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Nadine
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Anzahl der Antworten 174
zuletzt 9. März

Maulkorb ist gleich Schuldeingeständnis?

Wir leben in NRW. Sky hat eine sehr sehr kurze Zündschnur wenn andere Hunde Stress machen oder in uns rein knallen. Er ist mit Maulkorb und Leine gesichert immer. Jetzt ist es so das Sky einen kleinen Hund auch mit Maulkorb schwer verletzten könnte. Ein Mann der seinen machen lässt was er will ( keine Leine keine Erziehung oder auch nur Versuch von rufen) sagte: wenn was passiert ist immer der mit Maulkorb schuld da er automatisch als Gefährlich gilt bzw er ja wenn nicht gefährlich keinen tragen würde. Mal davon ab das nicht jeder Hund mit Maulkorb gefährlich ist, wie sieht so was wirklich aus? Ist Sky für das Ordnungsamt gefährlich weil er einen Maulkorb trägt? Leider kann ich nicht fliegen und muss die Haustüre sowie unsere Straße nutzen um Gassi zu gehen.
 
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Dogorama-Mitglied
9. März 13:44
Richtig, du darfst das Handy auspacken und filmen, wenn etwas passiert oder droht. Das habe ich geschrieben. Dann musst du dich in der Situation nur um eine Dogge, einen anderen Hund, seinen Halter und Handy kümmern. Vorallem wenn der Hund Beschädigungsabsicht hat und du dann erklären darfst warum der andere Hund verletzt, aber du daneben noch ein Video gemacht hast… Da darf jeder für sich entscheiden wie realistisch das ist… 😎🤷‍♂️
Der Hund in diesem Fall hat 4 kg.
Bzw kann man ja auch mal zu zweit gehen wenn man denen häufiger begegnet.
 
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Jessica
9. März 14:19
Der Hund in diesem Fall hat 4 kg. Bzw kann man ja auch mal zu zweit gehen wenn man denen häufiger begegnet.
Dann ist es sogar noch mit Vorsatz👍
 
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Dogorama-Mitglied
9. März 15:22
Dann ist es sogar noch mit Vorsatz👍
Und den weiße einem mal jemand nach
 
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Annett
9. März 16:30
Eines fällt mir aber noch zusätzlich als äusserst suboptimal auf - die Konstellation, dass jemand, der Angst vor einem 4 kg Hund hat und (laut eigenen Beiträgen!) generell nicht sehr belastbar erscheint, einen grossen reaktiven Hund führt. Und für Trainer scheint das Geld zu fehlen... Vielleicht wäre es sinnvoll, sich ernsthaft um zumindest eine gemeinsame Berteuung mit einer erfahrenen und stabiler aufgestellten Person zu bemühen...?
Ja, genau das ist mir leider auch aufgefallen. Vor so einem Hundezwerg mit ganzen 4 kg kann man doch, zumindest wenn man selber Hundehalter auch noch eines so großen Hundes ist, nicht ernsthaft richtig Angst haben…🤔, selbst wenn er die Absicht hat, zu beißen. Der würde bei mir gar nicht dazu kommen. Meinen Mailo hat bei uns auf dem Feld mal ein Kurzhaarcollie, der ja garantiert so um die 17 kg wog, angegriffen. Der Halter war natürlich noch mindestens 100 m entfernt und konnte nicht eingreifen. 🤨 Zum Glück hatte der Collie ein Geschirr an und damit habe ich ihn einfach so lange in die Luft gehalten, bis der Halter da war, damit er nicht mehr an Mailo rankommt. 🙈🙈Ob der mich beißen könnte, darüber habe ich gar nicht nachgedacht. So einen Zwerg sollte man doch bändigen können. Wenn der eigene Hund natürlich tobt, ist auch das schwierig, aber Angst zu haben und zu zeigen, ist in so einer Situation total kontraproduktiv und verschlimmert das Ganze noch. Das merkt der eigene Hund auch sofort und wird dementsprechend übernehmen, was man ja gerade nicht will. Ich denke auch, dass hier dringend mal ein Trainer hinzugezogen werden sollte. Nichtsdestotrotz ist es von dem Herrn unverschämt und richtig fies. Wenn ich schon sehe, dass jemand die Lage nicht im Griff hat, der Hund einen Maulkorb trägt und der Halter sich ängstlich verhält, dann noch provokativ den eigenen (total unterlegenen) Hund bewusst hinzulassen, ist schon echt asozial. Und sein eigener Hund scheint ihm ja auch so ziemlich egal zu sein, sonst würde er ihn ja nicht auch noch bewusst in diese Situation rennen lassen, wo er zu 100% den Kürzeren ziehen wird. 🤢
 
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Julia 🐾Nero
9. März 17:43
Nur ein Tipp: Hundetraining ist teuer ohne Frage. Aber ich bin zum Beispiel im Hundeverein irjgv Jahresbeitrag 22€. Bei uns kostet der Tag 5€ für Mitglieder. Das ist allerdings nicht einheitlich. Ich bin dort immer sehr gut unterstützt worden. Man kann viel ausprobieren. Und ganz wichtig!!!!! Man hat immer Mensch/ Hund Teams zum trainieren. Es ist immer jemand dabei der Hilfestellung gibt. Man wird nicht beurteilt, jeder wird individuell gefördert. Leider hab ich die Erfahrung gemacht, das Leute die wirklich ein Problem mit ihrem Hund haben maximal 2 mal da sind. Anscheinend sind sie der Meinung das 2 Stunden Training einen gut erzogen Hund hervorbringen muss.
Ich kann das schon verstehen. Zu schlimmsten Zeiten habe ich Training auch angefangen und nach 1 oder 2 mal abgebrochen.
Wenn man wirklich ernsthaft Probleme mit seinem Hund hat, dann ist man oft emotional und auch körperlich so ausgebrannt, dass der Alltag mit Hund schon das Maximum ist, was man überhaupt noch stemmen kann (wenn überhaupt, viele Menschen gehen nur noch nachts mir dem Hund raus etc).
Jeden Tag passiert was und wenn nichts passiert, dann hat man dennoch Angst davor.
Ist ein echter Teufelskreis.
Für eine Stunde kann man irgendwie Kräfte mobilisieren, aber bis zur zweiten Stunde passiert schon wieder so viel Scheiße, dass man gar nicht mehr kann.

Eine Motivation habe ich aber vielleicht: sobald man die Reaktivität seines Hundes in den Griff bekommt, wird er auch viel seltener angegriffen.
Als meiner richtig schlimm reaktiv war, wurde er ungelogen mindestens ein Mal die Woche an der Leine von Hunden angegriffen. Absoluter Alptraum. Hund rastet aus und wird dann auch noch ständig attackiert.
Aber, seitdem er ruhig bleiben kann, passieren uns auch freilaufende Hunde ohne Attacke.
Also nicht aufgeben liebe Nadine 💚!

Verein halte ich auf für die beste Idee.
Nadine hat ja auch tolle Berufserfahrung als Reinigungskraft. Da kann man doch bestimmt was vereinbaren. Training gegen ab und an mal das Vereinshaus putzen.
In der Regel sind die Leute echt hilfsbereit und sicher für sowas offen.
 
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Amelie
9. März 18:00
Und den weiße einem mal jemand nach
Sorry, aber das ist einfach kein guter Ratschlag. Ich habe weiter unten schon mal ausgeführt, in welchen Situationen der Einsatz einer Bodycam gerechtfertigt ist und welche Voraussetzungen dafür vorliegen müssen. Wie ich schon mal schrieb wäre es doch toll, wenn wir alle nicht unsere Meinung teilen, sondern tatsächliche Ratschläge. Und hierbei geht es um juristische Fragen. Wer dazu eine Meinung, aber kein Wissen hat, darf diese natürlich trotzdem gern teilen. Fraglich bleibt aber, wie hilfreich die Meinung dann für Nadine ist.
 
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Jessica
9. März 18:01
Ja, genau das ist mir leider auch aufgefallen. Vor so einem Hundezwerg mit ganzen 4 kg kann man doch, zumindest wenn man selber Hundehalter auch noch eines so großen Hundes ist, nicht ernsthaft richtig Angst haben…🤔, selbst wenn er die Absicht hat, zu beißen. Der würde bei mir gar nicht dazu kommen. Meinen Mailo hat bei uns auf dem Feld mal ein Kurzhaarcollie, der ja garantiert so um die 17 kg wog, angegriffen. Der Halter war natürlich noch mindestens 100 m entfernt und konnte nicht eingreifen. 🤨 Zum Glück hatte der Collie ein Geschirr an und damit habe ich ihn einfach so lange in die Luft gehalten, bis der Halter da war, damit er nicht mehr an Mailo rankommt. 🙈🙈Ob der mich beißen könnte, darüber habe ich gar nicht nachgedacht. So einen Zwerg sollte man doch bändigen können. Wenn der eigene Hund natürlich tobt, ist auch das schwierig, aber Angst zu haben und zu zeigen, ist in so einer Situation total kontraproduktiv und verschlimmert das Ganze noch. Das merkt der eigene Hund auch sofort und wird dementsprechend übernehmen, was man ja gerade nicht will. Ich denke auch, dass hier dringend mal ein Trainer hinzugezogen werden sollte. Nichtsdestotrotz ist es von dem Herrn unverschämt und richtig fies. Wenn ich schon sehe, dass jemand die Lage nicht im Griff hat, der Hund einen Maulkorb trägt und der Halter sich ängstlich verhält, dann noch provokativ den eigenen (total unterlegenen) Hund bewusst hinzulassen, ist schon echt asozial. Und sein eigener Hund scheint ihm ja auch so ziemlich egal zu sein, sonst würde er ihn ja nicht auch noch bewusst in diese Situation rennen lassen, wo er zu 100% den Kürzeren ziehen wird. 🤢
Es ist schwieriger so einen Zwerk zu greifen, wie ein Mittelgroßen Hund.

Und wenn man dann selbst ein randalierenden großen an der Leine hat bei dem ein guter stand gebraucht wird, na dann gut nacht.

Das war ja mein Problem als meine Schäferhündin attackiert wurde und dann im gewussel auf das Ding gestanden ist.
Und die hat noch nicht mal was gemacht, will ich mir garnicht vorstellen was basiert wäre wenn die auch noch Gas gegeben hätte.
 
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Amelie
9. März 18:04
Es geht darum, das jeder Hundehalter eine Aufsichtspflicht hat. Es gibt nicht nur andere Hunde, auch Menschen mit oder ohne Fahrrad. Hier in meiner Umgebung gibt es immer mehr Gebiete mit Leinenpflicht/Leinenzwang für Hunde. Und trotzdem bekommen einige Hundehalter nichts auf die Kette. Da muss man sich nicht wundern, dass andere Leute nicht gut gestimmt sind. Der Mann wird sicherlich mal nach Hause gehen wollen oder zu seinem Auto um an persönliche Daten zu kommen.
Also entschuldige mal, Du möchtest jemand aktiv nachhause verfolgen, um ggf. an seinen Namen zu kommen? Das ist wirklich gruselig. Natürlich ist die Situation ätzend. Aber solche Hundebesitzer gibt es zur Genüge. Und man trifft sie im Wald, in der Stadt etc. Soll sie jetzt jeden von den renitenten Hundebesitzern verfolgen? Und noch mal: Wie löst das ihr Problem? Sie hat einen reaktiven, teils auch aggressiven Hund, der auch schon eine Katze getötet hat. Ob eine Meldung beim OA wegen des nicht Nachkommens der Leinenpflicht sie jetzt wirklich weiterbringt..Naja. Eben im Zweifel bis zur nächsten Hundebegegnung dieser Art.
 
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Amelie
9. März 18:08
"Durch schutzwürdige Interessen gerechtfertigt Auch die zielgerichtete Anfertigung eines Personenfotos kann jedoch gerechtfertigt sein. So wird das Fotografieren zur Erlangung eines Beweismittels in einem späteren Zivilprozess grundsätzlich als zulässig angesehen. Hierbei ist nach Auffassung der Gerichte zu berücksichtigen, dass solche Fotos nicht zu dem Zweck geschossen werden, diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Verwendung im Rahmen eines Prozesses führe dazu, dass lediglich ein begrenzter Personenkreis Einblick habe, so dass die Verletzung des Persönlichkeitsrechts sich in einem engen Rahmen halte. Der Zweck, für die Durchführung eines Prozesses ein Beweismittel an der Hand zu haben, sei demgegenüber so schützenswert, dass die mit dem Fotografieren verbundene geringfügige Beeinträchtigung des Persönlichkeitsrechts von dem Betroffenen in der Regel hinzunehmen sei." https://www.haufe.de/recht/weitere-rechtsgebiete/prozessrecht/fotografieren-von-personen-zu-beweiszwecken-im-prozess_206_264834.html Fühlte ich mich ernstlich bedroht, würde ich es darauf ankommen lassen.
Ok, nur mal zur rechtlichen Einordnung: Die Halterin hat einen reaktiven, aggressiven Hund. Ihr begegnet ein kleiner Hund. Wo fühlt sie sich jetzt bedroht? Dass sie ihren Hund nicht im Griff hat und er ggf. den anderen Hund angreift, stellt für sie selbst keine Bedrohungslage dar, sondern für den anderen Hund. Dementsprechend ist Dein Vergleich eher nicht optimal. Eher im zweiten Fall des Links: „In einem vom AG Bonn entschiedenen Fall sah sich ein selbst ernannter Ordnungshüter dazu veranlasst, in einem Naturschutzgebiet Hundehalter zu fotografieren, die entgegen dem Verbot, Hunde unangeleint mit sich zu führen, diese frei laufen ließen. Auch der selbst ernannte Naturschützer fertigte die Fotos zu dem Zweck an, diese später gegen die Betroffenen als Beweismittel nutzen zu können. Dennoch entschied das AG hier anders als in den Vergleichsfällen.“ Wie gesagt, ich bitte hier um Vorsicht mit rechtlichen Vergleichen und Ratschlägen, die Nadine im Zweifel noch mehr Probleme bescheren.
 
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Amelie
9. März 18:11
Sei doch froh das Dogorama dir hier ein kostenloses Weiterbildungssemester gibt… 🤷‍♂️ Du schreibst viel gutes, allerdings vielleicht eine Sache nochmal nachsehen. Es gibt Gerichtsurteile, die klar darlegen das ich bei einem Hund der auf mich zu rennt, ein Tierabwehrspray nutzen darf und, selbst als Hundehalter, dabei nicht einschätzen muss, ob der Hund freudig oder mit Beschädigungsabsicht kommt. Insgesamt würde ich hier aber auch ganz dringend zu einem Training raten. Solch einem Hund immer wieder zu zeigen das man nicht in der Lage ist für Sicherheit zu sorgen, ist katastrophal…
Genau, allerdings eben in einer akuten Gefahrenlage. Wenn zu Nadine und ihrem Hund ein vier Kilogramm leichter Hund rennt, befindet sich Nadine aber nicht in einer akuten Gefahrenlage, sondern der kleine Hund. Dementsprechend würde ich hier stark davon abraten, ein solches Spray zu benutzen.