Hm, ich glaube nicht, dass die Halter von Freigängerkatzen i.d.R. nicht ernsthaft an ihre Katze interessiert sind. Und die fragen i.d.R. nicht einmal andere, ob sie ihre Katze gesehen haben.
Vor Jahren (noch vor der Industrie alleinvollwertfutterzeit) hatte unsere Nachbarin eine Irishsetterhündin. Zäune nur zur Straße hin als Markierung, der Grenze zwischen Weg und Grundstück. Die Hündin machte jeden Morgen ihre Runde und erbettelte sich ihr Frühstück. Auch über Tage zu den üblichen Essenszeiten der Nachbarn verschwand sie immer mal wieder. Ich gebe zu, sie bekam auch von uns ihre Wurstscheibe oder was vom Mittagstisch, ... obwohl die Nachbarin uns und auch die meisten anderen von ihrer Hündin besuchten Nachbarn gebeten hatte, ihr nichts zu geben. Die Nachbarin kürzte letztendlich die Futterrationen.Ok, es ging da auch nur um die Wochenenden und um die damals noch deutlich kürzeren Urlaubszeiten (Garten!). Und aus dem Freilaufenlassen zu schließen, dass der Nachbarin nichts an ihrer Hündin lag, wäre absolut daneben gewesen.
Also jetzt mal abgesehen davon, ob einem solchen Halter was an seinem Hund liegt, oder nicht, sind wir mal wieder bei der Frage der gegenseitigen Rücksichtnahme. Ich finde es völlig daneben und gegenüber anderen rücksichtslos, wenn man zu faul ist, mit dem Hund Gassi zu gehen und ihn stattdessen bewusst alleine draußen rumlaufen lässt. Nicht jeder Hund und Halter möchten unterwegs ständig einen solchen Kontakt. Gründe gibt es da viele. Der eine Hund ist unverträglich, oder im Training, der nächste alt oder krank. Ich hätte da auch null Bock drauf, ständig meinem Hund den Hund anderer Leute vom Hals halten zu müssen, denn ich würde auch gerne in Ruhe spazieren gehen, ganz zu schweigen von den Rückschritten jedesmal, wenn jemand vielleicht gerade trainiert, an anderen Hunden ruhig vorbeizukommen. Und dann gibt es da ja noch die Leute, die sowieso schon keine Hunde leiden können, oder vor ihnen Angst haben. Wenn da der Hund auch noch alleine rumläuft, werden die panisch. So ein Verhalten ist schlicht und ergreifend rücksichtslos und ignorant. Und wie gesagt, ich rede jetzt nicht davon, wenn das mal aus Versehen passiert. Davor ist keiner gefeit. Dann entschuldigt man sich, übernimmt gegebenenfalls den entstandenen Schaden und gut ist es. Aber noch nicht einmal eine Entschuldigung hat dieser Mensch ja für nötig gehalten und der Hund spaziert fröhlich weiter draußen herum. Da ist es auch völlig egal, ob er nur eine Leinenaggression hat ( wie Sina denkt und was durchaus sein kann) und sonst lieb ist. Trotzdem belästigt er ständig andere, die das nicht wünschen.
Trotzdem behaupte ich jetzt noch, dass einem solchen Halter nicht viel an seinem Hund liegen kann. Wenn ihm schon andere egal sind, sollten ihm aber zumindest die Gefahren, die dem eigenen Hund alleine draußen drohen nicht egal sein. Ich denke da hauptsächlich an Autos und den Straßenverkehr und auch Giftköder. Würde mich nicht wundern, wenn es da die Hundehasser langsam satt haben und dann trifft es auch wieder andere, die nichts dafür können. 🤮
Also ich finde diese Schlussfolgerung aus allen diesen Gründen nicht absolut daneben.
Oder würdest du mit ruhigem Gewissen deinen Hund alleine draußen rumziehen lassen und dich dann noch drüber aufregen, dass er gefüttert wird? Das kann man ganz schnell unterbinden, indem der Hund eben nicht alleine draußen rumläuft, statt da mit den Leuten zu reden, dass sie nichts geben dürfen.🙈🙈🙈
Der Vergleich mit einer Katze hinkt da ja auch. Eine Freigängerkatze ist nunmal alleine draußen unterwegs und wird nicht Gassi geführt und vor der hat auch keiner Angst. Da muss man halt mit dieser Gefahr leben, schafft sich Freigängerkatzen nur an, wenn die Umgebung passt(dörflich) oder hat lieber eine Wohnungskatze.