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Nadine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 174
zuletzt 9. März

Maulkorb ist gleich Schuldeingeständnis?

Wir leben in NRW. Sky hat eine sehr sehr kurze Zündschnur wenn andere Hunde Stress machen oder in uns rein knallen. Er ist mit Maulkorb und Leine gesichert immer. Jetzt ist es so das Sky einen kleinen Hund auch mit Maulkorb schwer verletzten könnte. Ein Mann der seinen machen lässt was er will ( keine Leine keine Erziehung oder auch nur Versuch von rufen) sagte: wenn was passiert ist immer der mit Maulkorb schuld da er automatisch als Gefährlich gilt bzw er ja wenn nicht gefährlich keinen tragen würde. Mal davon ab das nicht jeder Hund mit Maulkorb gefährlich ist, wie sieht so was wirklich aus? Ist Sky für das Ordnungsamt gefährlich weil er einen Maulkorb trägt? Leider kann ich nicht fliegen und muss die Haustüre sowie unsere Straße nutzen um Gassi zu gehen.
 
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Amelie
8. März 20:49
Das gibt es bei uns in Sachsen nicht. Hund ist Hund, egal wie groß. Leinenpflicht gibt es keine, höchstens in einigen wenigen Parks und einen Sachkundenachweis braucht man auch nicht, außer für Kampfhunderassen. Gemeldet muss aber jeder Hund sein, damit Steuern kassiert werden können. Aber die Hundesteuer gibt es ja bei euch auch und wenn der Hund nicht gemeldet ist, drückt sich der Besitzer ja um die Hundesteuer und dort kann man ihn doch dranbekommen. Und mit der Leinenpflicht hat mir Nadine doch geantwortet, dass bei ihr welche besteht. Dann könnte man es doch dort auch versuchen.
Und wie löst das dann das Problem von Nadine, wenn der Herr dann Hundesteuer zahlt?
 
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Annett
9. März 00:40
Kannst du mir den Absatz zeigen wo deine Behauptung untermauert? Fakt ist wenn ein unangeleinter Hund zu einem angeleinten Hund rennt ist der Halter der sein Hund nicht unter Kontrolle hat schuld! Frag mal bei deiner Versicherung nach. Ich hätte meine verstorbene Schäferhündin (ausnahmsweise) mal an der Leine da ist ein Hund auf uns zu gerannt bellend nicht freundlich und ohne Leine. Ich hab mich dazwischen gestellt...Meine stand auf den kleineren Hund. Dieser quitschte und rannte Weg. Nun ja es kam was kommen musste, die Dame zeigte mich an. Ich sollte die Tierarztkosten zahlen. Die Rechnung hab ich mit Beschreibung vom Vorfall an meine Versicherung gegeben. Diese teilte mir mit die Halterin ist selbst schuld. Da ihr Hund ohne Leine war und selbst wenn meine den anderen Hund tot gebissen hätte, ihr pech und auch die Behörde hat so agumentiet.
In deinem geschilderten Fall finde ich die Entscheidung deiner Versicherung auch völlig richtig so. Trotzdem kann man das nicht pauschal sagen, dass immer der unangeleinte Hund Schuld ist, denn es kommt auf die jeweilige Situation an. Bei uns war es genau umgekehrt. Uns kam eine uns gut bekannte Hündin an der Schleppleine entgegen. Mailo und sie hatten schon oft Kontakt und haben sich immer gut vertragen. Deshalb habe ich auch keine Veranlassung gesehen, ihn auf dem Feld anzuleinen, als der erwachsene Sohn der Hundehalterin uns mit der Hündin entgegenkam. Ich war zuerst bei den beiden und Mailo kam hinterhergeschlendert (ist also nicht hingebrettert) und ging, bei ihr angekommen, natürlich hin, um die Hündin wie immer kurz zu begrüßen. Genau in dem Moment, als er dort ankam, gab Herrchen der Hündin ein Leckerchen und diese ging aus Futterneid sofort heftig auf Mailo los und hat ihn ordentlich am Hals verletzt. Wäre nicht das Leckerli im Spiel gewesen, wäre garantiert nichts passiert. Hier hatten wir auch den Sachverhalt, dass Mailo ohne Leine war und die Hündin stand unmittelbar neben Herrchen an der Leine. Nach der Schilderung des Schadenhergangs hat die Versicherung der Hündin (Hanse Merkur) anstandslos bezahlt, obwohl die Hündin ja an der Leine war und Mailo nicht. Man kann das also nicht verallgemeinern und das ist doch gut so. Es sollte doch immer der Schadenhergang beachtet werden. Nicht umsonst fragt die Versicherung den vom Geschädigten und vom Versicherungsnehmer ab, bevor entschieden wird.
 
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Annett
9. März 00:53
Und wie löst das dann das Problem von Nadine, wenn der Herr dann Hundesteuer zahlt?
Hab nur Sonja geantwortet.🤪 Ging darum, ob man dem rücksichtslosen Mann auch irgendwie Einhalt gebieten kann, denn es ist schon richtig fies, das ganze noch extra zu provozieren, wenn man schon sieht, dass der andere Hund einen Maulkorb trägt und die Halterin ihn schon gebeten hat, seinen Hund nicht herzulassen.🙈🙈🙈 Er hatte ja laut ihrer Aussage damit gedroht, sie anzuzeigen und das könnte man dann vielleicht als Retourkutsche nutzen. Vielleicht hält ihn die Drohung beim nächsten Mal davon ab, den Hund wieder bewusst zu ihr zu lassen.🤷‍♀️
 
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Jessica
9. März 06:26
In deinem geschilderten Fall finde ich die Entscheidung deiner Versicherung auch völlig richtig so. Trotzdem kann man das nicht pauschal sagen, dass immer der unangeleinte Hund Schuld ist, denn es kommt auf die jeweilige Situation an. Bei uns war es genau umgekehrt. Uns kam eine uns gut bekannte Hündin an der Schleppleine entgegen. Mailo und sie hatten schon oft Kontakt und haben sich immer gut vertragen. Deshalb habe ich auch keine Veranlassung gesehen, ihn auf dem Feld anzuleinen, als der erwachsene Sohn der Hundehalterin uns mit der Hündin entgegenkam. Ich war zuerst bei den beiden und Mailo kam hinterhergeschlendert (ist also nicht hingebrettert) und ging, bei ihr angekommen, natürlich hin, um die Hündin wie immer kurz zu begrüßen. Genau in dem Moment, als er dort ankam, gab Herrchen der Hündin ein Leckerchen und diese ging aus Futterneid sofort heftig auf Mailo los und hat ihn ordentlich am Hals verletzt. Wäre nicht das Leckerli im Spiel gewesen, wäre garantiert nichts passiert. Hier hatten wir auch den Sachverhalt, dass Mailo ohne Leine war und die Hündin stand unmittelbar neben Herrchen an der Leine. Nach der Schilderung des Schadenhergangs hat die Versicherung der Hündin (Hanse Merkur) anstandslos bezahlt, obwohl die Hündin ja an der Leine war und Mailo nicht. Man kann das also nicht verallgemeinern und das ist doch gut so. Es sollte doch immer der Schadenhergang beachtet werden. Nicht umsonst fragt die Versicherung den vom Geschädigten und vom Versicherungsnehmer ab, bevor entschieden wird.
Nennen wir es bei euch ein stillschweigendes abkommen, das beide Seiten damit einverstanden waren das Kontakt aufgenommen wird?

Ihr kanntet euch und die Hunde auch, keiner musste damit rechnen und schon garnicht du das es so eskaliert. Herren vom anderen Hund hätte da aktiv sagen mussen das es in dem Moment nicht möchte.
Daher ja kann ich es mir gut vorstellen das die Versicherung gezählt hat.
 
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Dogorama-Mitglied
9. März 06:48
Ja in bebautem Gebiet ist Leinenpflicht. Aber wenn ich was sagen auch als seiner nach mir geschnappt hat kam nur der Hund wäre nicht gemeldet also nicht existent und ich hysterisch. Das Ordnungsamt meint es gäbe da keinen Hund mit der Beschreibung. Leider.
Vielleicht kam die Antwort schon, aber dann mach doch ein Foto oder Video wenn du die wieder triffst.

Auch wenn das vor Behörden vielleicht nicht viel bringt, kann es dir bei der Recherche nach der Identität des Halters bzw doch auch beim Beleg des aktiven Beissangriffes des kleinen Hundes helfen.
 
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Dogorama-Mitglied
9. März 08:05
Eines fällt mir aber noch zusätzlich als äusserst suboptimal auf - die Konstellation, dass jemand, der Angst vor einem 4 kg Hund hat und (laut eigenen Beiträgen!) generell nicht sehr belastbar erscheint, einen grossen reaktiven Hund führt.

Und für Trainer scheint das Geld zu fehlen...

Vielleicht wäre es sinnvoll, sich ernsthaft um zumindest eine gemeinsame Berteuung mit einer erfahrenen und stabiler aufgestellten Person zu bemühen...?
 
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Dogorama-Mitglied
9. März 08:08
Und Nadine, gerade sehe ich auch, dass das Thema seit Monaten durch deine Beiträge geistert.

Ist das immer ein und derselbe Vorfall von vor ca 4 Monaten oder passiert das wiederholt?
 
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Ingo
9. März 08:21
Was meldest Du denn dem OA? Der Halter begeht schließlich keine Ordnungswidrigkeit, indem er seinen Hund zu anderen lässt. Nervig ist das sicherlich, aber ein Tatbestand einer Owi würde mir hier jetzt nicht einfallen. Mal abgesehen davon, dass Du dafür zumindest mal den Namen des Gegenübers brauchst. Die Beschreibung „kleiner Hund mit Mann“ wird dem OA idR nicht ausreichen um dem nachzugehen 😅
Es geht darum, das jeder Hundehalter eine Aufsichtspflicht hat. Es gibt nicht nur andere Hunde, auch Menschen mit oder ohne Fahrrad. Hier in meiner Umgebung gibt es immer mehr Gebiete mit Leinenpflicht/Leinenzwang für Hunde. Und trotzdem bekommen einige Hundehalter nichts auf die Kette. Da muss man sich nicht wundern, dass andere Leute nicht gut gestimmt sind.

Der Mann wird sicherlich mal nach Hause gehen wollen oder zu seinem Auto um an persönliche Daten zu kommen.
 
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Christian
9. März 08:40
Ach, na dann ist die Sache ja geklärt! Das war ja einfach. Wo für habe ich noch mal sieben Jahre Jura studiert, wenn’s doch so einfach geht?😂😭
Sei doch froh das Dogorama dir hier ein kostenloses Weiterbildungssemester gibt… 🤷‍♂️

Du schreibst viel gutes, allerdings vielleicht eine Sache nochmal nachsehen. Es gibt Gerichtsurteile, die klar darlegen das ich bei einem Hund der auf mich zu rennt, ein Tierabwehrspray nutzen darf und, selbst als Hundehalter, dabei nicht einschätzen muss, ob der Hund freudig oder mit Beschädigungsabsicht kommt.

Insgesamt würde ich hier aber auch ganz dringend zu einem Training raten. Solch einem Hund immer wieder zu zeigen das man nicht in der Lage ist für Sicherheit zu sorgen, ist katastrophal…
 
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Julia 🐾Nero
9. März 08:43
Eines fällt mir aber noch zusätzlich als äusserst suboptimal auf - die Konstellation, dass jemand, der Angst vor einem 4 kg Hund hat und (laut eigenen Beiträgen!) generell nicht sehr belastbar erscheint, einen grossen reaktiven Hund führt. Und für Trainer scheint das Geld zu fehlen... Vielleicht wäre es sinnvoll, sich ernsthaft um zumindest eine gemeinsame Berteuung mit einer erfahrenen und stabiler aufgestellten Person zu bemühen...?
Du hast vollkommen Recht, auch wenn es nicht die Fragestellung ist.

Einen angreifenden Hund abzuwehren, wenn der eigene große Hund reaktiv (bzw in diesem Fall hier sogar Beißabsicht hat) ist praktisch unmöglich (man kämpft ja schon mit dem eigenen Hund, wie soll man da den anderen abwehren, egal ob mit Rütteldose, Wasserflasche oder über körpersprachliches Blocken).
Das kann man erst bewerkstelligen, wenn der eigene Hund kooperiert und ruhig hinten einem bleibt.

Da man die Welt und andere leider nicht ändern kann, ist der sinnvollste Lösungsansatz hier an Skys Reaktivität und Aggression zu arbeiten. Wenn das Geld für einen Trainer fehlt, kann man sich an Vereine, Trainer in Ausbildung oder das Tierheim wenden. Da kann man Unterstützung bekommen.

Den Hund mit Maulkorb und Leine zu sichern wird auf Dauer nicht reichen, um Stress beim Hund und auch Halter zu reduzieren (zumal ein Hund auch mit beißsicheren Draht Maulkorb verletzen kann, angefangen von Hämatomen bis Knochenbrüchen).
Und fremde freilaufende Hunde gibt es immer. Das wird sich nicht ändern.