 21:35
Hallo joe. Das hab ich mit dem markerwort "nein" gemacht. Wenn ich sage nimmt ers nur nach freigabe und wenn ich es nicht sage kann jeder ihm was geben und er nimmts. Keine Kritik! Können muss Hund das nicht, ist aber manchmal hilfreich.
Ah, also er nimmt es nur dann nicht, wenn du es verbietest?

Ansich gut und machbar, nur war Guinness da letztens schnell als mein Nein
 
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Natascha
5. Sept. 21:43
Ah, also er nimmt es nur dann nicht, wenn du es verbietest? Ansich gut und machbar, nur war Guinness da letztens schnell als mein Nein
Naja, Sigi macht das mit nem „Nein“ aber bei Michaels Beschreibung klang das so, als ob er das so trainiert hat, dass das immer und ohne Ausnahme gilt und er wenn das „Nehmen“ frei geben muss. Würde mich auch interessieren, wie Michael dann so krankheitssituationen löst.
 
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Sigi
5. Sept. 21:45
Ah, also er nimmt es nur dann nicht, wenn du es verbietest? Ansich gut und machbar, nur war Guinness da letztens schnell als mein Nein
Genau.😁 ja manchmal bin ich auch zu langsam🙄
 
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Sigi
5. Sept. 21:57
In der Hinsicht hab ich wirklich Glück mit Guinness, er lässt alles mit sich machen. Wobei er das von ganz klein auf kennt, dass ich an ihm rum- und reinfummel (incl etwas Medical Training) Wobei auch er als Welpe ganz kurz ein paar Mal so leichte Anwandlungen hatte, dass er was nicht hergeben wollte. Da bin ich aber nach einer ersten kurzen Unsicherheit ziemlich deutlich zu ihm geworden und hab ihn beim nächsten Mal am Balg geschnappt und zurückgesetzt. Nach einem älteren Tier zu Schnappen, ist eine inakzeptable Frechheit, die ich nicht toleriere. Ich knurr und blaffe ihn auch durchaus an, wenn er mir zu distanzlos und übergriffig wird. Das versteht er trotz meines mangelhaften "Hündisch" erstaunlich gut und es scheint mir in solchen Situationen direkter und wirkungsvoller anzukommen als irgendwelche Abbruchkommandos. Ich halt nicht viel von Dominanz- oder Rudelführertheorien, aber es hilft schon, wenn der Hund weiss, wer im Zweifelsfall der Chef ist und wem sämtliche Ressourcen gehören. Futter, Spielzeug, Wasser, gehört alles mir und er darf es "von meinen Gnaden" haben. Im Gegenzug verschwindet es halt auch, wenn ich das so will. Langer Rede kurzer Sinn, eine klare Positionierung als "ich hab das Sagen", gepaart damit, dass ich den Hund ausgiebig daran gewöhnt hab, sich von mir berühren, untersuchen und in und an alles fassen zu lassen, hat in der Beziehung glaub ich sehr geholfen.
Da stimm ich dir in allem zu. Snow dürfte deinem Guinness sehr ähnlich sein. Bei mir ging Futterneid,Dinge verteidigen und nicht anfassen gar nicht, ich hab nen 2 jährigen Enkel. Und der liebt ihn teilt alles mit Snow🤭😁
 
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Dogorama-Mitglied
5. Sept. 22:08
In der Hinsicht hab ich wirklich Glück mit Guinness, er lässt alles mit sich machen. Wobei er das von ganz klein auf kennt, dass ich an ihm rum- und reinfummel (incl etwas Medical Training) Wobei auch er als Welpe ganz kurz ein paar Mal so leichte Anwandlungen hatte, dass er was nicht hergeben wollte. Da bin ich aber nach einer ersten kurzen Unsicherheit ziemlich deutlich zu ihm geworden und hab ihn beim nächsten Mal am Balg geschnappt und zurückgesetzt. Nach einem älteren Tier zu Schnappen, ist eine inakzeptable Frechheit, die ich nicht toleriere. Ich knurr und blaffe ihn auch durchaus an, wenn er mir zu distanzlos und übergriffig wird. Das versteht er trotz meines mangelhaften "Hündisch" erstaunlich gut und es scheint mir in solchen Situationen direkter und wirkungsvoller anzukommen als irgendwelche Abbruchkommandos. Ich halt nicht viel von Dominanz- oder Rudelführertheorien, aber es hilft schon, wenn der Hund weiss, wer im Zweifelsfall der Chef ist und wem sämtliche Ressourcen gehören. Futter, Spielzeug, Wasser, gehört alles mir und er darf es "von meinen Gnaden" haben. Im Gegenzug verschwindet es halt auch, wenn ich das so will. Langer Rede kurzer Sinn, eine klare Positionierung als "ich hab das Sagen", gepaart damit, dass ich den Hund ausgiebig daran gewöhnt hab, sich von mir berühren, untersuchen und in und an alles fassen zu lassen, hat in der Beziehung glaub ich sehr geholfen.
👍👍Genauso...
 
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Dogorama-Mitglied
5. Sept. 22:43
Da stimm ich dir in allem zu. Snow dürfte deinem Guinness sehr ähnlich sein. Bei mir ging Futterneid,Dinge verteidigen und nicht anfassen gar nicht, ich hab nen 2 jährigen Enkel. Und der liebt ihn teilt alles mit Snow🤭😁
Die einzigen Situationen bisher, wo Guinness hinmault/ andeutungsweise "-schnappt" sind wenn ich ihn abrupt am Fell packe (zb er startet auf meinen gehbehinderten alten Vater los) oder wenn die Bürste ärger ziept.

In beiden Fällen ist es für mich in den sehr verhaltenen Versionen verständlich und akzeptabel.
 
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Kirsten
6. Sept. 05:33
Vorab: ich hab gar keine Erfahrung mit Welpen - nur mit erwachsenen Hunden, wo sich das Verhalten schon verfestigt hat. Zunächst kann ich mir nicht vorstellen, dass es keine Drohung gab. Eine Drohung ist ja nicht nur knurren, sondern auch ein sich versteifen, fixieren etc. Wenn ich Hunde mit Futteraggression hatte, hab ich nicht trainiert, ihnen etwas weg zu nehmen. (Das trainiere ich generell nicht, weil es für mich keinen Sinn ergibt) Stattdessen haben sie gelernt, dass sie keine Befürchtungen haben müssen, wenn ich in der Nähe bin. Es gab also immer was Tolles dazu und der Hund hat nur bekommen, was er behalten durfte. Heißt natürlich auch, dass ich extrem aufgepasst habe, dass er sonst nirgends dran kommt. Parallel wird das ausspucken trainiert. Und auch das generelle am Maul anfassen (das mögen ja viele Hunde auch nicht). Natürlich muss man dem Hund trotzdem mal was wegnehmen können (weil gefährlich), aber wenn das Vertrauen da ist, geht das dann langfristig auch. Würde ich Waynes Knochen einfach greifen, würde ich mich garantiert übrigens auch anknurren und eventuell abschnappen (aber ziemlich sicher nicht beißen). Weil das einfach total übergriffig von mir ist - ich habs ihm ja gegeben und jetzt komme ich in seine intimdistanz und greife einfach danach? Fände ich auch doof, wenns jemand bei mir macht. Stattdessen lass ichs mir bringen und er bekommt es meist wieder. Und wenn er darauf nicht reagiert, dann kann ich auch hingehen und es mir nehmen - weil er dann immerhin weiß, was kommt. Wenn ich sein Maul wirklich mal öffnen muss, mache ich das aus einer Position seitlich von ihm (in der Hocke). Damit ist meine Körperhaltung nicht so bedrohlich. Dann lässt er es über sich ergehen. Aber das mache ich nicht zum üben oder aus Spaß, auch nicht wenn er mal n Brot gefunden hat und es nicht ausspuckt. Nur wenn es wirklich gefährlich ist.
Danke für diese tolle Antwort! Es gibt noch positiv trainierende Menschen, die sich trauen zu kommentieren. Wirklich von Herzen Danke!
 
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Kirsten
6. Sept. 05:34
Falls du Englisch sprichst... Schau dir mal auf YouTube "Teaching your dog to drop..." von Chirag Patel an. Den Ansatz finde ich richtig toll. Abgesehen davon haben wir aber auch ein tauschen aufgebaut. Und am besten klappt es mittlerweile wirklich über das bringen lassen, also apportieren. Jedenfalls bei größeren Sachen. Die Hauptarbeit bei uns war aber, dem Hund beizubringen, nichts ohne Freigabe zu nehmen. Klappt noch nicht 100%, aber wir bleiben dran. Tatsächlich gebissen wurde ich noch nicht, jedenfalls nicht in Verbindung mit Futter. Aber es käme dann auf die Situation an. Wenn es wirklich gefährlich ist, muss es sein, da gilt kein Zurückweichen, sonst ist es geschluckt. Bei einem Knochen zb würde ich aber schon beim versteifen bzw spätestens knurren zurück gehen, mir überlegen was ich falsch gemacht habe und neu ansetzen, zb mit Tausch oder weglocken. Oder den Hund einfach lassen. Wenn du tauschen willst, muss dein Tauschartikel natürlich hochwertig genug sein! Keiner tauscht ein Tortenstück gegen trockenes Brot 😉 Und dann im Alltag darauf achten, dass diese Situation möglichst nicht vorkommt, wie ich es vorher schon beschrieben habe. Gegen "Staubsaugerverhalten" würde ich erstmal mit Maulkorb arbeiten und dabei natürlich auch das vorbeigehen oder Anzeigen trainieren. Maulkorb nur darum, dass ihr mal aus eurer Schleife raus kommt und euch nicht im Kontext fressen dauernd aneinander reiben müsst. (für infos zu Maulkörben: https://dogorama.app/de-de/forum/Ausstattung_Zubehoer/Wie_sitzt_mein_Maulkorb_Maulkorb-Beratung-DARaOkZ5N6NzaarTiDal/)
Das Video von Chirag ist großartig! So habe ich meinem Hund auch das ausspucken beigebracht.
 
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Niko
6. Sept. 07:14
Ich würde weiterhin am geben Trainingsgegenständen arbeiten. Wenn der Hund so ein Futterneid und vor allem so eine krasse Aggression hat, darfst du das nicht tolerieren oder ihn durch andere Leckeris ablenken und bestätigen.

Meiner Meinung nach hat der Hund erstmal nichts in der Nähe anderes Essens zu suchen. Er muss beim Essen der Menschen den Raum verlassen, es gibt absolut keine Leckerlies mehr. 2 Mahlzeiten am Tag und gut ist.

Die Bestätigung erstmal mit anderen Gegenständen aufbauen und das abgeben trainieren. Kann unter Umständen Monate dauern, aber ihr solltet niemals in so einen Konflikt geraten, indem euer Hund euch gegenüber so grenzüberschreitend ist. Da fehlt auch an ganz anderen Stellen der Respekt im Umgang miteinander.

Zeig eurem Hund, dass er mit so einem Verhalten nicht weiter kommt und vom Essen ausgeschlossen wird. Er wird erst alles versuchen, eure Aufmerksamkeit zu bekommen, einfach zurückschicken. Er muss seine Stellung bei euch kennen und euch respektieren.