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Melanie
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Anzahl der Antworten 21
zuletzt 22. Mai

(Zwangs-) Abgabe des Hundes bei psychischen Krankheiten / Verwahrlosung

Ich habe schon mehrere Hundehalter kennen gelernt bei denen ich mich fragte, ob die Hundehaltung noch vertretbar ist oder der Hund nicht beschlagnahmt werden müsste. Messihaushalte bei denen der Hund zwar versorgt wird aber im Chaos versinkt, Demenzkranke die den Hund mit Döner ernähren und kaum aus führen, Depressive die sich mit dem Hund komplett einkapseln, ... muss der Hund physisch "kaputt" sein, oder ab wann kann man realistisch einschreiten? Was vertretbar ist, sieht jeder Betroffene sicherlich anders, zumal der Hund oft der letzte Halt im Leben ist.
 
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Jennifer
10. Mai 08:41
Bei Zweifel einer artgerechten Haltung oder Ähnlichen, kann man sich Hilfe beim örtlichen Veterinäramt holen. Im Zweifel schauen sich diese vor Ort und entscheiden dann.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Mai 08:51
Bei Zweifel einer artgerechten Haltung oder Ähnlichen, kann man sich Hilfe beim örtlichen Veterinäramt holen. Im Zweifel schauen sich diese vor Ort und entscheiden dann.
Und das recht zügig und ausgiebig. Zumindest ist es bei uns der Fall gewesen, als Nachbarn einen Bekannten angeschwärzt haben.

Er arbeitet im Rettungsdienst und hält seinen Hund während der Schicht im Zwinger mit Auslauf.

Die Nachbarn sahen darin eine Tierquälerei und zeitnah stand das Amt samt Gefolge vor der Tür, um die Haltung zu Überprüfen.

Letztlich wurde das Veterinäramt in diesem Fall aufgrund eines Nachbarschaftsstreites missbraucht.

In dieser Zeit hätten echte Fälle bearbeitet werden können.
 
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R
10. Mai 11:38
Eine offensichtliche Verwahrlosung , ist eine Verwahrlosung. Völlig unabhängig von einem Krankheitszustand des Halters. Demnach empfinde die Frage zu komplex um irgendeine sinnvolle Antwort darauf zu finden. Klar, man könnte einfach pauschalisieren, ein psychisch kranker lebt seine leiden an und mit dem Tier aus. Für Hunde sind die meisten dieser Dinge, die uns Menschen problematisch erscheinen, aber gar kein Problem.
Offensichtliche Verwahrlosung kann entstehen, allerdings genauso, wie bei allen anderen Krankheiten(also nicht nur psychischer Natur).
Bei vielen Dingen sehe ich Probleme auch, bei "gesunden" spleens. Das fängt bei Modehundtrends an, verläuft sich über Hund als Kinderspielzeug, oder Umsetzung der eigenen überzeugungen (wie Veganismus) auf den Hund der das gar nicht benötigt.

Gesundheitliche Mängel des Hundes sind immer ein Anzeichen. Unabhängig ob es sich um psychische Leiden handelt, oder einfach nur falsche Haltung.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Mai 12:11
Eine offensichtliche Verwahrlosung , ist eine Verwahrlosung. Völlig unabhängig von einem Krankheitszustand des Halters. Demnach empfinde die Frage zu komplex um irgendeine sinnvolle Antwort darauf zu finden. Klar, man könnte einfach pauschalisieren, ein psychisch kranker lebt seine leiden an und mit dem Tier aus. Für Hunde sind die meisten dieser Dinge, die uns Menschen problematisch erscheinen, aber gar kein Problem. Offensichtliche Verwahrlosung kann entstehen, allerdings genauso, wie bei allen anderen Krankheiten(also nicht nur psychischer Natur). Bei vielen Dingen sehe ich Probleme auch, bei "gesunden" spleens. Das fängt bei Modehundtrends an, verläuft sich über Hund als Kinderspielzeug, oder Umsetzung der eigenen überzeugungen (wie Veganismus) auf den Hund der das gar nicht benötigt. Gesundheitliche Mängel des Hundes sind immer ein Anzeichen. Unabhängig ob es sich um psychische Leiden handelt, oder einfach nur falsche Haltung.
Stimme hier vollkommen überein, finde die Aussage zu pauschalisiert und zu über einen Kamm scherend kenne viele mit psychischen Leiden denen man es nicht anmerkt und die sich vorbildlich kümmern und genauso viele psychisch "Gesunde" die es nicht ordnungsgemäß schaffen und die Tiere leiden. Finde es ist immer Einzelfall abhängig.
 
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Susanne
10. Mai 12:21
Da ich persönlich glaube, dass eins das schlimmste für einen Hund ist: allein sein, habe ich kein Problem damit, wenn ich sowas sehe wie du geschildert hast. Selbstverständlich solange der Hund gut behandelt wird, aber das gilt ja generell. Denn was wäre denn die Alternative: Tierheim. ( die sind eh schon voll und das Drama der Trennung... Neee). Außerdem, mein Hund zb würde ein chaotisches dreckiges Haus mit Flöhen und Döner zum fressen eindeutig einem Haushalt vorziehen, wo die Zweibeiner ihr Leben gut im Griff haben, aber dafür alles so geschleckt ist, dass der Hund das Wohnzimmer nicht betreten darf ( vom Schlafzimmer ganz zu schweigen), die Beispiele, die ich da kenn, tun mir ehrlich gesagt, auch manchmal leid. Von daher.... Das perfekte Hundeleben gibt es wohl nicht. Aber wenn man einem Hund von Menschen in schwierigen Lebensverhältnissen helfen will, dann würde mir zb grad einfallen, könnte man dem Halter mal eine Packung mit gutem Futter spendieren oder oder seine Hilfe anbieten, die Person zum Tierarzt zu fahren und die Rechnung zu begleichen, wenn man sich selbst das leisten kann. Nur so ne Idee, wer da halt kraft und Geld dazu hat....
 
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Martín
10. Mai 14:38
Ich finde es interessant zu lesen, welche Antworten verfasst worden sind. In einem sind wir uns alle einig und das empfinde ich gut jeden liegt das Wohl der Tiere am Herzen und jeder würde den Tierschutz um Hilfe bitten, wenn einem auffällt das ein Tier nicht artgerecht oder schlecht behandelt wird. Doch wie sieht es bezogen auf deren Halter aus? Die Frage ob bei psychiatrischen Krankheiten ein Hund zwangsweise abgenommen werden soll frag ich mich welche Hilfsmöglichkeiten bieten wir zuvor den psychisch Kranken an? Wer von euch kennt Hilfseinrichtungen welche Betroffene Personen helfen bevor solche Maßnahmen getroffen werden müssen. Nicht alle müssen gleich in einer Psychiatrischen Klinik stationär behandelt werden. Wer kennt beispielsweise den Sozialpsychiatrischen Dienst? Wir sind alle mich eingeschlossen darauf bedacht zu achten, dass es anderen Tieren gut geht und beachten dabei nicht wie es unseren Mitmenschen geht. Plötzlich hört man einer aus der Nachbarschaft hat sich das Leben genommen. Keiner weiß warum. Er war immer nett. Psychisch Kranke werden oft Stigmatisiert oder vorverurteilt. Was das aufsuchen eines Facharztes erschwert wenn man betroffen ist. Aussagen der oder die sind verrückt oder nicht normal doch wo wird beschrieben was normal ist? Sie verhalten sich vielleicht anders sind jedoch keine schlechteren Menschen. Sie sind oft sensibler und auch rücksichtsvoller. Die wenigsten kennen sich mit Psychischen Diagnosen und deren Symptome aus. Ich empfinde nicht dass Hunde psychisch Kranken entnommen werden sollten. Es muss individuell entschieden werden. Stattdessen sollte für Betroffene geklärt werden wenn sie sich in einer stationären Behandlung begeben wo deren Hunde kurzfristig und kostengünstig unterkommen können bis der Besitzer sich stabilisiert hat. In der heutigen Zeit müssen wir lernen über den Tellerrand hinaus zu sehen. Und uns Gedanken machen wie man sich gegenseitig helfen kann. Beispielsweise durch mehr Akzeptanz und Rücksicht auf Personen die sich „anders“ verhalten.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Mai 15:09
Ich finde es interessant zu lesen, welche Antworten verfasst worden sind. In einem sind wir uns alle einig und das empfinde ich gut jeden liegt das Wohl der Tiere am Herzen und jeder würde den Tierschutz um Hilfe bitten, wenn einem auffällt das ein Tier nicht artgerecht oder schlecht behandelt wird. Doch wie sieht es bezogen auf deren Halter aus? Die Frage ob bei psychiatrischen Krankheiten ein Hund zwangsweise abgenommen werden soll frag ich mich welche Hilfsmöglichkeiten bieten wir zuvor den psychisch Kranken an? Wer von euch kennt Hilfseinrichtungen welche Betroffene Personen helfen bevor solche Maßnahmen getroffen werden müssen. Nicht alle müssen gleich in einer Psychiatrischen Klinik stationär behandelt werden. Wer kennt beispielsweise den Sozialpsychiatrischen Dienst? Wir sind alle mich eingeschlossen darauf bedacht zu achten, dass es anderen Tieren gut geht und beachten dabei nicht wie es unseren Mitmenschen geht. Plötzlich hört man einer aus der Nachbarschaft hat sich das Leben genommen. Keiner weiß warum. Er war immer nett. Psychisch Kranke werden oft Stigmatisiert oder vorverurteilt. Was das aufsuchen eines Facharztes erschwert wenn man betroffen ist. Aussagen der oder die sind verrückt oder nicht normal doch wo wird beschrieben was normal ist? Sie verhalten sich vielleicht anders sind jedoch keine schlechteren Menschen. Sie sind oft sensibler und auch rücksichtsvoller. Die wenigsten kennen sich mit Psychischen Diagnosen und deren Symptome aus. Ich empfinde nicht dass Hunde psychisch Kranken entnommen werden sollten. Es muss individuell entschieden werden. Stattdessen sollte für Betroffene geklärt werden wenn sie sich in einer stationären Behandlung begeben wo deren Hunde kurzfristig und kostengünstig unterkommen können bis der Besitzer sich stabilisiert hat. In der heutigen Zeit müssen wir lernen über den Tellerrand hinaus zu sehen. Und uns Gedanken machen wie man sich gegenseitig helfen kann. Beispielsweise durch mehr Akzeptanz und Rücksicht auf Personen die sich „anders“ verhalten.
Ich wollte mal helfen und habe den junghund einer borderlinerin aufgenommen, als sie in die Klinik musste.
War ein fröhliches, 7 Monate altes frenchi-mix-mädchen. Nach 3 Wochen hat sie ihn abgeholt. Nach 4 Wochen kriegte ich den Hund wieder, da war er aber immer wieder schon an andere Freunde für ein paar Tage abgegeben worden. Als ich die Maus dann also erneut zur Betreuung kriegte, war es ein verschüchterter, unter verlustängsten leidender hund. Ich konnte nicht mal mehr alleine zur Toilette.
Entgegen der absprache wollte die Frau den Hund nach 3 Tagen wieder haben... schließlich wäre das "ihr Therapiehund", ihr ginge es schlecht.
Der Hund war für immer "verhaltensgestört", das war so so traurig 😢 😢 😢.
Ich habe dann eine weitere Betreuung der Hündin abgelehnt, weil ich es nicht ertragen konnte, wie mit dem Hund umgegangen wurde wie er benutzt wurde.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Mai 15:49
Dass Hunde vor Gericht als Sache zählen wurde schon vor Jahrzehnten geändert.
Du hast Recht. Trotzdem haben sie immer noch keine Stimme 🙏
 
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Martín
10. Mai 16:08
Ich wollte mal helfen und habe den junghund einer borderlinerin aufgenommen, als sie in die Klinik musste. War ein fröhliches, 7 Monate altes frenchi-mix-mädchen. Nach 3 Wochen hat sie ihn abgeholt. Nach 4 Wochen kriegte ich den Hund wieder, da war er aber immer wieder schon an andere Freunde für ein paar Tage abgegeben worden. Als ich die Maus dann also erneut zur Betreuung kriegte, war es ein verschüchterter, unter verlustängsten leidender hund. Ich konnte nicht mal mehr alleine zur Toilette. Entgegen der absprache wollte die Frau den Hund nach 3 Tagen wieder haben... schließlich wäre das "ihr Therapiehund", ihr ginge es schlecht. Der Hund war für immer "verhaltensgestört", das war so so traurig 😢 😢 😢. Ich habe dann eine weitere Betreuung der Hündin abgelehnt, weil ich es nicht ertragen konnte, wie mit dem Hund umgegangen wurde wie er benutzt wurde.
Deshalb erwähnte ich dass es individuell entschieden werden muss. Je nachdem wie betroffene gelernt haben mit ihrer Erkrankung zu leben kann ein Hund hilfreich sein auch bei der Diagnose instabile Persönlichkeitsstörung Typ Borderline. Jedoch müssen sie gelernt haben mit ihrer Erkrankung zu leben und rechtzeitig Skills anzuwenden. Sie müssen stabil sein in ihrem Zustand. In ihrem geschilderten Beispiel wäre ich dafür das der Hund tatsächlich entzogen wird.
 
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Melanie
10. Mai 16:12
Ich finde auch absolut nicht, dass ein Hund nicht zu psychisch kranken Menschen gehört und natürlich kann er da das glücklichste Leben haben. Nur wo hört das Glück so eindeutig auf, dass (im Zweifelsfall gegen den Willen) eingegriffen werden muss? Eine Messibude ist - zumindest für mich - schon eine psychische Bekastung beim Betreten. Wenn das ganze Haus, der gesamte Garten und beide Autos bis auf schmale Pfade voll sind, ist dann eine artgerechte Hundehaltung noch möglich? Zumal sich die Belastung nicht beim Gassigang in nichts auflöst.