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Sophia
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zuletzt 12. Dez.

Leinenpflicht - pro und contra

Ich habe gerade einen Bericht gesehen wo über die Leinenpflicht bei Hunden diskutiert wurde und kam sehr ins Nachdenken. Bei uns in Bayern ist das ja je nach Gemeinde geregelt und oft gibt es keine explizite Leinenpflicht. Persönlich bin ich da zwiegespalten. Auf der einen Seite kann ich es verstehen, dass mit der explosiven Zunahme an Hunden in den letzen Jahren der Raum eng wird und sich viele Leute gestört fühlen, besonders durch schwarze Schafe (liegengebliebene Hinterlassenschaften, Tut Nixe etc). Auf der anderen Seite finde ich die Regelungen oft willkürlich und nicht durchdacht (nur kurze Führleine erlaubt, nur Hunde ab 50cm betroffen). Was ich mir vorstellen könnte: - Leinenpflicht für alle(!) Hunde in Stadtgebieten/an Straßen - In Parks, Wald und Feld sollten Schlepp/Flexileinen bis 10m auch gelten, gerne auch ausgeschildert - Wenn Leinenpflicht, dann muss es geeignete Auslaufflächen geben (umzäunt, groß, beleuchtet und mit Mülleimer) - auch hier wäre ein Hundeführerschein als Grundlage sinnvoll, sowie eine bessere Kontrolle von Hundekauf/Verkauf, sowie Haltung insgesamt Wie ist es bei euch aus, was wäre für euch wichtig wenn eine Leinenpflicht kommt? Und wenn ihr eine habt, wie geht ihr damit um? Seid ihr zufrieden, oder würdet ihr euch Änderungen wünschen?
 
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Lisa-Eileen
9. Dez. 11:22
Das find ich echt interessant. Nach deinen Beobachtungen verschärft sich also die Bissgefahr durch die Leinenpflicht, vermutlich durch Frust, wenig Sozialisation und/oder fehlende Auslastung. Mich würde interessieren ob es dazu Studien gibt...
Sehe es eher so das das mehr ist weil die Leute die Hunde dann meinen an der Leine aneinander zu lassen.
Auch angeleint kann man den Hund auslasten.
Rocket läuft grad auch nur an der Leine weil er sich daneben benimmt, zur körperlichen Auslastung läuft er am Fahrrad am Springer.
Geht voll klar, grad während der Brut und Setzzeit oder wenn er jetzt eh nur Mist im Kopf hat.
Wenn er sich benimmt darf er natürlich frei laufen, ist also kein für immer.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Dez. 11:34
Aus tierärztlicher Sicht kann ich hier aus zwei Städten meine Beobachtungen mitteilen. Wien hat absolute Leinenpflicht, ein extrem häufiger vorstellungsgrund in der Klinik sind teils sehr schwere Bissverletzungen (tatsächlich die schwersten - mit einer Ausnahme - die ich je gesehen habe, hab ich in Wien gesehen). München, keine Leinenpflicht: Bissverletzungen sind extrem selten, die meisten waren aus dem eigenen Haushalt, dafür ist die Anzahl der Autounfälle deutlich höher.
Eine interessante Beobachtung, aber eine Kausalität zur Leinenpflicht würd ich da jetzt nicht unbedingt annehmen.

Sind sicher noch mehr Faktoren, die man berücksichtigen und betrachten müsste, um eine Begründung für die Beobachtung zu generieren.
 
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Sophia
9. Dez. 11:41
Eine interessante Beobachtung, aber eine Kausalität zur Leinenpflicht würd ich da jetzt nicht unbedingt annehmen. Sind sicher noch mehr Faktoren, die man berücksichtigen und betrachten müsste, um eine Begründung für die Beobachtung zu generieren.
Das stimmt natürlich. Finde es nur spannend dass so viel mehr Bissverletzungen passieren, wo ja alle Hunde eigentlich gesichert an der Leine sein sollten. Aber ist bestimmt nicht das einzige Indiz
 
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Steffi
9. Dez. 11:45
Das find ich echt interessant. Nach deinen Beobachtungen verschärft sich also die Bissgefahr durch die Leinenpflicht, vermutlich durch Frust, wenig Sozialisation und/oder fehlende Auslastung. Mich würde interessieren ob es dazu Studien gibt...
Wüsste ich jetzt keine. In Wien sind mAn das Problem die hundezonen. Die sind eingezäunt und extrem viele Leute gehen dort hin, machen den Hund los und lassen ihn spaß haben. Insgesamt sind die Hunde in Wien tendenziell eher überhaupt nicht erzogen oder sozialisiert. Ähnliches konnte auch häufig auf dem Land beobachten.
 
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Sophia
9. Dez. 11:47
Wüsste ich jetzt keine. In Wien sind mAn das Problem die hundezonen. Die sind eingezäunt und extrem viele Leute gehen dort hin, machen den Hund los und lassen ihn spaß haben. Insgesamt sind die Hunde in Wien tendenziell eher überhaupt nicht erzogen oder sozialisiert. Ähnliches konnte auch häufig auf dem Land beobachten.
Ah, das macht natürlich Sinn, bei allem was ich über die Auslaufgebiete höre... Richtige Brennpunktplätze
 
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Heike
9. Dez. 12:35
Wüsste ich jetzt keine. In Wien sind mAn das Problem die hundezonen. Die sind eingezäunt und extrem viele Leute gehen dort hin, machen den Hund los und lassen ihn spaß haben. Insgesamt sind die Hunde in Wien tendenziell eher überhaupt nicht erzogen oder sozialisiert. Ähnliches konnte auch häufig auf dem Land beobachten.
Das wäre jetzt auch meine Frage gewesen, die Bissverletzungen müssen ja nicht von Hundebegegnungen an der Leine stammen, sondern von Begegnungen in den Freilaufzonen, die dann wahrscheinlich überfrequentiert sind. Die Ableitung wo Leinenpflicht herrscht, gibt es mehr Bißverletzung stimmt dann nur relativ.
Ich glaube aber auch auf keinen Fall, dass in Deutschland eine absolute Leinenpflicht ganzjährig im gesamten Land jemals kommen wird.
 
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Daniela
9. Dez. 13:04
Bei uns herrscht Leinenpflicht und ich finde es sehr gut. Wäre nur toll, wenn sich jeder dran hält, dann bräucht ich mich gar nicht mehr über irgendwelche Hunde ärgern, die in uns rein brettern
🙏🙏
 
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Karin
9. Dez. 13:24
Sehr wichtiges Thema!
Vorab, ich bin zufrieden wie es bei uns in RLP, Raum Trier, geregelt ist. Bei uns herrscht in Wohngebieten Leinenpflicht egal um welchen Hund es sich handelt. Sowieso meines Erachtens Blödsinn das nach der Größe des Hundes oder Leinenlänge zu regeln.
Abgesehen von der Brutzeit die vom 01.04. bis 15.07. gilt dürfen Hunde sich außerhalb von Wohngegenden frei bewegen. Dafür gibt es bei uns allerdings auch keine eingezäunten Hundewiesen was ich persönlich nicht dramatisch finde. Sehr viele Schilder sind bei uns an Feldwege, Wingert ,Wald..Zu finden wo um Rücksichtnahme gebeten wird. Insbesondere für Hundehalter und Radfahrer.
Es gibt meines Wissens nach sehr selten Probleme, allerdings handhabe ich es grundsätzlich so, wie auch sehr viel andere, das ich bei Sichtung anderer Personen meinen Hund sofort ran rufe und bei mir halte bis wir die Personen passiert haben.
Ich denke je mehr Leute das ebenso handhaben würden umso weniger Schilder, Streit, Stress gäbe es für alle und somit mehr Freiheiten für den Hund.
 
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Natascha
9. Dez. 13:25
Bei uns gibt es Leinenpflicht nur zur Brut- und Setzzeit (1.03 bis 30.06) ohne vorgegebene Länge der Leine, ansonsten sind sie frei. Ich bin ein großer Fan von Leinenpflicht während der Zeit, einfach weil es für mich wichtig ist, dass die Wildtiere ungestört Tragen und Aufziehen können. Gibt leider zu viele, deren Hunde unkontrolliert im Unterholz stöbern oder Wild nachgehen "ist ja ihr Instinkt".
Ansonsten greift bei uns eigentlich "von dem Hund darf keine Gefahr ausgehen", was alles als Gefahr gilt, ist allerdings vielen nicht bekannt😅

Unsere ist aus verschiedenen Gründen die meiste Zeit an der Schleppleine, Freilauf gibt's Stellenweise. In der Stadt nehmen wir eine kurze Leine, einfach zur Sicherheit. Wenn Leinenpflicht gilt, halten wir uns dran.
Ich hätte mit einer genrellen Leinenpflicht (sofern Schleppleine erlaubt) kein Problem, allerdings sollte es in dem Fall eine Möglichkeit auf Befreiung geben. Wie beim Wesenstest quasi. Wenn ein Hund rücksichtsvoll und abrufbar laufen kann, wieso nicht?☺️
Von Freilaufflächen halte ich mich eher fern, zu viel Chaos. Benutzen auf eigene Gefahr, würde ich sagen. Ich kann aber verstehen, wenn man solche Flächen haben möchte. Bei uns soll es demnächst auch eingezäunte geben.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Dez. 13:43
Das wäre jetzt auch meine Frage gewesen, die Bissverletzungen müssen ja nicht von Hundebegegnungen an der Leine stammen, sondern von Begegnungen in den Freilaufzonen, die dann wahrscheinlich überfrequentiert sind. Die Ableitung wo Leinenpflicht herrscht, gibt es mehr Bißverletzung stimmt dann nur relativ. Ich glaube aber auch auf keinen Fall, dass in Deutschland eine absolute Leinenpflicht ganzjährig im gesamten Land jemals kommen wird.
Der Zusammenhang kann trotzdem gegen sein.

In Gebieten wo die Hunde nur an der Leine laufen dürfen, gibt es mehr Bissverletzungen, weil die Hunde anders sozialisiert werden oder nicht weg laufen können oder die Auslaufzonen überfüllt sind oder Besitzer meinen einen Hund nicht zu erziehen, weil er an der Leine ist oder oder oder…. das an der Leine halten kann Auswirkungen haben die ein Fehlverhalten verursachen. Es muss also nicht die Leine schuld sein sondern das was es verursacht wenn ein Hund nur an der Leine sozialisiert und erzogen wird.